Hallo,
wir haben vor drei Jahren unser Haus gebaut, und da es schon das zweite Haus war, haben wir ein paar Dinge gelernt.
Aus meiner Sicht dreht sich alles um die Frage, wer für die Organisation verantwortlich ist. Wer stellt den Bauantrag, wer ist während der Bauphase der Ansprechpartner für den Bauherren, wer klärt die einzelnen Gewerkte - zusammengefasst: wer kümmert sich um was und weiss jeder davon Bescheid?
Bei unserem ersten Haus wurden diese Aufgaben (und noch einige anderer mehr) auf mehrer Personen aufgeteilt und dann klappt vielen nicht. Mein Erfahrung: Bauing. können Häuser bauen, oftmals aber nicht mit Kunden umgehen.
Bei unserem zweiten Haus hatten wir aufgrund der schlechten Erfahrungen beim Erstbau dafür genau eine einzige Person bestimmt. Einen sogenannten Bauorganisator (kann auch ein Architekt sein). DIESE Person wird dafür bezahlt ALLES zu organsieren. Wir habe somit keine Diskussionen mit einem Bauing. geführt, nicht mit Städten und Gemeinden gesprochen und keine weiterem Gewerke organisiert.
Ich kann es wirklich nur empfehlen. In unserem Neubaugebiet habe ich so mache Story über verärgerte Bauherren gehört. Ohne zu übertreibe kann ich sagen, dass wir ohne Ärger ins Haus einziehen konnten.
Nun muss diese Person allerdings gefunden werden - das ist nicht so einfach. Besprecht zuvor sehr, sehr deutlich Eure Erwartungen, anders geht es nicht.
Die grossen Baufirmen arbeiten übrigens sehr häufig nicht nach diesem Prinzip. Hier werden Verkäufer auf die Straße geschickt, denen ich häufig nicht einmal ein Auto abkaufen würde(Tpy: MickeyMaus-Krawatte, rosa Sakko…sorry, so meine Erfahrungen).
Diese Verkäufer sind technisch nur schlecht informiert und man sieht sie nach Abschluss nicht wieder. Dann kommt der Bauing. und die Situation ist plötzlich eine ganz andere. Vorsicht, hier kann der Nervenkrieg beginnen…kein Witz.
Also, hier besser kein Geld sparen, die Leute sind Ihr Geld wert. ( in jeder Firma klappen Projekt nur dann, wenn Verantwortlichkeiten zu Beginn klar geregelt werden)
Und dann noch: vorsicht, wenn einige Firmen sehr viel billiger als andere sind. Funktioniert nur mit geringerer Qualität, die nicht sofort deutlich wird.
Ein Keller MUSS isoliert sein - hier darf nicht gespart werden.
Ansonsten würde ich auf genug Licht im Haus achten und höhere Decken als üblich vorsehen (macht den Raum größer). Deckenhöhe im Keller sollte bei normaler Zimmerhöhe liegen (hier wird gerne gespart), kein Kriechkeller!!!
Und wenn finanziell möglich, sollte das Haus selbst geplant werden. Viel Zeit nehmen für verschiedene Raumaufteilungen und mit (echten) Freunden besprechen. Andere Meinungen einzuholen ist immer wertvoll. Leider kommt bei anderen recht schnell Neid auf, nicht vergessen. Nicht jeden ansprechen.
Kosten für Außenanlagen nicht vergessen.
Und bloß nicht entmutigen lassen, weil jemand die ganze Aktion für zu riskant hält. Eine solide Finanzierung vorausgesetzt, ist das Abenteuer Hausbau ein richtiger Genuss.
Viel Spass!!