Hedomat

Hallo zusammen,

folgende Frage zum Anti-Rasenunkraut-Mittel Hedomat: immer wieder hört man daß Hedomat ökologisch unproblematisch ist/sei. Diverse Links bringen auch Formulierungen, wie z.B.

Auf der anderen Seite gibt es auch Hinweise bzgl. der Gefahrenklasse, z.B. bei oben zweitgenanntem Link mit „Xi (reizend)“ und folgt man dann noch den weiteren angegebene Links unten auf der Seite kommt man z.B. unter- http://www.schneckenprofi.de/deliver… zu „Gefahr ernster Augenschäden … Nicht in die Kanalisation/Oberflächenwasser/Grundwasser gelangen lassen … Schutzausrüstung tragen …“ und

Jetzt hab ich natürlich eine Meinung, wollte aber gerne Eure auch mal Eure Ansichten und Erfahrungen hören. Sicher ist die Bandbreite von „Mein Rasen muß aussehen wie ein englischer Golfplatz“ bis zu „ich brauch’ 100% Öko und daher wilde Wiese“ groß und beides sind Extreme aber was soll jetzt der durchschnittliche Gartenbesitzer mit Gemüsegarten, Obstbäumen und Büschen und vor allem zwei kleinen im Garten spielenden Kindern von Hedomat halten?

Weiter unten ist ja unter dem posting „Häßlicher Rasen“ auch der Link http://www.haller-mtl.de/garten/garte… als Antwort gepostet und dort wird Hedomat durchweg positiv bewertet.

Also: „Teufelszeug und Finger weg“ vs. „Ökologisch unbedenkliches Anti-Unkraut-Mittel“?

wer weiß was?

Gruß
Max

hallo Max,
bisher hat niemand auf Deine Frage geantwortet. Ich weiß da auch nichts dazu zu sagen, zumal Du selbst Dich ja schon gehörig umgeschaut hast.
Es gibt ein Buch, ich hab das, aber leider ältere Ausgabe (1990), da steht Hedomat nicht drin; darin ist seitens der Industrie eine Bewertung der Toxizität ihrer Mittel aufgelistet.
Wirkstoffe in Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln , Physikalisch-chemische und toxikologische Daten, herausgegeben vom Industrieverband Agrar e.V. ISBN 3-405-13697-0 Buch anschauen. Vielleicht würdest Du darin/ aktuelle Ausgabe fündig? Vielleicht stünde die chemische Grundsubstanz aber drin, nur nicht der Handelsname?
Da das das ist, was die Industrie selbst zu ihren Mitteln sagt (und das ist oft und oft bedauerlich karg, war es zumindest 1990, könnte jetzt nach den neueren Brüsseler Beschlüssen etwas besser sein), überschreitet vielleicht immerhin die öffentlicher zugänglichen Angaben?
Außerdem könntest Du bei Eurem zuständigen Wasserversorgungsunternehmen anrufen und fragen, ob in deren Wasserschutzgebiet Hedomat ausgebracht werden darf. Wenn ja/ nein, warum /nicht. Gruß, I.

Hallo,

mich würde interessieren, was du genau mit diesem Hedomat vernichten möchtest.

Kinder fühlen sich auf einer bunten Wiese eher wohl, als auf einem englischen Rasen der dazu noch eine sterile Wirkung hat.

Das wenige was du dir sicher sein kannst bei einem engl. Garten ohne Wildkräuter, Bienen und Co bleiben fern, da sie kein Futter finden, dabei entfällt auch die Beobachtung dieser durchaus interessanten Tierchen, durch die Kinder.

groß und beides sind Extreme aber was soll jetzt der
durchschnittliche Gartenbesitzer mit Gemüsegarten, Obstbäumen
und Büschen und vor allem zwei kleinen im Garten spielenden
Kindern von Hedomat halten?

Nichts. Lass das Gift aus dem Garten und erfreue dich an den Gänseblümchen und was sich sonst noch so auf dem Rasen nieder läßt, ist gesünder, als div. Gifte.

gepostet und dort wird Hedomat durchweg positiv bewertet.

Manche können nicht ohne Gift im Garten sein.

Also: „Teufelszeug und Finger weg“ vs.

Würde ich sagen - ja. Schon Kindern und Haustieren zu liebe.

"Ökologisch

unbedenkliches Anti-Unkraut-Mittel"?

Was stört dich an den Wildkräutern ??

Mfg. BelRia

Hallo Irmtraut,

merci für die Infos. Die Inhaltsstofe sind auf einer Internetseite angegeben:

Wirkstoffe
340 g/l MCPA
30 g/l Dicamba

Aber für mich als chemischen Laien sind das „spanische Dörfer“?
Vielleicht sollte man dazum mal im Chemie-Brett die Experten befragen (@Mod: "Doppel-"posting mit Link als Querverweis in dem Fall ok?)

Gruß
Max

Halllo BelRia,

merci für Deine Antwort. Mich stört absolut nichts an Wildkräutern.

Ich hatte das posting abgegeben um Eure/Andere Meinungen und Ansichten zu dem Thema zu bekommen. Vielleicht kommen dann von der einen als auch anderen Fraktion weitere Argumente die ich bisher nicht kannte.

Gruß
Max

Hallo Max,

da ist wohl eher ein Umzug in das Brett:

Umwelt- und Naturschutz

oder

Biologie und Chemie

angebracht.

Bitte keine Doppelpostings, sondern suche dir ein Brett aus :smile:

Mfg. BelRia

Hallo Max,

Aber für mich als chemischen Laien sind das „spanische
Dörfer“?
Vielleicht sollte man dazum mal im Chemie-Brett die Experten
befragen (@Mod: "Doppel-"posting mit Link als Querverweis in
dem Fall ok?)

Kein Doppelposting.

Mfg. BelRia (MOD)

Hi,

wie sieht ein regelkonformer Umzug aus?

  • wird hier abgeschlossen?
  • muß ich alles bisherige kopieren?
  • kann ich per Link verweisen?

Fragen über Fragen?
Max

Hallo,

wie sieht ein regelkonformer Umzug aus?

  • wird hier abgeschlossen?

Ja.

  • muß ich alles bisherige kopieren?

Nein, was sollte das bringen ??

  • kann ich per Link verweisen?

Könntest du, nur wofür ??

Fragen über Fragen?

Nicht wirklich.

BelRia

hallo Max,
so kommt man weiter!
Dicamba ist ein Benzoesäure- Derivat (genauer Name s.u.). Wird bei Aufnahme durch „essen“ (=oral) rasch in den Organismus aufgenommen und ausgeschieden.Nach 24-48 Stunden 80-90% der verabreichten Dosis über Urin und 0,6% (Ratte, Kaninchen, Hund) bzw. 9% (Maus) über Stuhlgang ausgeschieden. Der größte Teil wurde unverändert ausgeschieden, die wichtigsten Metaboliten (Stoffwechselzwischenprodukte, die zeigen, daß der Körper etwas mit dem Stoff getan hat) waren glukuroniertes Dicamba (macht solchen Stoff wasserlöslich/ über Galle ausscheidbar) und 3,6- Dichlor-2-Hydroxybenzoesäure (aus 3,6-Dichlor-2-Methoxybenzoesäure = Dicamba).
Beim Warmblütler augenreizend und hautsensibilisierend; bei den Tieren, an denen das Mittel getestet wurde, führte es ab höheren Dosierungen zu Muskelkrämpfen, dann zu Erschöpfungserscheinungen, fallweise zu Blauverfärbung der Schleimhäute/Haut(? es steht nur „Cyanose“ da) und zu Lungenstauungen mit geringem Blutaustritt. Ein Gegenmittel ist nicht bekannt. Am Menschen ist das Mittel 1990 nicht erprobt gewesen.

MCPA = 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure, gehört zu den Phenoxycarbonsäuren.
Es wurde dieser Stoff radioaktiv markiert und Ratten eingegeben (100 mg/kg KG). Nach 192 Stunden wurden 86-95 % der eingesetzten Radioaktivität im Urin und 6% inm Stuhlgang wiedergefunden. Zu 71% im Urin unverändert gefundener Wirkstoff. Nach 14tägiger Verabreichung von 1 g/kg KG wurden keine erhöhten Radioaktivitätswerte gemessen (also scheint nichts dringeblieben zu sein). - Haut- und augenreizend.
Bei Vergiftungen Wirkung auf das zentrale und periphere Nervensystem, Apathie, Atonie(Schlappheit), Lähmungen,Zuckungen,narkoseähnlicher Zustand; Anämie. - Bei Menschen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerz, Adynamie (Schwäche), Lähmungen. In schweren Fällen Bewußtlosigkeit, Herz- und Kreislaufversagen. Gegenmittel nicht bekannt. Da über die Niere ausgeschieden, Dialyse sinnvoll.

  1. Chemische Bezeichnungen werden häufig heutzutage mit i statt y geschrieben (Oxid statt Oxyd z.B.).
    2.Angaben naturgemäß lückenhaft, da „richtige“ Tests am Menschen nicht vorliegen: was nur allzu verstehbar ist. Die an Tieren sind schon schlimm genug.
  2. Ich habe in Klammern manchmal Erklärungen/ Kommentare eingefügt, die so nicht im Buch stehen, damit deutlicher wird, wie die Stoffe wirken.
  3. Wenn Du Deinen Rasen damit spritzt und die Kinder bittest, sich immer die Hände zu waschen nach dem Spielen draußen, dürfte das Mittel gefahrlos sein. Zu bedenken ist aber, daß es eher die Summe der toxischen Stoffe sein kann als jedes einzelne, was die eigentliche Gefahr ausmacht. Sie können sich untereinander potenzieren - nicht nur addieren.
    Das menschliche Gewebe leidet darunter. Erwiesen z.B. am männlichen Sperma - 60-70% Beweglichkeit heutzutage, >80 -90% um die vorletzte Jahrhundertwende. Und: Männer, die sich mit Biokost ernähren, haben dieselbe Spermaqualität wie die damals. Das, finde ich, gibt zu denken. Man hat Sperma gewählt, weil das zu den wenigen häufig kontrollierten und in der Qualität quantifizierbaren menschlichen Zellen gehört, aber man kann sich denken, was das für die übrigen Gewebe bedeutet.
    Mein persönliches Fazit ist: wenn etwas nicht dringend nötig ist an Giften dieser Art, sollte man darauf verzichten. Und bei Kindern schon sowieso.
  4. Mich persönlich erschüttern die Tierversuche zusätzlich. Schon darum würde ich dieser Art Mittel nicht einsetzen = kaufen. Ob ein Stoff haut- oder schleimhautreizend ist, wird am Kaninchenauge getestet. Für jedes dieser Mittel wird die für Ratten oder Meerschweinchen oder Mäuse oder Kaninchen oder mehrere Arten tödliche Dosis ermittelt.
    Mit so viel Leid und mit der Bedrohung durch zukünftige Schäden ist ein schöner Rasen zu teuer erkauft, finde ich … VG, I.
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Hallo,

ist das nicht kontraproduktiv? Soweit ich Max verstanden habe will er die Meinung von möglichst vielen Leuten hören: Chemikern, Biologen, Umweltschützern aber vor allem GÄRTNERN. Ein Umzug in ein anderes Brett würde die Antworten der Hauptzielgruppe abschneiden.

mfG TTT

Hallo,

ist das nicht kontraproduktiv? Soweit ich Max verstanden habe
will er die Meinung von möglichst vielen Leuten hören:
Chemikern, Biologen, Umweltschützern aber vor allem GÄRTNERN.
Ein Umzug in ein anderes Brett würde die Antworten der
Hauptzielgruppe abschneiden.

Als Mitglieder des wer-weiss-was Forum - 99,01,03 - dürfte ihnen bekannt sein, dass Doppelpostings nicht erlaubt sind und das aus durchaus nachvollziehbaren Gründen.

So schwierig kann es nicht sein, sich für ein Brett zu entscheiden, aber hier bei den Gärtern halte ich diese Frage für falsch.

Sie gehört in das Brett Biologie und Chemie

oder

in das Brett Umwelt- und Naturschutz

Bretter lesen und entscheiden !!

Keine Doppel- oder Mehrfachpostings.

Gruß BelRia