Heizkoerper nicht abdecken - wieso?

Hallo,

man hoert immer dass man Heizkoerper nicht abdecken soll (z.B. hier: http://www.expli.de/anleitung/heizkosten-sparen-leic…).

Aber ich frage mich warum?

Ob die Waerme der Raumluft oder einem Handtuch, Sofa… zugefuehrt wird duerfte langfristig egal sein.

Natuerlich braucht es mit abgedeckten Heizkoerpern laenger die Raumluft aufzuheizen aber dafuer geben z.B. das Sofa… spaeter auch wieder Waerme ab, also sehe ich keinen Unterschied wenn man einen Raum durchgaengig heizt - oder habe ich etwas uebersehen und es macht doch einen Unterschied?

Gruss

Desperado

P.S.: Die Frage hat fuer mich auch praktische Relevanz: Ich will naemlich eine Gasheizung in einem ehemaligen offenen Kamin einbauen und moechte wissen ob das sinnvoll ist.

Ein Heizkörper gibt die Wärme zum Teil als Strahlung und zum Teil durch Konvektion ab. Wird nun ein Handtuch darüber gelegt, wird die Konvektion beeinträchtigt, so das die Luft nicht mehr frei zirkulieren kann. Gleichzeitig wird die Strahlung durch das Handtuch oder sonst eine Abdeckung oder Verkleidung eingeschränkt.

Hallo

Wurde ja schon gut beschrieben warum das nicht machen soll.
Zudem wird die Leistung nicht nur dadurch beeinträchtigt wenn man eion Tuch drauf legt, sondern auch durch Fensterbänke, Holzverschläge bzw- Vorbauten und sogar eine flasche Lackwahl kann zu einer Leistungsminderung führen.

Heizkörper kann man sich als „Staubsauger“ vorstellen, deswegen sind es richtige Dreckschleudern. Kalte Luft ist schwerer als Warme, diese wird vom Boden unten in den Heizkörper angesaugt, erwärmt und die oben austrtende Luft ist Wärmer und steigt nach Oben, kühlt nach einer bestimmten Zeit ab, fällt wieder auf den Boden und das Spielchen fängt wieder von vorne an.
Deshalb auch Dreckschlucker, weil die Heizkörper zusammen mit der kalten Luft auch den auf dem Boden befindlichen Staub mitziehen, durch sich durchziehen und oben wieder rauspusten.
Sieht man recht gut wenn man sich Heizkörper mal von oben/innen ansieht, da steckt ne menger Staub drinnen.
Weil Fussbodenheizungen eine nicht so starke Thermik aufbauen, sind sie deswegen auch für Allergiker wesentlich verträglicher.

Gruß
Nelsont

Hallo,

Danke fuer die Antworten, aber ich verstehe es immer noch nicht: Energie (Waerme) kann doch nicht einfach weg sein, sie wird nur nicht gut an den Raum weitergegeben.

Aber das ist ja nicht schlimm da sie sich doch nicht einfach verfluechtigt sondern die Gegenstaende die Waerme speichern - und langsam wieder abgeben. Oder wo ist mein Denkfehler?

Gruss

Desperado

Hi, wenn du isolierst geht die Wärme natürlich nicht verloren, aber Sie ist eben dann außerhalb der Isolierung kaum verfügbar.
Das ist bei Heizkörpern nicht Sinn der Sache, bei Rohren meist schon, im besonderen bei Fernwärme,-).

Das Handtuch etc. ist eine schwache Isolierung und behindert die Wärmeabstrahlung
OL

Hi,

ihr überseht hierbei, dass das Heizungswasser dabei kaum abgekühlt wird und das noch heisse Wasser wieder zur Heizung zurückfließt. Das bedeutet die im Wasser gespeicherte Energie fließt mehrmals durch die Leitung anstatt größtmöglich abgegeben zu werden. Jede Leitung hat Verluste und dort liegt die Unwirtschaftlichkeit. Zudem werden heutige Brennwertheizung auf geringe Rücklauftemperaturen ausgelegt damit dem Abgas möglichst viel Wärme entzogen werden kann. Durch erhöhte Rücklauftemperatur sinkt auch hier der Wirkungsgrad.

MfG

Hallo

Danke fuer die Antworten, aber ich verstehe es immer noch
nicht: Energie (Waerme) kann doch nicht einfach weg sein, sie
wird nur nicht gut an den Raum weitergegeben.

Ich glaub ich weiß was du meinst. Die Energie ist auch nicht verloren. Wenn die Wärme nicht an den Raum abgegeben werden kannn, ist eben die Rücklauftemperatur höher und die Wärme bleibt im System.

Das einzige Problem bei Mietwohnungen hat bei abgedeckten Heizkörpern der Mieter, weil die Flächen ja warm sind, also die Verdunster fleißig Flüssigkeit verdunsten. Die HeizKOSTEN steigen also, obwohl weniger geheizt wird.

Ein Fall von selber schuld.

Hier wäre wieder die Ausnahme, wenn die Wärme wohnungsweise über Wärmemengenzähler gemessen wird, die in die Wohnungszuleitung eingebaut sind. Die messen über die Durchflußmenge UND der Differenz aus Vor- und Rücklauftemperatur.

Hans

1 Like

Hi!

DAS ist im Grunde der Knackpunkt der Geschichte. Der Wirkungsgrad der Gesamtanlage sinkt, je niedriger die Temperaturdifferenz zwischen Vor- und Rücklauf ist.
Für Mietwohnungen (das ist hier wohl nicht der Fall) ist da noch das erwähnte Problem mit den Röhrchen. Die heute viel gängigeren Digitalzähler reagieren ähnlich allergisch darauf, denn sie messen die HK-Temperatur über die Zeit in Relation zur Raumlufttemperatur, womit sich über die Heizkörperleistung ein Verbrauch errechnen lässt, der natürlich mit Handtuch drauf extrem sinkt. Schließlich sind so gut wie alle Heizkörper die so rumhängen vorwiegend Konvektionsheizkörper.

Worauf angespielt wurde war natürlich der Energieerhaltungssatz, nach dem es physikalisch unmöglich ist, dass Energie verloren gehen kann. Das stimmt natürlich. Nur heizt man in dem Falle via höherer Abgastemperatur einfach für die Lufthansa :smiley:.

Gruß, Jo

Hallo,

Danke fuer die vielen Antworten. Ich habe vergessen zu erwaehnen dass ich keine Zentralheizung habe sondern der Heizbrenner direkt in den Zimmern steht. In einem Zimmer wollte ich diesen evtl. in einem derzeit nicht genutzten offenen Kamin stellen - was natuerlich die Heizung von fast allen Seiten abdeckt…

Gruss

Desperado

Hi!
Na… warum fragst denn das dann nicht gleich so :smiley: ?

Also…das wäre dann aus verschiedenen Gründen nicht so gut. Einmal bremst das die Konvektion aus, bzw. die Luft erreicht nicht direkt den gesamten Raum, der Thermostat des Gerätes wird oft und schnell warm -die Folge sind viele Gerätestarts (Taktung) pro Stunde, und in den Ecken bleibt der Raum kühler.
Das andere Problem: Eine Direktheizung (Verbrennung direkt im zu beheizenden Raum) hat für gewöhnlich den Vorteil eines deutlich höheren Wärmestrahlungsanteils als bei (fast) reinen Konvektionsheizungen. Wärmestrahlung wird im Allgemeinen als sehr angenehm empfunden. Stellt man ein solches Gerät in eine Nische wie z.B. einen alten Kamin, so macht man sich durch die Abschirmung sämtliche Vorteile des Gerätes zunichte.
Es verbleiben somit nur noch die Nachteile davon -ich würde das Vorhaben lieber schnell wieder verwerfen.
Insgesamt wäre evtl. zu erwägen, ob es ggf. nicht Sinnvoll wäre, den alten offenen Kamin abzureißen, denn eine Reaktivierung wäre zum einen sehr unwirtschaftlich und zum anderen wahrscheinlich nicht mehr genehmigungsfähig. Allenfalls der Umbau zu einem modernen Kaminofen würde hier u.U. Sinn ergeben.

Gruß, Jo