Haus Neubau in Eigenregie oder über einen Bauträger bauen

Hallo zusammen,

wir möchten ein Massivhaus bauen.
Nun sind wir gerade an der Entscheidungsfindung wie gebaut werden soll:

Variante 1:
Vom Architekten nur den Plan erstellen zu lassen und dann in Folge, selbst für alles die Handwerker zu suchen, außer für Fliesen- und Malerarbeiten, sowie der Bodenbeläge (Eigenleistung), sowie auch sonst hier und da ein wenig unterstützen zu können.
So könnten wir jeweils immer bei mehreren Handwerkern anfragen und die Angebote vergleichen.

Variante 2: über einen Bauträger schlüsselfertig zu bauen und da dann auch außer ohne für Fliesen- und Malerarbeiten, sowie der Bodenbeläge.

Mit welcher Variante kommt man günstiger weg?
(Der eigene Zeitaufwand für Variante 1 ist natürlich weit größer, das ist natürlich klar)

Freue mich auf Meinungen.

Manche Fragen finde ich reichlich absurd. Unterm Strich fragst du:

„Was ist günstiger? Wenn ich x Handwerker anheuere oder wenn ich x+1 Handwerker anheuere.“

Ein Haus, dass mit einem Bauträger gebaut wird, ist sehr wahrscheinlich teurer, weil du den Bauträger quasi zusätzlich bezahlst. Dafür läuft das Ganze erheblich stressfreier für dich. Vor die Wahl gestellt, würde ich mich immer für die stressfreiere Variante entscheiden.

Hast du Ahnung vom Hausbau?

Ansonsten ist definitiv der Bauträger die richtige Wahl.

Pläne in der Hand zu halten ist zwar schön, da steht aber lange nicht alles drin.
Du müsstest alleine schon wissen welche Handwerker du zu welchem Zeitpunkt brauchst.

Außerdem: Kannst du Zwischenarbeiten leisten? Oder weisst du wer diese ausführt?

Fazit, wenn du nicht wirklich alles weisst, was vor Ort zu tun ist, dann nutze einen Bauträger.
Die Kosten für Fehler sind am Ende immer deutlich höher, als man vorher damit rechnen würde.

Gruß
Marcel

Also ich habe mehrfach gehört, dass viele Bau-Gewerke zur Zeit ausgebucht sind und viele Bauvorhaben deshalb auf Eis liegen. Wenn ein Bauträger freie Kapazitäten hat bzw. seine eigenen Handwerker und Subunternehmen an sich gebunden hat, so wird ein Bau mit einem solchen Bauträger zumindest reibungsloser verlaufen, als wenn man alle Gewerke versucht, einzeln zusammenzusammeln und aufeinander abstimmen muss…

Beatrix

Was ist daran bitte absurd?
Mir ist natürlich klar, dass der Bauträger auch noch was verdienen möchte, dennoch hat er in der Regel seine Handwerker als Partner bzw. teils sogar eigene Handwerker, in beiden Fällen hat er normalerweise andere Preise für die Handwerker, als wenn ich sie beauftragen würde.
Genauso auch die Materialien, diese wird er sehr wahrscheinlich günstiger beziehen können, da in Masse, als ich, andererseits könnte ich auch mehr vergleichen und Materialien, die im Angebot sind, erwerben.

Dazu sind die Architektenleistungen über dem Bauträger wesentlich günstiger, da meist angestellt beim Bauträger. Und schon kommt meine nächste Verunsicherung, denn wenn dieser bei Kontrollen auf der Baustelle Fehler entdecken sollte, werden diese eher vertuscht bzw. gepuscht zum Vorteil des Bauträgers.
Wenn ich selbst einen Architekten engagieren würde, würde dieser schon eher schauen, dass alles korrekt abläuft - meiner Meinung nach.

Ein wenig Ahnung habe ich und im Organisieren bin ich recht geschickt und auch gewisse Zwischenarbeiten kann ich selbst machen.

Natürlich weiß ich auch nicht alles, wie wo was wann genauso abläuft…

Weder noch, ich würde das ganz klassisch machen,

Architketen Planen und Bauen lassen, dabei einen Bausachverständigen regelmäßig mit nach den Rechten schauen lassen.

voreilt sowohl der Architekt als auch der Sachverständige werfen ein Auge fortlaufend über das Baugeschehen und ggf über Mangelhafte Arbeit und können so korrigierend einschreiten.

Bei Mängel nach den Bau hat man immer noch den Architeckten der sich um die Gewährleistung und Garantieansprüche kümmert ( Hoai Leistungsphas 9 )

https://www.gesetze-im-internet.de/hoai_2013/__34.html
Die Kosten des Architekten sind in Rahmen der HOAI verhandelbar.

Du hast offensichtlich genau gar keine Ahnung davon, wie ein Haus gebaut wird und willst selber alle Arbeiten nicht nur vergeben, sondern organisieren und die Ausführung überwachen? Da ist das Chaos vorprogrammiert.
Ein Haus zu bauen ist was anderes als ein einzelnes Zimmer zu tapezieren.

Wenn du glaubst, damit billiger weg zu kommen: VERGISS ES! Mit Bauplanung sind viele Bauträger komplett überfordert. Ein Laie hat nicht mal eine Vorstellung davon, wie überfordert er selbst da wäre.

Mach doch mal einen KONKRETEN Plan, welche Tätigkeiten in welcher Reihenfolge GENAU ablaufen müssen. Nicht nur ‚Mauern‘, sondern ‚Mauern, Putzen, Elektrik, Rohre verlegen, Heizung anschließen, Isolierung, Estrich,…‘ mit genauen Angaben über Zeitdauer (wann kann der nächste Handwerker kommen?) und Materialauswahl. Du wirst sehen, dass der Teufel im Detail steckt. Und am Ende hast du die Hausanschlüsse vergessen zu beantragen.

Btw., dass man zur Zeit gar keine Handwerker bekommt ist dir bekannt?

Bauträger haben keinen Architekten. Und was ein Architekt für einen Bau bekommt ist genau vorgeschrieben.

Und sie wollen auch nicht einfach

sie tun auch was dafür.

Handwerker zur Verfügung stellen zum Beispiel.

Wenn du Angst hast, dass dich der Bauträger bescheisst, dann stellst du einen unabhängigen Gutachter oder Architekten an, der zusätzlich dazu eine Bauüberwachung durchführt.

So können Fehler aufgedeckt werden.

Aber ganz ehrlich: Wenn du mit einem Bauunternehmen bauen würdest, bei dem du schon vorher Betrug vermutest, dann solltest du es lieber lassen.

Zu deinem Thema Organisationstalent: Das mag vielleicht sein für die nächste Tour des Kegelclubs oder das Straßenfest von nebenan. Aber beim Thema Hausbau ist es doch etwas anderes.

Hier kommt es auf Fachwissen an, welches eingesetzt werden muss.

Wer kommt zuerst? Der Installateur mit seinen Rohren, oder der Elektriker mit seinem Strom? Oder erst der Estrichleger, damit man überhaupt Maße hat zum Messen? Na gut, das kann man auch über einen Meterriss hinbekommen. Aber wer legt diesen denn fest?

Fragen über Fragen…

Du wirst über einen Rohbauunternehmer nicht hinweg kommen. Ansonsten wird es in einem heillosen Chaos enden. Spätestens wenn Handwerker Leistungen nicht erbringen, weil du sie nicht beauftragt hast. Aber da kann man ja hinterher immer schön sagen: „Sie sind doch der Handwerker, das hätten Sie mir aber sagen müssen.“

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Wir machen hier gerade recht gute Erfahrungen mit der Eigenregie, aber, und ohne das aber wäre es nicht leistbar, wir haben einen Haupthandwerker, der die Bauleitung faktisch übernommen hat und der seine anderen Handwerker hat, mit denen er aus guten Gründen seit Jahren zusammen arbeitet.
Man muss sich dabei trotzdem wesentlich mehr kümmern und dran bleiben, als in bei der Version Bauträger.

In beiden Fällen ist es eine Frage der Qualität der Leute, die die Bauleitung machen und des Vertrauens darein.

Traust Du Dir selber eine Bauleitung zu?
Es ist ja nicht immer das günstigste Angebot das beste, sondern ungleich wertvoller sind gute Handwerker, die seit Jahren bewiesen haben, dass sie gut sind. Am Ende sind die günstiger.
In unserem Fall kennen die sogar einander alle ( einer von mehreren Gründen, die für lokale Handwerker sprechen) und kommunizieren optimal miteinander.

Auch mit Bauträger habe ich schon gebaut, mir wurde aber hinterher erst klar, wie viel Glück ich mit dieser Forma gehabt hatte, denn ich habe im Freundeskreis auch böse Geschichten miterlebt.

Mein Nachbar war so frei sich das Geld für einen „Bauleitenden-Architekten“ zu sparen und hat alles selbst organisiert bzw. die „Bauleitung“ übernommen…Am Ende hatte er einen mehrjärigen teuren Rechtsstreit mit zwei Firmen wer nun Schuld bzw. kostenhaftbar für einen nicht unerheblichen Baufehler war. Während des Rechtsstreites wurde der Fehler natürlich wegen Beweissicherung nicht behoben…
Erfahrung von Bauleitern/Bauträgern ist durch nichts zu ersetzen…ausser durch noch mehr Erfahrung.
Bei Angebotserstellungen können Fehler passieren…Fehler die manchmal selbst erfahrenen Profis unterlaufen.
Bauleiter…also du(!)…müssen solche Fehler finden und korrigieren können.

Viel Spaß beim Selbstversuch

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… und wenn Du dann die Bauüberwachung machst, hast Du hinterher vielleicht zig Mängel, Rechtsstreite und bist immer noch nicht fertig. Das ist dann nicht mehr günstiger!

Selbst beim Bauträger muss eine Bauüberwachung her, ehe die „nächste Schicht“ aufgetragen oder die Lücke zugemörtelt wird. Würdest Du die Baubeschreibungssprache des Bauträgers überhaupt „verstehen“?

Ob diese Erfahrungen wirklich gut waren wirst du irgendwann sehr viel später feststellen. Wenn die Baumängel zu Tage treten.

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Jaja, du weisst es gerne besser, auch wenn es nicht viel zu sagen gibt.
Kannst gerne in 10 Jahren fragen.
Befreundete Architektin und Bausachverständige versichern regelmäßig, dass es besser nicht laufen könnte und die Handwerker hervorragende Arbeit machen.
Der Herr des Hauses ist Ingenieuer und kann gute Arbeit auch beurteilen.

Ich weiß es besser, weil ich ein Haus habe bauen lassen und eines mit Mängeln habe entstehen sehen (und die jahrelangen gerichtlichen Folgen davon) und ein guter Bekannter Architekt ist, der vor allem Bauaufsicht macht und ab und an mal ne Story zum Besten gibt.

ist nicht Baufachmann. Und eine Schwalbe macht noch keinen Sommer.

Ist ja hübsch, dass (wenn?) es bei dir funktioniert. Wie du als Laie darauf kommst, dass das dann wohl immer so sein wird ist mir völlig schleierhaft.

Es wird in allen Varianten immer solche Fälle und andere Fälle geben.
Was ich mit Bauträger (der ja auch immer gerne mit hohen Summen in Vorkasse geht!) schon miterlebt habe lässt mich zumindest raten, sich lange zu erkundigen über die Firma und mit Hausbesitzern zu sprechen, die dort schon haben bauen lassen.
Am Ende bleibt es eine Frage dessen, wie man vertraut und ob man sich auf sein feeling zu verlassen gelernt hat. Das feeeling hat nicht jeder, dann muss man es über den Kopf versuchen und eine sehr große Menge an Informationen verarbeiten.
Bei uns ist es die Summe der vertrauenerweckenden Varianten. Gute, in der Region namhafte und beliebte Handwerker, befreundete Sachverständige,Architektin, eigenes Urteilsvermögen. Der Nichtbaufachmann hat immerhin schon ein kleineres Ferienhaus völlig alleine auferstehen lassen und genau gewusst, was delegiert gehört.Steht seit fast 20 Jahren ohne Mängel.Es sind einige Schwalben.

Eine Idee, auf die ich allerdings nicht gekommen wäre vor so einem Projekt wäre, in diesem Forum zu fragen.
Der Hausbauer wird die Antworten also wohl hoffentlich einordnen können als allenfalls ein paar Inputs und sich an qualifizierterer Stelle ordentlich informieren.