Hallo Trine,
einige brauchbare Antworten hast du ja schon. Nun sind die Bezeichnungen zum einen natürlich regional unterschiedlich - und zum anderen in den verschiedenen Regionen auch die wirtschaftlichen Verhältnisse unterschiedlich. Ein eigenes Nebengebäude für die Altenteiler ist schon ein ziemlicher Luxus und zumindest im Südwesten Deutschland verhältnismäßig jungen Datums.
Im Raum Pfalz / Hunsrück ist der gängige Begriff zumeist ‚Vorbehalt‘ oder ‚Ausbehalt‘; weiter nördlich (Eifel und Westerwald) ‚Aushalt‘ (natürlich gesprochen im jeweiligen lokalen Dialekt).
Die Begriffe werden idR undifferenziert verwendet (der Agger do is em Vadder soi Vorbehall, die Kuh do hinne im Stall aach) - können also auch auf ein den Altenteilern vorbehaltenes Nebengebäude der Hofreite angewandt werden. Es gibt bzw. gab allerdings auch den Vor-/Ausbehaltsacker, -garten, die Vorbehaltskuh usw… ‚Vorbehaltshaus‘ oder ‚Ausbehaltshaus‘ ist mir allerdings noch nie begegnet. Dafür die ‚Vorbehaltsstubb‘ - also ein eigenes, den Altenteilern vorbehaltenes Wohnzimmer (Stube) im Wohnhaus - heute meist eine Einliegerwohnung. Bei ärmeren Bauernfamilien reichte es häufig auch nur zu einem ‚Vorbehaltsstuhl‘ am Küchentisch … Der ist freilich genauso verschwunden, wie die bestickte ‚Vorbehaltskapp‘, die dem Fremden signalisierte, dass er mit dem Träger keinen Tagdieb, sondern einen Ruheständler vor sich hatte.
Freundliche Grüße,
Ralf