Heimbasler

Hallo liebe Schweizer,

in den 50er Jahren war ich mal in einem Züricher Kaufhaus. Dort waren immer wieder Telefone an der Wand an denen jeweils ein Schild angebracht war mit der Aufschrift " Nur für Heimbasler".
Was heisst, oder hiess das?

Bin mal gespannt, ob das jemand weiss.

Wolfgang

HeimWEHbasler!
Hallo Wolfgang

Auswärts wohnende Basler werden so genannt, weil es ja (so meinen viele) gar nicht anders sein kann, als dass man Heimweh nach seiner schönen Heimatstadt hat …

Grüsse
Rolf
(selber so einer)

Hallo, Rolf,

Auswärts wohnende Basler werden so genannt, weil es ja (so
meinen viele) gar nicht anders sein kann, als dass man Heimweh
nach seiner schönen Heimatstadt hat …

… und für die gab es in diesem Kaufhaus spezielle Telefone?

Gruß
Kreszenz, staunend

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Hallo Kreszenz

… und für die gab es in diesem Kaufhaus spezielle Telefone?

Ehrlich gesagt weiss ich darüber nichts genaues, aber denkbar ist es immerhin. Es wäre eine charmante Note in der permanent gehätschelten „Feindschaft“ zwischen Zürchern und Baslern.
(Motto: „Das Schönste an Zürich ist der Zug nach Basel“ – und umgekehrt)

Liebe Grüsse
Rolf

Hallo,

in den 50er Jahren war ich mal in einem Züricher Kaufhaus.
Dort waren immer wieder Telefone an der Wand an denen jeweils
ein Schild angebracht war mit der Aufschrift " Nur für
Heimbasler".

Wie hieß das Kaufhaus?

Gruß
Elke

Liebe Elke, weiß beim besten Wille nicht mehr den Namen des Kaufhauses. War ja vor ca. 50 Jahren!
Gruss Wolfgang

Moin, Wolfgang,

„Nur für Heimbasler“.

da hier, wie es scheint, keine UHUs aus Basel mitlesen, wage ich eine Vermutung zu äußern: „Nur für Ortsgespräche“ :smile:

Gruß Ralf

Hallo Wolfgang Schettler,

Bin mal gespannt, ob das jemand weiss.

Ehrlich gesagt, gefallen mir solche Sätze überhaupt nicht. Das klingt immer so: „Hähä, ich weiß es eh, aber ob einer von Euch Dummis das auch weiß, da bin ich mal gespannt“. In aller Regel antworte ich daher auf solche Beiträge nicht, auch wenn ich es weiß.

Aber da ja doch schon etliche herumgerätselt haben, möchte ich doch zumindest den anderen meine Meinung dazu kund tun. Ehrlich gesagt, ist mir etwas schleierhaft, weshalb noch keiner auf das Dialektwort „basseln“ gekommen ist.

http://wapedia.mobi/de/Gstanzl

In gleicher Reihe steht auch der Dialektausdruck aus der Eifel „brasseln“. Es bedeutet dort nichts anderes als in anderen Regionen „brabbeln“ (= unverständliches Gerede von Kleinkindern, die noch nicht sprechen können - oder gerade dabei sind es zu lernen). Dass ein „r“ in jüngerer Zeit in ein Wort eingeschoben wird, hat man ja häufiger (Beispiel: Schmeller: Spalte Spalte 293 „erbießen siehe erbrießen“ Zitat Ende).

Somit ist ein „Bassel“ ein Gespräch in einer der Allgemeinheit unverständlichen Sprache - in diesem Fall einer hauseigenen Sprache, in der besondere Abkürzungen oder Codes verwendet werden.

Und ein „Heimbasel“ ist halt dann ein „Hausgespräch“.

Aber um das zu verstehen, muss man eigentlich kein Schweizer sein…

in den 50er Jahren war ich mal in einem Züricher Kaufhaus.
Dort waren immer wieder Telefone an der Wand an denen jeweils
ein Schild angebracht war mit der Aufschrift " Nur für
Heimbasler".
Was heisst, oder hiess das?

Das müsste es sein, meiner Ansicht nach.

Schönen Abend wünscht

Alexander

Hallo Alexander

Und ein „Heimbasel“ ist halt dann ein „Hausgespräch“.

Aber um das zu verstehen, muss man eigentlich kein Schweizer
sein…

Aber einem Schweizer musst du das auch nicht verklickern wollen.

Rolf

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Hallo, Alexander,

weshalb noch
keiner auf das Dialektwort „basseln“ gekommen ist.

http://wapedia.mobi/de/Gstanzl

.

zu diesen „Basseln“ schreibt Schmeller: (im oberösterr. Mühlkreis) Liedchen beim Tanz cf. baseln

und zu „baseln“: (paseln, puseln), trippeln

„Bas(s)eln“ bezeichnet ursprünglich also nicht ein irgendwie geartetes Sprechen, sondern die Schritte beim Tanz.
.

In gleicher Reihe steht auch der Dialektausdruck aus der Eifel
„brasseln“. Es bedeutet dort nichts anderes als in anderen
Regionen „brabbeln“

Dafür konnte ich bisher keine Quelle finden - nur im Wörterbuch der elsässischen Mundarten unter „krajenZäpfchen-R sprechen“ den knappen Hinweis: „EIFEL Brasseler“.

Darüber hinaus gibt es im Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart den Eintrag:
brasseln - poltern, Lärm machen; wütend sein; sich wild benehmen; herumtoben; hektisch arbeiten

Quellen:

Schmeller: http://alo.uibk.ac.at/webinterface/library/ALO-BOOK_…

Wörterbuch der elsässischen Mundarten: http://germazope.uni-trier.de/Projects/WBB/woerterbu…

Wörterbuch der Westmünsterländischen Mundart: http://www.kreis-borken.de/fileadmin/internet/Westmu…
.

Da wir aber nicht einmal wissen, ob auf dem Schild nun „…basler“ oder „…bassler“ stand, und sich leider noch kein Schweizer gemeldet hat, dem eines dieser Wörter ein Begriff ist, bleiben unsere etymologischen Überlegungen wohl vorerst Spekulation.

Unabhängig davon glaube ich auch, dass es sich einfach um Haustelefone für die Angestellten handelte.

Gruß
Kreszenz

Moin Alexander,

In gleicher Reihe steht auch der Dialektausdruck aus der Eifel
„brasseln“. Es bedeutet dort nichts anderes als in anderen
Regionen „brabbeln“

interessant, denn in der Nordeifel und im Rheinland bedeutet ‚brasseln‘ herumwurschteln, mehr oder weniger unkoordiniert Basteln.

Gandalf

interessant, denn in der Nordeifel und im
Rheinland bedeutet ‚brasseln‘ herumwurschteln,
mehr oder weniger unkoordiniert Basteln.

… und hier in Solingen bedeutet „brasseln“ soviel wie „schwer arbeiten“, „angestrengt arbeiten“. „Dat wöer een düchtige Brasselei“ sagt einer, der eine schweißtreibende Tätigkeit hinter sich hat.

Gruß
Eckard

Moin Eckard,

sagt einer, der eine schweißtreibende
Tätigkeit hinter sich hat.

das wäre eine positive Konnotiation die es bei uns auch gibt.
Wenn das Brasseln doch etwas gebracht hat :wink:

Gandalf

ich BIN Schweizer UND Basler
Hallo Kreszenz

Da wir aber nicht einmal wissen, ob auf dem Schild nun
„…basler“ oder „…bassler“ stand,

oder doch HeimWEHbasler …

und sich leider noch kein Schweizer gemeldet hat

Da darf ich dir meine ViKa ans Herz legen.

dem eines dieser Wörter ein Begriff ist

Ich kann dir verbindlich sagen: „basseln“ ist in der Schweiz gänzlich unbekannt (während „brabbeln“ immerhin noch als Lehnwort gebräuchlich ist).

bleiben unsere etymologischen Überlegungen wohl vorerst
Spekulation.

Richtig, zumal „Basler“ ein langes a hat, „basseln“ hingegen ein kurzes – da sehe ich herzlich wenig Verwandtschaft.

Unabhängig davon glaube ich auch, dass es sich einfach um
Haustelefone für die Angestellten handelte.

Das könnte sein.

Gruss
Rolf

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Hallo, Rolf,

dass Du Schweizer und Basler bist, war mir durchaus bewusst, aber dass

oder doch HeimWEHbasler …

in diesem Zusammenhang

in einem Züricher Kaufhaus
Telefone an der Wand
Aufschrift " Nur für Heimbasler"

ein ernst gemeinter Vorschlag war, konnte ich mir nicht so recht vorstellen.

Aber angenommen, es hätte dort tatsächlich - als ‚charmante Note‘ - „Nur für Heim weh basler“ gestanden:
Wären die Telefone mit solchen Schildern dann Attrappen gewesen - nur um den Kunden aus Basel ein Schmunzeln zu entlocken?
Oder waren es funktionstüchtige Apparate - aber für welche Benutzer und zu welchem Zweck? Dass Kunden aus Basel mal nach Hause telefonieren konnten?
.

Unabhängig davon glaube ich auch, dass es sich einfach um
Haustelefone für die Angestellten handelte.

Das könnte sein.

… was wieder gegen die „Heimwehbasler“-Variante spräche - oder hätten dann nur Angestellte aus Basel diese Apparate für interne Gespräche nutzen dürfen :wink:?

Gruß
Kreszenz

Nochmals hallo

dass Du Schweizer und Basler bist, war mir durchaus
bewusst

Schön!
(Es verrät mich ja schon die Schreibweise, wie ich zu Beginn und Ende meiner Postings grüsse …)

aber dass … ein ernst gemeinter Vorschlag war, konnte ich mir nicht :so recht vorstellen.

Ach so ist das.
Ja durchaus ernst gemeint – für mich die bisher einzige plausible Deutung.

Aber angenommen, es hätte dort tatsächlich … „Nur für :Heim weh basler“ gestanden:
Wären die Telefone mit solchen Schildern dann Attrappen
gewesen - nur um den Kunden aus Basel ein Schmunzeln zu entlocken?

Wohl eher ALLEN Kunden …
Denkbar – ich weiss es wirklich nicht.
Mich hat der Gedanke gestreift, dass womöglich die Technik der Gebührenabrechnung bei solchen Kunden-Stationen damals noch getrennte Leitungen für Nah- und Ferngespräche erforderte.

Unabhängig davon glaube ich auch, dass es sich einfach um
Haustelefone für die Angestellten handelte.

Das könnte sein.

… was wieder gegen die „Heimwehbasler“-Variante spräche

Stimmt selbstverständlich.

Fazit: Rätsel über Rätsel!

Grüsse
Rolf