Anträge in der Öffentlichkeit halte ich ohnehin schon für sehr problematisch/ungünstig. Der Antrag und die hoffentlich dann auch erklärte Annahme ist etwas sehr Intimes. Das passt für mich schon alleine daher nicht zusammen. Und wenn man dann auch noch darüber nachdenkt, dass die Antwort ja nicht zwingend ein bedingungsloses und sofortiges „Ja“ sein muss, setzt man der Sache noch einen erheblich problematischeren weiteren Aspekt oben drauf. Denn in so einer Situation besteht ein erheblicher äußerer Druck, sofort und bedingungslos zuzustimmen. Das muss nicht unbedingt am Ende gut ausgehen, wie Frau Lierhaus es erleben musste.
Und dann noch die Sache mit anderer Leute Hochzeit. Das ist deren Hochzeit, und das Brautpaar hat es verdient, dass ihre Veranstaltung ausschließlich auf sie bezogen und nicht Anlass für „fremder“ Leute Themen ist.
Eine Idee wäre es, den Antrag vorher zu machen, und die Hochzeit dann zur Verkündung der anstehenden eigenen Hochzeit zu nutzen. Das entschärft alle obigen Aspekte ganz deutlich.
BTW: So haben wir es damals auf der Geburtstagsfeier meiner Mutter (kleiner Kreis) gemacht. Am Ende der Rede habe ich noch ein „besonderes Geschenk“ angekündigt, und alle gedanklich Richtung Flughafen geführt, um dann in Richtung Standesamt abzubiegen (passt bei uns geographisch perfekt), und eine Schwiegertochter zu schenken. Das war ein netter kleiner Gag am Rande, und hatte ja auch einen direkten Bezug in Richtung der Schwiegermama in Lauerstellung.