Hallo Petra,
1.)
Sind bei einem vertikal auf-und abspringenden Ball die
Bedingungen einer harmonischen Schwingung erfüllt (Reibung
wird vernachlässigt)??? Wenn ja, warum???
(Mein Gedanke: Wenn ja, dann müsste ja eigentlich die
Rückstellkraft proportional zur Auslenkung sein - aber die
Rückstellkraft ist beim Ball doch nicht stärker, wenn er höher
springt, oder?)
Da hast Du Deine Frage bereits selbst beantwortet. Während der Flugphase ist die Rückstellkraft konstant gleich der Gewichtskraft also unabhängig von der Auslenkung. Die Bedingung für harmonische Schwingung ist nur erfüllt, während der Ball den Boden berührt, sofern er sich gemäß dem Hook’schen Gesetz verformt. Wenn der Ball also nur am Boden schwingt, ohne den Kontakt zu verlieren, wäre die Schwingung wieder harmonisch = sinusförmig. Wenn er abhebt, hast Du eine Kombination aus Sinus- und Parabelbögen = nicht harmonisch.
2.)
Das 1 meter lange Fadenpendel stößt in seiner Mitte beim
Nulldurchgang der Schwingung an einen Stab. Ist diese
Schwingung harmonisch???
keinesfalls.
- ist die Schwingung eines Fadenpendels grunsätzlich nur näherungsweise bei kleiner Auslenkung harmonisch und
- bewirkt der Stab eine Erhöhung der Rückstellkraft. Eine harmonische Schwingung setzt aber eine konstante Federkonstante = Verhältnis aus Rückstellkraft und Auslenkung voraus.
Sind die Rückstellkräfte im linken
und rechten Umkehrpunkt unterschiedlich??
natürlich. Wenn der Faden gegen den Stab läuft, wird das Pendel viel schneller gebremst und beschleunigt. Das ist gleichbedeutend mit einer höheren Kraft am Umkehrpunkt.
(Mein Gedanke: Müssten die Rückstellkräfte im linken und
rechten Umkehrpunkt gleich sein, dass die Schwingung
harmonisch wäre?)
Die Gleichheit der Rückstellkräfte wäre eine notwendige aber nicht hinreichende Bedingung. Hinreichend ist die Proportionalität von Auslenkung und Rückstellkraft. Daraus ergibt sich zwingend jeweils die Gleichheit von maximaler Auslenkung und Rückstellkraft im Umkehrpunkt auf beiden Seiten.
Jörg