Hallo,
wir haben heute mit Freunden diskutiert, könnte man Hefe eigentlich selbst herstellen bzw. am Leben halten?
lg
Brenna
Hallo,
wir haben heute mit Freunden diskutiert, könnte man Hefe eigentlich selbst herstellen bzw. am Leben halten?
lg
Brenna
Hallo,
am Leben erhalten ja, selbst herstellen hieße Nobelpreis.
Gruß, Paran
So ein bisschen Evolution spielen in der heimischen Küche stelle ich mir höchst amüsant vor…
LG
S_E
Hallo
Musste nicht so schwer sein die zu finden. Irgend wo haben wir ja die her.
Sind einzellige Pilze und leben so ziemlich über all MFG
Hi,
das wäre dann aber immer noch nicht „herstellen“.
die Franzi
Spontane Hefefermentierung
Hallo Brenna,
selbstverständlich wird der Begriff „herstellen“ bei Lebensmitteln auch verwendet, wenn sie aus vorhandenen Lebewesen lediglich gewonnen werden, ohne dass man diese Lebewesen per Gendesign neu entwickeln würde: Wenn jemand einen Schwarzwälder Knochenschinken herstellt, erwartet niemand von ihm, dass er die DNA eines DL- oder eines Piétrain-Schweines aufschreiben kann.
Es gibt im „Hausgebrauch“ eine Reihe von Anwendungen, bei denen natürlich vorkommende Hefen genutzt und am Leben erhalten werden.
Sauerteig kann mit spontaner Fermentierung angesetzt werden, man muss die Kultur nicht zwingend „impfen“; es dauert dann halt ein bissel länger, bis die erwünschten Hefestämme die Oberhand gewinnen. Bei der Vergärung von Säften von Früchten hängt es davon ab, mit welchen Hefestämmen die Früchte bevorzugt besiedelt sind - Wein geht prima, Kernobst funktioniert auch ganz gut; bei beiden setzen sich Hefen ab oder schwimmen im Kahm auf - daraus gewonnene Kulturen lassen sich zum Vergären von Säften verwenden, die bei spontaner Gärung eher von Essigsäurebildnern besiedelt würden. Ein bissel Essigsäure ist bei spontaner Gärung immer mit von der Partie, vgl. unter einfachen Bedingungen gekellerte Landweine aus den südlichen Provinzen von Italien und Spanien; diese Konkurrenz macht den Hefen meistens nicht so viel aus, manchmal aber schon - daher die Verwendung von Reinzuchthefen bei der Fruchtwein_herstellung_ (jetzt sag ichs grad zum Possen noch einmal!).
Klassische Backhefe ist Bierhefe; diese lässt sich mit Haushaltsmitteln kaum als „Reinkultur“ gewinnen, sie ist aber bei spontan fermentiertem Sauerteig mit von der Partie. Eine Isolierung von Bierhefe aus Sauerteig ist mit Haushaltsmitteln nicht möglich, aber auch nicht nötig.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Bierhefe
Hi!
Überlegen gerade, Bierhefe lässt sich ja aus den Hefeweizenflaschen (wenn sich das unten sehr abgesetzt hat nund man das Weizen nicht fachgerecht - mit Aufkreiseln des SAtzes - eingeschenkt hat) bekommen. Und dann weiterzüchten.
Grüße
kernig
Weltherrschaft!
Und dann reißen wir die Weltherrschaft an uns *fieseskichern*
Hi,
Wenn jemand einen Schwarzwälder Knochenschinken herstellt, erwartet niemand von ihm, dass er die DNA eines DL- oder eines Piétrain-Schweines aufschreiben kann.
Ja, aber vor den Arbeitsschritten wie Räuchern und Salzen usw. ist es eben nur ein Stück Schweinepoppes… danach ein Parma, San Daniele, Schwarzgeräuchertes, …
die Franzi
Tach auch,
ja man kann Hefe selber herstellen. Besser passt dann der Name „Wildhefe“. Hobbybäcker können damit auch Brot backen. Es schmeckt etwas anders, als mit gekaufter Hefe, aber nicht schlechter. Es gibt beim Chefkoch eine Gruppe die aus den verschiedensten Zutaten Wildhefe herstellt. Ich habe eine kurze Zusammenfassung über die Herstellung und Nutzung der Wildhefe. Bei Interesse bitte melden
Gruß
Ilex
Solang ich dabei stricken kann, mache ich alles mit.
LG
S_E
Ei Hallo,
das wäre ein Experiment wert - ich vermute aber, dass das bloß geht, wenn man Weißbier aus solchen Klein- und Hausbrauereien nimmt, die es bei Euch herum hat. Das übliche Bier aus dem Handel ist pasteurisiert - ich bin nicht sicher, ob die Hefe in Weizenbier und Kellerbier das wohlbehalten übersteht.
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
stimmt
Hi!
das wäre ein Experiment wert - ich vermute aber, dass das bloß
geht, wenn man Weißbier aus solchen Klein- und Hausbrauereien
nimmt, die es bei Euch herum hat. Das übliche Bier aus dem
Handel ist pasteurisiert - ich bin nicht sicher, ob die Hefe
in Weizenbier und Kellerbier das wohlbehalten übersteht.
Stimmt, sonst würden die Flaschen ja dann und wann hochgehen, wenn das Zeug noch leben würde…
Grüße
kernig
völlig oT
Wir stricken uns die Weltherrschaft!
alberne Grüße
kernig
Solang ich dabei stricken kann, mache ich alles mit.
LG
S_E
Herstellung von naturwüchsigen Dingen
Hallo Franzi,
ja, und Hefe ist, bevor sie in gebrauchsfertigen Würfelchen im Regal liegt, halt auch bloß irgendein Schmadder, der in einem Tank herumschwimmt.
Dass man Frau Saccharomyces cerevisiae als solche nicht herstellen kann, ist eine Sache; dass man „um zwanzig Pfennig Hefe“, die halt auch so heißt, herstellen kann, eine andere.
Ach, und auf dem Herd blubbert sanft die Brühe, es geht noch eine Stunde, bis sie verwendbar ist - eigentlich ist es schade, dass man Borschtsch herstellen muss und nicht in Schlaraffia bergmännisch abbauen oder schlicht aus dem Borschtschteich in den Henkelmann schöpfen kann.
Ungeduldig
Dä Blumepeder
Hallo,
ja man kann Hefe selber herstellen.
Nein, das kann man definitiv nicht.
Besser passt dann der Name
„Wildhefe“.
Du meinst also eher: abwarten, welche Hefe sich anfindet und durchsetzt. Aber das ist Hefe finden, nicht Hefe herstellen.
Und das Ergebniss ist entsprechend Glückssache.
Hobbybäcker können damit auch Brot backen.
Ja, das konnten Bäcker verm. schon vor einigen Tausend Jahren.
Es gibt beim Chefkoch eine Gruppe die aus den
verschiedensten Zutaten Wildhefe herstellt.
Nein, auch die stellen Wildhefe nicht selbst her, sie wissen verm. nur, wie man die gewünschten Hefepilze in den Teig bekommt.
Das mag jetzt nach Haarspalterei klingen - aber das ist es nicht. Etwas finden oder etwas herstellen sind zwei völlig verschiedene Dinge.
Die Wikinger (oder Columbus, wer auch immer) haben Amerika nicht hergestellt, sondern nur gefunden. Der Unterschied zur Hefe ist nur, dass Amerika etwas größer ist.
Das kann man durchaus mit der Hefe vergleichen, wobei bei der Teiggeschichte allerdings eher die Hefe den Teig findet (also Wikinger oder Columbus ist).
Gruß, Paran
Mehrdeutigkeit von Begriffen
Hallo Paran,
wie bereits ausgeführt, hat der Begriff „Hefe“ zwei Bedeutungen:
(1) einige Arten aus der Gattung saccharomyces
(2) in Reinzucht gewachsene, leicht entwässerte Kulturen von Saccharomyces cerevisiae, die üblicherweise zum Backen verwendet werden
(1) kann man naturgemäß nicht herstellen, weil es sich nicht um gentechnisch veränderte Arten handelt
(2) kann man sehr wohl herstellen - in dieser Weise aufbereitete Bierhefekulturen gehören zu den ersten bedeutenden Produkten der frühen Lebensmittelindustrie
Dass mit der Frage nicht (1), sondern (2) angesprochen war, ließ sich mühelos aus der Frage erkennen - es gibt keinen Anlass, noch weiter darauf herumzureiten, dass man Arten nicht herstellen kann.
Ich finde es übrigens schade, dass die inhaltlich interessante Frage durch diese Griffelspitzerei völlig in den Hintergrund geraten ist. Es hätte mich interessiert, ob jemand ein Verfahren zur Herstellung von Hefe - wie oben unter (2) genannt - mit haushaltsüblichen Mitteln kennt. Falls jemand eines kennen sollte, ist er duch die öde Schulmeisterei in diesem Thread jetzt so abgeschreckt, dass er es ganz sicher nicht mehr posten wird. Tant pis -
Schöne Grüße
Dä Blumepeder
Ich fahre ja momentan total auf Babyalpaka ab, weiß aber nicht ob das vielleicht bissl zu unstrapaziös ist…eher TML? NBK? Holst gäbs zumindest in 100 Farben *seufz*
Ach ist das furchtbar, da strickt man sich mit großen Schritten auf die Weltherrschaft zu und dann kann man sich nicht entscheiden wie sie aussehen soll.
Wir stricken uns die Weltherrschaft!
alberne Grüße
kernig
Hallo auch,
ich denke, Deine Frage zielt darauf ab, wie man Hefe für den Hausgebrauch (zum Backen) selbst in benötigter Menge herstellen und haltbar machen kann… (Um von der HEfeindustrie unabhängig zu sein???)
von meiner Großmutter weiß ich, dass sie früher (wir reden hier von Zeiten vor 1945…) Hefegebäck, resp. die Hefe so übers Jahr haltbar gemacht haben, als dass sie Weinhefe genommen hat (war auch eine wilde Hefe —> Spontane Gärung von Traubensaft) und diese mit Maisgries vermengt hat.
Dann wurden diese „Brötchen“ (soll Form und Größe beschreiben) im Halbschatten getrocknet und übers Jahr auf dem Dachboden verwahrt.
Immer wenn sie Hefe benötigte, hat sie ein solches Laibchen eingeweicht und somit die Hefe reaktiviert (zumindest einen Teil davon). Dies wurde dann einfach zum Mehl
gegeben…
Also sage ich: Möglich ist es… aber ob es Sinn macht…
Viele Grüße
Midir