Hausrotschwanz Vogel - alle tot

Ein Hausrotschwanzvogel hat bei mir im Holzlager (überdachte Räumlichkeit ohne Türe) ein Vogelnest. Darin befanden sich 4 Jungvögel.
Gestern musste ich entsetzt feststellen, dass alle vier tot sind. 3 lagen auf dem Tisch der Kreissäge, einer noch am Holzbalken neben dem Nest.
Holzlagerfläche ist ca. 20m² groß.

Was war die Ursache des Sterbens?
Wohl wissend, dass ich ein paar Jungvögel im Holzlager hatte, schnitt ich am Donnerstag für ca. eine Stunde mit der dort befindlichen Kreissäge Brennholz, und schlichtete auf ca. 2x 1,5h (über den Tag verteilt) angeliefertes Brennholz ein.

Die Kreissäge befindet sich unmittelbar unterhalb des Nestes, ca. 2m tiefer als das Nest selbst.

Kann der plötzliche Tot aller Jungvögel auf das Holzschneiden zurückzuführen sein?

Bisswunden (Katze) konnte ich keine feststellen, bzw. hätte diese die Vögel auch sicherlich weg getragen und nicht alle vier getötet und dort liegen gelassen.

Sind die so empfindlich, dass ihnen der Holzstaub so zu schaffen macht? oder waren sie zu lange alleine? oder gibt es noch andere Gründe warum alle vier in unmittelbarer Nähe des Nestes starben.

Ich dachte auch an die bei uns „verspäteten Eisheiligen“, das Wochenende war mit 10-12 Grad sehr kalt zu dieser Jahreszeit; habe aber jetzt gelesen, dass die früher in den Bergen lebten. Also eher unwahrscheinlich.

Die hatten sogar noch Futter (Würmer oder Larven was das waren) im Nest liegen.

Hi Baumi

vielleicht hatten sie auch einfach Milben und haben sich deswegen in den Tod gestürzt (das ist leider gar nicht so selten) - die krabbeln dann wegen des Juckreizes über den Nestrand raus :-\

Gruß h

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Wie konntest Du nur!
Ja sicher hat die das umgebracht, die konnten ja im Gegensatz zu den Alten, dem Höllenlärm nicht entfliehen.
:angry: ramses90

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die sterben weil es laut ist?
Am Abend dieses Tages kam mein Nachbar noch zu mir auf ein Bier vorbei. Dem habe ich (ca. 3h nach dem Schneiden und Einschlichten) das Nest sogar noch gezeigt. da lagen sie noch alle friedlich im Nest.

Und waren u.U alle schon tot oder kurz davor.
ramses90

naja, als Toter noch aus dem Nest krabbeln ist doch eher etwas unwahrscheinlich.

ja scheiße… :disappointed_relieved: hätt ich nicht gedacht, dass die da gleich sterben :rage:

Die Vermutungen hier sind natürlich alles Spekulation. Verständlich aber letzten Endes beantwortet es Dir nicht die Frage, weshalb die Vögel gestorben sind. Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, ob Du die toten Vögel von einem Tierarzt untersuchen lassen könntest?
Oder, wenn das zu teuer ist, einfach mal beim Tierarzt vorbeischauen und fragen? Ich finde die im Allgemeinen immer relativ hilfsbereit.

Berufliche Kreisssäger dürfen da nur mit Gehörschutz dran und das aus gutem Grund.
Jetzt vergleiche mal unsere Schädel und die winzigen Schädel Deiner Brut und leg das um auf die Mini- oder teilweise sogar Mikrogegebenheiten im Inneren der Schädel der noch flugunfähigen Vogeljungen.
Dann wird selbst einem Laien klar, was Kreisssägenschallwellen da anrichten.
ramses90

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Das sind sie eben nicht, im Gegensatz zu Dir bin ich nämlich in dieser Hinsicht, kein Laie!
ramses90

Ich hatte dieses Jahr auch keine Rotschwänzchen und hatte aufgrund der Überschrift schon an eine Seuche gedacht - alle tot.

Okay, dann gib mal Auskunft, wieso die das Nest verlassen haben. Tod durch Schallwellen und dann gehüpft oder wie?

Ich denke, die Altvögel sind geflohen, wegen dem (ungewohnten) Lärm und Menschen-Nähe … und nicht zurück gekommen.
Somit sind die Jungvögel verhungert, viell. auch erfroren, bei den derzeitigen Nachttemperaturen.
Das würde auch zeitlich passen.

Das da noch Futter im Nest lag, hat wohl nix genützt. Die Kleinen kriegen das Futter doch üblicherweise in den Schnabel gestopft.

und dann aus dem Nest gehüpft?

Ja … sehr hungrige Vogeljunge eben.

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traurig :frowning:
aber wenn @ramses90 da kein Laie ist, glaube ich ihm das auch…
Ich habe noch 2 Tierärzte im entfernten Bekanntenkreis. Wenn ich die wieder mal antreffe werde ich die auch noch fragen und gebe euch Bescheid.
So eine Sch… mit dem hätte ich nicht gerechnet.

Parasiten denke ich, als Laie, sind zwar möglich - aber das alle vier gleichzeitig sterben?
Temperaturen als „ehemaliger“ Bergvogel…

War wahrscheinlich wirklich der Lärm :worried: - zumindest klingt das für mich nahelegend. Entweder Schädigung des Gehörs der Kleinen, oder die Alten hatten sich so sehr erschreckt, dass sie nicht mehr zurück kamen…

Naja,… zumindest konnte ich einer Krähe vor 2 Wochen das Leben retten. Schwacher Trost, aber immerhin…

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Aber gut, dass du daraus einen Faden gemacht hast. Ich habe meine Bohrmaschine und Kreissäge auch nicht weit weg vom Rotschwänzchen-Nest, das ich nach dem Auszug immer sauber mache für den nächsten Besuch.

ja. vielleicht wird ja ein anderer durch diesen Artikel aufmerksam und geht nicht so leichtgläubig ins Geschehen wie ich :frowning:

naja…
Im First bei mir (9m) nisten auch Rotschwänzchen (jedefalls rotes Hinterteil). Wenn ich im Garten direkt darunter mich um mein Gemüse kümmere, dann sitzen beide Eltern auf den Dachziegeln und schimpfen (für die Stunde, da ich da was Jäte, Geize oder Binde), was das Zeug hält.
Also ein wenig empfindlich sind da die Eltern wohl schon…

Hallo,

Küken werden bei geringen Temperaturen von den Alttieren „gehudert“, schlicht gewärmt. Aber da Du wohl nicht in der Nacht gearbeitet hast, wird eher die mangelnde Futterversorgung durch die verscheuchten Eltern das Problem gewesen sein. Die Schallwellen haben den Küken vermutlich auch geschadet, aber da sie nicht tot im Nest lagen und nicht während des Lärms herausgekommen, sondern außerhalb, also nach dem Lärm, gestorben sind, würde ich eher auf Verhungern tippen.
Deine Aktivitäten haben wohl schlicht die Versorgung durch die Eltern zu lange verhindert.
Zum Trost: eine verlorene Brut ist für Vögel nichts Ungewöhnliches und wird i.d.R. durch die weiteren Bruten kompensiert. Mal ist es die Katze, mal der Specht oder auch Eichhörnchen etc. Konnte sogar Stare dabei beobachten, wie sie versuchten ein Spatzennest auszuräumen. Küken haben viele Feinde, Kreissägen sind sicher die Ausnahme.

Gruß,
Paran

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Oh, ich habe schon Vogelnester auf Eisenbahnsignalen gesehen. Wer mal neben einem mit 100 km/h durchfahrenden Güterzug stand, weiß, was Lärm ist. Die Vögel scheinen in dieser Hinsicht recht robust zu sein.

Gruß T

Das ist von Art zu Art unterschiedlich. Manchmal gilt „wer selber laut ist, hält auch einiges aus“ - ich stelle mir grade einen Star vor, der als Alleinstellungsmerkmal in seinen Reviergesang eine Extrastrophe einbaut, die das Geräusch einer Übergabe aus 335 plus 3 Hbbillns 305 imitiert, die sich durch ein Weichenfeld quält…

Schöne Grüße

MM

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