HD Dateien von Sat receiver bearbeiten / schneiden

Ich habe da mal eine Frage…

Ich bin fasziniert von HD Fernsehen. Habe früher viel auf meinen HD Sat Receiver mit Festplatte aufgenommen, auf DVD gebrannt.

Weil ich nicht so viel Geld ausgeben wollte, habe ich mir jetzt einen günstigen HD SAT Receiver mit USB Ausgang zugelegt. Das Aufnehmen

mit dem USB Stick klappe wunderbar, solange es um normales TV geht. Auch das schneiden am PC von Werbeblöcken klappe gut. Ich habe ein

Gratistool gefunden, was Szenen wegschneiden kann und am Ende HD Material in toller Qualität als MKV Dateien umwandelt.

So weit, so gut – bei HD Material klappt gar nichts. Der Receiver teilt die Aufnahmen in 2 GB Teile, was bei normalem TV etwas eine Stunde, bei HD Material

Ca. 20 Minuten sind. Selbst diese HD teile sind manchmal gar nicht mehr abspielbar – auch stimmt die Zeitangabe nicht mehr immer – da steht

Dann bei 20 Minuten Teilen manchmal 5 Stunden irgendwas. Schneiden kann man auch die funktionierenden Teile nicht – das Bild friert irgendwann bei der Umwandlung ein.

Na gut, ich also los, beim Saturn Fachhändler fragen wollen, was zu tun und was auszugeben ist( denke mir, der Receiver ist zu billig ) – Antwort:

Keine Chance, bekanntes Problem, es gibt keine Lösung, die Sender verhindern dies, auch teure Receiver können das nicht. Aus und Schluß.

Jetzt bin ich sowohl überrascht als auch verwundert – es gibt so einige HD TV Mitschnitte im Netz, die wohl privat bearbeitet wurden…

Kann mir jemand helfen ? ( Schneide Programm für HD, Vorgehenswesie, etc ???)

Sorry – meine Frage ist lang – aber so weiß jeder was ich meine – hoffe ich…

Beraturn im Saturn… geile Idee!

HD wird in h264 gesendet, SD in Mpeg2. Mpeg2 besteht immer aus einer GOP (Group of Picture) an dessen Grenzen man verlustfrei schneiden kann. Daher kann man DVB Material verlustfrei und schnell zerlegen, schneiden und in DVD kompatible Kontainer verpacken (VOB). Ohne neu codieren zu müssen!

h264 ist viel effektiver und die GOPs sind sehr viel „verzweigter“. Dann kann man nicht so einfach mal dran rumschnippeln…

Die 2GB großen Dateien habe ich nicht… ich habe eine HD USB Satkarte am PC… da gibt es die Dateigrößenbeschränkung von FAT nicht (mehr). Und der Kathrein speichert auf eine externe HDD mit FAT32… und hat eine Ethernet-Schnittstelle… die Videodateien hole ich über LAN auf den PC.
Aber die einzelnen Dateien soll man hier mit zusammenfügen können:
http://www.heise.de/download/a.f.7-merge-your-files…

Dann schneiden:
Ich mache mit meinen HD Aufnahmen folgendes: Ich ziehe die in die Freeware TSmuxeR (dafür gibt es eine grafische Oberfläche die sich TSmuxeR GUI nennt). Man kann dort die Dateien neu muxen, aber auch Start-und-Endpunkt setzen. Diese Punkte hohle ich mir einfach in dem ich mir die TS/M2TS mit VLC/MPC anschaue und mir die Punkte raussuche.

Dann wird das ganze neu ausgegeben und mit Handbrake oder MediaCoder als MKV(x264-CRF22/AAC) neu codiert.

Das mache ich nur mit den Dokus von WDR HD (Abenteuer Erde)… da gibt es keine Werbung, nur Anfang und Ende…

So weit, so gut – bei HD Material klappt gar nichts. Der
Receiver teilt die Aufnahmen in 2 GB Teile

Das macht der Receiver,um auch alte Medien im FAT-Dateisystem als Aufnahmemedium nutzen zu können. FAT unterstützt maximal 2GB große Dateien,weswegen das aufgenommene Medium einfach gestückelt aufgezeichnet wird.

das
Bild friert irgendwann bei der Umwandlung ein.

Die Umwandlung ist in den allermeisten Fällen unnötig. Für HD-Aufnahmen hat sich für Video der H264-Codec und für Audio das AAC- bz. AC3-Format im MKV-Container bewährt. Passenderweise werden HD-Übertragungen schon genau in diesem Format übertragen (d.h. in diesem Codec). Du musst das Video also nur passend schneiden und in den gängigen MKV-Container packen.

Kann mir jemand helfen ? ( Schneide Programm für HD,
Vorgehenswesie, etc ???)

Zum Schneiden des Transportstreams (daher auch die Endung *.ts bei den aufgenommen Files) nutze ich „H.264 TS Cutter“ (Freeware). Zum anschließenden Umpacken in den MKV-Container kommt das ebenfalls kostenlose mkvmerge (Bestandteil des ebenfalls kostenlosen MKVToolnix-Paketes) zum Einsatz.
„H.264 TS Cutter“ ist weitestgehend selbsterklärend (Start und Ende der gewünschten Szenen markieren,in Cutliste übernehmen und auf „Cut“ drücken). In MKVmerge musst du eigentlich nur die geschnittene TS-Datei laden, in den Zusatzoptionen die Komprimierung deaktivieren und dann auf „Muxen starten“ klicken. Das Ergebnis ist ein h264-Video im MKV-Datei,welches ohne Neukomprimierung auf den meisten h264-fähigen Wiedergabegeräten abspielbar ist. Eine Neukomprimierung ist üblicherweise unnötig,da ja das Quellmaterial schon in h264 vorlag…eine Neukomprimierung würde nur zu lasten der Qualität gehen.

Dann wird das ganze neu ausgegeben und mit Handbrake oder
MediaCoder als MKV(x264-CRF22/AAC) neu codiert.

Absolut unnötig. Das Quellmaterial liegt nämlich schon als x264/AAC vor…nur der Container passt nicht. Mit Hilfe von mkvmerge (Teil von MKVToolnix) kann man das Video innerhalb kürzester Zeit und ohne Neukomprimierung in den MKV-Container umpacken.

Schon richtig… aber ich möchte die unnötig hohe Bitrate nicht beibehalten!

Hi Andre,

Schon richtig… aber ich möchte die unnötig hohe Bitrate
nicht beibehalten!

Und auf welche Bitrate bzw. Qualitätsstufe gehst du da?
Ich experimentiere gerade mit VidCoder herum, weil mir die Bitrate der HD-Streams auch unnötig hoch erscheint.
Im Test erhalte ich ab 1000 kbit/s super Ergebnisse (bei ARD 720p-Videos) - wenn ich die Option für „konstante Qualität“ nehme und damit experimentiere, wird das Ergebnis durchweg um ein Vielfaches größer.

Gruß
Markus

Ist generell schwierig zu beantworten… kommt immer auf das Material an:
Viele Details, schnelle Bewegungen oder schnelle Farb/Helligkeitswechsel erfordern immer eine höhere Bitrate, als ein ruhiger Animationsfilm, oder dunkler SiFi.
1000kbps für 720p halte ich für zu wenig, aber das ist subjektiv.

Meine Richtmarke wäre im groben (für x264 HQ Einstellung) bei fester Bitrate…
1920x1080: 2500-6000kbps
1920x800: 2500-5500kbps
1280x720: 1500-4500kbps
720x576: 800-1200kbps
Aber auch da unterscheide ich zwischen wichtig/unwichtig und lege manchmal auch einen Denoiser drüber, das senkt die Bitrate deutlich.

Soll ja Leute geben die den Grain(Körnung Analogfilm, der bei der digitalen Abtastung bestehen bleibt) der BlueRay (also den Filmlook) toll finden, ich finde den überlüssig…
Man kann da den integrierten (denoise) Filter des x264 nutzen um da Bitrate zu sparen.

Mit CQ kann man eigentlich nicht viel verkehrt machen… man kennt nur die Dateigröße nicht… da benutze ich für HD meist CRF22-21… (beim Mediacoder CQ60-58)

Anmerkung: Den Ton codiere ich in AAC5.1 oder halt Stereo mit ca. 196-224kbps. Der FFDShow Audiofilter gibt mir das dann über den optischen Toslink wieder in AC3 640kbps 5.1 zum AVR.

Viele Wege führen nach Rom…

Hi,
danke dir für die ausführliche Antwort!

Mein Problem ist, dass ich zwischen Qualitätsstufe 18 bis 24 riesige Dateigrößenunterschiede erhalte, aber kaum bis nicht sichtbare Qualitätsunterschiede.

Teilweise geht bei Constant Quality die Datenrate (in VLC unter „Extras - Codec-Informationen - Statistiken“ beobachtet) bis über 10.000 - was vielen Hardware-Playern (auch über USB2) einfach zuviel ist.

Daher experimentier(t)e ich mit den festen Bitraten und kann nun bei etwa 2200 selbst bei schnellen Bildern mit vielen Details keine Klötzchen oder sonstiges sehen.

Ob das nun der goldene Mittelweg ist, weiß ich nicht - die TV-Sender nutzen ja gnadenlos die „gekaufte“ Datenrate aus, sei es mit null Inhalt (was man ja schon rausfiltern kann). Trotzdem erscheinen mir die unbearbeiteten Streams zu groß.

Gruß
Markus

Aufpassen! Gerade bei „hohe Bitrate“ und „ext. Mediaplayer“.

Weil: Man kann über den Level der Kodierung die Effizienz des „Komprimierers“ festlegen. Wenn ich mit einem hohen Level z.b. 4 kodiere muss das Endgerät beim Entpacken auch mehr CPU-Power haben um das ganze wieder auszupacken.

Ich weiß es nicht, aber ich vermute das man beim DVB_S2 Stream deshalb einen niedrigen Level ansetzt, damit der Satreciever nicht mindestens einen 1.6GHz Dualcore zum „entpacken“ braucht… ebenso ist es bei allen anderen Geräten! Mein Handy kann keine x264 MKV > Level 3 und auch viele Mediaplayer(Hardware) haben nicht die Power.

Wenn ich ein niedriges Level ansetze wird die Datei automatisch größer… ich denke bei CRF20, kann ein Level 4 4GB haben und ein Level1 vieleicht 6GB.
Andersherum finde ich das ein Video was:
A) CRF20… nehmen wir mal 4GB Dateigröße an
B) 2PAss so codier das es die gleiche Dateigröße wie A) hat
mit B) besser aussieht.

Zu dem Unterschied beim sehen… die integrierten Filter vom VLC sollen nicht die Wucht sein… ich nutze den auch nur selten. Ich benutze den MPC mit dem externen FFDShow.
Ob man das nun sieht… wenn ich mir meine Videos nach dem codieren am 1920x1080 23" Monitor mit 40cm Abstand zur Kontrolle anschaue, sehe ich sehr gut die Codierungsfehler, man muss aber auch wissen wonach man schauen sollte:

  • gleichmäßige Farbverläufe, gerade Stufen in dunklen Bereichen, da setzt x264 bei starker Einstellung hart an.
  • Details, im Vergleich mit dem Original
  • Übergänge bei den GOPs, wenn es ganz hart kommt kann man sehen wie das Bild über 1-2 Sekunden immer matschiger wird und dann sprunghaft wieder gut.... und das zyklisch. Auch über den FullHD Heimkinobeamer sehe ich das noch recht gut...., aber im Gegensatz zu den TVs mit den integrierten Verschlimmbesserungsfiltern gibt der das zugespielte Bild 1:1 wieder, man erkennt auf jeden Fall den Unterschied zwischen 720 und 1080. Aber auf 3Meter bei einem 40-50 Zoll TV… wohl er nicht.

Tipp: Zur Kontrolle des codierten Materials:
Erstelle Fotos vom Film, der MPC kann das… ich denke der VLC auch… und lege diese in einen Ordner (als BMP, JPG bringt neue Fehler). Wenn man nun mehrere Bilder mit verschiedenen Komprimierungen hat, (immer vom gleichen Bild!) kann man mit z.b. IrfanView im Vollbild durchschalten und sieht sehr gut die Unterschiede im direkten Vergleich. Es gibt auch Software die zwei Videos auf die PSNR vergleichen kann, die Freeware kam bei aber nicht mit den MKV zurecht.

Tipp: Handbrake zum codieren!

Hi,

Ich weiß es nicht, aber ich vermute das man beim DVB_S2 Stream
deshalb einen niedrigen Level ansetzt, damit der Satreciever
nicht mindestens einen 1.6GHz Dualcore zum „entpacken“
braucht… ebenso ist es bei allen anderen Geräten!

Das habe ich schon beachtet, in VidCoder ist jede Option eigentlich sehr gut beschrieben (im MouseOver).

Tipp: Zur Kontrolle des codierten Materials:
Erstelle Fotos vom Film, der MPC kann das… ich denke der VLC
auch…

Ok, das ist nun sehr penibel :wink: An die benötigte Qualität habe ich mich per Vorschau und dann ganzer Filme herangetastet, ich bin nun wirklich mit QC 20 am zufriedensten.

Tipp: Handbrake zum codieren!

VidCoder basiert auf Handbrake - und bietet ebenso detaillierte Einstellungsmöglichkeiten und speicherbare Profile, ich finde VidCoder (für mich) angenehmer in der Bedienung als Handbrake (den ich auch einige Zeit getestet habe). Gibt wahlweise MP4 oder MKV aus, wobei ich das Prog. nur als letztes in der (bei HD doch recht aufwändigen) Kette benutze.

Danke dir für all die Tipps,
Gruß, Markus

Ich habe ein

Gratistool gefunden, was Szenen wegschneiden kann und am Ende
HD Material in toller Qualität als MKV Dateien umwandelt.

kannst Du mir/uns interessehalber mitteilen, welches „Gratistool bzw. Tools“ Du hier verwendest?
Thanks