Hallo,
Da geb ich dir Recht. Nur ein Großteil der schwächeren Schüler
schwächelt nicht aus Mangel an Intelligenz, sondern an der
Einstellung zur Schule.
Die ja irgendwoher kommen muss.
Nein, siehe oben. Es ist ein total falsch verstandenes
Elitedenken, dass man nur in Ländern findet, die dieser
veralteten Schulpolitik anhängen.
Warum ist das Elitedenken? Es gibt Eltern, die kümmern sich
nicht darum was ihre Kinder in der Schule oder in der Freizeit
machen. Kommen auf keinen Elternabend, zeigen einfach null
Interesse und lassen die Lehrer machen.
Die Probleme an Schulen sind so komplex, dass es keine simplen Lösungen gibt. Es nur auf die Eltern, nur auf die Lehrer, oder nur aufs Fernsehen/Computerspiele usw. zu schieben, hilft nichts. Elitedenken herrscht da, wo Kinder nach Elternhäusern aufgeteilt werden und ihnen nach diesen Einteilungen verschiedene Schulformen = verschiedene Bildungsinhalte zugeordnet werden. Dass das bei uns in Deutschland der Fall ist, wurde in den letzten Jahren immer häufiger diskutiert. Z.B. gibt es da die Untersuchung der UN, in der festgestellt wurde, dass in Deutschland Kinder aus benachteiligten Familien wesentlich weniger Chancen im Bildungssystem haben als das in anderen Ländern (ohne gegliedertes Schulwesen) der Fall ist.
Kinder, die lernen möchten werden als Streber hingestellt und
gehänselt. Faulsein ist cool. Gewalt in der Klasse ist ein
Thema, Projekte werden durchgeführt, aber es sind immer
dieselben Schüler die jeden kleinen Erfolg wieder zunichte
machen.
Dagegen muss die Schule aktiv angehen. Z.B. (wie an der Schule meines Sohnes geschehen) durch „Teambuilding“-Initiativen, durch die eine Gemeinschaft stark gemacht wurde und die Tendenzen gegen Klassenkameraden mit besseren Noten vorzugehen, wesentlich geringer wurden.
Soll ich als Mutter dafür Verständnis haben? Ist doch ganz
normal, dass da Hoffnung auf Besserung aufkommt, wenn diese
Klasse gesplittet wird.
Aber doch nur, weil du automatisch dein Kind zu der besseren Gruppe rechnest. Wobei es durchaus vorkommen soll, dass auch die, mit den besseren Noten, zur schlechten Lernatmosphäre beitragen.
In SA kommt die Aufteilung nunmal von
der Sekundärschule in Real- und Hauptschule. Wir leben hier,
jetzt und mit diesem Problem müssen wir HIER klar kommen.
Ja. Aber zum einen ist die Alternative ja vielleicht, dass es die beiden kleinen gesplitteten Klassen gibt, allerding in beiden mit vielen Lehrerausfällen etc. Zudem nehme ich an, dass solche Dinge in Sachsen-Anhalt vom Kultusministerium vorgegeben sind durch Zahlenschlüssel etc. Alternativ denkbar wäre auch eine Auslagerung z.B. der Realschüler in eine weiter entfernte Realschule (von der dann die Hauptschüler zu eurer Schule kommen müssten). Viele Eltern wären damit auch nicht einverstanden.
Es ist immer gut, wenn man Entschuldigungen außerhalb des
eigenen Einflussbereiches findet.
Nein, es ist ein Fakt und keine Entschuldigung.
Kannst du so sicher sein?
Ich habe Jungs, die etwas älter sind. Ich erlebte da in den letzten Jahren ,wie ineinander verzahnt die Prozesse sind, die da abgehen. Ja, meine Jungs haben schlechte Wahl bei ihren Freunden getroffen (wir zogen um, als sie 12 und 13 waren --> sie kamen in einen festen Klassenverband, wo die „sozialkompetenten“ Jungs bereits in festen Freundschaften waren, die, die noch Freunde suchten, waren eher schwierig; hinzu kamen durch unseren Hintergrund wenig Berührungsängste mit Schülern mit Migrationshintergrund --> schwupps waren sie bei den schlechteren Schülern der Klasse, nicht bei denen, die auf Realschul- und Gymnasiumsniveau lernten [es war eine integrierte Gesamtschule] - ich weiß also sehr genau, von was wir reden), dennoch suche ich die Schuld für ihre schulischen Probleme nicht bei diesen Freunden. Es gibt auch bei 13jährigen bereits eine Eigenverantwortung.
Aussage zu machen, müßtest du wissen, was innerhalb des
eigenen Einflussbereichs getan wird.
Nicht nur, was getan wird, auch wie dein Kind darauf reagiert, wie er sich in der Schule benimmt etc.
Da dies nicht so ist, war
deine Wortwahl höchstwahrscheinlich genauso unangebracht wie
meine obige.
Wo war meine Wortwahl unangebracht?
Ich habe darauf hingewiesen, dass Eltern eine Tendenz haben, ihre Kinder für besser/schlauer/angenehmer/netter/begabter etc. zu halten, als sie von anderen wahrgenommen werden.
Mir drängt sich auch noch die Frage auf, was du eigentlich fragen möchtest.
Wenn du wissen willst, ob die Schule nach geltendem Recht konform handelt --> Kultusministerium Sachsen-Anhalt --> Schulgesetz.
Ich nehme es einfach mal an, da solche Dinge nicht im Freiraum sondern in Absprache mit dem zuständigen Schulamt / Kultusministerium gemacht werden.
Ansonsten kannst du nun hier hören, dass so eine Zusammenlegung gut oder schlecht ist. Was machst du dann mit dieser Information? Ändert das was mit deinem Umgang mit der Situation?
Das eine Zusammenlegung durchaus positive Aspekte haben kann, habe ich versucht darzulegen.
Gruß
Elke