Hefeteig i. d. Mikrowelle auftauen?

Liebe Kochspezialisten,

Lea Linster empfahl in der Brigitte ein leckeres Apfelkuchenrezept, das ich - da es sehr sinnlich herzustellen ist und ich mehr aus Kinderunterhaltungsgründen als aus Überzeugung backe - öfters anwende. Sie empfiehlt darin, gleich die dreifache Menge Hefeteig herzustellen und zwei Teile für spätere Gelegenheiten einzufrieren (praktischer Tipp).

Diesmal habe ich nun wieder so ein Drittel aufgetaut, und zwar nicht wie sonst über Nacht im Kühlschrank, sondern auf kleinster Stufe 20 min i. d. MIkrowelle. Lags daran, dass der Kuchen ziemlich kletschig wurde, oder soll ich anderwärts nach Ursachen forschen?

Danke,

Juliane

eher nicht so
Hi,

das Erhitzen in der Mikrowelle funktioniert durch Anregung der Wassermolküle im zu erhitzenden Futter. Regt man zuviel an, verdampfts. Und genau dies ist das Problem: Dem Teig wird Wasser entzogen, dadurch wird er u.a. klebriger. Da in der Mikrowelle recht ungleichmäßig erhitzt wird (daher auch die Dreherei), kann es passieren, daß Du sogar richtig knusprige Stellen erzeugst. Wenn es soweit kommt, kannst Du wieder anfangen mit Wasser und Mehl den Teig wieder hinzubekommen, ist aber ein relativ aussichtsloses Unterfangen.

Daher in Zukunft wieder schonend auftauen, z.B. in warmem Wasser, in der Nähe der Heizung, oder aber, wenn genug Zeit ist, im Kühlschrank.

Denk doch auch mal an die armen kleinen Pilze im Teig: Erst zum Leben erweckt, dann eingefroren und anschließend durchgeschüttelt. Nee, da würde ich auch nicht mehr mitmachen :wink:

Gruß
Christian

Ich glaube eher …

… liebe Juliane,
dass das Auftauen in der Mikrowelle die Hefepilze abtötet und die
dann den Teig nicht mehr locker aufgehen lassen können, weil tote
Hefepilze eben keine Stärke in Alkohol und Kohlendioxid (das die
Bläschen im Teig macht) mehr zerlegen.
Einfrieren lassen die sich bieten, aber keine Mikrowelle, da
gehen sie tot Und das dürfen sie erst im Backofen).
Mehr Erfolg das nächste Mal!
Bolo2L

Kompromißvorschlag
Hi Bolo,

mein Vorschlag lief ja auf eine Erklärung des matschig-klebrigen Zustandes des Teiges nach dem Auftauen hinaus. Daß der hinterher nicht mehr geht, wird in der Tat daran liegen, daß die kleinen Freunde die Bestrahlung nicht so sehr mögen. Obwohl ich auch hier der Ansicht bin, daß es an der Erhitzung durch die umliegenden Wassermoleküle (und damit ihrer eigenen Erhitzung) liegt, daß sie dahin gerafft werden.

Gruß
Christian
Freiheit für die Pilze
*Faust hoch reck*

1 Like

Hallo Juliane,
die Hefe stirbt dir in der Mikrowelle ab. Vielleicht nicht alle, aber die meisten (unregelmäßige Erwärmung…)! Wenn Hefen eingefroren sind, brauche sie einige Zeit um wieder aktiv zu werden. Deshalb ist das langsame Auftauen immer besser als schnelles. Hefen sind schließlich Lebewesen!
Wenn die Hefen wieder aktiv sind, wirst du beim Backen auch einen guten aufgegangen Kuchen erhalten, da genuegend Gärgase gebildet werden konnten!
Gruß von Norbert

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo Christian,

der Erhitzung durch die umliegenden Wassermoleküle (und damit
ihrer eigenen Erhitzung) liegt, daß sie dahin gerafft werden.

Warum sollten die Mikrowellen nur das Wasser im Teig erwärmen und nicht das Wasser in den Hefezellen? dann macht es nur noch „plopp“ im Teig.

Freiheit für die Pilze
*Faust hoch reck*

*bin ich auch dabei*
Viele Grüsse,
Deborah