Hallo Community,
Warum ist „Heilige drei Könige“ nur in Bayern ein Feiertag?
Ist das eigentlich ein katholischer Feiertag? Ich kann mich daran erinnern, dass in NRW die Sternsinger am 6. Januar losgezogen sind und verkleidet als die drei Könige, Geld für die Kirche gesammelt haben.
Nun hier im Norden findet der Tag eh keine Bedeutung, aber z.B. in NRW sollte der Tag doch genau so gefeiert werden wie in Bayern, oder?
Danke für eure Hilfe.
Hallo,
erstmal stimmt die Aussage nicht: in Deutschland ist Epiphanias auch in Baden-Württemberg und Sachsen-Anhalt ein gesetzlicher Feiertag.
Mehr Info gibt’s, wie so oft, auf https://de.wikipedia.org/wiki/Erscheinung_des_Herrn
Die überwiegend katholische Prägung der Feiertage in Ba-Wü und Bayern (bei Sachsen weiß ich es nicht) sind ein Grund, in der katholischen Liturgie wie auch generell im Alpenland und alpennahen Land ist der 6. Januar wichtiger als in vorwiegend evangelisch geprägten Gegenden. Es gibt ja auch andere Tage (z.B. Fronleichnam, Reformationstag), die nicht in allen BL als Feiertag gelten. Ebenso gilt der Karfreitag in der evangelischen Kirche als wichtiger als in der katholischen.
Grüße
Siboniwe
Servus,
nicht nur in Bayern, sondern auch in Sachsen-Anhalt und in Baden-Württemberg.
Wie Du weißt, gibt es kein einziges Bundesland, das nur von Angehörigen einer Konfession bewohnt ist. Beispiel: In Bayern sind 21% der Bevölkerung evangelisch, in Brandenburg nur 17, in Nordrhein-Westfalen 28 (gegenüber 42 % Katholiken).
Die Festlegung kirchlicher Feiertage ist Ländersache. Es gibt nur zwei Feiertage, die konfessionell gebunden gelten: Mariä Himmelfahrt in Bayern und Fronleichnam in Sachsen und Thüringen.
Ein geheimer Grund für den Feiertag am 6. Januar, den Siboniwe auch nicht kennt, aber sofort verstehen wird, ist, dass die Anzahl der Feiertage vom Fleiß der Bevölkerung abhängt: Wer ko, der ko…
Schöne Grüße
MM
In Österreich ist der einzige konf.geb. Feiertag übrigens ausgerechnet der Karfreitag, den ich jetzt auch aus katholischer Sicht nicht für so verzichtbar gehalten hätte.
Gruß
F.
Ja, je nachdem wie Ostern fällt, kann man da doch noch nicht gscheit nach Tirol oder ins Montafon, und auch im Burgenland kann es da noch recht trüb und trist sein. So dass das von der Lobby des Beherbergungsgewerbes sicher gut gemeint, aber halt danebengezielt war.
Schöne Grüße
MM
Hallo,
er ist nicht verzichtbar für die Katholiken, aber sie nennen ihn nicht den „höchsten Feiertag“ wie es die Evangelischen tun.
Grüße
Elke
Hallo Elke,
die Sache mit dem „höchsten Feiertag“ ist wohl eher eine katholische Interpretation, man frotzelt sich halt unter Geschwistern; der Spottname „Karfreitagschristen“ für die Protestanten ist ein Machwerk der papistischen Propaganda. Auch bei den Evangelischen (von einzelnen wenig bedeutenden Gruftie-Fraktionen abgesehen) geht es bei Ostern mehr um die Auferstehung als Vollendung des Erlösungswerks Christi als um den Kreuzestod.
Einen betont hohen Rang (bzw. umgekehrt bei Katholiken einen betont weniger wichtigen) Rang nimmt der Karfreitag eher dort ein, wo Katholiken und Evangelische auch schon vor der Adenauerschen Konfessionsversöhnungsvermischung (hübsches Wort, gell?) nah aufeinander hockten und die Katholiken am Karfreitag zwar comme il faut zur Messe gingen, aber nutzten, dass es kein Feiertag mit Arbeitsverbot war, und möglichst in der Nähe von evangelischen Höfen Odel führten. Deren Bewohner haben sich dann an Fronleichnam zur Flurprozession revanchiert.
A propos: In W. gibt es doch auch eine Simultankirche. Wie ist dort die Stromversorgung organisiert? Die Simultankirche in Biberach hat einen katholischen und einen evangelischen Zähler, mit zwei Schlüsselschaltern für die beiden Mesner.
Schöne Grüße
MM
Ich meinte „verzichtbar“ für die Durchsetzung der Aufnahme ins Arbeitsruhegesetz.
So betrachtet ist der Karfreitag dort quasi nicht mal unter den Top Ten gerankt - was für einen bayerischen Durchschnittskatholiken wie mich schwer nachfühlbar ist.
Gruß
F.
Hier bei uns (Münsterland) ist der Karfreitag ein traditioneller Arbeitstag. Zwischen Kreuzweg ab 8 und Passion vom Leiden … um 15 Uhr wurden alte Klamotten angezogen und es wurden Autos gewaschen oder Mist gefahren, gestärkt von Milchsuppe und Struwen.
Wäre es kein Feiertag, … na dann wäre der Kreuzweg halt um 7 und die Passion am Abend.
Gruß
achim
Hallo MM,
du velwechserst da was: es handelt sich um ein anderes Weinheim, nämlich das linksrheinische Gau-Weinheim (gleich bei Gau-Heppenheim, was mir zu Anfängen des navi-geführten Verkehrs einmal einen ziemlichen Umweg beschert hat).
Grüße
Siboniwe
Hallo Elke,
ah ja - da passt das auch eher hin; die Gegend da hinten kenne ich überhaupt nicht. Noch ein bissle weiter südlich gibt es da drüben dem Vernehmen nach sogar Dörfer mit drei Kirchengemeinden: katholisch, lutherisch und reformiert.
Schöne Grüße
MM