Hat sie ein Problem?

Hallo

ich wollte nur mal fragen, wegen einer neuen Arbeitskollegin,
die bei uns ist.
sie kommt mir sehr komisch vor, sehr ungepflegt,( stinkt).
Sie ist 23 wohnt noch bei ihren eltern und wird von denen wohl sehr sehr streng
erzogen.
sie hat unheimliche Stimmungsschwankungen, von superdrauf in einer Minute zu
superwütend, da stellt sie sich sogar manchmal ins Eck und stmpft mit dem Fuss
auf. Freunde hat sie keine und versucht sich bei uns anzuhängen, was am Anfang ok
war, aber wie wir dann mal mit ihr unterwegs waren, ist sie entweder ausgerastet
oder sie sitzt nur da und sagt kein wort, egal ob man mit ihr spricht oder nicht.
Sie hat oft Pflaster an den Unterarmen, ich denke mal das sie Autodestruktiv(
schreibt man das so?) ist, das würde zu ihr passen.
Was können wir machen?
Braucht sie eine Therapie? Wenn ja, wie können wir sie dazu bringen?

Danke für eure Hilfe

Julia

hi julia,

habe grad nicht viel zeit…
…aber schau dir mal das hier an. denke mal das dir das weiterhilft. wichtig ist erstmal die situation zu verstehen…

infos zur „boderline Persönlichkeitsstörung“ findest du hier…
http://www.borderline-community.de/borderline/index.htm

das wohl grösste forum zu dem thema ist ein anhängsel dieser seite.
http://www.bc-mailingliste.de/forum/

mfg mario

ich wollte nur mal fragen, wegen einer neuen Arbeitskollegin,
die bei uns ist.
sie kommt mir sehr komisch vor, sehr ungepflegt,( stinkt).
Sie ist 23 wohnt noch bei ihren eltern und wird von denen wohl
sehr sehr streng
erzogen.
sie hat unheimliche Stimmungsschwankungen, von superdrauf in
einer Minute zu
superwütend, da stellt sie sich sogar manchmal ins Eck und
stmpft mit dem Fuss
auf. Freunde hat sie keine und versucht sich bei uns
anzuhängen, was am Anfang ok
war, aber wie wir dann mal mit ihr unterwegs waren, ist sie
entweder ausgerastet
oder sie sitzt nur da und sagt kein wort, egal ob man mit ihr
spricht oder nicht.
Sie hat oft Pflaster an den Unterarmen, ich denke mal das sie
Autodestruktiv(
schreibt man das so?) ist, das würde zu ihr passen.
Was können wir machen?
Braucht sie eine Therapie? Wenn ja, wie können wir sie dazu
bringen?

Hallo Julia,

es ist schön, dass du dir Gedanken über die neue Kollegin machst und ihr helfen willst.
Ich möchte dir dabei aber etwas zu bedenken geben:

Es kommt öfter vor, dass man bei einem Menschen, der sich in irgendeiner Weise auffällig verhält, das Gefühl hat: Dem muss doch geholfen werden! - Und mittlerweile verfügen die meisten von uns auch über so viel „Küchenpsychologie“, dass sie glauben, bestimmte Symptome erkennen und entsprechende Störungen diagnostizieren zu können (Borderline scheint mir zur Zeit „in“ zu sein). Den Betroffenen aber dann damit zu konfrontieren und ihm Hilfe aufdrängen oder „unterjubeln“ zu wollen, wird sich eher kontraproduktiv auswirken.
Nach meiner Erfahrung kann man einem Menschen nur dann helfen, wenn er
a) selbst der Meinung ist, dass er Hilfe braucht
b) bereit ist, diese Hilfe gerade von dir / euch anzunehmen.
(Einschreiten müsste man aber, wenn der Betreffende eindeutig eine Gefahr für sich selbst oder andere darstellt)

Die Tatsache, dass die Kollegin sich so auffällig verhält, ist zweifellos beunruhigend für das Team, in dem sie arbeitet.
Da sie noch nicht lange bei euch ist, werdet ihr sie noch nicht wirklich in all ihren „Facetten“ kennen und könnt eigentlich nur spekulieren, was das alles zu bedeuten hat und was dahinter steckt.

Ein Weg wäre vielleicht, dass zunächst eine Einzelperson behutsam versucht, ein Vertrauensverhältnis zu ihr aufzubauen (wobei ihr Verhalten nicht DAS Thema sein sollte). So hätte sie eine Möglichkeit, sich zu öffnen - was natürlich nicht von heute auf morgen geht.

Vielleicht kannst du das ja noch einmal mit deinen Kollegen besprechen.

Viel Erfolg
Kreszenz

Hi,

Die Tatsache, dass die Kollegin sich so auffällig verhält, ist
zweifellos beunruhigend für das Team, in dem sie arbeitet.
Da sie noch nicht lange bei euch ist, werdet ihr sie noch
nicht wirklich in all ihren „Facetten“ kennen und könnt
eigentlich nur spekulieren, was das alles zu bedeuten hat und
was dahinter steckt.

Ich möchte nur anmerken, dass die Kollegin noch in der Probezeit ist.


Vielleicht kannst du das ja noch einmal mit deinen Kollegen
besprechen.

Hmm, ich wäre vorsichtig, immerhin kann das die neue Kollegin den Job kosten.
Ciao Rossi
Ciao Rossi

2 Like

Hi Rossi,

Ich möchte nur anmerken, dass die Kollegin noch in der
Probezeit ist.

Wo steht das in Julias Posting? Und inwiefern ist das von Bedeutung?

Vielleicht kannst du das ja noch einmal mit deinen Kollegen
besprechen.

Hmm, ich wäre vorsichtig, immerhin kann das die neue Kollegin
den Job kosten.

Aus Julias Posting entnehme ich, dass sie ihre Kollegen ohnehin in die Frage einbezieht:

Was können wir machen?
Braucht sie eine Therapie? Wenn ja, wie können wir sie dazu bringen?

Warum sollte sie sich also nicht weiterhin mit den Kollegen darüber unterhalten? Der Job der Kollegin wäre vielleicht dann in Gefahr, wenn Julia die Absicht geäußert hätte, man wolle sich bei den Vorgesetzten über die junge Frau beschweren um sie loszuwerden - dafür gibt es aber doch in ihrem Posting keinen Anhaltspunkt.

Gruß
Kreszenz

Hi

also sie ist nicht in der Probezeit, kann also nichts mehr passieren,
und sie verliert sicher nicht ihren Job, wenn wir darüber reden, in einem Haus wo
1000 Leute arbeiten passiert das eher nicht glaube ich.
Nein ich will wirklich wissen ob wir was tun können, leider ist sie durch ihre
Stimmungsschwankungen und Aggressionen oft unterträglich.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

also sie ist nicht in der Probezeit, kann also nichts mehr
passieren,
und sie verliert sicher nicht ihren Job, wenn wir darüber
reden, in einem Haus wo
1000 Leute arbeiten passiert das eher nicht glaube ich.
Nein ich will wirklich wissen ob wir was tun können, leider
ist sie durch ihre
Stimmungsschwankungen und Aggressionen oft unterträglich.

Hi Rossi,

Ich möchte nur anmerken, dass die Kollegin noch in der
Probezeit ist.

Wo steht das in Julias Posting? Und inwiefern ist das von
Bedeutung?

Vielleicht kannst du das ja noch einmal mit deinen Kollegen
besprechen.

Hmm, ich wäre vorsichtig, immerhin kann das die neue Kollegin
den Job kosten.

Aus Julias Posting entnehme ich, dass sie ihre Kollegen
ohnehin in die Frage einbezieht:

Was können wir machen?
Braucht sie eine Therapie? Wenn ja, wie können wir sie dazu bringen?

Warum sollte sie sich also nicht weiterhin mit den Kollegen
darüber unterhalten? Der Job der Kollegin wäre vielleicht dann
in Gefahr, wenn Julia die Absicht geäußert hätte, man wolle
sich bei den Vorgesetzten über die junge Frau beschweren um
sie loszuwerden - dafür gibt es aber doch in ihrem Posting
keinen Anhaltspunkt.

Hi Julia,

ich hatte mich hier auf Rossis Einwand bezogen.
Hast du meine Antwort auf dein erstes Posting gelesen?

Gruß
Kreszenz

Hallo Julia
ich habe mich grad ein wenig gewundert.
Vertrauensverhältnis aufbauen um auf sie einzuwirken usw.
Wer wollte schon ein Vertrauensverhältnis zu jemanden aufbauen der
a) richt / stinkt
b) klettet (anhänglich ist, wenn man sich ihr zuwendet)
c) nervt (Stimmungsschwankungen)
Wer soll diese A****karte ziehen, soll das ausgelost werden?

Wie sie ihre arbeit macht hast du nicht geschrieben, aber daß sie bei diesem Verhalten nicht beliebt sein kann, scheint naheliegend.
Ich gehe jetzt mal davon aus, daß du ihr nicht nur um ihretwillen helfen willst sonder auch um deinetwillen und zwecks wegen des Betriebsklimas.

So gesehen hast du, habt ihr ja vielleicht das größere Problem.

M.E. hilft da nur eines
ihr offen und ehrlich zu sagen wie sie bei euch ankommt.
Klar ist es schwierig jemand darauf anzusprechen, daß er stinkt, aber was nütz es ihr oder euch wenn ihr das nicht tut? Nada sie stinkt weiter, weil sie es vielleicht gar nicht merkt und ihr seid weiter angeekelt. Zukunftsweisende menschliche Kontakte kommen so nicht zustande.
Das mit dem kletten ist nicht ganz so einfach, weil Abgrenzung oft ungeschickt gemacht wird und trotz Sachlichkeit noch öfter als Ablehnung verstanden wird. Aber leider hilft m.E. auch da nix.
Wenn sie sich z.B. beim Mittagessen zu Dir gesellen will obwohl du gerne mit einer, zwei, drei… anderen Kollegen oder –Innen alleine essen gehen möchtest mußt du/ müßt ihr das sagen.
„Sorry sowieso ich möchte heute mit blabal alleine essen gehen, weil ich mit ihr was bequatschen möchte.“ Punkt
Und gebetsmühlenartig ist auch meine Einstellung zu ihren Stimmungsschwankungen. Sie mault, du sagst du findest sie mault. Sie stampft z.B. in deinem Büro, du bittest sie, solche Handlungen jedenfalls nicht bei dir zu machen, weil dich das irritiert und ablenkt.
Man kann ja auch auf dem WC stampfen wenn einem danach ist.

Im Zusammenleben kommt es oft gar nicht darauf an wie man selbst etwas meint, sondern mehr wie es beim anderen ankommt. Daraus speist sich nämlich bewußtes und unbewußtes feed-back. Möglicherweise ist ihr selbst aber die Außenansicht, die sie liefert gar nicht bewußt und sie benimmt sich komisch, weil sie wohl häufig aneckt aber nie ein offenes und ehrliches Feed-back bekommt. Da wir schon mal die Fähigkeit zum sprachlichen Austausch bekommen haben, spricht wirklich nichts dagegen dies auch zu nutzen.
Viele Grüße Zig

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

hast du ein Problem?
Hallo Julia,

ein paar Gedanken von mir:
Es ist schwer, zu deiner Kollegin eine Einschätzung zu formulieren, vorallem weil ihr Gegenüber, nämlich du und deine Arbeitskollegen, ebenfalls nicht beurteilbar seid.
Deine (Eure?) Skepsis ihr gegenüber wird sie allzu deutlich spüren. Und Ihr laßt sie das auch spüren, wahrscheinlich in der Hoffnung, dass sie ihr Verhalten ändert. Aber sie wird nichts anderes als tiefe Verunsicherung empfinden.
Teams, wenn sie über ein festes Gebilde aus Sympathien und gleichen Interessen verfügen, sind rigoros gegen jeden Außergewöhnlichen, im Sinne anders als der Team"geist". Und das möchte ich zu bedenken geben.

Ich frage mich, was es Kollegen angeht, mit wem jemand wohnt. Wenn du ihr gegenüber aufgeschlossen wärest, wäre die Tatsache, dass sie bei ihren Eltern wohnt für dich unwichtig.
Über Körpergeruch sollte man grundsätzlich mit Kollegen reden können. Das ist nicht der Rede (außer einem Gespräch mit ihr) wert, und erst recht nicht der Wertung einer Person.
Reicht haltloses Lachen und lautes Wutgeschrei, um einen Menschen komisch zu finden? Mir sind Menschen suspekt, denen ich ihre Aufs und Abs nicht anmerke. So hat jeder seine Vorlieben, nicht wahr?
Aufstampfen ist kindisch. Und dann gibt es noch die Kollegen, die immer zu spät kommen, die Zigaretten schnorren, die immer eine Bemerkung auf den Lippen haben, wenn ein beliebiger Kollege gerade den Raum verlassen hat… Menschliche Marotten, beim genaueren Beobachten spinnen wir doch alle ein bißchen - oder?

Wer braucht denn eigentlich die Therapie? Sie oder die anderen, die anders sind als sie?
Es gibt Menschen, das gebe ich zu, die sind einfach ungewöhnlich, menschliche Struppis, die sich ihr Fell nicht kämmen lassen, eben Außenseiter.
So habe ich die Erfahrung gemacht, dass die einfachste Umgangsform mit solchem „Spinner“ ist, wenn man ihn einfach läßt, zu ihm gleichmäßig freundlich ist, seine Grenzen absteckt (wegen dem Stinken), und ihm seine läßt (Privatsphäre). Wenn erst einmal ein gegenseitiges Vertrauen entstanden ist, bekommt der andere z.B. das richtige Maß für Freude und Verärgerung ohne Aufstampfen hin.

Mein Rat an dich: laß sie einfach in Ruhe und sei ganz schlicht nett zu ihr, soviel du wirklich geben willst. Das bisschen Authenzität, dass du dir und ihr gewährst, wird für sie der Luxus schlechthin sein.

viele Grüße
grilla

Hi

Wo steht das in Julias Posting? Und inwiefern ist das von
Bedeutung?

Ich hatte das „neue Kollegin“ wohl falsch verstanden. An interne Wechsel hatte ich nicht gedacht.

Warum sollte sie sich also nicht weiterhin mit den Kollegen
darüber unterhalten? Der Job der Kollegin wäre vielleicht dann
in Gefahr, wenn Julia die Absicht geäußert hätte, man wolle
sich bei den Vorgesetzten über die junge Frau beschweren um
sie loszuwerden - dafür gibt es aber doch in ihrem Posting
keinen Anhaltspunkt.

Hmm, ich sehe trotzdem die Gefahr, dass sich hier langfristig eine mobbing-ähnliche Situation entwickelt. Ich denke, die psychische Gesundheit anderer Kollegen sollte - wenn überhaupt - unter Kollegen nur auf Wunsch des Betroffenen diskutiert werden. Hinter so manchem „kollegialem“ Rat eine Therapie aufzusuchen steht leider ein Macht/Hahnen/Zicken-Kampf. Wenn es Schwierigkeiten am Arbeitsplatz gibt, ist es Sache des Vorgesetzten hier einzugreifen. Klatsch und Tratsch über die psychische Gesundheit von Kollegen in der Abteilung vergiften das Arbeitsklima sollten unterbleiben.
In der Ausgangsfrage wird klar, dass dem (noch) nicht so ist, und die Neue (noch) von den Kollegen akzeptiert wird. Mir ist auch klar, dass es für Julia eine äusserst schwierige Situation ist. Trotzdem war es mir wichtig die mögliche Sichtweise des AG darzulegen.

Ciao Rossi

1 Like

Leicht off-topic
Hallo,
aus eigener Erfahrung. Das ungepflegte - insbesondere der Geruch - macht es einem extrem schwer solche Menschen überhaupt zu aktzeptieren, geschweige denn zu mögen. Du wirst vermutlich sehr bald froh sein, nichts mehr mit ihr zu tun zu haben, so löblich Dein anfängliches Mitleid auch sein mag.

Gruss
Enno

Noch einmal genauer
Hmmm

erst mal vielen Dank für eure Antworten.
Natürlich ist die Situation schwierig, durch ihre extremen stimmungsschwankungen
nett zu ihr zu sein.wir versuchen es immer, aber wenn sie schreiend vor einem
steht, geht das nicht imemr so. Vor allem wenn wir sie fragen was denn ist und
warum sie jetzt so wütend ist, sagt sie nie was,oder weiss niciht warum.
Das sie bei ihren eltern wohnt finde ich nicht schlimm, blos erzählt sie manchmal
so in ansätzen und versteckt, das ihr Vater sie schlägt oder früher geschlagen
hat.Oft verbieten ihr die Eltern sehr viel, was sie natürlich auch ausgrenzt.
Und das mit 23. Naja.Oft ist sie auch so, das sie sich neben mich setz und nichts
sagt, kein Wort, das kann bis zu 10 minuten dauern, und wenn ich sie dann frag
was ist, sagt sie: nichts und geht wieder. Oder grunzt nur und stellt sihc ins
Eck und stampft mit den Füssen.
Sie ist sehr lieb in ihrer Art, wenn sie gut drauf ist, aber das hält leider nur
kurze Zeit, und dann wechselt sie wieder zum grummelnden Wüterich.
Und mit dem stinken, nun das ist schwierig, wie sagt man sowas? Ich glaube sie
ist sehr labil und wenn ich ihr jetzt sag, sie sollte evtl mal ein Deo verwenden,
haut sie das doch voll aus der Bahn.
Ich hatte früher in der Schule Psychologie, deswegen denke ich das wirklicih was
mit ihr nicht stimmt. Ich befürchte auch das sie wirklich Borderliner ist, sie
hat oft Pflaster und verbände um die Handgelenke.
Sie ist jetzt 23 und hatte noch keinen Freund, und bei Jungs immer Pech, ich
denke das spielt auch noch in ihre: „Mich mag eh keiner Gedanken rein“
Hoffe ich konnte euch noch ein bisschen verdeutlichen wie die Situation ist,
leider ist es sehr schwer zu bechreiben, wie sie sich verhält.

Nochmals Danke

Julia

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Julia!

Habt ihr einen Betriebspsychologen?
Vielleicht könntest du ja mal mit ihm/ihr reden.

Liebe Grüße
Siân

1 Like

Hallo Julia,

nochmal ich :smile:.
Vielleicht war es ein wenig zu kantig, was ich im ersten Posting geschrieben habe. Ich glauben, dass du über sie viel nachdenkst, und mit ihr leidest. So werde ich jetzt einfach mich neben dich setzen, virtuelle sozusagen :wink:)), und ein wenig mitnachdenken.
Kann es sein, dass deine Kollegin in dir jemanden gefunden hat, der sich ihrer annimmt? Dass sie spürt, dass du dich um sie kümmerst?
du schreibst:

Oft ist sie auch so, das sie sich neben mich setz und nichts sagt,
kein Wort, das kann bis zu 10 minuten dauern, und wenn ich sie dann
frag was ist, sagt sie nichts und geht wieder. Oder grunzt nur und
stellt sihc ins Eck und stampft mit den Füssen. Sie ist sehr lieb in
ihrer Art, wenn sie gut drauf ist, aber das hält leider nur kurze
Zeit, und dann wechselt sie wieder zum grummelnden Wüterich.

Das Problem ist, dass Ihr Beide nicht wißt, wie ihr mit ihren Gefühlslagen umgehen sollt. Aufstampfen würde ich als Blitzableiter aufkommender Wut auffassen. Wer weiss auf wen oder was sie wütend ist. Sie könnte davon erzählen. Und du könntest ihr lediglich sagen, dass du ihr zuhörst, aber nicht raten kannst. Wie gesagt, warum sie aufstampft läßt nur mutmaßen. Dann soll sie sagen, was los ist. Sagt sie nichts, dann soll sie erfahren, dass sie so mit nicht viel Anteilnahme rechnen kann.

Natürlich ist die Situation schwierig, durch ihre extremen
stimmungsschwankungen nett zu ihr zu sein. wir versuchen es immer,
aber wenn sie schreiend vor einem steht, geht das nicht imemr so. Vor
allem wenn wir sie fragen was denn ist und warum sie jetzt so wütend
ist, sagt sie nie was,oder weiss niciht warum.

Wenn mich ein Kind anschreit, dann weil es keine andere Möglichkeit hat Unzufriedenheit zum Ausdruck zu bringen, mangels Erfahrung und Beherrschung von Sprache, Gedanken und Empfindungen. Bei einem Erwachsenen sehe ich das anders. Anschreien ist nämlich auch eine Form von Aggression, die in einem schon auch Fluchtgedanken und Aggression hervorrufen können. Damit will ich sagen, dass du deine Empfindungen in bestimmten Situationen mit ihr vielleicht verdrängen kannst, aber du mußt auch damit rechnen, dass du irgendwann bei aller Hilfsbereitschaft entweder ihr gegenüber abstumpfst oder sauer auf sie wirst - dabei kann nichts Gutes entstehen. Sie soll also die Schreierei irgendwann lassen, weil sie kein Kind mehr ist, und weil du nicht unempfindlich bist.

Das sie bei ihren eltern wohnt finde ich nicht schlimm, blos
erzählt sie manchmal so in ansätzen und versteckt, das ihr Vater sie
schlägt oder früher geschlagen hat.Oft verbieten ihr die Eltern sehr
viel, was sie natürlich auch ausgrenzt. Und das mit 23.

Manche Jungens kommen selbst mit 40 von ihrer Mami nicht los - was soll´s also :wink:)). Im Ernst, klar könnte man sie fragen, warum sie nicht auszieht. Manche schaffen es mit 18 in jeder Hinsicht auf eigenen Beinen zu stehen. Seid Ihr Euch so nahe, dass du sie das fragen kannst? Aber was hilft Euch Beiden die Erkenntnis, dass ein eigenes Leben für sie das einzige Wahre und Richtige ist, aber sie traut sich nicht? Oder anders, man könnte als Nahestehende die Idee in ihr aussähen, aber pflegen, keimen lassen und ernten muss sie selbst.

Naja, Und mit dem stinken, nun das ist schwierig, wie sagt man
sowas? Ich glaube sie ist sehr labil und wenn ich ihr jetzt sag, sie
sollte evtl mal ein Deo verwenden, haut sie das doch voll aus der
Bahn.

So, wie du deine Beziehung zu ihr beschreibst, glaube ich das auch. Aber vielleicht gibt es irgendwann einmal eine Situation, in der du nach einem vertrauten Gespräch ein „ach, übrigens…“ mit einem beiläufigen Hinweis auf geruchsintensiver Schweißentwicklung in heißen Jahreszeiten einfließen lassen kannst.

Ich hatte früher in der Schule Psychologie, deswegen denke ich
das wirklicih was mit ihr nicht stimmt. Ich befürchte auch das sie
wirklich Borderliner ist, sie hat oft Pflaster und verbände um die
Handgelenke.

Das ist sicher furchtbar anzuschauen. Ich kann mir vorstellen, wie man bei dem Anblick von Schrunden und Pflaster eine Ahnung entwickelt, was sie sich vor lauter Selbstzweifel antut. Man spürt ohne wirklich genau zu beobachten, dass es dem Menschen nicht gut geht - das kenne ich gut. Aber ich glaube, dass du ihr da nicht helfen kannst. Sie muss ihre Situation und ihr Tun selbst erkennen, Schlüsse daraus ziehen, und Entscheidungen treffen. Aber du kannst ihr ein anderes „Ich“ widergeben als sie Daheim erfährt. Ein „so sehe ich dich, das mag ich an dir, das mag ich nicht an dir, das würde ich mir von dir wünschen…“. Vielleicht reicht ihr das irgendwann als Anlaß, für sich heraus zu finden, ob sie nicht doch Gründe hat sich um Eigenliebe und seelische Stabilität zu bemühen - wie und mit wem auch immer.

Sie ist jetzt 23 und hatte noch keinen Freund, und bei Jungs immer
Pech, ich denke das spielt auch noch in ihre: „Mich mag eh keiner
Gedanken rein“

Wenn sie ein ungutes Verhältnis zu ihrem Vater hat, dann wird ihr Männerbild wohl auch nicht so ideal für die Schaffung einer liebevolle Freundschaft zu einem Mann sein - schätze ich jetzt mal.
Aber stell dir vor, wenn sie sich momentan so schwanken verhält, dass ein Mann, der eine Beziehung voller Lebensfreude und Gelassenheit sucht, mit ihr seine Schwierigkeiten haben wird. Wenn es aber einen Mann gibt, der eben solche „Problemfälle“ von Frauen in einer Beziehung bevorzugt, ist zu befürchten, dass daraus eher ein Abhängigkeitsverhältnis als eine Partnerschaft wird, oder sehe ich das falsch?
Aber vielleicht darf man da nicht schwarz sehen. Manchmal kann eine Freundschaft das Sprungbrett aus einer Misere in ein ein Stückchen Normalität sein. Unverhofft kommt oft :wink:)) warum nicht auch für sie.

Nochmals Danke

ich danke auch dir, es hat mir Spass gemacht, ein wenig darüber nachzudenken. Ich hoffe, dir nicht zu nahe getreten zu sein.

mit herzlichem Gruß
grilla

Hallo, Grilla,
ich habe vor langem auch einmal mit einer solchen Person zu tun gehabt. Sie stammte aus einem streng gläubigen Elternhaus, war äußerst hart erzogen worden und hatte zwar den Wunsch, aber nicht die Kraft sich aus dieser Abhängigkeit zu lösen.
Ich halte es für möglich, dass hier etwas ähnliches mitschwingt.
Ich war damals diesem Verhalten gegenüber vollkommen hilflos und war froh, dass ich versetzt wurde.
Grüße
Eckard.

überfordert
Hallo Eckard,

manchmal sind die Menschen zu beneiden, die bei ihren Mitmenschen kaum Gefühlsregungen wahrnehmen, und sich auch darüber keine Gedanken machen. Und für die Sensiblen besteht das Problem, dass das Wegsehen genauso schwer fällt wie die Auseinandersetzung damit.
Ein helfender Anhaltspunkt könnte eine ordentliche Portion Ehrlichkeit zu sich selbst und zu dem anderen sein: „Es tut mir leid, bei aller Liebe, aber das überfordert mich“. So hat man zum einen signalisiert, dass man den anderen wahrgenommen hat, und eigentlich auch helfen möchte, und zum anderen damit eine Grenze für Hilfsbereitschaft formuliert.
Klingt jetzt so ideal und macht solche Angelegenheiten nicht leichter. Aber mir fällt auch nichts Besseres ein.

viele Grüße
Claudia

So ist es, Claudia,
selbst wenn man es wollte, könnte man nicht alles Leid der Welt schultern. Es macht traurig, man fühlt sich hilflos und ohnmächtig.
Meinst Du wirklich, dass es dem anderen hilft, wenn man ihm das sagt? Oder fühlt er sich dadurch nur noch tiefer in seine Not gedrückt?
Ich weiß es nicht. Aber einfach so wegschauen geht halt auch nicht.
Gruß
Eckard.

Hallo Julia,

Erst mal kann man niemandem Helfen, der keine Hilfe haben möchte. Da du ja mal was mit Psychologie zu tun hattest weißt du das ja sicher schon.
Des Weiteren gibt es ein sehr zutreffendes Sprichwort: „Man kann niemanden ändern, außer sich selbst.“
Du magst sie scheinbar irgendwie, deshalb möchtest du ihr helfen. Und du kannst sicherlich eine Hilfe sein indem du ihr Vertrauen gewinnst und ihr einfach eine Freundin bist.
Und sie wird nicht gleich umfallen, weil du mit ihr über Körpergeruch sprichst. Sie hat bestimmt schlimmeres erlebt, wenn sie so aus der Norm fällt.
Du kannst es bestimmt auch sehr einfühlsam anstellen. 1. Sollte niemand anders dabei sein bzw. mithören können. Also sprich mit ihr alleine. Und frag nicht dauernd was los ist, darauf wirst du eh keine Antwort bekommen.
Das Gespräch könnte in etwa so aussehen: „Darf ich dich mal auf was ansprechen… ist mir etwas unangenehm… aber ich find dich ganz sympatisch. Mir ist nur aufgefallen, dass du manchmal etwas arg nach Schweiß riechst. Vielleicht ist es ja auch nur das Waschmittel was ich nicht so riechen kann.“ Eigentlich dürfte das schon reichen. Was auch immer dann für eine Reaktion kommt, lass dich davon nicht beirren. Wenn sie dich jetzt anschreit. Dann lass sie. Du kannst ihr höchstens noch sagen, dass du es nicht bös gemeint hast, weil du sie ja gut leiden kannst. Aber mehr nicht. Vielleicht geht sie auch einfach nur weg. Aber ich bin sicher sie wird es sich zu Herzen nehmen.

Und nimm sie einfach wie sie ist. Du schreibst sie spricht manchmal 10 Minuten nicht mit dir wenn sie neben dir sitzt. Vielleicht ist das ja auch gar nicht wichtig. Schweigen ist manchmal Gold. Die Frage „was ist los?“ ist da eher fehl am Platz. Tu einfach so als sei es völlig normal nicht miteinander zu reden und einfach da zu sein. Wenn du ein Thema zum sprechen hast kannst du sie ja ansprechen. Z.B. „Ist dir aufgefallen, dass es heute echt warm ist… Freibad wäre mir echt lieber…“ Aber warte eine Weile ab. Manche Menschen sind mit Vertrauen etwas langsamer.

Aber „Was ist los?“ das ist auch ziemlich nervig. Wahrscheinlich genauso wie ihr Verhalten auf dich wirkt.

Hoffe ich konnte dir weiterhelfen.