Genauso ist es! Wo wir wohnen war, muss man leider sagen, ein idyllisches Viertel mit kleinen Einfamilienhäusern auf riesigen Grundstücken, die einst der Selbstversorgung dienen sollten. Dann ist ein Besitzer gestorben, die Erben verkaufen, ein Investor greift zu, macht alles platt und haut ein Flachdachmehrfamilienhaus in eine schmale Sackgasse, obwohl in der Umgebung alle Häuser Giebel haben. Honit soit … Das war der Anfang und so ging/geht es weiter. Ringsum fallen die Bäume und Beton wächst in die Höhe.
Das ist der neue Plan, sagt unser Stadtbaumeister. Kleinräumige Bebauung, alle Grundstücke bis zum Rand ausnutzen, kein Grün mehr und besagter Investor kauft nach und nach im Städtchen alle frei werdenden Grundstücke in passender Größe auf und haut überall den gleichen Haustyp nach Schema F hin. Wird viel gerühmt für die Schaffung von Wohnraum (teure Eigentumswohnungen).
Genug der Worte. Die Folge ist natürlich, dass in den letzten zwei, drei Jahren viele Gärten mit Baumbestand etc. abrasiert und bebaut wurden. Ich nehme wirklich an, die Vögel haben sich zu uns geflüchtet. Die Nachbarn, die noch Gärten haben und immer älter werden, erwägen auch, ihre Bäume abzuholzen. Niemand braucht das Obst und keiner kann das Laub aufrechen. Was man mal erträumt hat, wird jetzt verflucht.
Wir haben - neben neu gepflanzten Obstbäumen - einen alten, halbtoten Apfelbaum und eine dreivierteltote Mirabelle, aber die bleiben stehen! An letztere habe ich im Herbst eine Ramblerrose gesetzt, damit sie nicht so traurig aussieht. Heckenmäßig forsten wir ein bisschen auf, obwohl ich auch manchmal mit Sorge an die Arbeit denke. Man wird nicht jünger … Aber die Piepmätze im Garten zu sehen, macht sehr viel Freude
Sorry für langes Geschwafel.
Gruß,
Eva