Hallo Leute,
meine beste Freundin und ich planen, dass wir uns ein Haus kaufen beziehungsweise es bauen lassen. Dabei wollen wir jedoch vom ersten Tag an, in den Planungen involviert sein. Das bedeutet somit, dass wir hier auch keine Spielereien wünschen. Irgendwelche Verzögerungen usw.
Wir haben uns daher gedacht, dass wir bestenfalls mit einer Software schon einmal viel Zeitaufwand und Arbeit dem Bauleiter ersparen können, was denkt Ihr? Wenn ihr der Meinung seid, dass eine Software gut ist, um den Hausbau besser zu planen, wäre es noch wichtig, welche Software Ihr uns empfehlen könntet?
Ich denke, es ist wichtig, dass Ihr für den Fall vorsorgt, dass Ihr über das ganze Projekt hin auf einmal keine besten Freundinnen mehr seid. Möglicherweise kann Euch dabei die Notarin, die den Kaufvertrag beurkundet, weiterhelfen …
Was für eine Software soll das denn sein? Ihr habt keine Ahnung vom Bauen und wollt mit einer Software dem Bauleiter - ja was denn genau abnehmen? Die Planung? Von was denn genau?
Sucht euch doch lieber einen Bauleiter, der etwas von seiner Arbeit versteht.
Wie wollt ihr denn jemanden kontrollieren, von dessen Arbeit ihr keinen Schimmer habt?
Ich höre raus, dass ihr keinen Bock auf Trouble habt, aber so treibt ihr den Teufel mit dem Beelzebub aus, wenn ihr glaubt, dass ihr damit die Leute, die für euch arbeiten, auf eurer Seite habt.
Hört euch lieber im Neubaugebiet um, wer mit seinem Hausbau zufrieden ist und lasst dann von genau der Firma bauen. Die benutzen sicher auch eine Software, können damit aber auch umgehen und die Feinheiten beurteilen.
Und überlegt euch bitte ganz nüchtern, was ihr macht, wenn der Hausbau eure Freundschaft so strapaziert, dass ihr nicht mehr unter einem Dach leben wollt. Ganz nüchtern und sachlich.
Bevor man an die Realisierung eines Hausbaus geht und einen Bauleiter braucht (ein Bauleiter ist ein Mensch vor Ort auf der Baustelle mit belastbaren Kenntnissen aller Gewerke) braucht man einen Architekten. Architekt und Bauleiter in Personalunion geht auch, aber erstmal muss genehmigungsfähig geplant werden.
Man hat ein Grundstück, kennt die Umgebung und weiß, was zum Umfeld passt und dort genehmigungsfähig ist. Sodann kann man mit einer marktgängig-preisgünstigen Software (z. B. Arcon) seine Träume visualisieren. Kann sinnvoll sein, um dem Architekten die eigenen Wünsche mitzuteilen. Aber egal welche Software, brauchbare Unterlagen fürs Bauamt, für die Statik, für Massenberechnungen und Ausschreibungen bekommen Laien nicht zustande. Von daher ist das selbstgemachte Zeugs durchweg für die Tonne.
Branchenfremde Personen werden einem Bauleiter günstigstenfalls störend im Weg stehen. Im weniger günstigen Fall schickt der genervte Bauleiter die Laien aus Gründen der Unfallverhütung nach Hause. Natürlich kann ein Bauherr die Funktion des Bauleiters selbst wahrnehmen, sofern er vom Fach ist. Sonst geht 's gar nicht.
die Software, die Ihr sucht, kommt von der ZVS. Ein einschlägiges Studium dauert nur wenige Jahre, und dann könnt Ihr ganz ohne Architekt und Bauleiter loslegen.
Sorry, das ist mehr als naiv und zeugt nur davon, dass du dir keine Gedanken über einen solchen Bau gemacht hast, auch wenn ich deine Ängste verstehen kann. Ihr wollt natürlich keinen 2. Flughafen BER, das ist nachvollziehbar.
Ein Haus baut man aber nicht nicht wie einen VW Golf in Großserienfertigung. Wenn es zu kalt ist oder es aus Eimern schüttet, dann gibt es schon die ersten Verzögerungen bei der Erstellung der Sohlplatte. Der LKW mit den Steinen oder den Hauselementen steht im Stau oder hat einen Unfall, dann hast du die nächsten Verzögerungen. Der Kran kann nicht an die Baustelle, weil da was im Wege steht. und und und
Was dann entschieden werden muss, ist der Job des Bauleiters.
Wer seinen Grundriss oder seinen Garten planen möchte, kann sich durchaus mit einer solchen Software behelfen. Aber mehr auch nicht.
Du hast mit Handwerkern zu tun, die lachen dich allenfalls aus, wenn du denen mit deiner Projektplanung ankommst. Du kannst dir aber ein Gefühl aneignen, wie ein solches Projekt ablaufen kann, aber solange du keine handfesten Erfahrungen hast, bist du nur der Störenfried.
Sorry, wenn es so hart kling, aber wir haben gerade unseren 2. Bau in Arbeit und bei anderen teilweise mit geholfen. Ich traue mir daher ein Gefühl und ein klein wenig Beurteilungsvermögen zu, aber ich werde den Teufel tun, mich in deren Tageswerk einzumischen. Und wenn du bislang noch über keinerlei Erfahrungen im Organisieren von Arbeitsprozessen hattest, dann wird dir ein Bauleiter was husten. Zeit ersparst du ihm mit Sicherheit nicht. Du verschaffst ihm nur Mehrarbeit.
Danke für deinen Einwand. An den habe ich überhaupt nicht gedacht, aber das ist ein durchaus bemerkenswertes Risiko. Gerade wenn man keine Erfahrungen hat und mit Mehrkosten so gar nicht rechnet (und die werden kommen, das ist sicher), dann kann es knirschen.
Eben,
die bauen in der Zeit von Deinem Haus noch mehrere andere Haeuser mit, und zusammen muss es passen, aus Sicht der Handwerker, nicht nur fuer Dich.
Irgendwo gelesen, was verteuert den Bau wesentlich? Wenn der Bauherr zwischendurch reinspricht oder gar Aenderungen haben will.
Gruss Helmut
kein Laie würde je auf den Gedanken kommen, ein Auto oder einen Computer selber zu entwerfen oder gar zu bauen.
Wie kommen die Leute bloß drauf, dass ein Haus weniger komplex als ein Auto oder ein Computer ist und man es deshalb selber machen kann?
Und Wenn man nicht mal die Begrifflichkeiten kennt (Bauleiter plant nix) sollte man die größte Investition seines Lebens von jemanden planen und bauen lassen, der sich damit auskennt…
Grüße
miamei
die jetzt weiss, dass es ein gravierender Baumangel sein kann, wenn ein Klebeband die falsche Farbe hat.
Echt.
