Heimabschiebung alter Menschen immer schneller

Ich erschrecke jedesmal, wenn meine Eltern krank werden und ins Krankenhaus müssen. Nicht, weil sie krank sind, sondern, wie schnell Ärzte sagen, er/sie ist orientierungslos, nicht therapierbar und daher am besten im Heim aufgehoben. Es wird dabei etwas immer übersehen. Es heisst nicht umsonst: „Einen alten Baum verpflanzt man nicht“. Meine Mutter war leicht dement, die vielen fremden Leute, die ins Zimmer stürmten, um Medikamente zu geben, Verbände zu wechseln, ständig STÖRTEN, verstörten schließlich sie und sie machte innerliche Schotten dicht. Für die Ärzte, 2 mal die Woche mal reingeguckt, erkannten ganz schnell, dass diese nicht zugängliche Frau nie mehr zurecht kommen kann und besser im Pflegeheim untergebracht ist. Zum Glück für sie und auch für mich kam uns die Sozialarbeiterin des Hauses zu Hilfe. Meine Mutter sollte erst mal wieder nach Hause. Sollte sich der Zustand nicht ändern, könnte man immer noch eine Heimunterbringung veranlassen. Meine Mutter kam nach Hause, setzte sich in ihren Sessel und innerhalb einer Woche war sie fast wieder die Alte. Für mich stand damals fest, das Heim hätte ihren Tod bedeutet. Mit meinem Vater hab ich das jetzt zum 6. Mal erlebt. Warum tun die Ärzte das? Werden sie dafür bezahlt?

Hallo,

ich habe ebenfalls den -subjektiven - Eindruck, dass alte Menschen möglichst schnell ins Pflegeheim abgeschoben werden sollen.

Meine Schweigermutter ist dement und wohnt seit 5 Jahren im betreuten Wohnen. Letzte Woche Freitag ist sie nachts gestürzt. Die unter ihr wohnende Dame hat Poltergeräusche gehöhrt und die Ambulanz verständigt. Krankenhaus. So weit - so gut.

Festgestellt wurde nichts ausser einer vermutlichen Desorientierung aufgrund der Demenz. Sie sollte dennoch 1 Woche zur Beobachtung im KH bleiben. Nach 3 Tagen wurde sie so unruhig und hat selbst auf eine sofortige Entlassung gedrängt - der auch entsprochen wurde. Mit einem Sohn (meinem Schwager) sollte vom behandelnden Arzt ein Entlassungsgespräch stattfinden, welches aber ausfiel, weil der Arzt verhindert war.

Sie war 2 Tage wieder in ihrer Wohnung und ab diesem Zeitpunkt völlig orientierungslos. Sie hat nicht gegessen und nur unter Zwang getrunken, sie hat sich in ihren Kleidern Schlafen gelegt, ist nach 2 Stunden herumgegeistert, war nicht mehr ansprechbar, steif wie ein Brett und schwer wie ein Sack. Sie hat mehrfach in die Hose uriniert. Der Hausarzt meinte, das käme alles von der Demenz und sie müsse in ein Pflegeheim.

Wir haben sie in diesen vergangenen 2 tagen nicht allein gelassen, sondern Tag- und Nachtwachen organisiert.

Heute hat Nacht hat eine Schwägerin den Notarzt angerufen, der eine erneute Krankenhauseinweisung in die Wege leitete. Festgestellt wurde, dass meine Schwiegermutter fast 40 Grad Fieber hat, wobei die Ursache noch nicht festgestellt wurde. Das Einzige, was er sagte war, dass man die Frau nicht mehr allein lassen kann.

Was mich bei allem Verständnis über eine rapide Verschlechterung ihres Zustandes innerhalb von 48 Stunden seit ihrem letzten Krankenhausaufenhalt verstört, ist, dass im Krankenhaus und seitens des Hausarztes nur vom geistigen Verfall ausgegangen wird.

Bei der Entlassung letzten Dienstag aus dem Krankehhaus wurde nicht mal die Kanüle aus ihrer Armbeuge entfernt. Das hat die Schwester von der Krankenstation 3 Tage später - gestern - am Freitag gemacht.

Fazit:
Meine Schwiegermutter kann sich aufgund ihrer Demenz und ihres schlechten Gesundheitszustandes im Krankenhaus und beim Arzt nicht mehr verständlich machen. Sie muss das hinnehmen, was man ihr ‚bewilligt‘ Wenn sie z.B. nicht trinkt, interessiert es dort niemand. Alle reden nur davon, dass sie ‚sofort ins Heim‘ muss.

Viele Grüße
Maralena

Hallo Maralena,

im Falle deiner Schwiegermutter würde ich schwer vermuten, dass sie im KH Medikamente bekommen hat, die ihren Zustand so drastisch verschlimmert haben. Ähnliches habe ich schon öfter gehört. Die Leute brauchten dann etliche Wochen, um wieder ihren bisherigen Normalzustand zu erreichen.

LG und Gottes Segen für euch alle!
sine

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Hallo Maralena,

da ist die Frage, wie weit die Demenz ist. Erkennt Deine Schwiegermutter Euch noch, hat sie eine gute Rente und hat sie Pflegestufe. Wenn das alles zutrifft, sucht Rat bei einem guten Pflegedienst. Häufig weiss man da, welche Wege man einschlagen kann, um Hilfe im größeren Rahmen zu bekommen. Auf keinen Fall verlasst Euch auf die Pflegekasse!!! Weil die auch sparen müssen, bekommt man nur Antworten auf Fragen, die man stellt.
Darüber hinaus kommt da nichts. Wir sind mit unserem Pflegedienst sehr zufrieden. Ob das nur so ist, weil wir ihnen auf die Finger gucken, kann ich natürlich nicht sagen. Betreuung rund um die Uhr, fragt nach.
Im Übrigen sind es nicht nur Demenzkranke, mit denen man so umgeht.
Die Belastung ist für jeden älteren Alten enorm groß, wenn er von heut auf morgen umquartiert wird. Die Sorge um Habseligkeiten ist riesig. zumal sie kaum etwas davon ins Heim nehmen können. Gut, brauchen tun sie es nicht mehr, aber hängen an den Sachen, tun sie doch. Versetze ich mich in diese Lage, alles zu verlieren, was mir lieb und teuer ist… grauenhaft. Versucht nach Möglichkeit, das zu vermeiden. Aber trotzdem, erkennt die Schwiegermutter Euch nicht mehr, tut Euch die Betreuung nicht an. Wenn einen die eigene Mutter nicht mehr erkennt, einen wie eine Fremde behandelt, das tut weh und verursacht viel zu viel Stress. Da bleibt Ihr auf der Strecke. Das würde die Mutter auch nicht gewollt haben. Dann sucht ihr lieber ein schönes neues Zuhause, besucht sie oft, seht nach, ob sie gut gepflegt wird und achtet auf blaue Flecke. Ich wünsche Euch alles Gute auf Eurem Weg.

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Hallo,

also ich hatte bisher stets den gegenteiligen Eindruck, wenn es um Ärzte und um dieses Thema ging. Sie waren zwar stets ungehalten, weil der demente Patient viel Arbeit gemacht hat. Aber ansonsten waren sie der Meinung, dass der Patient unbedingt möglichst schnell nach Hause sollte, nur und dafür rund um die Uhr von der Familie versorgt werden müsse. Kleine Familien, schmale Geldbeutel, Berufstätigkeit und ebenfalls noch zu versorgende Kinder wurden da beiseite gewischt. Standardsatz: „Wo ein Wille ist, da ist auch ein Weg“ oder auch gerne „Erst die Familie, dann die Karriere“, dicht gefolgt von „Dann geht eben die eigene Altersvorsorge drauf“.

Zum Glück geht es bei uns noch ganz gut derzeit, aber wie es in ein paar Monaten sein wird … Beratungsmäßig immer eine zweite, besser noch eine dritte Meinung hören.

Liebe Grüße
Hagazussa

Erschreckend, welche Antworten ich aus einer subjektiven Betrachtungsweise und aus Erkenntnissen heraus, die nur vom Hörensagen stammen, lesen muss.
Zunächst einmal muss und sollte man(n) Frau erklären, warum ein älterer Mensch ins Krankenhaus kommt. Wenn der Einweisung pathologische Symtome vorausgehen, dann legen die behandelnden Ärzte großen Wert darauf, diese Symtome erst einmal zu behandeln und entscheiden dann, über die Entlassung, unabhängig von der Demenz des Patienten.
Im anderen Fall werden demente Menschen auch kurzzeitig vom behandelnden Hausarzt ins Krankenhaus eingewiesen, auf Grund von Orientierungslosigkeit. Dies geschieht aber meist im Einverständnis mit den Angehörigen. Medizinisch ist eine fortschreitende Demenz nicht zu verbessern und die behandelnden Ärzte entscheiden nur in Absprache mit den Angehörigen über einen Heimaufenthalt.
Über einen Heimaufenthalt wird ja letztendlich nur deshalb entschieden, weil die meisten Angehörigen nicht in der Lage sind (oder es auch nicht wollen) Ihre Eltern selber zu pflegen. Denn man muss sich nicht darüber wundern, wenn von einem Arzt dieser Vorschlag kommt, da die Angehörigen nicht von sich aus bekunden, sich weiter um den Dementen zu kümmern.
Im Übrigen ist kein Arzt berechtigt, einem Angehörigen diesbezüglich eine Entscheidung abzunehmen, da der Angehörige ja meist das verbriefte Eecht hat, im Sinne des Dementen zu bestimmen.

Dass in einem Krankenhaus die erwähnte Unruhe herrscht liegt im Umstand der Einrichtung und ist sowohl für einen Dementen, als auch für einen geistig gesunden Patienten störend. Letztendlich bespricht man ja mit den im Krankenhaus beschäftigten Sozialarbeitern die Situation. Dieses Recht hat man als Angehöriger wie als Patient.

Meine Mama ist dement und wurde von unserem Hausarzt vor zwei Wintern ins Krankenhaus wegen des Verdachtes auf Lungenentzündung eingewiesen. Für meine Mutter tat sich von dem Moment, als wir beim Hausarzt auf den Krankenwagen warteten, bis zu dem Moment als sie entlassen wurde ein einziges Gefühlschaos auf. Bei der Einweisung kackte sie vor Aufregung buchstäblich die Untersuchungsliege voll. Im Bett bekam sie Schüttelfrost und in den 10 Tagen, in denen sie dort verweilte, heulte sie jedesmal Gottserbärmlich und bat mich, sie wieder mitzunehmen. Als sie soweit wieder hergesetellt war, dass sie selbständig laufen konnte, mussten ihr die Schwestern ein Kreuz aus Pflastern an die Zimmertüre kleben, damit sie wusste, welches Zimmer sie zu betreten hatte, wenn sie auf dem Flur alleine spazieren ging.
In dieser Zeit war von keiner Seite nicht ein einziges mal die Rede davon, dass meine Mama ins Heim eingewiesen werden müsste. Vielleicht war das auch dem Umstand zu verdanken, dass man im Krankenhaus darüber im Bilde war, dass meine Mutter bei mir lebt.
Was ich oft bemängle ist dagen eher die Gleichgültigkeit der Angehörigen und die Tatsache, dass es denen wohl am Wichtigsten erscheint, wenn die Alten wieder soweit hergestellt sind, dass sie in ihre Wohnung zurück können.

Und nein, die Ärzte werden nicht dafür bezahlt, Demente ins Heim einzuweisen.

Grüßle
Bernd Stephanny

Hallo,

die einzigen Fragen die sich mir dabei stellen: wer fragt eigentlich mal die alte Dame was sie möchte, wer erklärt ihr das für und wider einer Heimunterbringung und wer stellt sicher, dass „der alte Baum“ zuhause wirklich gut versorgt ist?

Ich finde es absolut unerträglich wie über die Köpfe alter Menschen hinweg entschieden wird, wie sie „entmündigt“ werden, nur weil sie völlig normale Alterserscheinungen haben. Das sind keine Schwachsinnigen und auch kein Mobilar, das man mal eben dahin schiebt wo es einem gerade passt…liegt die Sorge in der Heimunterbringung vielleicht darin, dass man Angst hat mit den Kosten konfrontiert zu werden?

Gruß

Cha’kwaina

In diesem Fall gehe ich mal davon aus, dass es sich um eine fortschreitende Demenz handelt. Wenn du dich damit auskennst, weist du auch, daß in einem gewissen Stadium der Demenz die Kranken nicht mehr oder nur ganz schwer über das Für und Wieder einer Heimunterbringung entscheiden können. Somit bleibt es denen überlassen, die gegenüber einem Dementen die Fürsorgepflicht haben.

Diese Feststellung hat in keinster Weise mit einer Entmündigung zu tun, da in einem gewissen Krankheitsstadium nicht mehr davon auszugehen ist, dass der davon Betroffene selbständig entscheiden kann.

Das mit dem „alten Baum“ ist ein alter Hut und passt (leider) nicht mehr in eine Zeit wie dieser, in der die sozialen Familienkonstellationen eben nicht mehr so sind, wie sie es einmal bis vor 40 Jahren waren.

Alte Menschen, die nicht mehr selber über ihr Wohl entscheiden können, sind nicht schwach im Sinne des Wortes (Schwachsinnig), aber sie sind in der Tat zu schwach dazu, für ihr eigenes Wohlergehen zu sorgen.

Demenz ist keine normale Alterserscheinung, sondern eine Krankheit, die immer öfter in unserer Altersgesellschaft über 50 zutage tritt, weil wir in unserer Republik immer mehr 80-90 jährige Mitmenschen haben. Studien haben belegt, dass es - trotz massiver Geriatrieforschung- keinen Rückgang bei diesem Krankheitsbild gibt.

Deshalb verschiebt man auch kein Mobiliar, weil es einem passt, sondern man bezieht solche Einrichtungen wie Altenheime oder Geriatriezenten in seine Überlegungen mit ein, weil sie in den meisten Fällen den eigenen Umständen entgegen kommen.

Ich möchte allerdings nicht verhehlen, dass die Angst, selber am eigenen Geldbeutel gerupft zu werden, viele Angehörige davon abschreckt, ihre älteren Mitmenschen in einem Heim unterzubringen.

Grüßle
Bernd Stephanny

Ich habe da eine Verständnisfrage: Steht die Entscheidung eines Arztes über der Zustimmung der Familienangehörigen? Will damit sagen: Wenn Angehörige mit der Unterbringung im Heim nicht einverstanden sind, können sie das dann nicht verhindern?

Oder warum war die Rettung die Sozialhelferin im Heim? Das verstehe ich nicht ganz.

Gruß
A.A.

Hallo Bernd,

danke für Deine Antwort, ich gebe Dir völlig recht, dass in einem von Dir beschriebenen Fall der Mensch nicht mehr selbst entscheidungsfähig ist und somit die Verantwortung übergeht.

Bei diesem Posting ging ich jedoch nicht von schwerer Demenz aus, da wohl niemand so verantwortungslos wäre einen davon Betroffenen allein leben zu lassen.

Ich bin Befürworterin von Alten/Pflegeheimen und auch von Hospizeinrichtungen. Selbst wenn frühere Familienstrukturen es zuließen einen alten Menschen zuhause zu pflegen, so bin ich der Überzeugung, das dies in genannten Einrichtungen sehr viel profesioneller getan wird, den Menschen sehr viel besser geholfen, auf sie eingegangen und sie gepflegt werden können. Das ist für mich kein Abschieben in ein Heim, sondern vielmehr verantwortungsvolles Handeln, vorausgesetzt man kümmert sich auch dort persönlich um sie, besucht sie regelmässig und nicht nur an den Feiertagen.

Gruß

Cha’kwaina

Nein steht sie natürlich zunächst einmal nicht.
In vielen Familien ist es aber so, dass sich die Angehörigen gar nicht um das Wohl und Wehe einer zu betreuenden Person kümmern. Dann gibt es höhere Instanzen die das tun.

Grüßle
Bernd stephanny

Hallo,

Ich finde es absolut unerträglich wie über die Köpfe alter
Menschen hinweg entschieden wird, wie sie „entmündigt“ werden,
nur weil sie völlig normale Alterserscheinungen haben. …
liegt die Sorge
in der Heimunterbringung vielleicht darin, dass man Angst hat
mit den Kosten konfrontiert zu werden?

Die Demenz wurde schon erwähnt. Das dürfte neben massiven gesundheitlichen Gründen der Hauptgrund für eine Pflegebedürftigkeit sein. Es geht heir aber auch nicht allein um normale Alterserscheinungen, sondern auch an der gesamten geistig-mentalen Verfassung.

Die überwiegende Mehrheit der Senioren bleibt selbständig bis zum Tod.
Nun kann man aber häufig bei älten Personen und insbesondere bei Frauen eine passive abwartende Opferhaltung beobachten. Selbst wenn die Mobilität nachlässt, könnte man mit Telefon und Internetanschluß eine Menge organisieren.
Manche Senioren tun aber garnichts. Sie erwarten dass sich Andere, vorzugsweise irgendwelche Behörden, um sie kümmern.
„Ich bin alt,… ich kann das nicht,… ich weis nicht wie das geht,… das ist mir zu kompliziert.“

Mit einer solchen Haltung kann es aber deutlich schneller geschehen, dass jemand im Heim landet.

Gruß
Carlos

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Hallo,

zunähst einmal,Glückwunsch für den Artikel und die dadurch angeregten
Diskussionen.
Ausgehend von einen Sprichwort:

„Eine Mutter kann 10 Kinder versorgen,aber umgekehrt manchmal nicht einer!“

muss man sich heute die Frage stellen,wie weit voraus denken wir an unsere Eltern?
Reden wir mit den Eltern über das was eintreten kann?
Ist sich jeder bewusst,was es heisst jemandem rund um die Uhr zu pflegen?
Demenz ist in der Regel eine schleichende Krankheit die nicht von heute auf morgen auftritt.Die Angehörigen können sich schon dann
entscheiden,ob die häusliche Pflege im eigenen Heim persönlich oder durch Pflegedienste abgesichert werden kann.In vielen Fällen ist dies gar nicht möglich,so das eine Unterbringung in einer Pflegeeinrichtung
die einzige vernünftige Alternative ist.
Ich gebe einigen Vorrednern recht,das viele Angehörige sich erst dann mit der Angelegenheit befassen wenn es an den eigenen Geldbeutel geht,oder das Angesparte bzw. Haus zur Kostendeckung für die Heimunterbringung heran gezogen wird.

Alles Gute zum 4.Advent

Bollfried

Hallo Tender,

lieben Dank für Deinen Zuspruch. Er tut so gut!
Lese bloß die letzten beiden Sätze meines Postings, dann verstehst Du mein innerstes Problem.

Es ist so, dass meine Schwiegermutter heute noch (Sonntag) im Krankenhaus ist, aber morgen in ein Pflegeheim verlegt wird, weil sie ‚keine akute medizinische Versorgung‘ benötigt.

Das ist in Ordnung so, wir können das akzeptieren, obwohl sie noch Fieber hat. Wir haben ein Pflegeheim gewählt, in dem sie - nach unserem Ermessen - gut betreut und gut versorgt wird. Wir weden uns intensiv um sie kümmern.

Leider ist es so, dass meine Schwiegermutter anscheinend eine Entzündung/Infektion aufgrund ihres völlig kaputten Hüftgelenksknochen hat, was ihre Demenz befördert und eine Op verhindert. Die Chirurgen im Krankenhaus lehnen jedenfalls einen Eingriff ab, weil er unkalkulierbar auf ihr Weiterleben insgesamt und ihr Gehirn im Besonderen sei.

Heute war es so, dass sie nur ‚aua, aua‘ artikulieren konnte und niemanden und nichts mehr erkannte.

Unsere größte Sorge ist, dass sie Schmerzen hat, die niemand lindert! Weil man die Schmerzen nicht erkennt, oder ‚Bedenken‘ vor weiteren Nebenwirkungen von Schmerzmitteln bein Dementen hat.

Ich wünsche meiner Schwiegermutter, dass sie ohne Schmerzen den kärglichen Rest ihres Lebens verbringen kann. Ich weiss nicht, wie ich ihr das verschaffen soll. Das Krankenhaus und ihr Hausarzt schauen nur ratlos drein.

Liebe Grüße
Maralean

Liebe Sine,

danke für Deine ganz besonderen Wünsche. Ich schätze sie sehr!

Was Deine Überlegung betrifft, hoffe ich, dass sie NICHT zutrifft, befürchte aber, dass es so sein könnte.

Fakt ist, dass unsere Ma nichts und niemanden mehr erkennt, seit sie im Krankenhaus ist. Davor ging es noch so la-la. Morgen kommt sie ins Pflegeheim.
Wir wissen, dass das Leben auf Erden nicht ewig dauert. Wir wollen aber nicht, das sie Schmerzen ohne Ende hat. Schmerzen haben, die niemand erkennt, weil sie nichts (mehr) sagen kann und weil kein Mensch und kein Arzt sie als solche erkennen kann. Momentan sieht es aber leider danach aus. Das ist das Schlimmste.

Nochmals vielen Dank für Deinen Zuspruch!
Maralena

Hallo tender12,

ich denke, es ist ein Zusammenspiel von Angehörigen, Ärzten und den realistischen Umständen/Rahmenbedingungen. Auch wenn es primär um das Wohl der Pflegebedürftigen geht, muss auch für das Wohl der Angehörigen gesorgt sein. Dem Pflegebedürftigen ist in keiner Weise geholfen, wenn die Angehörigen überfordert sind.

Falls Ärzte allerdings vorschnell zu einem Heimaufenthalt raten möchten, so steht es immer noch in der Verantwortung der Angehörigen, sich rückzuversichern und selbst zu fragen, inwieweit die Betreuung im heimischen Umfeld wirklich gewährleistet werden kann. Es gibt ja in solchen Fällen keine Zwangseinweisung.

Ich habe in den letzten 3,5 Jahren einiges durch: krebskranker (zu Hause gepflegter) Vater (das war sein Wille - in der „Endphase“ mit Unterstützung eines Pflegedienstes), dementer Lebensgefährte meiner Oma (der ins Heim kam, weil seine rapide fortschreitende Demenz alle überfordert hat und der anfänglich eingesetzte Pflegedienst nicht mehr das leisten konnte, was vonnöten war), eine fast 90-jährige Oma, die wir hier zu Hause betreuen, die aber glücklicherweise noch recht fit ist und von uns nie und nimmer in ein Pflegeheim käme.

Ich habe durch diese meine Lieben gelernt, dass man als Angehöriger an seine Grenzen stößt und man in einigen Fällen wirklich nicht die Professionalität (trotz DRK-Schulung) leisten kann, damit es dem Pflegebedürftigen wirklich gut geht. Und es geht auch schließlich um die Angehörigen: Eine Pflege ist eine enorme emotionale Belastung. Einen geliebten Menschen dahin vegetieren zu sehen - das ist das Schlimmste (für mich), irgendwann gerät jeder an seine Grenzen - an die, wo man sich fragen muss, ob eine professionelle Betreuung nicht wirklich eher im Sinne des Pflegebedürftigen wäre.

Es steht und fällt mit den Angehörigen! Die Ärzte können raten, aber nicht „abschieben“.

Liebe Grüße

Kathleen

Nein steht sie natürlich zunächst einmal nicht.
In vielen Familien ist es aber so, dass sich die Angehörigen
gar nicht um das Wohl und Wehe einer zu betreuenden Person
kümmern. Dann gibt es höhere Instanzen die das tun.

hm - aber dann muss ich tender irgendwie falsch verstehen. Denn er scheint doch (so liest sich sein posting jedenfalls) um das Wohl seiner Eltern zu scheren…

Warum hat er nicht zu den Ärzten gesagt: nö… um meine Mutter/Vater kümmere ich mich, weil ich weiß, was im Heim passiert. Warum muss da erst eine Sozialarbeiterin ihm das sagen…?

DAS verstehe ich nicht.

Gruß
A.A.

Guten Tag,

ich arbeite in einem pflegedienst,und weis daher wie es ist mit dementen leuten zu arbeiten.ausserdem hab ich selber eine demente oma.man kann die senioren zwar fragen, was sie wollen.dennoch bekommen wir keine richtige antwort.is ja klar.in diesem fall muss jemand anderes für sie entscheiden.man muss aber auch das pro und kontra bedenken.es wäre besser wenn ein sehr enges familienmitglied das entscheidet,jemand der immer mit ihm zusammen war und daher auch wissen könnte was das beste wäre.ich muss aber auch sagen das es immer eine sehr schwere aufgabe ist.niemand will sein familienmitglied in ein heim bringen aber niemand will auch rund um die uhr nur ihn pflegen.es gibt viele pflegedienste die eine 24h betreung anbieten.einfach da mal erkundigen.dafür sind die ja da.ich wünsch viel glück bei der nicht so einfachen entscheidung
LG claudi

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Hallo,

wo ich Deine Beschreibung lese - einzige Äußerung `Aua, aua´ und den ganzen Rest, denke ich, ich möcht im Leben nicht ins Pflegeheim und ab einem bestimmten Krankheitsgrad oder Alter auch nicht mehr ins Krankenhaus (weil man von dort ev. direkt in so ein Aufs-Sterben-warten-Heim kommt).

Und ich möchte auch meine Schwiegermutter, meine einzige ältere Verwandte, dort nicht hinbringen lassen – möchte nicht: aber was machen, wenn jemand dauernd Pflege braucht und man arbeiten muß?

Schwarzarbeitende Pflegekräfte - das ist verboten.
Aber manchmal die einzige humane und für Normalmenschen bezahlbare Lösung.

A pros pos: warum lassen alle Haustierhalter ihre geliebten, todkranken Haustiere einschläfern (das gehört sich so, ein Unmensch, wers nicht tut), aber die geliebten Verwandten dürfen sich nicht mal selbst töten.
Dem kranken Tier möchte man das Leiden ersparen - der Mensch muss da halt durch. Nicht, das ich den Abschuss aller Todkranken fordere, partout nicht. Aber die Möglichkeit wählen zu können wäre gut.
Und dass Patientenverfügungen ernstgenommen würden - das wäre auch gut.
Z.Zt. sind sie eine Patientenberuhigung, mehr nicht - habe ich vor kurzem so in der Verwandtschaft erlebt - Patientenverfügung verfasst vom Patienten der Amtsrichter war, also verm. so wasserdicht, wie nur möglich.
Wurde mißachtet mit der üblichen Begründungen - er könnte ja inzwischen anderer Meinung sein. Konnte sich aber nicht mehr äußern (Schlaganfall, vollständige Lähmung) - und für genau den Fall hat er die Verfügung aufgesetzt - andernfalls wäre sie ja überflüssig.
Er ist dann etwa 8 Monate später an eben jenem Schlaganfall trotzdem gestorben - nur: wie waren die acht Monate für ihn?

Petroleum oder Spüli sind einfache Alternativen zum medizinisch richtigen Tod. Wenn man das denn noch nutzen kann. Und ich weiß nicht, wie schmerzhaft das ist. Nach erwähntem Schlaganfall geht sowas eh nicht mehr.
Bei Demenz schaft man es verm. garnicht bis zur Idee.

Müssen wir Menschen wirklich so unwürdig davon gehen?
Mich gruselt es bei der Vorstellung, zum hundersten Mal die selbe Geschichte zu erzählen, aber mein Kind, dem ichs erzähle, nicht mehr zu erkennen - darauf kann ich mit absoluter Sicherheit verzichten. Ich wär lieber ganz tot, als halb oder 3/4.
Und ich sauf lieber Petroleum (obwohls nicht schmeckt), als dement in einem Pflegeheim herum zu vegetieren - womit ich niemandem auf die Füße treten will - wer es anders mag, soll das gerne haben - jeder nach seinem Geschmack.
Ich wünsche mir nur, das Ärtze unsere Geschmäcker ernst nehmen (aber Ärzte, die Nichtärzte ernst nehmen, sind selten, besonders in Krankenhäusern).

Gruß, Hovke

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