Ich habe bereits für 2019 eine hohe Nebenkostennachzahlung leisten müssen. Für 2020 werden nun nochmal 600 Euro fällig.
Was allerdings nicht mit den erhöhten Energiekosten zu tun hat. Vielmehr wohne ich in einem Neun-Parteienhaus, in dem über mehrere Monate die Öl-Heizung defekt war. Wir hatten deshalb einen doppelt so hohen Gesamtverbrauch an Öl wie in den Vorjahren. Es wurde praktisch ineffizient geheizt, das Öl ist so durchgelaufen. Und das über 5,6 Monate…
Meine Frage: Muss ich für einen solchen Defekt zahlen oder mein Vermieter?
Wann wurde von wem der Schaden bemerkt? Liegt eine schuldhafte Verursache vor? Wenn ja, durch wen? Wann war der Vermieter informiert? Wie schnell wurde der Schaden behoben? Ist für den Fall eine Regelung im Mietvertrag vereinbart? Liegt eine schuldhafte Reparaturverzögerung vor? Wenn ja, durch wen? Wurde der Fall in einer Mieterversammlung und mit dem Vermieter besprochen? Besteht Einigkeit zwischen allen Beteiligten oder Streit? Wenn Streit, in welcher Hinsicht? Gibt es eine Rechtsberatung? Wenn ja, was sagt die?
Gib doch erst mal Antworten auf diese Fragen.
- In März 2020 - von wem, weiß ich nicht
- Nein - es ist ein technischer Defekt
- Siehe 2
- Angeblich fand kurz danach eine Eigentümerversammlung statt, bei der alle Eigentümer informiert wurden.
- Nein
- die Reparatur zog sich über mehrere Monate - ein Teil (vom Mischer) war angeblich nicht lieferbar
- Siehe 6
- siehe 4 - wobei ich davon nicht erfahren haben, mir wurde der Defekt auf mehrfache Nachfrage bei der Hausverwaltung mitgeteilt (meine Heizungsrohre waren trotz ausgestellter Heizung auch im Sommer knallheiß - in einer Dachgeschosswohnung suboptimal)
- das entzieht sich meiner Kenntnis- bin nur Mieter
- Siehe 9
- noch nicht - wollte mir zunächst hier eine Einschätzung holen, ob das Sinn macht
Wie bist Du denn mit Deinem Vermieter verblieben, was sagt denn der dazu?
Nachdem ich hier einige Fragen formuliert habe die meiner Meinung nach für vernünftige Antworten notwendig sind bin ich raus, da ich nur empfehlen könnte: sprich mit deinem Vermieter und falls das schon gesehen sein sollte und noch einige Unklarheiten bestehen sprich mit einem regionalen Anwalt.
Aber vielleicht meldet sich hier noch jemand der Dir kompetente Antworten geben kann z.B. @Wiz oder @anon58271165
Wobei ich mich wundere dass der Fehler bereits im März bekannt war, aber der Heizkreis im Sommer immer noch nicht abgeschaltet war.
Was ist das für eine komische Anlage?
Die erwärmt eventuell das Brauchwasser mit und musste deshalb im im (ungeregelten) Handbetrieb auf 100% weiter kacheln.
Aber wie erfolgt dann die Umschaltung auf Sommerbetrieb?
Ich dachte da wären unterschiedliche Kreisläufe bzw. Pumpen involviert.
Ich kann mir nur ganz schwer einen Fehler an einer Ölheizung vorstellen bei dem Öl verbraucht wird, aber das Haus selber nichts davon hat.
Einzig ein komplett verrußter Heizkessel könnte diesen Fall erzeugen wenn die Wärme sofort wieder das Haus durch den Schornstein verlässt
Zu hohe Heizkreistemperaturen durch einen Mischerausfall oder dergleichen werden zwar auch einen mehrverbrauch hervorrufen, aber ganz sicher nicht 100%.
Das würde ich eher bei 10% einordnen.
Wärme die im Haus erzeugt wird bleibt erstmal im Haus.
Wird zuviel Wärme erzeugt wirds im Haus zu warm und die Heizkörper müssen weniger leisten da die Rohrleitungen anteilig mehr wärme abgeben.
Die Verluste durch zu hohe temperaturen der Rohrleitungen sind sicherlich da, aber das allermeiste kommt immer noch dem Haus zugute.
Was ich damit sagen will ist, das es sehr schwierig sein wird den Mehrverbrauch durch den defekt für eine Kostenerstattung in Zahlen zu fassen.
Ganz sicher aber keine 100% Mehrverbrauch.
Wenn die Automatik wegen eines Defektes, z.B. im Temperaturfühlerkreis nicht funktioniert, können manche Reglegungen auf Handbetrieb umgestellt werden. Dabei ist unerheblich, ob die Anlage bis dahin z.B. witterungsgeführt war oder zu Wechsel der Heizperioden in den Sommer- oder Winterbetrieb gerückt wurden. Sommerbetrieb bedeutet Brauchwassererzeugung, also Speicher laden; im Winterbetrieb versorgt die Heizung über den Mischer auch die Heizkörper mit heißem Wasser. Bei großen Gebäuden könnne das mehrere Heizkreise mit größeren Mischeranlagen sein, z.B. auch Fußbodenheizungen haben nochmal separate Mischer.
Vorübergehend, bis zu einem zeitnahen Kundendiensteinsatz, kann mit dem Handbetrieb die Versorgung mit Heizleistung und Brauchwasser sichergestellt werden. Das ist selbstverständlich keine Dauerlösung und im Grunde müsste immer einer zur Heizung hingehen, abends ab- und morgens wieder „aufdrehen“ , um unnütze Verbräuche in Grenzen zu halten. Das wäre ein Job für den Hausmeister, aber nicht jeder traut sich an eine solche Heizungsregelung heran.
Ich bin nur Laie und auch kein Eigentümer… deshalb bekomme ich nicht alle Infos. Mir hat mal jemand im Haus erzählt, dass die Heizung auf einer recht altertümlichen Technik basier… so etwas sei früher in der DDR zum Einsatz gekommen… Fakt ist, es waren regelmäßig Techniker da, weil die Heizung auch oft ausgefallen ist.