Hallo,
das hängt von Deinem Sachverstand ab. Hast Du keinen, beauftrage besser einen Fachmenschen oder bitte einen kundigen Freund um Hilfe.
Bei Maklerangeboten: die zeigen Dir gern immer erst lang Garten und Nebengebäude so dass man, wenns ins Haus geht, schon viel im Kopp hat und nicht mehr auf alles achtet - ich habe den Eindruck, dass ist geplant. Du solltest darauf bestehen, zuerst das Haus zu begutachten - Du bist der Interessent, der Makler ist ein Dienstleister, der ggf. von Dir bezaht wird.
Bei älteren Einfamilienhäusern sollte der Dachstuhl beachtet werden. Schwamm (ein Holzpilz) kann enorm teuer werden, aber auch andere Pilze und Holzwürmer können Dachstühle und Decken zerstöhren.
Kurz: bei mürbem, bröseligem Gebälk Finger weg oder Fachmensch hinzuziehen.
Schau dir auch die Dacheindeckung an. Je mehr Sonnenschein durchkommt, desto mehr Regen kommt auch durch. Feuchtespuren sind ev. auf dem Dachboden zu sehen.
Weiter die Bausubstanz und Isolierwirkung der Wände (einfache Ziegelwand, Hohlraumwand oder anderes). Die Dicke der Aussenwände kann da weiterhelfen, aber i.d.R. wissen die Verkäufer da Bescheid. Überprüfen soweit möglich schadet nicht.
Gibt es einen Keller oder Kriechkeller, in welchem Zustand sind die Fussböden?
Sind deutliche und weit durchgehende Risse im Verputz zu sehen, sollte man vorsichtig sein. Bei z.B. Grundwasserabsenkung kann ein Haus so nach nach auseinanderbrechen - je nach Untergrund.
Bei frisch renovierten Altgebäuden sollte man aufpassen. Unter neuen Tapeten oder Laminat kann sich alles verstecken. Ein Altbau im Zustand wie verlassen ist leichter zu beurteilen. Teppichböden und andere Bodenbeläge sollte man an mehreren Stellen anheben und drunter schauen, lose Tapeten auch mal von der Wand lösen - sofern dies erlaubt wird.
Sind Isolierfenster vorhanden? In welchem Zustand sind Türen und Fenster allgemein? Welche Heizung ist eingebaut, wie alt?
Auch sehr wichtig: die Lage und deren ev. Weiter- und Wertentwicklung. Achte auf ev. störende Betriebe oder Anlagen in der Nähe und erkundige dich, ob etwas geplant ist wie z.B. Umgehungsstraßen oder Windräder, weitere Wohnsiedlungen etc.
Frage unbedingt auch Nachbarn nach deren Meinung und Wissen.
Bestehen natürliche Gefahren wie Überflutung oder Bergrutsch?
Rechne beim Kauf mit ca. 10% Unkosten für Notar, Grunderwerbssteuer und Kleinkram. Maklercourtage kommt noch drauf.
Die übrigen Kosten hängen vom Zustand, deinem Anspruch und der möglichen Eigenleistung ab. Aber es läppert sich meist. Auch selbst gemacht ist nie umsonst, in Baumärkten kann man gut Geld lassen.
Gruß und viel Erfolg, Paran