Heimnetzwerk aufbauen

Hallo, 

ich möchte gerne weg vom dlan und WLAN,  hin zum LAN.  Es liegen cat5 Kabel, allerdings fehlen Dosen. 
Kann ich einfach Dosen an das eine Ende anschließen unter Beachtung der Belegung, am anderen Ende ein Panel und vom Panel dann in einen Switch? 
Kann ich auch cat6 Dosen nehmen, wenn es cat5 Kabel sind? Benötige ich ein Auflagewerkzeug oder kann man das irgendwie zusammenpfriemeln?
Gibt es eine vernünftige Bezugsquelle wo ich alles zusammen bekomme? Mediamarkt hat nichts, Hornbach nur Dosen, der Computerladen um die Ecke kann alles bestellen. conrad, ebay und Amazon sind mir zu umfangreich bzw. ich bin noch zu ahnungslos.

Gruß

Hi …

ich möchte gerne weg vom dlan und WLAN,  hin zum LAN.  Es
liegen cat5 Kabel, allerdings fehlen Dosen. 
Kann ich einfach Dosen an das eine Ende anschließen unter
Beachtung der Belegung, am anderen Ende ein Panel und vom
Panel dann in einen Switch? 

So wirds gemacht, ja. Du kannst Dir das Patchpanel als eine platzsparende Alternative dazu, im Verteilerraum ganz viele Dosen nebeneinander zu bauen, vorstellen.

Kann ich auch cat6 Dosen nehmen, wenn es cat5 Kabel sind?

Hab ich keine klare Antwort darauf gefunden. Ich würde meinen ja. Aber generell kann ich Dir nur sagen, dass Hochfrequenzen „Schweine“ sind, man macht also besser keine Späße, und bleibt innerhalb einer Linie. Ich sehe auch keinen Grund, wieso Dir eine Cat6 Dose an einem Cat5 Kabel irgendeinen Vorteil bringen würde. Und ohne einen sündteuren Kabeltester kannst Du Fehler in Kabeln und Dosen kaum aufsprüren. Fazit: Cat6 Dosen sehe ich als unnötiges Risiko, nimm passende Cat 5e Dosen.

Benötige ich ein Auflagewerkzeug oder kann man das irgendwie
zusammenpfriemeln?

Ja, unbedingt. Schraubklemmen gibt es nur bei Telefondosen, und die sind für Netzwerk nicht zu gebrauchen, obwohl die Stecker passen. EIn LSA Auflegewerkzeug für unter 10 Euro reicht völlig. LSA Auflegewerkzeuge gibt es wie Sand am Meer bei Amazon, Ebay und hin und wieder sogar im Baumarkt in der Telefonecke. Die handhabung ist simpel, und wird auf Youtube y Mal gezeigt, z.B. hier:

https://www.youtube.com/watch?v=4RnzhJT7OMc

Beispiele fürs Werkzeug:

http://www.ebay.de/itm/Anlegewerkzeug-Zange-Auflegew…

http://www.amazon.de/LogiLink-LSA-Auflegewerkzeug/dp…

Gibt es eine vernünftige Bezugsquelle wo ich alles zusammen
bekomme? Mediamarkt hat nichts, Hornbach nur Dosen, der
Computerladen um die Ecke kann alles bestellen. conrad, ebay
und Amazon sind mir zu umfangreich bzw. ich bin noch zu
ahnungslos.

Ebay, Amazon. Siehe die Links oben. Beim Werkzeug kannst Du nichts falsch machen. Bei den Dosen scheiden sich die Geister etwas. Fachbetriebe müssen für ihre Arbeit x Jahre garantieren, und notfalls nachweisen können dass sie alles richtig gemacht haben, die nehmen nur Dosen etablierter Hersteller, z.B. Hirschmann. Eventuell verkauft man Dir einen Schwung. Sie sind allerdings seh teuer. Ich habe mein Haus mit billigen Dosen (Logilink, Fernostware) verkabelt und auch keine Probleme. Und es ist natürlich wichtig, dass Du die Dosen richtig anschließt, nicht nur die Belegung ist wichtig, auch die Verdrillung nur so kurz als möglich aufmachen, und Zugentlastung und den Folienschirm richtig anschließen.

Überhaupt ist erschreckend viel undefiniert beim Thema Netzwerkkabelverlegung: bereits bei der Frage, ob man das Patchpanel erden soll oder nicht scheiden sich die Geister (ich habe meins geerdet). Aber wozu? Schließlich liegen alle Komponenten sowieso über die computerseitigen Patchkabel und die Schukostecker auf Erde. Meine Überlegung: besonders die hoch flexiblen Patchkabel sind hin und wieder UTP (unshielded), der fehlende Schirm macht die Kabel angenehm dünn und flexibel. Da ich nicht wissen kann, welche Kabel man irgendwann in meine Wanddosen steckt, und ich einen Außenschirm für eine gute Sache halte, habe ich das Patchpaneel geerdet. Ich sehe aber oft, dass das nicht gemacht wird, aus naheliegendem Grund: die Patchpaneele sind rein passiv, benötigen also keine Stromversorgung, und man hat es daher unter Umständen schwer, eine geeignete Erdung an das Patchpaneel heranzuführen.

Gruss Armin.

Hab den Youtube Film schnell angeschaut und drei Gedanken möchte ich noch nachreichen:

  • der Mensch arbeitet mit billigem Material. das LSA Auflegewerkzeug schneidet die Kabelenden nicht zuverlässig ab, er muss mit dem Seitenschneider nachhelfen. Hier liegt der Unterschied zwischen einem Werkzeug für 5 Euro und einem für 30 Euro. Wenn man als Installateur dauernd Dosen anschließt, ist das ein Krierium. Für Deine paar Dosen ist es kein Kriterium. Außerdem ist es eine Frage der Übung, wenn man Werkzeug nicht ganz sauber ansetzt kann das passieren, mit ein wenig Übung spürt man, ob das Werkzeug sauber sitzt, bevor man es reindrückt.

  • auch mit der weichen Dose hat er seine Probleme. Er muss mit Gewalt ran, und wenn man genau hinschaut sieht man, dass die Dose einen superbilligen Plastik-Befestigungsrahmen hat, der womöglich bald bricht. Das ist der Unterschied zwischen einer Dose für 20 Euro und einer für 60 Euro. Materialqualität. Und dass die teure die Specs sicher einhält, die billige Fernost-Dose sehr wahrscheinlich. Wichtig für Dich ist auch, dass Du siehst dass Du die Netzwerkkabel so in die Dose führst dass sie ohne Knicke an den Einsatz anzuschließen gehen.

  • er erwähnt, dass er die eine Seite seiner Dose nach TIA-568A auflegt, und die andere Hälfte nach TIA-568B. Ich halte das für Unsinn. Ob man A oder B macht ist völlig egal, man muss sich lediglich für eins von beiden entscheiden und beide Seiten des Kabels gleich anschließen. Bei uns ist übrigens TIA-568A „üblicher“.

Armin

Hallo,

das liegende Kabel wird vermutlich Cat 5e haben, oder? Das ist vollkommen ausreichend auch für ein Gigabit-Lan. An diesem Kabel kannst Du auch höherwertige Dosen/Panels einsetzen. Da aber das Minimax-Prinzip gilt, bestimmt natürlich die niedrigstwertige Komponente den Wert des Gesamtsystems. Ist aber wie schon gesagt alles kein Thema für aktuelle und erwartbare Anforderungen im heimischen LAN. D.h. wenn Du einfacher/billiger an eine Cat 6 Dose kommst, nimm die. Viele Hersteller bieten inzwischen nur noch Cat 6 oder 7 an.

Für ein klassisches Patchfeld mit festen Ports und klassische Dosen ist ein anständiges Auflegewerkzeug auf jeden Fall Pflicht. So teuer sind die Dinger ja nicht. Es gibt aber auch modulare Systeme, die ohne klassisches Anlegewerkzeuge funktionieren.

Ich habe bei mir zumindest in den im ersten Step des Anbaus/Umbaus installierten Dosen z.B. Panduit Modular Jacks (Pandanet) eingesetzt. Die bieten eine wirklich sagenhaft einfache Konfektionierung gerade auf dem engen Raum in den Dosen, und finde ich daher gerade auch für Laien sehr interessant. Zumal man da den Halter erst einmal unabhängig von den Einsätzen mit den sperrigen Kabeln festschrauben kann, und dann die Einsätze nachträglich eingesetzt werden.

Es gibt dazu ein kleines Hebelwerkzeug vom Hersteller, gegenüber dem ich aber eine einfache Wasserpumpenzange bevorzugt habe. Der Witz an der Sache ist der, dass das vordere Gehäuseteil selbst jeweils eine Art LSA-Werkzeug beinhaltet, also mit fest eingebauten Zungen die Adern in die Schlitze auf der hinteren Gehäusehälfte drückt. D.h. man muss einfach nur die Adern einlegen und dann die Gehäusehälften nur noch zusammen drücken, was mit einer gewöhnlichen Wasserpumpenzange in weiter Maulstellung perfekt funktioniert.

Panduit hat zur Konfektionierung sogar ein Video bei Youtube eingestellt. Zu den Modular Jack Einsätzen braucht man dann noch die passenden Dosenhalter, in die man bis zu drei Einsätze einklinken kann, und ggf. passende Patchfelder. Beides gibt es im Panuit Mini-Com System und kann man recht problemlos im einschlägigen Online-Handel bekommen.

Gruß vom Wiz