HD bei älteren Filmen

Hallo zusammen,

noch nicht lange hab ich den 20jährigen Streifen „Gefährliche Brandung“ im TV gesehen, da ist mir die allgemein schlechte Qualität und die typische ‚zittrige Kameraführung‘ dieser Zeit aufgefallen. Gestern hab ich per Zufall in den selben Film auf einem Schweizer Sender gezappt, und da war ich so was von verblüfft über die 1A Qualität. Wie schaffen die das, mit dem Ausgangsmaterial von damals so eine gute Qualität zu zaubern?

Von der Videobearbeitung her kenne ich eigentlich den Grundsatz, was du hast das hast du. Klar kann man mit Filtern und Scribts noch einiges herausholen, aber Pixels lassen sich doch nicht einfach so herbeizaubern? Wie machen die das, kann mir das jemand erklären?

Danke und Gruss,
Mirea

Moderne Software und entsprechendes Personal …
… machen es möglich.

und die typische ‚zittrige Kameraführung‘

Auch das kann in begrenztem Maße per Software korrigiert werden.

Entrauschen, Kratzer entfernen uvam. ist hingegen schon länger Standard.

Es läuft eben auf ein komplettes Re-Mastering heraus.

aber Pixels lassen sich doch nicht einfach so herbeizaubern?

Das macht dein CD-Spieler auch, wenn ihm Daten vorher und hinterher fehlen - er schätzt die Daten in der Mitte ab.

Wie machen die das, kann mir das jemand erklären?

Intelligente Algorithmen, die versuchen die überflüssigen Bildinhalte (Rauschen, Kratzer, Farbsäume,…) zu entfernen und fehlende Bildinhalte an diesen Stellen aus der Umgebung abzuschätzen.

Gruß

Stefan

Auflösung älterer Kinofilme und deren BluRay´s
Hallo Mirea,

Der Film wurde auf „Film“ aufgenommen. Die Kopien davon, welche lange Zeit nur in PAL-Auflösung verkauft wurden, sind eine Kopie davon.

Für die BluRay wurde der Master (also das Original) neu digitalisiert. Also in einer höheren Auflösung (2K) ausgelesen als die alten Versionen.
Da die Auflösung des Analogfilms bei mehr als 4K liegt, sind eben noch Reserven bei der Auflösung vorhanden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Digitales_Kino#Bildaufl…

Gruß
angerdan

Hallo,

und der SD-Master wurde in vielen Fällen schon vor Urzeiten mal mit der damals verfügbaren Technik gezogen, und niemand hat das Geld ausgeben wollen, ihn noch mal neu mit moderner Technik abtasten zu lassen, weil man damit nicht soviel mehr Geld verdienen konnte als mit der alten SD-Version. Jetzt mit HD sieht das offenbar anders, und so werden aktuell viele alte Filme endlich mal neu mit moderner Technik übertragen.

Allerdings sollte man dabei aufpassen, die Werke nicht zu verschlimmbessern, denn mancher Kratzer und Wackler macht natürlich den Charme eines alten Films aus.

Gruß vom Wiz

Charme-Spülung?!
Hallo,

Allerdings sollte man dabei aufpassen, die Werke nicht zu
verschlimmbessern, denn mancher Kratzer und Wackler macht
natürlich den Charme eines alten Films aus.

Pustekuchen!

Was ich als Kind vor 50 Jahren ansehen durfte, sah ich ohne Kratzer und Wackler. Also will ich die selbstverständlich jetzt auch nicht haben.

Ich schlage also zwei Varianten vor:
Eine mit „Charme-Spülung“ für junge Interessierte, die glauben, Filme von damals müssten einfach so primitiv aussehen, und eine für Zeitzeugen, die die Filme noch in korrekter Erinnerung haben.

„Charme“ dieser Art entwickle ich selbst von Tag zu Tag mehr … :wink:

Gruß

Fax

Hi,

so richtig schlimm wird es erst, wenn die deutsche Synchro neu eingespielt wird und der Film, den man als 8jähriger so geliebt hat, einem plötzlich fremd vorkommt.

Dann doch lieber verwackelt, zerkratzt und verrauscht…

GDA

Synchro?!
Hi,

„deutsche Synchro“? Was ist das nu wieder für’n Teufelszeug?
Ach, Du meinst die Klaviermusik, die da immer gespielt wurde …

:wink:

Gruß

Fax

Es wird wieder Zeit für meine Pillen, bin ja keine 90 mehr …

Hallo,

für die Rentner muss man doch alles 2x erklären :wink:

Also Robert DeNiro hat in „Es war einmal in Amerika“ nicht wirklich deutsch geredet. Damit man das auch hierzulande versteht, wurde der Film synchronisiert.

Robert DeNiro’s deutscher Stammsynchronsprecher ist Christian Brückner. In der alten Auflage war es aber jemand anders.

Als der Film auf DVD erschien, wurde der Film mit den bereits genannten Methoden aufpoliert und Christian Brückner hat Robert DeNiro neu eingesprochen.

Dadurch ging dann natürlich bereits angesprochene Charme des Film verloren, weil auch einige Dialoge verändert worden (die, die auf deutsch waren - auf die Originalsprache des Filmes hatte das natürlich keinen Einfluss).

Die blauen Pillen musst du nehmen! : )

Gruss GDA

Leichte Schlagseite nach off topic …
Hi,

Also Robert DeNiro hat in „Es war einmal in Amerika“ nicht
wirklich deutsch geredet. Damit man das auch hierzulande
versteht, wurde der Film synchronisiert.

Solche Probleme hatte ich mit Rudolfo Valentino, Carl de Vogt und Pat und Patachon noch nie!

Die blauen Pillen musst du nehmen! : )

Solche Probleme auch nicht.

:wink:

Gruß

Fax

Der Film wurde auf „Film“ aufgenommen. Die Kopien davon,
welche lange Zeit nur in PAL-Auflösung verkauft wurden, sind
eine Kopie davon.

Zudem wurden auch oft die VHS- oder TV-Versionen mal eben von Kinokopien gezogen (erkennbar an oft hartem Kontrast und bei Aktwechsel sichtbare Markierungen und Farb- und Klangveränderungen). Damals war man aber nicht so pingelig. Und wenn doch, dann hat es sich zumindest nicht so schnell herumgesprochen, wie miserabel ein Film auf HomeVideo gelandet ist.

Zur Verteidigung muss man aber sagen, dass eine Videoabtastung damals wie auch jetzt ein teurer Spass ist.

Für die BluRay wurde der Master (also das Original) neu
digitalisiert. Also in einer höheren Auflösung (2K) ausgelesen
als die alten Versionen.

Oft geht man, und da ist Wikipedia nicht ganz up to date, von 3 auf 2K, damit man eine Überabtastung hat und keine Details zwischen den Zeilen verschwinden. Auch Bildrauschen wird durch die nachträgliche Skalierung nicht so stark deutlich. Naja, und dann von 2K auf 1080p für Bluray.

Was vom Negativ bis zur Homevideo-Version alles passieren kann, kann man hier bei Arri bewundern:

Unter Showreels kann man sich Beispielfilme anschauen, unter anderem einen Vergleich des nun endlich erhältlichen Fassbinder-Klassiker „Welt am Draht“, damals auf Ektachrome 16mm gefilmt. Soviel zur Bearbeitung…

1 Like