Hartes Brot

Moin auch,

hab ein Roggenbrot gebacken aus 600 g Roggenvollkornmehl und 150 g Weizenmehl. Ein Bollen Hefe dazu, 150 g Sauerteig (Fertigpack) und knapp ein halber Liter Wasser nebst Salz und Brotgewürz. Das Ding ging über 3 Stunden an einem warmen Ort, der Teig ging aber kaum hoch. Gebacken bei 200°C 55 min Umluft mit einer Schüssel Wasser im Backofen. Resultat: Sehr lecker, aber die Kruste ist so hart, dass man sie kaum beissen kann. Außerdem ist das Ding natürlich ziemlich fest, weil der Teig kaum ging. Was kann ich denn beim nächsten Versuch besser machen, damit es (noch) besser schmeckt?

R.

hi

  • länger und von Hand kneten
  • länger, dafür an einem kühleren Ort (Kühlschrank) , gehen lassen … also z.B. über Nacht
  • die Kruste lieber mit Wasser einsprühen (einschwaden) als mit Wasserschüssel im Ofen
  • evtl. einen Pizzastein/Brotbackstein verwenden
  • nicht ganz so viel ganz so schweres Mehl nehmen :wink:

Gruß h.
P.S: die Mehlqualität kann sehr differieren - und das merkt man auch beim Backen. Je nachdem ob man bei der Mühle, der ZG oder im Supermarkt kauft … das Supermarktzeug hat den Namen Lebensmittel nicht verdient :-x

Hallo,
Sauerteig braucht viel länger zum Gehen als Hefe! Bei mir war ein Sauerteigbrot nach 24 Stunden Gehzeit (bei Sommertemperaturen) ordentlich locker.

LG

Silberloewe99

Servus,

Roggen enthält ein Enzym, genannt Alpha-Amylase, das das Stärkegerüst, das der Weizen mühsam aufbaut, wieder zerstört.

Roggen sollte vor dem Zusammenkneten des eigentlichen Teigs ungefähr 16 - 18 Stunden säuern. Als Starter gibt man zum Säuern entweder einen aufgehobenen Rest des letzten Roggensauerteigs hinzu (hält je nach Küchenklima bis vier Wochen, bevor Fehlgärungen und alle möglichen schrägen Sachen einsetzen) oder eben das Beutelchen von Seitenbacher. Dann ist das Milieu im Teig sauer genug, um die Alpha-Amylase an ihrem verderblichen Tun zu hindern.

200 °C sind eine eher niedrige Temperatur für Brot - niedrige Temperatur beim Einschießen macht eine dicke Kruste; lieber bei 220 - 250 °C (Backofenthermostate auf der Einstellung „250 °C“ lassen den Ofen meistens etwa 230 °C heiß werden) für die ersten zehn bis fünfzehn Minuten.

Für das Einschwaden kann man so eine kleine Sprühflasche wie zum Bügeln verwenden und dann unmittelbar beim Einschießen einige Pumpstöße in den Ofen geben.

Schöne Grüße

MM

Moin auch,

beim angegebenen Herstellungsprozess fehlen ein paar Details: Der Backofen wurde auf Maximaltemperatur aufgeheizt. Wenn warm, habe ich das Brot mit Wasser befeuchtet, reingeschoben und die Temperatur auf 200°C reduziert.

Auf jeden Fall werde ich beim nöchsten Versuch mehr Weizenmehl nehmen und den Sauerteig deutlich länger gehen lassen.

R.

Im Rahmen eines Schulprojekts bin ich vor zwei Jahren an etwas Sauerteig und ein Grundrezept unseres Dorfbäckers geraten, und backe auf dieser Basis (inzwischen etwas abgewandelt) seit dem regelmäßig.

Für zwei Brote (die in länglichen Gärkörbchen von Amazon zum 2. Mal gehen): Je 500g Roggen-, Weizen (550er/Vollkornmehl) und selbst gezogenen Sauerteig, 50g Salz, ein Würfel Hefe und ca. 600-700ml Wasser (bis sich der Teig noch gerade eben von der Schüssel löst). Alles für ca. zehn Minuten in die Küchenmaschine, Tuch oder Folie drüber und bis zur ca. Verdoppelung des Volumens gehen lassen. Dann noch mal mit der Hand und etwas Mehl durcharbeiten, die Teigkugel halbieren, in die Gärkörbchen geben, bis das Volumen wieder deutlich zugenommen hat. In der Zwischenzeit Backofen mit unglasiertem Pizzastein auf 250° aufheizen. Flache Wasserschale auf den Boden des Ofens stellen, Brote auf den Stein geben und einmal längst einschneiden. Ich gebe dann zum Start noch eine Bratenspritze Wasser auf den Boden, und dann ganz schnell die Tür schließen (bevor man sich verbrüht).

Da ich auf Kruste stehe, gebe ich nach je 10 Min noch mal eine Spritze Wasser rein. Nach 20 Min auf 200° runter stellen, nach weiteren 40 Min sollten die Brote fertig sein (Klopfprobe).

Das Originalrezept hatte etwas mehr Weizen als Roggen, und hatte insgesamt weniger Teig. Ich habe mich einfach mit den Mehlmengen etwas gesteigert, um die Gärkörbchen optimal zu nutzen und die Mehlmengen dann egalisiert.

Der Sauerteig ist inzwischen schon drei Mal neu angesetzt (jeweils nach Urlaub), steht ansonsten „rum“ und wird täglich mit etwas Roggenmehl und Wasser gefüttert. Aufgrund inzwischen passendem Umfeld startet eine neue Kultur jetzt auch sehr schnell wieder (dann gebe ich etwas Zucker zum Start dazu). Habe auch schon mal mit Dinkel- und Weizensauer experimentiert, das klappte auch auf Anhieb. Auch eine Handvoll Röstzwiebeln, Kürbis- oder Sonnenblumenkerne, … geht immer. Bier statt Wasser ging auch, hatte aber geschmacklich weniger Effekt als erwartet.