Heiratsantrag oder Verlobungsantrag?

Ich muß mal ganz blöde fragen, wie das bei einem „Eheversprechen“ ist. Also wenn man jemanden so liebt, dass man sagt „wir verloben uns“. Also quasi die Probezeit zur Ehe oder so.
Ist man „nur“ verlobt, wenn man jemanden einen offiziellen Heiratsantrag macht und dann den berühmten Ring übergibt und bis man dann ein paar Monate/Wochen später heiratet ist man verlobt? Ich habe auch schon oft gehört, das manche Paar schon seit Jahren „nur“ verlobt sind.
Oder gibt es da noch was „vorher“ um die Verlobung auszusprechen.

Hintergrund: Ich habe endlich meine Traumfrau gefunden, kenne sie aber noch nicht so lange, aber wir passen total gut zusammen. Am Jahrestag treffen wir uns wieder so mit den Freunden, die uns damals zusammengebracht haben (unwissentlich :smiley: ). Da würde ich vielleicht eine Verlobung aussprechen wollen, allerdings nicht so großkotzig einen Heiratsantrag, weil ich/wir uns bis dahin vielleicht doch noch nicht so sicher sind. Deswegen frage ich lieber schon mal vorher :smile:

Danke

Verloben ist das Versprechen der Ehe.

Nutzen kannst Du das aber wie Du möchtest. Du kannst sogar (eine Stufe weiter) versprechen, dich bald zu verloben, bzw um eine Verlobung anhalten.

Irgendwelche rechtliche Folgen hat das eh alles nicht, nur die Unterschrift vorm Notar.

Standesbeamten

Aha, da hätten die Gerichte viel zu tun, bei der Anzahl der gebrochenen Versprechen, von wem auch immer.
Das Mittelalter ist Vergangenheit.

1 Like

Was meinst Du?

Wie jedes andere Versprechen kann es auch gebrochen werden, was wiederum z.b. Schadenersatz nach sich ziehen kann, über den im Zweifel Gerichte entscheiden.

Meist artikulieren die Mütter von Traumfrauen irgendwann einen Verlobungswunsch für ihre Traumtöchter. Da brauchst du dich gar nicht darum zu kümmern.

Hallo Takima,

Vorsicht mit dem Begriff ‚Eheversprechen‘! Das Eheversprechen ist ein Teil der christlichen Trauungszeremonie und lautet

(…), vor Gottes Angesicht nehme ich dich an als meine Frau. Ich verspreche dir die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet. Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.

Schöne Grüße

MM

Naja, bei Katholiken kann man da variieren. Die sind nicht zwingend mehr so lasch

Pragmatischer Hinweis

Hallo,

bevor Du beim Treffen mit Freunden eine Verlobung „aussprichst“, verschwende besser noch den ein oder anderen Gedanken daran, was zu Euch beiden passt und was Deiner Angebeteten behagt.

Ich persönlich würde jemanden, der mir vor anderen Leuten einen Heiratsantrag macht (und eine Verlobung bedeutet ja genau das), wahrscheinlich köpfen. Wenn auch vermutlich erst, wenn die Freunde weg sind; solange würd ich die Contenance wahren.
Ich finde, ob man gedenkt zu heiraten, erwägt man miteinander im Stillen. In der Öffentlichkeit bringst Du sie in Zugzwang. Was soll sie sagen, wenn es ihr noch zu früh ist?

Andere stehen auf den großen romantischen Heiratsantrag und sind womöglich enttäuscht, wenn da „nur“ eine unzeremonielle Verlobung geschehen soll.

Vielleicht passt es aber auch genau zu Euch beiden, und sie ist beglückt.

Ich will’s Dir nicht ausreden, nur denk nochmal in die verschiedenen Richtungen.

Jule

Oh, hinter diesen Worten steckt einiges an Substanz.

Ich kannte einen Psychiater, der ab und zu (obwohl evangelisch) für die Rota bei Eheannullierungsverfahren gutachterlich tätig war und es sich in einem Fall, in dem der Antragsteller, ein hoher Offizier, dem Opus Dei zumindest nahestehend und einer der Menschen, denen man, wenn es möglich ist, lieber aus dem Weg geht, seine Gattin mit einer Psychose in ausgesprochen hässlicher Weise alleine ließ, nicht verkneifen konnte, anzumerken, dass die Frau nach seiner Überzeugung zum Zeitpunkt der kirchlichen Trauung uneingeschränkt Herr ihrer Sinne war, während er allerdings erhebliche Zweifel daran hätte, ob der Antragsteller das Eheversprechen aufrichtig und ohne Vorbehalt gegeben hätte oder nicht schon bei der Eheschließung die Möglichkeit in Betracht gezogen hätte, es bei gegebener Opportunität eben zurückzunehmen, und somit das Sakrament der Ehe unwürdig empfangen hätte.

Fortan zog man es bei der Rota vor, andere Gutachter zu bemühen.

Schöne Grüße

MM

1 Like

Die Eltern sind tot. Von daher werde ich mich wohl doch darum kümmern :wink:

Das tut mir leid!

Wow MM, ein Satz mit 127 Wörtern!!!

Darf ich Dir zum Sonntag ein paar … schenken? :wink:

Liebe Grüße
Karin

Salü,

nimm doch mal was von Thomas Mann wieder zur Hand, so zum Vergleich. Mehr als zwei oder drei Sätze brauchen auf einer Seite nicht zu stehen, heißt es :innocent:.

Mir ist das übrigens auch aufgefallen, aber die Auflösung aller überflüssigen Sperrungen als übliche Gegenmaßnahme hätte hier nicht sehr viel eingebracht: Der Satz hätte von Grund auf, auch inhaltlich, in einer anderen Reihenfolge konstruiert werden müssen - und den Deu wollte ich mir dann doch nicht antun, nachdem ich mich davon überzeugt hatte, dass er verständlich bleibt, weil die Bezüge alle eindeutig sind.

Schöne Grüße

MM

Hallo Takima,

wenn Du Dir sicher bist, dass sie „ja“ sagt, kannst Du es auch so machen:

Das hat den Vorteil, dass Du das Ganze bald hinter Dir hast.

Hi,
dann könnte sie wirklich eine Traumfrau sein!

…nicht so nett, ich weiß - aber wahr!

Gruß

DCP

Also ich finde den Satz fantastisch schön. Was ich allerdings nicht verstehe, ist, warum anschließend andere Gutachter bemüht wurden. Die getroffenen Aussagen waren doch (für den Leser deiner Schilderung) erst einmal nicht offensichtlich absurd.

VG
Bombadil

Hi,

ganz ehrlich: Wie immer du die Veranstaltung nennst, mache es nicht in der Öffentlichkeit!

Ich fragte meine Freundin damals einfach, ob sie mich heiraten wolle und danach waren wir verlobt. War das ein Hochzeitsantrag oder ein Verlobungsantrag? Ich weiß es nicht und es interessiert mich auch nicht.

Aber nicht in der Öffentlichkeit. Denn sie muss das Recht haben, ja zu antworten, nein zu antworten oder um Bedenkzeit zu bitten. In der Öffentlichkeit kann sie , wenn sie den Abend nicht zerstören will oder eure Freundschaft oder eure zukünftige Ehe oder was auch immer, nur mit „ja“ antworten. Ich persönlich würde mich, wenn auch nicht erpresst, so doch massiv unter Druck gesetzt fühlen.

Keine gute Basis, oder?

Es gibt jetzt mehrere Möglichkeiten: Du machst es still und leise vor dem Treffen mit den Freunden - und ihr könnt ggf. freudestrahlend erzählen, dass ihr verlobt seid. Oder du machst es etwas größer (aber immer noch in trauter Zweisamkeit!), dann aber an einem anderen Tag, weil es ja mehr Zeit in Anspruch nimmt.

Alles Gute (gratuliert wird erst nach dem „Ja“),

Bombadil

Berechtigter Einwand. Allerdings kann man sowas ja auch vorher klären und dann den offiziellen Antrag dann doch ganz überraschend machen.
Darüber hinaus, denke ich, dass man sowas auch vorher einschätzen kann. Sowas ist ja keine „Überraschung“, wenn man zusammen ist. Da wir keine „Jungspunte“ sind, kann man wohl das ganze recht gut abschätzen :smile:

Aber ist schon richtig, was du sagst. Behalte ich auf jeden Fall im Hinterkopf.

Huhu

vielleicht hilft es dir ja wenn ich dir von meinem Heiratsantrag erzähle. Ich finde diese offiziellen Heiratsanträge einfach überaus peinlich und bin froh, dass ich genau so einen NICHT bekommen habe. Wir haben im Vornerein schon darüber gesprochen und waren uns einig (nach 6 Monaten Beziehung). An Weihnachten hat er mir dann einen wunderschönen Ring geschenkt. (Familie war nicht anwesend)
Am Abend als alle unter dem Tannenbaum saßen, haben wir es dann „bekannt“ gegeben.
Seit diesem Tag werde ich in regelmäßigen Abständen von meiner Familie „belästigt“ :wink: wann denn nun endlich die Hochzeit statt findet.
Ich würde es vielleicht einfach versuchen, so beiläufig wie möglich zu erzählen …
Bin mal gespannt wie es dann nachher gelaufen ist und hoffe das du uns teilhaben lässt :smile:

Liebe Grüße