Heizungsrohre bei Wasserschaden

Hallo zusammen,

leider haben wir gerade einen Wasserschaden. Im Detail ist es so: wir haben ein Reihenhaus (Alter 10 Jahre, also noch in sehr gutem Zustand), in einem kleinen Kämmerchen unter dem Dach befindet sich die Gasheizung, Boiler, etc. Eine Mutter zwischen Rohr und Zirkulationspumpe bekam einen Haarriss und da spritzte munter ein Strahl Wasser raus. Urlaubsbedingt haben wir das ganze leider erst spät bemerkt, so dass wir nun einige sehr feuchte Wände haben. Im Grunde war es so, dass wir aus dem Urlaub kamen, ich den feuchten Fleck im Treppenhaus bemerkte (ca. 6 qm!) und daraufhin zum Heizungskämmerchen ging. Die Tür zum Heizungsraum ließ sich schwer öffnen, durch die Feuchtigkeit komplett verzogen. Innen drin schlug einem ein Schwall warmer Luft entgegen, alles vom Boden bis zur Decke war durchnäßt (weil sich das ausgetretene Wasser durch die größere Temparatur überall niedergeschlagen hat) und es hatte ein rechtes Saunaklima.

Habe das Ganze am nächsten Tag meiner Gebäudeversicherung mitgeteilt, mir wurde auch Kostenübernahme zugesagt, wobei kein Gutachter oder ähnliches geschickt wurde. Mir wurde nur gesagt, ich solle eine Trocknungsfirma beauftragen und danach einen Maler. Soweit sogut.

Nun ist es aber auch so, dass einige Wasserrohr-Verbindungs-Stücke, die Umwälzpumpe selbst und auch einige Schrauben und Muttern durch die feuchte Hitze stark Rost angesetzt haben (evtl. auch in der Gastherme drin, da müsste aber ein Spezialist nachschauen). Habe das nun auch der Versicherung mitgeteilt, daraufhin wurde mir mitgeteilt, dass sie mir dafür keine Kostenübernahme erteilen, da sie nicht glauben, dass das in so kurzer Zeit so stark rosten kann (wir sprechen hier von einem Zeitfenster von 2 Tagen bis einer Woche, evtl. auch 2 Wochen)

Nun meine Fragen:

  • wie kann ich der Versicherung gegenüber weiter vorgehen?
  • kann ich bei der Gebäudeversicherung eigentlich darauf bestehen, dass mir ein Sachverständiger vorbeigeschickt wird, der den Schaden als ganzes beurteilt?
  • und dann noch eine blöde Frage: gibt es so Art Rostspezialisten, die die Geschwindigkeit der Rostausbreitung einschätzen oder berechnen können?

Danke vorab für jede Antwort und viele Grüße
Jerry

P.S.: kann gerne ein paar Fotos ranhängen, wenn ich heute abend zuhause bin…

Bloß nicht, dieser Begutachtet in der Regel mehr in Richtung der Versicherung, denn die Hand die einen Füttert beißt man nicht. Daher bitte einen eigenen Gutachter beauftragen, denn dieser kann auch weitere Schäden finden, du du nie entdeckt hättest.

Das mit den Fotos ist eine gute Idee, da ich das mit dem „Rost“ an Schrauben, Muttern und Verbindungsstücken nicht so recht glauben kann. Dann sieht man weiter.

In deiner Installation hat der Heizungsbauer wohl nahe zu alle verfügbaren Rohrmaterialien verwendet ! Kupfer, Messing/Rotguss, Eisen blank, Stahl vernickelt(verchromt oder Edelstahl.

Trotzdem , nach Kontaktkorrosion zweier unpassenden Materialien sieht es m.E. nicht aus.

Es kann durchaus mit der hohen Luftfeuchte in Verbindung mit Wärme in dem kleinen abgeschotteten Heizabteil liegen das die blanken „schwarzen“ Rohre ,Pumpen-Muttern und T-Abweiger oberflächlich nahezu vollständig verrostet sind.

Wann warst Du vor dem Urlaub/Wasserschaden letztmals an der Heizung und hast die jetzt verrosteten Teile noch schwarz blank vorgefunden ?

Tipp: wenn Pumpe defekt ist, dann ersetze sie durch eine Energiesparpumpe ! Oder sowieso, Du sparst ja die Montagekosten, wenn der Heizungsbauer sowieso entleeren und demontieren muss um den Versicherungsschaden zu bearbeiten.

MfG
duck313

Danke für die Bilder.
Zuerst mal: Die Art der Installation ist schon sehr ungewöhnlich für ein 10 Jahre altes Haus. Es wurden min. 3 verschiedene Materialien verbaut. (schwarzes Stahlrohr, Kupfer und ??? kann ich nicht genau erkennen, könnte Edelstahl sein). Ein Problem ist das aber grundsätzlich nicht.
Betroffen sind lediglich die Nippel, Fittinge und Pumpenverschraubungen aus schwarzem Stahl.
Dringender Handlungsbedarf besteht nicht, da der Rost eher oberflächlich (Flugrost) ist. Er sollte sich mittels Drahtbürste halbwegs entfernen lassen.
Was ich allerdings nicht verstehe ist die Reaktion der Versicherung. (sind nur meine persönlichen Erfahrungswerte). Sie sagt, du sollst einen Maler beauftragen um Folgeschäden zu beseitigen. Was anderes als ein Folgeschaden ist denn die Rostbildung? Hier würde ich die Versicherung schon bitten einen Sachverständigen zu schicken. Dann bist du auf der sicheren Seite. Grundsätzlich gebe ich @anon44275120 recht, doch hier ist der Sachverhalt etwas anders.
Was die Gastherme betrifft: Da würde ich mir keine Gedanken machen, da in neueren Geräten kein schwarzes Stahlmaterial verbaut ist. Zur Sicherheit (wir reden von Gas) würde ich aber auf alle Fälle eine Wartung empfehlen. Dann besteht auch hier absolute Sicherheit.
Hoffe, das hilft ein wenig weiter.