Hausnetzwerk infrastruktur überprüfen

Hallo liebes Forum,

ich habe ein Problem und Ihr könnt bestimmt helfen:

wir haben ein Hausnetzwerk mit einem cat7 duplex-Kabel bei der Sanierung vom Fachmann errichten lassen, die Infrastruktur steht, aber ob die Netzwerkdosen etc. auch funktionieren, wissen wir nicht.

Die Anschlüsse vom Switch zum Patchpanel etc. werde ich wohl hinbekommen, aber ich muß ja diese Netzwerdosen durchmessen, oder? (Nachdem der Telefonanschluß umgemeldet ist.) Womit geht das? So superschwierig kann das doch nicht sein? Der Installateur/HAndwerker hat schlauerweise sein Gewerbe abgemeldet… und noch mehr Geld wollte ich nicht mehr investieren, wir haben zu viele negative Erfahrungen während unserer Haussanierung gesammelt…

vielen lieben Dank für Eure Hinweise/Antworten

glycine

Hallo,

müssen musst Du gar nichts. Natürlich sollte man bei so einer Installation durch den Fachmann vereinbaren, dass er zur Abnahme ein Messprotokoll vorlegt, und bevor das nicht OK ist, gibt es dann eben kein Geld. Aber der Zug ist ja in deinem Fall abgefahren. Also würde ich das ganze Netzwerk erst einmal in Betrieb nehmen, und schauen, ob es da irgendwelche negativen Auffälligkeiten gibt. Wenn ja, zunächst mal checken, ob alle Adern sauber auf Dose und Patchfeld aufgelegt sind. Nur wenn da alles OK ist, und Probleme auf einzelnen Strecken augenfällig sind, sollte man da weitere Überlegungen anstellen, und ggf. eine andere Firma beauftragen, die dann die Strecke mal gegen Geld durchmisst.

Gruß vom Wiz

Danke für die Antwort, Wiz

ich hab ja auch schon Netzwerkdosen angeschlossen, mit Anleitung fand ich das nicht ganz so kompliziert. Aber gibt es nicht ein günstiges Meßgerät zu kaufen, falls es Störungen gibt (wovon ich ausgehe, man hat auch in anderen Bereichen schlampig gearbeitet…)? Wie heißen denn diese Geräte?

Am Patchpanel und am Switch dürfte es doch keine Störungen geben, eigentlich, eher doch am falschen Anschluß der Dosen, oder?

Was Handwerker angeht, bin ich jetzt lieber autark… und stimmt das (so hatte es der Fachmann, der sein Gewerbe eingestellt hat, uns erklärt), dass ich meine alten analogen Telefone über das Netzwerkkabel anschließen kann??? Da mangelt es mir noch an Vorstellungskraft…

danke schon mal

glycine

Hallo,

es gibt reine Durchgangsprüfer für Netzwerkkabel. Die sind bezahlbar, aber davon hast Du nichts. Wenn es nicht funktioniert, funktioniert es eben nicht. Um die Qualität der Leitung zu beurteilen braucht es Equipment, das finanziell mE für einen Heimanwender nicht angemessen ist.

Was das analoge Telefon angeht, so kann man dies selbstverständlich über eine strukturierte Verkabelung fahren. Kommt halt drauf an, wie Du da konkret ausgestattet bist. Klassisches Problem bei kleinen SoHo-Anlagen ist, dass die keine passenden Anschlüsse haben. Da braucht es dann Adapter oder Selbstbaulösungen (Patchkabel in der Mitte durchschneiden, und an hoffentlich vorhandene Ports zum direkten Auflegen von Einzeladern in der Anlage anschließen), um von den Anschlüssen der Anlage auf das Patchfeld zu kommen. Von der Dose zum Telefon kann man wieder einen Adapter verwenden, oder sich eine Krimpzange kaufen, und damit dann die TAE-Stecker gegen RJ45-Stecker austauschen. So habe ich das auch bei mir gelöst.

Gruß vom Wiz

wir haben ein Hausnetzwerk mit einem cat7 duplex-Kabel bei der
Sanierung vom Fachmann errichten lassen, die Infrastruktur
steht, aber ob die Netzwerkdosen etc. auch funktionieren,
wissen wir nicht.

Da der sog. Fachmann ja mittlerweile seine Firma vor die Wand gefahren hat, nutzt dir eine Prüfung der Strecken nichts.

Da echte Kabelzertifizierer so teuer sind, dass selbst ich mir keinen anschaffen werde, wird er für euch auch zu teuer sein.
Momentan leihe ich mir einen Lantek II-1000 von IdealIndustries.
Der kostet 150€. Am Tag.
Kaufpreis: Rund 10.000€

Du könntest zur Überprüfung zwei Rechner nehmen, die eine 1 GBit-Netzwerkkarte haben (haben alle neueren).
Verbinde sie über die Strecke, verpasse beiden manuell eine IP Adresse aus dem selben Netz, etwa 192.168.2.1 und 192.168.2.2.
Führe bei beiden in der Kommandozeile das Tool „netio“ aus.
Nun bekommst du die Nettodatenrate angezeigt, die tatsächlich möglich war. Achtung, es werden Byte/s angezeigt, den Wert also mal 8 nehmen.

Wenn so eine Verbindung steht, die in etwa 1000MBit/s hat (praktisch dank protokollarischem Overhead ca. 10% weniger), dann ist die Verkabelung brauchbar.

Ein Fachmann kann auch ohne Messgerät schon erkennen, ob die Verkabelung ihr Geld wer war.
Zunächst mal schaue ich die Kabel an.
Noname oder Kerpen/Draka/Leoni/Tyco/…?
Verlegung im Leerrohr?
Dosen und Patchfelder von einer Firma? Cat6A oder weniger?
Dann wird eine Dose soweit möglich geöffnet.
Saubere Belegung, oder etwa entfernte Paarschirme und wild gekreuzte/geknickte Adern?
Führung der Netzwerkleitung HINTER der Anschlussdose knickfrei?
Zuletzt ein Blick in ein Patchfeld, auch hier entscheidet die Sauberkeit, ob es ein Pfuscher oder ein Könner war.

Hallo glycine,

es gibt z. B. diesen „Bilig“-Tester zu kaufen.
http://www.pearl.de/a-PE3735-1220.shtml
Es ist aber eben nur ein reiner Durchgangstester, der anzeigt ob die Aderzuordnung stimmt. Das war es dann aber auch schon. Die Qualität der Verbindung kann das Gerät nicht feststellen.

Gruß
Steffan