Heizung funktioniert nur auf hohen Stufen

Heizung funktioniert nur ab der Stufe 4?

Hallo zusammen,

bei uns im Badezimmer wurde der Heizkörper ausgetauscht und der neue ist einfach ein Horror für meine kranken pflegebedürftigen Eltern. Bei dem neuen funktioniert die Heizung erst ab der Stufe 4, also nicht mal 3,5 oder so, was beim alten gar nicht der Fall war.

Unser Hauswart hat mir gesagt, dass es daran liegt, dass die Temperatur im Badezimmer eher auch ohnehin so hoch ist, dass der Termostat nun erst ab der Stufe 4 reagiert.

Es ist aber so, dass der Heizkörper bei der Stufe 4 richtig heiß wird und die Temperatur im Badezimmer springt nach oben und der Heizkörper bleibt so heiß auch langfristig, so dass es nicht einfach nur wärmer als bei der Stufe 3, bei der die Heizung gar nicht funktioniert, sondern viel viel heißer, waa insbesondere für meine Mutter katastrophal ist, während es für meine Vater ganz schlecht ist, wenn der Heizkörper gar nicht funktioniert.

Also, ich gehe davon aus, dass vielleicht auch die Stufe 3 funktionieren würde, wenn die Temperatur im Badezimmer 17 oder so wäre und dann ab 18 Grad wieder nicht mehr funktionieren würde, was immer noch kalt für meinen Vater wäre.

Ich verstehe auch nicht… also wenn der Heizkörper einfach auf das Umgebungswetter reagiert, dann wieso heizt der auf der Stufe 4 so krass, also wieso kann die Temperatur zwischen z.B. 18 und so ca. 23-25, die auf der Stufe 4 herrscht nicht erreicht werden?

Habe ich Anspruch auf einen einfacheren Termostat oder so gegenüber dem Vermieter?

Danke

Hallo!

Ein Zusammenhang mit dem heizkörpertausch liegt ja nahe. Irgendwas ist falsch.

Du musst dir aber mal Gedanken über die Funktionsweise von Thermostatventilen machen.
Das macht Auf und Zu, mehr nicht. Wie warm es wird bestimmt die Temperatur des Heizwassers.
Die Kennzahlen bedeuten 3 = 20 Grad, 4 = 24 Grad usw. jeder kl. Punkt zw. zwei Zahlen wären 1 Grad.

Wenn ein Ventil bei 4 erst öffnet und Heizkörper warm/heiß wird dann müsste der Raum über 24 Grad warm sein.
Das ist kaum zu erwarten.

Also liegt wohl ein Defekt des Ventils vor, bzw. es ist falsch montiert/platziert.

MfG
duck313

Hallo.
Es kann ohne eine weitere Info zu der ‚Zusammensetzung‘ der weiteren Umstände nicht beantwortet werden, ob der Mieter - Du - solch einen Anspruch hat. Dazu später.
Aus dem geschilderten Verhalten der Temperaturregelung, die aus dem Thermostaten und dem Ventil am Heizkörper besteht, kann geschlußfolgert werden, daß entweder das Ventil klemmt. Mit dem Resultat einer Schwergängigkeit. So daß der Thermostat bei Erreichen der eingestellten Temperatur versucht, das Ventil zu schließen, was nicht geht. Oder das Rücklaufventil am Heizkörper ist zu weit aufgedreht.
Du hast ANSPRUCH auf eine Behebung dieser Fehler. Ein EINFACHERES (Regulier-) Ventil steht also gar nicht zur Diskussion, weil es ein Provisorium bedeuten würde.

Hattest du vorher schon ein Thermostat, oder nur ein einfaches Ventil? Deine Frage klingt so, als ob du nicht genau weißt, wie ein Thermostat funktioniert.

Ein Thermostat regelt je nach eingestellter Temperatur den Durchfluss durch die Heizung. In Stufe 3 regelt es die Raumtemperatur in etwa auf 19-21° (nicht geeicht). Es öffnet wenn die Temperatur im Raum (am Ventil) niedriger ist als die eingestellte Temperatur. Wenn im Raum eine Temperatur von 20 oder 21°C ist öffnet es nur ganz wenig, und der Heizkörper wird nur lauwarm. Wenn die Temperatur sinkt öffnet es etwas weiter und die Heizung wird wärmer.
Wenn du nun auf Stufe 4 stellst, ist der Raum natürlich ein ganzes Stück Kälter als die jetzt höhere Solltemperatur, also wird das Ventil weiter geöffnet (Heizung wird richtig heiß), bis die Tempertur im Raum (Stufe4 entspricht etwa 24°C) auf 24° steigt. Wenn es jetzt wärmer wird im Raum regelt das Ventil den Durchfluß weiter runter, und wenn der Raum jetzt die 24°C erreicht hat, ist das Ventil dann nur noch einen kleinen Spalt offen, das der Heizkörper nur noch Handwarm ist. Sollte es jetzt noch wärmer werden im Raum (weil zB. das heiße Badewasser den Raum heizt) wird das Ventil weiter geschlossen, bis es ganz zu ist.

Wobei du aber auch nicht davon ausgehen sollst, das Stufe 3 nun wirklich genau 20°C entsprechen, sonst wäre es ja auch mit 20° beschriftet.

Hänge mal ein Thermometer ins Bad und drehe mal einige Stunden nicht am Ventil. Dann kannst du auch sehen, ob es funktioniert. Solltest aber schon einige Stunden warten. Wenn du mehrere Thermometer hast, kannst du auch an mehreren Stellen im Zimmer messen. Beachte aber, das für die Regelung nur die Temperatur am Thermostat verwendet wird. Das Thermostat kann nicht sehen, wieviel Grad es am anderen Ende des raums sind.

Hast du den Heizkörper entlüftet?

Na und? Seit wann muss ein Mieter wissen, wie Thermostate, Heizungen oder was sonst noch alles funktionieren, um ein Recht auf eine funktionierende Heizung zu haben?
Sie hat den vorherigen Heizkörper auch bedienen können und hat nun festgestellt, dass der neue Thermostat Probleme bereitet. Punkt. Da muss sie nicht erst das Heizungsmonteurdiplom ablegen, um das als störend zu empfinden und das Recht zu haben, sich zu beschweren.

Sie kann sich an den Vermieter wenden und ihm mitteilen, dass der Thermostat nicht richtig funktioniert. Der Rest ist seine Aufgabe.

Aber toll, dass du das alles erklärt hast.

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Bei einer schlecht entlüfteten Heizung ist wohl kaum zu erwarten, dass sie bis Stufe 3 gar nicht reagiert und ab Stufe 4 plötzlich Vollgas gibt.

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Es geht nicht darum was zu erwarten ist, sondern darum, was Abhilfe schaffen könnte. Für den Fragesteller ist es schwierig genug, das Problem präzise zu erklären.
Ein ordentlich entlüfteter Heizkörper reagiert gleichmäßiger, ausprobieren schadet ja nicht…

Weiss ich aus eigener Erfahrung.

Aber der Heizkörper wurde gerade ausgetauscht. Da sollte er doch gleich entlüftet worden sei bei Inbetriebnahme.

Ich kann mich nicht entsinnen, daß das da gestanden hätte. Stefan hat nur erklärt, wie ein Thermostat funktioniert und das muß so ganz grundsätzlich nicht schaden, so lange es noch Leute gibt, die glauben, daß ein eiskaltes Zimmer schneller warm wird, wenn man den Thermostaten nicht auf drei, sondern auf fünf stellt.

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Luft ist immer im System und das erst recht, wenn daran rumgefummelt wurde - bspw. anläßlich eines Heizkörpertausches.

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Das heißt, wenn der Heizkörper nach dem Austausch, zwar möglicherweise gleich entlüftet wird, aber trotzdem innerhalb kürzester Zeit doch wieder Luft drin sein kann?

Genau das heißt es. Da beim Tausch Wasser abgelassen wurde, (wir wissen nicht wieviel) wurde auch frisch aufgefüllt. Frisches Wasser enthält Sauerstoff, der ausgast. Also ist der Gedanke nicht völlig falsch.

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Ja. Außerdem sind Rohre, Ventile, Schläuche und was es da sonst noch alles gibt, nicht komplett dicht, so daß immer ein bißchen Luft ins System kommt. Und nicht zuletzt setzen sich auch winzig kleine Bläschen in Ventilen und in den Rohren ab, die auch dann noch zum Vorschein kommen können, wenn die Heizungsanlage vermeintlich ganz entlüftet wurde. Je größer die ist, desto unwahrscheinlicher ist es, daß auch nur eine Woche vergeht, ohne daß man wieder ein bißchen entlüften kann.

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Wie warm der Heizkörper wird…

Stimmt so nicht.
In diesem Falle würde der Heizkörper nur im oberen Bereich heiß, nämlich so, wie die Vorlauftemperatur ist.
Unten hingegen wäre er kalt.
Wenn das Ventil ganz offen ist, dann sollte der gesamte Heizkörper heiß sein.
Es sei denn, der hydraulische Abgleich macht einen Strich durch die Rechnung.

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Das Heizsystem sollte aber etwas Überdruck haben. Dann kann sowas nicht passieren.

Das ist, so vereinfacht ausgedrückt, schlicht Blödsinn. Hanfstellen, Verschraubungen, etc. können wasserdicht, aber nicht zwingend luftdicht sein. Gerade in oberen Stockwerken, oder auf der Saugseite der Pumpe kann sehr wohl Luft gezogen werden.

Ich hab es dir erklärt, damit du feststellen kannst, ob es kaputt ist, oder funktioniert. Jetzt weißt du wie es fuktioniert und kannst dir Gedanken machen, warum die Heizung nicht warm wird (oder beim Aufdrehen zu warm) und stellst fest, das da wahrscheinlich gar nichts kaputt ist.

stimmt