Herkunft der Täter im Jonny K. Prozess

Hallöchen,

auf Spiegel Online habe ich gerade gelesen, das einer der Beschuldigten griechischer Herkunft sei. Dieser heisst Mehmet, seine zwei mitangeklagten Cousins 2. Grades heissen Osman und Hüseyn. Das sind doch keine griechischen Namen und bei dem belasteten Verhältnis von Türkei und Griechenland scheint es mir schwer vorstellbar, das griechische Eltern ihren Kindern derart klassische türkische Namen geben. Kennt da jemand die Zusammenhänge?

Danke!

Gruss Goetz

Hallo Goetz,

Dieser heisst Mehmet, seine zwei mitangeklagten Cousins 2. Grades heissen Osman und Hüseyn. Das sind doch keine griechischen Namen

Kennt da jemand die Zusammenhänge?

Dir ist schon bewusst, dass die Presse nicht die wirklichen Namen nennt? Vielleicht hatte der zuständige Journalist einfach keine passenden griechischen Namen zur Hand.

Soweit ich dass verfolgt habe, stammen die Beschuldigten (Sind ja noch nicht rechtskräftig verurteilt) aus der Türkei.

Hoffe das hilft Dir weiter!

Dein
Ebenezer

Hallo Ebenezer,

ich glaube schon, das die Vornamen die echten sind. Der vermeintliche Haupttäter wird in sämtlichen Veröffentlichungen auch stets Onur genannt.

Gruss Goetz

Hallo,

Die Türken bilden die größte Minderheit in Griechenland, lt. Wikipedia 59.000 Mitglieder. Und andere moslemische Minderheiten wird’s vermutlich auch geben.

Jan

Danke! owt
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Hallo Goetz,

die Angeklagten Bilal K., Hüseyin I. und Mehmet E. sind türkischstämmige Griechen. Onur U., Osman A. und Melih Y. sind Türken. Einige von ihnen besitzen doppelte Staatsangehörigkeit (also auch die deutsche). Konkret bekannt ist mir dies jedoch lediglich bei Onur U.

Die beiden Beschuldigten Onur U. und Bilal K. hatten sich der Verhaftung zunächst durch Flucht in die Türkei bzw. nach Griechenland entzogen. Bilal K. scheint ohne größeren Druck zurückgekehrt zu sein, bei Onur U. wurde offensichtlich ‚nachgeholfen‘ - es wurde gegen ihn auch in der Türkei ermittelt und bei einer Gerichtsverhandlung dort wäre kein Jugendstrafrecht angewandt worden (er ist 19). Onur U. wurde zwischen September 2010 und Juni 2012 in Berlin viermal verurteilt, u.a. wegen Körperverletzung, Nötigung und Waffenbesitz (‚nur‘ ein Butterfly-Messer). Beim letzten Fall wurde er zu einem zweiwöchigen Jugendarrest verurteilt, davor lediglich zu Arbeitsstunden und zur Teilnahme an einem Anti-Gewalt-Seminar. Scheint nicht viel genutzt zu haben …

Wenn ihm nun gefährliche Körperverletzung mit Todesfolge an Jonny K. nachgewiesen werden kann, droht ihm maximal eine Höchststrafe von 10 Jahren Jugendarrest. Die Strategie der Angeklagten besteht darin, sich gegenseitig zu beschuldigen. Deswegen besteht die Möglichkeit, dass keinem von ihnen eine Schuld am Tod von Jonny K. nachgewiesen werden kann. Dann würden sie (oder auch nur einige von ihnen) lediglich wegen der Schlägerei mit Gerhard C. (in die Jonny K. eingreifen wollte) belangt werden - und womöglich mit einer Bewährungsstrafe davon kommen.

Freundliche Grüße,
Ralf

Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

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