Hi Ch’an,
du hast einen guten Eindruck gezeigt, wie HEUTE Hes. 16 beurteilt wird.
In jener Zeit war es nicht unüblich, eine Stadt als Frau zu
personifizieren, um gewisse Charakteristika (oder was man
dafür hielt) zu verdeutlichen.
Es ergibt sich eben, Stadt ist weiblich…
Was als „Hurerei“ beklagt wird, ist einfach nur die Hingabe
der Einwohner Jerusalems an Götterkulte anderer Religionen wie
z.B. der Ägypter oder der Assyrer.
Gestern abend habe ich mich krumm gelacht, wegen diesem Satz und nicht mehr weiterschreiben können bei Hes. 16. Man muss wissen, dass im AT Ägypten, mezrim, Grenzen mit Bedrängnis gereimt worden ist. Die sind dann ein bisschen „fremd gegangen“, sind aus den Grenzen herausgekommen. Von Assur, von Wohlstand haben sie nicht genug bekommen können und in Babylon (mit Herz/Verstand) auch nicht.
Nun bin ich aber auf der Suche, wie das Wort „huren“ aufgefasst wurde. Du brachtest es bereits recht keusch. Es gibt da eine Reihe Wörter, die zum Verwechseln ähnlich sind. Aber die Verse sind teils so, dass noch eine Großmutter vor Verlegenheit rot wird.
Dieses Konstrukt entspricht dem Hang der exilischen Propheten
(wie Ezechiel), den politischen Untergang von Israel und Juda
als Ergebnis des mangelhaften Glaubens an Jahwe als einzigen
Gott und als von Jahwe verhängte Strafe zu deuten.
Nein, es sind Weisheitsgeschichte, die Juda (Loben) humorvolle Verse zeigen und über Israel, womit man ringt oder ehrlich ist.
Das wäre an sich ein sehr aktuelles Thema.
Verstanden wird es heute nicht, weil diese „Dame“ ein buntes Kleid anhat. Beged, Kleid ist übrigens ein Doppelwort für Täuschung, Lüge.
Chan
Danke dir für deinen Beitrag!
LG
Mykene