Hasse meinen Job - wie dem Chef sagen? (lang)

etwas ot
Moin,

dann kannst Du Dich glücklich schätzen, dass Du im
öffentlichen Dienst tätig bist. Ich hatte mir mit Anfang 30
eine Position im mittleren Management erarbeitet und wurde
nach über 8 Jahren von Heute auf Morgen wegen Insolvenz des
Unternehmens freigestellt.

Genau auf DIESES Argument habe ich schon gewartet „sei froh, dass Du überhaupt einen - sicheren - Arbeitsplatz hast“.

Das war aber nicht die Frage. Ich finde es durchaus legitim, sich zu erkundigen, wie man sich gegen derartige Willkür wehren kann. Es ist auch kein Spaß, wenn man an seinem Job kaputt geht/krank wird - ich habe schon Selbstmorde im Kollegenkreis erlebt.

Ich finde es nicht zielführend, jemandem, der eigentlich einen erfüllenden Job hatte, das vorzuhalten, dass es ihm bisher doch gut ging.

Das ist so ähnlich wie einem Hartz IV-Empfänger, der nicht weiß, wie er leben soll von dem bisschen Geld, zu erzählen „Du - in Afrika verhungern noch viel mehr Leute als hier“.

Gruß
Demenzia

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Moin,

Zu b) vielleicht ein bisschen Aufmunterung: Natürlich bist Du
frustriert und deine Schilderung der großen Chefin ist
vermutlich etwas überzogen. Aber wenn auch nur die Hälfte
stimmt, wird sie auch im ÖD nicht ewig den Posten behalten
können. Insbesondere wenn auch andere MA betroffen sind.

Dem Rat zum Aushalten - vorerst - würde ich mich anschließen.

Versuch Dich anderswo zu fordern (Sprachen lernen, VHS-Kurse, was auch immer) und Dir parallel ein dickes Fell drauf zu schaffen. Das kann Dir für künftige andere Arbeitgeber auch nicht schaden.

Wie schon gesagt wurde, ein neuer Job ist keine Garantie, dass Du glücklich wirst.

Ich hab bisher recht schnell die Kurve gekratzt und mir was Neues gesucht. Zumindest 1 Mal habe ich es bereut, meinen Job aufgegeben zu haben.

Heute bin ich froh, dass ich in einer Krise in meinem derzeitigen Arbeitsverhältnis nicht abgehauen bin. Konsequentes Vehalten meinem Chef gegenüber hat dazu geführt, dass wir heute ein super Team sind - aber es hat halt eine Weile gedauert.

Parallel kannst Du ja trotzdem Ausschau halten. Aber gib nicht zu früh auf und vor allem, schieß nicht zu schnell, wenn sich etwas Neues auftut - schlaf drüber und wäge gut ab (z.B. bevor Du auch noch die Umgebung wechselst, damit ein soziales Umfeld aufgibst etc.).

Gruß und halt durch!

Demenzia

Und natürlich ist es einem brauchbaren Chef nicht egal, wie
motiviert seine Truppe ist. Schließlich liegt deren Leistung
in seiner Verantwortung.

Im öffentlichen Dienst? Wäre mir neu, seit wann ist das so?
Seit wann wird Leistung bezahlt und nicht mehr Zugehörigkeit,
Famlienstand, Kinder, Heimduscherpauschale, etc?

Gruß
Stefan

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Morgen!

Dem Rat zum Aushalten - vorerst - würde ich mich anschließen.
Versuch Dich anderswo zu fordern (Sprachen lernen, VHS-Kurse,
was auch immer) und Dir parallel ein dickes Fell drauf zu
schaffen. Das kann Dir für künftige andere Arbeitgeber auch
nicht schaden.

Sorry aber das halte ich für komplett falsch und sehr gefährlich.

Selbst wenn man innerlich die Entscheidung getroffen hat auszuhalten
ist es umso wichtiger jetzt den Lebenslauf in Ordnung zu
bringen, erste Bewerbungen zu schreiben um seinen Marktwert zu testen
und wieder ein wenig Übung im Bewerben zu bekommen.

Falls einem eine Stellung angeboten wird heißt dies doch nicht ich muß
das Angebot annehmen!
Falls man allerdings erst anfängt wenn es zu spät ist dann ist mit
Motivation und Co. gar nichts mehr los.

Gruß
Stefan

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Hallo,

Genau auf DIESES Argument habe ich schon gewartet „sei froh,
dass Du überhaupt einen - sicheren - Arbeitsplatz hast“.

genau das habe ich überhaupt nicht gesagt.

Ich finde es nicht zielführend, jemandem, der eigentlich einen
erfüllenden Job hatte, das vorzuhalten, dass es ihm bisher
doch gut ging.

Das habe ich überhaupt nicht getan.

Das ist so ähnlich wie einem Hartz IV-Empfänger, der nicht
weiß, wie er leben soll von dem bisschen Geld, zu erzählen "Du

  • in Afrika verhungern noch viel mehr Leute als hier".

Völlig absurder Vergleich.

Wolltest nur mal ein bischen rumstänkern?

Gruß

S.J.

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Moin,

Sorry aber das halte ich für komplett falsch und sehr
gefährlich.

was jetzt?

Selbst wenn man innerlich die Entscheidung getroffen hat
auszuhalten
ist es umso wichtiger jetzt den Lebenslauf in Ordnung
zu
bringen, erste Bewerbungen zu schreiben um seinen Marktwert zu
testen
und wieder ein wenig Übung im Bewerben zu bekommen.

hättest Du mein Posting zuende gelesen, dann hättest Du bemerkt, dass ich ihr zu nichts Anderem rate:

Zitat: Parallel kannst Du ja trotzdem Ausschau halten. Aber gib nicht zu früh auf und vor allem, schieß nicht zu schnell, wenn sich etwas Neues auftut - schlaf drüber und wäge gut ab (z.B. bevor Du auch noch die Umgebung wechselst, damit ein soziales Umfeld aufgibst etc.).

Falls einem eine Stellung angeboten wird heißt dies doch nicht
ich muß
das Angebot annehmen!

siehe oben - dito.

Falls man allerdings erst anfängt wenn es zu spät ist dann ist
mit
Motivation und Co. gar nichts mehr los.

ebenfalls siehe oben.

Gruß
Demenzia

Aufwachen
Hallo,

sei mir nicht böse, aber:

DU mußt da endlich was TUN, von alleine wird da gar nichts passieren.

Warum sagst Du es Deiner Chefin nicht einfach genauso wie uns? Das war sehr verständlich. Druck Dir Dein Posting aus oder mach Dir Notizen, was Du Deiner Chefin alles sagen möchtest, dann kannst Du nichts vergessen.

Was sollte denn passieren? Das sie sagt, sie habe so entschieden und dabei bleibt es? Das wäre dann genau dasselbe wie jetzt, also keine Verschlechterung!

Aber vielleicht sieht sie Dein Problem gar nicht, warum sollte sie dann irgendwas daran ändern?

Im besten Fall wirst Du versetzt oder sie nennt Dir vielleicht auch einen absehbaren Zeitraum, bis Du versetzt werden kannst und im schlechtesten Fall bleibt alles beim alten. Also hast Du doch gar nichts zu verlieren!

Zum Schluss hatte ich den Tag nur noch mit Tabletten gegen Depressionen überstanden.

Für mich ist das unverständlich, warum Du es soweit komme lassen hast. Lieber die Familie nerven, Krank werden, Freunde verlieren, eine Psychose bekommen - als einfach mal ein Gespräch mit der Chefin?

Traust Du Dich nicht, mit Deiner Chefin zu reden? Dann nimm eine Vertrauensperson (z.B. Personalrat)mit. Es wäre eh empfehlenswert zuerst mit dem Personalrat ein Gespräch zu führen, da dieser wahrscheinlich am besten weiß, was man in so einem Fall tun kann, dafür ist der da.

Aber tue endlich was! Abwarten und Tee trinken bringt hier gar nichts.

Viel Glück und alles Gute.

Grüße
Didi

Ich fuehle so mit dir, auch ich hatte schon Jobs, die ich gehasst habe. Dem Senior Management ist man leider ausgeliefert und ich habe das auch schon gesehen, dass dort Handlungen von Managern geduldet werden. Ich kenne mich mit der Struktur beim OD nicht aus, aber vielleicht gibt es noch eine andere hoechste Stelle an die man sich wenden kann? Ausserhalb deiner Organisation? Falls die Firma es wert ist, wuerde ich das versuchen und dabei nicht nur auf meine Situation aufmerksam machen, sondern auch den generellen Zustand erwaehnen (unter Beruecksichtigung von Sparmassnahmen die Sinn machen, die sind durchaus gang und gaebe).

Oder aber du versuchst einen Neuanfang in einer anderen Organisation. Nach Jahren in derselben Firma kann es schwer sein, sich an etwas Neues zu gewoehnen (schon der Gedanke daran), aber wenn man in der neuen Firma gluecklich ist, fragt man sich nach einer Weile warum man diesen Schritt nicht schon vorher gegangen ist.