hallo Max,
so kommt man weiter!
Dicamba ist ein Benzoesäure- Derivat (genauer Name s.u.). Wird bei Aufnahme durch „essen“ (=oral) rasch in den Organismus aufgenommen und ausgeschieden.Nach 24-48 Stunden 80-90% der verabreichten Dosis über Urin und 0,6% (Ratte, Kaninchen, Hund) bzw. 9% (Maus) über Stuhlgang ausgeschieden. Der größte Teil wurde unverändert ausgeschieden, die wichtigsten Metaboliten (Stoffwechselzwischenprodukte, die zeigen, daß der Körper etwas mit dem Stoff getan hat) waren glukuroniertes Dicamba (macht solchen Stoff wasserlöslich/ über Galle ausscheidbar) und 3,6- Dichlor-2-Hydroxybenzoesäure (aus 3,6-Dichlor-2-Methoxybenzoesäure = Dicamba).
Beim Warmblütler augenreizend und hautsensibilisierend; bei den Tieren, an denen das Mittel getestet wurde, führte es ab höheren Dosierungen zu Muskelkrämpfen, dann zu Erschöpfungserscheinungen, fallweise zu Blauverfärbung der Schleimhäute/Haut(? es steht nur „Cyanose“ da) und zu Lungenstauungen mit geringem Blutaustritt. Ein Gegenmittel ist nicht bekannt. Am Menschen ist das Mittel 1990 nicht erprobt gewesen.
MCPA = 4-Chlor-2-methylphenoxyessigsäure, gehört zu den Phenoxycarbonsäuren.
Es wurde dieser Stoff radioaktiv markiert und Ratten eingegeben (100 mg/kg KG). Nach 192 Stunden wurden 86-95 % der eingesetzten Radioaktivität im Urin und 6% inm Stuhlgang wiedergefunden. Zu 71% im Urin unverändert gefundener Wirkstoff. Nach 14tägiger Verabreichung von 1 g/kg KG wurden keine erhöhten Radioaktivitätswerte gemessen (also scheint nichts dringeblieben zu sein). - Haut- und augenreizend.
Bei Vergiftungen Wirkung auf das zentrale und periphere Nervensystem, Apathie, Atonie(Schlappheit), Lähmungen,Zuckungen,narkoseähnlicher Zustand; Anämie. - Bei Menschen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Kopfschmerz, Adynamie (Schwäche), Lähmungen. In schweren Fällen Bewußtlosigkeit, Herz- und Kreislaufversagen. Gegenmittel nicht bekannt. Da über die Niere ausgeschieden, Dialyse sinnvoll.
- Chemische Bezeichnungen werden häufig heutzutage mit i statt y geschrieben (Oxid statt Oxyd z.B.).
2.Angaben naturgemäß lückenhaft, da „richtige“ Tests am Menschen nicht vorliegen: was nur allzu verstehbar ist. Die an Tieren sind schon schlimm genug.
- Ich habe in Klammern manchmal Erklärungen/ Kommentare eingefügt, die so nicht im Buch stehen, damit deutlicher wird, wie die Stoffe wirken.
- Wenn Du Deinen Rasen damit spritzt und die Kinder bittest, sich immer die Hände zu waschen nach dem Spielen draußen, dürfte das Mittel gefahrlos sein. Zu bedenken ist aber, daß es eher die Summe der toxischen Stoffe sein kann als jedes einzelne, was die eigentliche Gefahr ausmacht. Sie können sich untereinander potenzieren - nicht nur addieren.
Das menschliche Gewebe leidet darunter. Erwiesen z.B. am männlichen Sperma - 60-70% Beweglichkeit heutzutage, >80 -90% um die vorletzte Jahrhundertwende. Und: Männer, die sich mit Biokost ernähren, haben dieselbe Spermaqualität wie die damals. Das, finde ich, gibt zu denken. Man hat Sperma gewählt, weil das zu den wenigen häufig kontrollierten und in der Qualität quantifizierbaren menschlichen Zellen gehört, aber man kann sich denken, was das für die übrigen Gewebe bedeutet.
Mein persönliches Fazit ist: wenn etwas nicht dringend nötig ist an Giften dieser Art, sollte man darauf verzichten. Und bei Kindern schon sowieso.
- Mich persönlich erschüttern die Tierversuche zusätzlich. Schon darum würde ich dieser Art Mittel nicht einsetzen = kaufen. Ob ein Stoff haut- oder schleimhautreizend ist, wird am Kaninchenauge getestet. Für jedes dieser Mittel wird die für Ratten oder Meerschweinchen oder Mäuse oder Kaninchen oder mehrere Arten tödliche Dosis ermittelt.
Mit so viel Leid und mit der Bedrohung durch zukünftige Schäden ist ein schöner Rasen zu teuer erkauft, finde ich … VG, I.