Heizungsanlage verbraucht Energie zu 75% für die Trinkwassererzeugung! Nur 1/4 für die Heizung. Anlage/Zähler ok?

Guten Tag.

Unsere Heizungsanlage (MFH) besteht aus einem Pelletskessel, einem Pufferspeicher mit Solarkollektoren und einer Trinkwasserstation (Frischwasserstation).
Nun hat die letzten Jahresabrechnung für das MFH gezeigt, dass 75% der Energieerzeugung für die Trinkwasserversorgung und 25% für die Heizung (FBH) anfiel.

Wir sind natürlich ein wenig irritiert, da wir ja eher mit 75% für die Heizung und 25% für die Trinkwassererzeugung ausgegangen sind.
Der Pelletsverbrauch liegt im oberen Bereich.

Frage:
Ist es bei einer Anlage mit Frischwasserstation üblich, dass vermehrt Energie für die Trinkwassererzeugung anfällt und nicht speziell für die Heizung?
Kann es sein, dass die Energie in ersterlinie für die Frischwasserstation genutzt wird, da ja auch die FBH über den Pufferspeicher läuft.

Oder könnte evtl. was mit den Abrechnungszählern falsch sein?

Besten Dank

Was heißt „im oberen Bereich“? Wie viele Pellets wurden denn verbraucht, welche Fläche wird beheizt und was sagt der Energieausweis des Hauses?
Je besser das Haus isoliert ist, umso höher ist natürlich der Anteil für die Warmwasserversorgung - der hängt ja nur von den Bewohnern ab: Wenn alle täglich baden, ist das eine andere Hausnummer als wenn jeden zweiten Tag geduscht wird.

Nein. „Frischwasser“ heißt nur, dass das Warmwasser nicht in einem eigenen Trinkwasserspeicher vorgehalten wird, sondern über den Pufferspeicher der Heizung direkt bei der Entnahme erwärmt wird.
Die Energie, die benötigt wird, um das Wasser auf eine bestimmte Temperatur zu bringen, ist in beiden Fällen dieselbe.
Aber mit Frischwasserstation sollte der Energiebedarf insgesamt etwas geringer sein als bei zwei getrennten Speichern: Weniger Oberfläche -> weniger Wärmeverluste.

Ist nicht auszuschließen. Wurden die seit der letzten Abrechnung erneuert? Wie sahen die Abrechnungen der letzten Jahre aus?

Gruß,

Kannitverstan

Hallo.
Abrechnungen zuletzt auch so. Ist Neubau aus 2016
Haben ca. 520m2 wohnfläche beim kfw 70 neubau.
pelletsverbrauch ca. 11 to im Jahr. Sommer ca. 400kg, Winter ca. 1,5-2,1 To.(/Monat
Es wird im MFH ganz normal geduscht etc.

Kann es sein, dass die 25% FBH sich auf den Flächen-Anteil der Heizkosten beziehen? Die Verbrauchskosten sind ja schließlich nicht alles.
http://www.heizkostenverordnung.de/par7.php

Die Heizung selber kann übrigens gar nicht erkennen, wieviel sie für was benötigt hat - sie versorgt nur den Pufferspeicher und merkt nicht, ob die Wärme dann für die FBH oder das Brauchwasser entnommen wurde. Das können erst die entsprechenden Wärmemesser am Ausgang des Speichers.

Ja, die Abrechnung zeigt ja Verbrauch für Heizung und Warmwasser an.
Und hier ergeben sich 75% der Energiekosen für die Warmwassererzeugung.

Korrektur:
Meine statt Trinwasserversorgung natürlich für das Warmwasser!!!
Also Abrechnung zeigt ca. 75% für Warmwasser und 25% für Heizung!
Und das irretiert uns!

Wie wird das gemessen, Wo hat es welche Messgeräte ? Wie lauten die genauen Daten in kWh ?

Gibt es im Heizraum einen Wärmemengenzähler am Eingang der Trinkwasserstation ? Das wäre die aufgewendete Energie für die WW-Bereitung

Die Kosten kann man dann nach den WW-Uhren der Wohneinheiten ermitteln und verteilen.

Hast Du die Daten aus dem Energieausweis zur Hand ? Müsste es ja geben bei diesem Neubau.
Aber, es klang in der anderen Antwort schon an, diese Daten sind Normdaten zum Vergleich. Der tatsächliche Verbrauch kann vom Heiz- und Nutzungsverhalten z.T. auch stark abweichen.

MfG
duck313

Der Warmwasserverbrauch wird im Winter nicht wesentlich anders sein, d.h. es werden ca. 4,8t Pellets im Jahr für die WW-Bereitung benötigt (Das sind ungefähr 23000 kWh. Wenn man jetzt noch wüßte, wieviel Warmwasser ingesamt verbraucht wurde, könnte man schauen, ob das plausibel ist).

Bei KFW70 darf die Beheizung des Hauses theoretisch max. 45kWh/m²a brauchen, was bei 4,8kWh/kg ebenfalls ca. 4,8t Pellets wären.

Verhältnis Heizung zu WW sollte aufs ganze Haus gesehen also ca. 50:50 sein (Die auf 11 fehlenden ca. 1,4t können wer weiß woher kommen… Wärmeverluste, Schwankungen im Verbrauch bei WW oder Heizung oder beidem…)

Wenn ihr jetzt noch die kleinere Wohnung in der Mitte des Hauses habt, aber dort mindestens genauso viele Personen Warmwasser verbrauchen, und wenn ihr es eher kühl habt, aber ausgiebig duscht, dann ist für eure Wohnung schon eine mehr oder weniger deutliche Verschiebung in Richtung Warmwasser zu erwarten.
„75% für WW kann gar nicht sein“ kann man vielleicht im Altbau sagen, aber eben nicht für einen Neubau wie hier.

Stell doch mal eine (anonymisierte) Kopie der Abrechnung ein. Vielleicht sieht man da mehr draus.

Gruß,

Kannitverstan

Hallo.
Vielleicht nützen Dir diese zusätzlichen Daten lt. Abrechnung.

Gesamt-KWh 30.000kwh auf ca. 520m2 beh. Wohnfläche im kfw 70er
Neubau mit 6 Einheiten bei 8 Erw. und 4 Kinder.
Heizungskosten 1000e / Warmwasserkosten 3200e bei 560m2 Nutzfl. und 125cbm
Pelletsverbrauch in diesem Zeitraum 10 To…
Ergibt doch eigentlich 48.000kwh. Und bei uns 30.000kw?

Fazit:
Mir kommmt es vor, dass die Kwh viel zu niedrig für 10To. sind.
Aber das Verhältnis Warmwasser/Heizung ist doch untypisch.

Dankeschön