Wegen seines Namens ist anzunehmen, dass seine
Vorfahren beim Rütlischwur (1291) nicht dabei waren, wohl aber
im Schwabenkrieg (1499) verhauen wurden. Ob seine Liedertexte
eine späte Rache sind?
Das hast du schön gesagt, Mäni!
Der Schwabenkrieg heißt bei uns übrigens „Schweizerkrieg“ und in Stockach gibt es ein Stadtfest, das „die Schweizertage“ heißt, weil den Schweizern damals die Einnahme Stockachs trotz massiver Belagerung nicht gelang. Habe mehrmals mitgefeiert in meiner Bodenseezeit.
Wie es der Zufall oder eine Zwangsläufigkeit will, habe ich grade Robert Walsers kleinen Text „Die Schlacht bei Sempach“ gelesen. Ich weiß nicht, wie historisch das ist, aber der resignierte Schicksalsgehorsam, mit dem die Schweizer Bauernkrieger die habsburgischen Ritterlein niedermetzelten und dann auf ihre Höfe und zu ihrer Ackerarbeit zurück kehrten ohne sich was drauf einzubilden, an einer „historischen Aktion“ teilgenommen zu haben, ist beeindruckend.
Zitat:
„Dann zogen sie heim. Und nach ein paar Tagen waren sie wieder in ihre hohen Täler zerstreut, arbeiteten, dienten, wirtschafteten, sahen nach den Geschäften, versahen das Nötige und sprachen noch manchmal ein Wort von der erlebten Schlacht; nicht viel. Sie sind nicht gefeiert worden (ja, vielleicht ein bißchen, in Luzern beim Einzug): gleichviel, die Tage gingen darüber weg, denn barsch und rauh werden die Tage mit ihren mannigfachen Sorgen schon damals, Anno 1386, gewesen sein. Eine große Tat tilgt die mühselige Folge der Tage nicht aus. Das Leben steht an einem Schlachtentag noch lange niocht still; die Geschichte nur macht eine kleine Pause, bis auch sie, vom herrischen Leben gedrängt, vorwärtseilen muss.“
Gehört vielleicht nicht zum Thema, aber ich konnte das zu erwähnen nicht unterlassen.
Fritz