Heizung richtig einstellen

Hallo,
habe eine Frage zur Heizungseinstellung. Langsam komme ich weiter, aber lt. Bedienungsanleitung stellen sich da noch Fragen.
Die Heizkurven habe ich verstanden und die reagiert auf den eingestellten Wert, je nach Aussentemperatur. OK.
Nun hat mein Einstellgerät folgende Regler.
Heizkurve
Nachtabsenkung
Tag (Bezeichnung auf dem Gerät „Sonne“)
Ist diese Tageinstellung die Parallelverschiebung?
Lt.Bedienungsanleitung kann man damit den Sollwert der Heizkörpertemperatur (Vorlauftemperatur) einstellen.
Ist die Mittelstellung der Istwert der Kesseleinstellung?
Wird sie je nach Stellung des Einstellrads minus/plus gesenkt bzw. erhöht?

Nur warum stelle ich zudem noch die Kesseltemperatur ein?
Kann man sagen:
Kesseltemperatur Grundtemperatur, Tag Regler eine manuelle Anpassung?

Vertehe denn Sinn nicht ganz.

Nach meinem Verständnis könnte ich die Kesseltemperatur auf z.B. 50 Grad stellen, aber diesen durch drehen in Plusbereich des Reglers „Tag“ auf einen höheren Wert erhöhen, wenn Vorlauftemperatur nicht reicht.
Nur reicht die Wärme nicht, nimmt man normalerweise ja ein Erhöhung der Heizkurve vor.

Wozu sind denn beide ähnlichen Einstellungen oder was soll die Kesseltemperatur in diesem Fall?

Hallo,
fast richtig.
Die Heizkreiskurve legt die Steilheit der Kennlinie fest.
mit der Parallelverschiebung hebst du die eingestellte Kurve im Diagramm an, bzw du senkst sie.
Also musst du erst einmal ermitteln welche der Kurven dir vom Temperaturverlauf her am besten passt und dann erst kann mit der Parallelverschiebung die richtige Temperatur eingestellt werden.
Die Heizkreiskurve wird im Idealfall nur einmal eingestellt. Etwaige Schwankungen können dann mit der Parallelverschiebung für den Tagbetrieb (Symbol Sonne) ausgeglichen werden.
Wenn die Einheit für den Tagbetrieb in °C (oder Kelvin) ist, bewirkt die einstellung für einen Teilstrich eine Vorlauftemperaturerhöhung um etwa 4°C (K).

MfG
Uli

Hallo Uli,
besten Dank für Deine Erklärung.
Meine Skala am Regler (Sonne) geht in 5 Strichen nach links und 5 nach rechts. Ein Skalenteil soll ca. 4K bedeuten bei richtiger Anlageninstallation ca. 2 Grad.
Für mich stellt sich noch die Frage, wann bzw. in welchen Konstellation tankt bzw. springt der Brenner am effiktivsten an.(seltener)
So z.B. Sind Kesseltemperatur zu gering, springt der zu oft an, wenn zu viel Leistung abgefordert wird. Egal, was die Heizkurve vielleicht verlangt.
Andersherum liefert der Kessel zu viel, obwohl die Thermostatregler nur auf 2 stehen.

Ich hatte noch nie die Kesseltemperatur auf z.B. 40 gestellt, sondern es lief Winter bzw. Übergangszeit immer auf 55.

Also müsste man doch bei mildem Wetter, den Kessel runter drehen?

Mir geht es auch darum, dass einige Räume nicht ständig genutzt werden und das betreffende Heizungsthermostat auf ca. 2,5 steht. (ca. 18 Raumtemperatur)
Ich habe bei Kesseltemperatur von 55 Grad immer an der Paralleleinstellung dann runter geregelt.

heiko

P.S. und noch eine technische Frage:
Was ist mit dem Heizkreislauf, wenn z.B. in einem Raum die Heizkörerthermostate auf Stern(Frostschutz 8Grad) stehen, aber die Leitungen durch die Umwälzpumpe ständig mit warmen Wasser umlaufen. Es gibt an dem Strang keine weiteren Heizkörper dahinter, die Wärme abfordern.
Ist der Wärmeverlust gering durch die Rohre oder würde es sinnvoller sein den Raum am Heizkörper auf 2 (16Grad) zu stellen?

Hallo
salamander !

Irgendwie hast Du den Sinn einer Außentemperatur geregelten Heizung noch nicht so recht begriffen,habe ich den Eindruck.

Ist die Heizkurve einmal richtig gewählt,läuft alles automatisch.
Insbesondere wird die Kesseltemperatur doch mit geregelt über die Vorlauftemperatur,da stellt man nichts selbst ein.
Ob der Kessel auf 50,70 oder 90°C hoch fährt hängt nur von der benötigten Vorlauftemperatur ab,die sich aus der Außentemperatur und der gewählten Heizkurve ergibt.
Verlangt die Außentemp. und die Heizkurve einen Vorlauf von 40°C,dann fährt der Kessel vielleicht bis auf 55-60°C hoch,schaltet dann ab.
Braucht der Vorlauf im Winter mehr,also z.B. 50°C,dann fährt der Kessel sicher bis auf 65-70°C hoch.
Bei einer Niedertemperaturheizung entsprechend weniger,weil deren Heizflächen(Heizkörper,Platten,Fußbodenheizung) mit weniger Vorlauftemperatur auskommen.

Bei Dir muß wohl mal die Grundeinstellung der Regelung angepaßt werden nach der Wärmebedarfsberechnung des Hauses. Dann hat man die Heizkurve.
Die wird dann evtl. noch etwas angepaßt an die tatsächlichen Verhältnisse,aber dann sollte sie passen.
Verstellt wird sie nicht mehr,auch die Kesseltemperatur ergibt sich daraus.
Geringe Anpassungen kann man dann mit den Stellreglern vornehmen,wenn nötig(Änderung der Heizkurve durch Parallelverschiebung).

Wichtig zum Sparen sind dann noch die Absenkzeiten,z.B. nachts wird die Soll-Raumtemperatur(die rechnerische!) am Regler abgesenkt,beispielsweise von 20°C auf 17-18°C.
Auch beim Warmwasser(wenn über Heizung) kann abgesenkt werden,in einem ähnlichen Programm.

Zu Deiner Frage bezüglich Energieverbrauch von Heizungssträngen,bei denen die Thermostatventile nur auf Frostwächter gestellt sind.
Da findet KEIN Umlauf statt trotz Umwälzpumpe! Wenn Ventil ZU,dann ist es auch zu und der Umlauf ist unterbrochen. Das Wasser in den Zuleitungen zu diesen HK kühlt aus,deshalb wird es nach einiger Zeit am Vorlaufrohr kalt.
Die Pumpe drückt das Wasser gegen das geschlossene HK-Ventil,das ist aber kein Problem,solange noch andere HK im Netz offen sind oder es ein Überströmventil zwischen Vor- und Rücklauf am Kessel gibt.
Sollte das Frostwächterventil öffnen,dann ist sofort warmes Vorlaufwasser da.
Stellst Du hingegen den HK auf „2“,dann ist er stets offen und es gibt einen Umlauf und einen Verbrauch,solange,bis der Raum wärmer als ca. 18°C wird,dann beginnt das HK-Ventil zu sperren.
Also weniger Verbrauch hast Du definitiv wenn die HK abgestellt oder auf Frostwächter stehen.

Mit freundlichem Gruß
duck313

Hallo duck313,

Irgendwie hast Du den Sinn einer Außentemperatur geregelten
Heizung noch nicht so recht begriffen,habe ich den Eindruck.

Doch habe ich. Diese Heizukurve steuert den Kesselvorlauf und regelt den Bedarf je nach Außentemperatur .
Vielleicht hast du aber mein Anliegen nicht verstanden.

Meine Heizung ist eine Niedertemperaturheizung. Die habe ich so übernommen und es läuft ja alles gut. Nur ich rechne, überlege wo noch mehr eingespart werden kann.
Mir ist einfach schleierhaft, warum der Kessel ein Stellrad hat von Temp 30-70 Grad, wenn eh die Aussensteuerung den Ton angibt.
Hatte mich schon früher darüber gewundert, warum das Thermostat am Kessel immer nur bei 30 lag im Herbst, obwohl das Stellrad auf 55 stand. Jetzt, wo es richtig kalt ist, geht die Anzeige eben auf über 55 Grad.

Wozu also den Regler am Kessel? Temperaturbegrenzung?
Und wenn nicht, warum kann ich nicht mehr als 70 Grad am Kessel einstellen, aber die Heizkurve gibt die Möglichkeit bist 100 Grad, je nach Steilheilt der Kurve.

Ich habe die Heizkurve um einen Strich gesenkt und senke auch je nach Bedarf die Parallelverschiebung.
In Sachen Herzkurve. Mir ist es nicht so sehr wichtig, dass ich in top Zeit den Raum auf die Temperatur bekomme. Kann warten.-) nee, dann wird der Ofen angemacht und das ist allemal schnelle und Wärmer.-)

Bei der Parallelverschiebung regel ich etwas runter ohne an die ganzen Heizkörper gehen zu müssen, weil ich denen damit die Temperatur begrenze, auch wenn das Thermosthatventil am HK ewig offen ist, weil der Regler z.B. auf 2,5 steht. Vielleicht ja auch gut für Umwälzpumpe ständig ohne zu viel Gegendruck arbeiten zu müssen.

Ein Grad Senkung sollen schon 5% sparen lt. Info.

Und das mit dem Leitungstrang und der Umwälzpumpe hast du mir gut verständlich gemacht. Bisher konnte ich keinen finden, der sich ernsthaft mal darüber Gedanken gemacht hat.

Sollte ja nicht so sein, dass man den HK ausstellt, Raum kalt ist, weil gerade nicht genutzt wird, aber durch die Rohre ständig Verlustwärme entsteht. (Raum ist ja kalt)
Die Heizkörper (3) im Dachboden, sind die letzten im Strang und akutell auf *.
Das heißt nicht, dass mir klar ist, ein kalter Raum braucht mehr Energie zur Erreichung der gewünschten Temperatur, als ein leicht temperierter Raum. Auch führe ich täglich das richtige Stoßlüften mit richtig geöffneten Fenstern und Durchzug. Nur wenn ein Raum, wie z.B. Dachboden, bester Isolierte Raum z.B. nur einmal in der Woche genutzt wird, warum diesen ständig mit Wärme aufrechhalten. Der ist, dank der guten Isolierung innerhalb kürzester Zeit wieder warm.

Ist die Heizkurve einmal richtig gewählt,läuft alles
automatisch.

Ja, das stimmt, aber wie ich viel darüber gelesen habe, ist das eine sehr feinfühlige Sache und je nach Trägheit des Hauses auch nicht schnell mal find bar.

Insbesondere wird die Kesseltemperatur doch mit geregelt über
die Vorlauftemperatur,da stellt man nichts selbst ein.
Ob der Kessel auf 50,70 oder 90°C hoch fährt hängt nur von der
benötigten Vorlauftemperatur ab,die sich aus der
Außentemperatur und der gewählten Heizkurve ergibt.
Verlangt die Außentemp. und die Heizkurve einen Vorlauf von
40°C,dann fährt der Kessel vielleicht bis auf 55-60°C
hoch,schaltet dann ab.
Braucht der Vorlauf im Winter mehr,also z.B. 50°C,dann fährt
der Kessel sicher bis auf 65-70°C hoch.
Bei einer Niedertemperaturheizung entsprechend weniger,weil
deren Heizflächen(Heizkörper,Platten,Fußbodenheizung) mit
weniger Vorlauftemperatur auskommen.

Meine Heizkurve am Steuergerät fängt für jede Kurve bei 40 Grad an (+25 Aussen)
Also warum nicht den Drehregler am Kessel auf 40 Grad stellen???

Leider haben wir gerade Dauerfrost und ich wollte da nichts verstellen, aber aktuell steht dieser Regler am Kessel auf 55.

Bei Dir muß wohl mal die Grundeinstellung der Regelung
angepaßt werden nach der Wärmebedarfsberechnung des Hauses.
Dann hat man die Heizkurve.
Die wird dann evtl. noch etwas angepaßt an die tatsächlichen
Verhältnisse,aber dann sollte sie passen.
Verstellt wird sie nicht mehr,auch die Kesseltemperatur ergibt
sich daraus.
Geringe Anpassungen kann man dann mit den Stellreglern
vornehmen,wenn nötig(Änderung der Heizkurve durch
Parallelverschiebung).

Denke ich nicht, auch wenn ich den Dachboden neu erschlossen habe und ich noch zwei alte Rippenheizkörper gegen moderne Konvektoren, die sonst schon überall waren, ausgetauscht habe.

Wichtig zum Sparen sind dann noch die Absenkzeiten,z.B. nachts
wird die Soll-Raumtemperatur(die rechnerische!) am Regler
abgesenkt,beispielsweise von 20°C auf 17-18°C.
Auch beim Warmwasser(wenn über Heizung) kann abgesenkt
werden,in einem ähnlichen Programm.

Ja, die habe ich. Dort kann man für Nachabsenkung einstellen, ab welcher Außentemperatur reagiert werden soll. Ab +8 bis +2 Grad

Ich schaue mir schon fast einem Jahr den täglichen Verbrauch an und deshalb schaut man eben auch auf die Eintellungen und prüft, sind die ideal so!

Heizungsfirmen sind so eine Sache. Klar könnte man die Fragen, aber
selbst die Firma, die diese Anlage eingebaut hatte und ich später mal den Monteur über diesen Sinn der Einstellung fragte, weil ich keine Ahnung davon hatte, meinte. Also wie hoch die Kesseltemperatur sei und ich dachte eben an den Regler unten, 55 Grad, sagte der: „Also dann muss die Kurve flacher bzw. lohnt sich nicht steiler, denn anhand der eingestellten Kesseltemperatur bringt es nichts. Mag sein, dass ich das damals falsch verstanden habe und es schon etliche Jahre her ist, aber von dem Sinn der Parallelverschiebung wurde nie etwas genauer gesagt. Ich fragte ihn zwar zum Regler (Sonne), aber da meinte er nur, damit kann man die Raumtemperatur je nach Bedarf verändern.
Ich bin mit der Einstellung, ein Strich vor der Werkseinstellung zufrieden. Vielleicht war sie ursprünglich noch ein Punkt tiefer, dann wäre sie auf 0,8, aber das meine ich, wäre zu gering sagte der Monteur. Kann mich aber auch irren.
Ein Bekannter von mir, hat sich vor 1-2 Jahren eine neue Heizung (Brennwertkessel) installieren lassen. Diese Firma hat nicht mal einen Niveauausgleich durchgeführt, obwohl mal ja weiß, alte Heizkörpergrößen und Brennwert passen nicht richtig, wenn es richtig warm werden soll. Technisch müssten die Heizkörper größer werden bei den Vorlauftemperaturen oder nicht?
Gruß
salamander01