Liebe/-r Experte/-in,
wohlwissend dass Sie keine Ferndiagnosen stellen können möchte ich dennoch kurz nachfragen was Sie ihren Kunden empfehlen würden wenn diese Problematik auftreten würde.
Pferd, Warmblut, knapp 28 Jahre alt, sehr guter körperlicher Zustand, voll geritten, Offenstallhaltung.
Hatte seit ca. 4 jahren im Frühsommer/Sommer oft Probleme mit Wetterwechsel/Hitze was soweit ging dass er zusammenbrach, lag, umfiel, erstmal nicht mehr hochkam. Problem gelöst durch Optimierung der Haltung (Freie Wahl ob Schatten oder Koppel, stets Wasser, kein Herdenstreß mehr etc) und tgl. Gabe von Crataegus ad us vet, Anfangs 5ml/tgl - mittlerweile im Sommer bis zu 50ml/tgl
Diagnostik des „Altersherzes“ erfolgte nur mittels Abhören durch meinen Tierarzt, vor - während - nach Belastung.
Sein Zustand ist erfreulich gut, sogar bei über 30Grad, allerdings ist er dann matt und wird natürlich nicht geritten.
Wenn wir reiten dann ist eine lange Aufwärmphase (Spat hinten) erforderlich in der er auch anfängt zu husten (schon im Schritt unter Reiterbelastung oder auch an der Longe).
Es ist ein tiefer, trockener Husten der anstrengend klingt, und nach mehrmaligen Versuchen in einem produktiven Auswurf endet (klarer Auswurf), dann schnaubt das Pferd ab und ist leistungsfähig = ca. 1 Stunde voll belastbar, auch Springen.
NACH insgesamt 1,5h Hallen/Platzarbeit ist er matt, müde, aber nicht „erschöpft“, ruhige Geländeausritte können auch 3h dauern ohne Erschöpfungsanzeichen.
Ich wollte ihm diesen Husten erleichtern und dachte an ACC oder ähnliches, aber das bildet ja noch mehr Wasser nach. Und es ist ja vermutlich Wasser in der Lunge aufgrund d. Altersherzes, was diesen Husten verursacht.
Er hat keine Infektion, Allergie, nichts.
Auch bei staubigem Stroh oder Heu hustet er nie, ausser er verschluckt sich beim Fressen hört man ihn auf der Koppel oder im Paddock nie husten.
Auch beim Spazierengehen nicht.
Ich zweifle langsam daran dass es ein Altersherz ist, weil wäre er denn dann so leistungsfähig ??
Der Husten ist NUR wenn ein Reiter draufsitzt - egal wo (draussen, drin). Und auch egal ob der Reiter 50, 60 oder 100kg wiegt.
Und nur in den ersten…20min etwa.
Ein schwaches Herz ist doch immer schwach, und umso mehr je länger die Belastung dauert. Der Husten müsste sich doch über die gesamte Reit-Dauer hinziehen bzw. zunehmen.
Mir kommt das manchmal vor wie ein alter Kettenraucher der morgens erstmal alles raushusten muss
Mein Tierarzt sagt: da kann man nichts machen.
Eine aufwändige Diagnostik in einer Klinik möchte ich nicht machen, denn die therapeutischen Möglichkeiten einer Herzerkrankung sind ja sehhhhr eingeschränkt beim Pferd, also der Nutzen für ein 28Jahre altes Pferd wäre sehr fraglich.
Ich bin gespannt auf Ihre Meinung was das denn nun ist.
Und würden Sie mit Entwässerungstabletten rangehen? Welche können Sie fürs Pferd in welcher Dosierung empfehlen?
Mein Tierarzt -den ich sehr sehr schätze- sagt leider immer „Du der ist so alt, da machen wir nicht mehr viel“
Ja, alt ist er, auf dem Papier. Aber nicht im Kopf und nicht in den Beinen.
Ich habe mehrfach versucht ihn in Rente zu schicken, aber da wird er unhändelbar. Er muss „arbeiten“, sonst wird er richtig grummlig.
Guter Rat ist teuer und wertvoll, ebenso wertvoll wie mir mein Pferd! Ich möchte ihn nicht künstlich „jung“ erhalten aber ich möchte ihm helfen dass er weitgehenst problemlos seine Leistung bringen kann, die er bringen möchte. Wir gehen sehr innig und sensibel miteinander um.
Vielen Dank !
Gruß
Heike