Ich habe 14000 Euro in den Europa 2 der damals eine Immobilien in Holland für 55 Mio Euro gekauft hat. Jetzt ist der Fonds fast pleite und die Immobilie soll für 9 Mio. verkauft werden. Das Geld soll die Bank bekommen und der Anleger gar nichts. Trotzdem müssen alle Anleger bis 8.2. zustimmen, sonst geht der Fonds pleite. Was soll ich machen und wie kann ich zumindest einen Teil des Geldes retten ?
Bitte schnelle Hilfe
Ich kenne den Fonds nicht. Hab aber schon gehört, dass einige Hollandfonds in Schieflage sind. Das hört sich so an, als ob du da nichts machen kannst und in einer Zwickmühle steckst. Ich würde nicht zustimmen, wenn du nichts davon hast.
Gruß
Dennis
Hallo,
der HFS Europa 2 ist ein geschlossener Immobilienfonds in der Rechtsform der KG.
Als Zeichner ist man somit Miteigentümer und trägt auch das unternehmerische Risiko. Zu diesem Risiko gehört,daß ein Unternehmen pleite machen kann.
Der Fonds hat Anspruch auf Rückzahlung der Ausschüttungen, soweit es sich um Rückzahlungen der Einlage handelt. Soweit es sich um Ausschüttung von Erträgen handelt, besteht kein Rückzahlungsanspruch der KG.
In der Abstimmung geht es nur noch darum, ob die KG geordnet abgewickelt wird, um über einen freihändigen Verkauf der Immobilie möglichst viel Geld zu retten oder alternativ das Unternehmen Insolvenz anmeldet und es zur Versteigerung kommt.
Bei der Verteilung des Erlöses kommen bevorrechtigte Gläubiger (z.B. Sozialversicherung) zuerst, dann Grundpfandrechtsgläubiger (Banken)
und erst ganz zum Schluß -Unternehmerrisiko!- die Unternehmer (also Kommanditisten und Komplementäre).
Gegenüber dem Fonds selber werden Ansprüche wohl kaum durchsetzbar sein, da offensichtlich kein Geld mehr vorhanden ist.
Aber eine Chance gibt es beim Vermittler. Allerdings nicht weil der Fonds pleite ist, sondern hinsichtlich der Beraterhaftung. Wurde über das Risiko einer Beteiligung aufgeklärt, wurden die Kosten besprochen ?
Dies sind zwei zentrale Ansätze. Ggf kommen noch unvollständige Emmissionsprospekte in Frage (ist überhaupt einer ausgehändigt worden ?).
Man könnte versuchen selber Ansprüche gelten zu machen und sich dann ggf auf einen Vergleich (z.B. Ersatz 75% des Kapitals durch den Vermittler, der Rest ist weg, dafür kein Prozeß) einlassen, um den Verlust zu reduzieren.
Alternativ einen Fachanwalt für Kapitalanlagerecht aufsuchen und diesen beauftragen. Nett wäre bei dieser Version, wenn eine Rechtsschutzversicherung vorhanden wäre, um das Prozeßkostenrisiko abzudecken.
Eventuell holt der mehr raus, er arbeitet aber nicht umsonst.
Bei der Anwaltsversion prügeln sich die Anwälte um Mandanten, ein Blick in google reicht schon. Das ist aber keine Aussage darüber, wie fähig der Anwalt ist (wer am lautesten schreit, hat nicht unbedings am meisten Ahnung). Man kann sich einen Fachanwalt über die Rechtsschutzversicherung oder die Anwaltskammer nennen lassen. Wenn möglich sollte es ein Fachanwalt für Kapitalanlagerecht sein.
Vielleicht konnte ich etwas helfen.
Viel Glück
Jürgen
Hallo
bei diesem Fonds handelt es sich um eine Beteiligung, d.h. die Anteilseigner sind Komanditisten. Somit ist der Anleger an Gewinn und leider auch Verlust beteiligt, ohne besondere Rechte zu besitzen. Da der Fonds nur ein einziges Objekt hat und dieses anscheinend unvermietbar ist, fürchte ich, dass das Geld weg ist. Glück im Unglück: es wird von den Anlegern kein „Nachschuß“, also zusätzliches Geld, zur Begleichung der offenen Schulden verlangt. Hätte auch passieren können!
Der Fonds ist im Prinzip bereits pleite, der Verkauf deckt nur einen Teil der offenen Schulden.
Info:
http://www.immobilien-zeitung.de/1000012386/wealthca…
bei-hollandfonds-ende-mit-schrecken-an
Ich kann da keine Hoffnungen machen, hier wird der Verlust wohl voll auf den Anleger durchschlagen. Wieweit vertraglich fixierte Versprechungen (Renditen, etc.) eingehalten wurden, könntest Du noch klären - eventuell mit Hilfe eines Rechtsanwaltes.
Sorry, leider keine besseren Nachrichten
PS: Meine Erläuterungen basieren auf einer schnellen Web-Recherche und sind nicht rechtsverbindlich.
Hallo,
leider sieht es so aus, als ob du nicht mehr viel machen kannst - zumindest auf den ersten Blick.
Ich würde nicht zustimmen, dann zeigst du, dass du mit dem Vorgehen nicht einverstanden bist.
Gibt es in dem Fonds einen Beirat? Falls ja, versuch dich, an den zu wenden und mehr Infos zu bekommen.
Wer hat dir den Fonds verkauft (Vertriebspartner)? Wende dich an den Verkäufer und finde raus, ob du richtig beraten worden bist. Evtl. kannst du auf dem Weg was retten.
Viele Grüße
Guten Tag,
m.E. ist das Kind bereits in den Brunnen gefallen. Aufgrund hoher Leerstandsraten in den Niederlanden sind die Immobilienwerte stark gefallen.
Der Fonds wurde damals als Altersvorsorgeprodukt verkauft. Falls Sie die Beteiligung bei einer Bank gekauft haben und diese Ihnen nicht die Vertriebsprovisionen offengelegt hat, besteht die Möglichkeit einer Rückabwicklung des Kaufs. Um dies in Ihrem Fall individuell prüfen zu können, wenden Sie sich bitte an eine Niederlassung der quirin bank AG, da diese bereits Rückabwicklungen für ihre Kunden durchgesetzt hat.
Hallo,
sorry, da haben Sie kaum eine Chance. I. d. R. ist das Vorgehen so vom Insolvenzverwalter vorgegeben. Ich kenne den Fonds selbst nicht, aber so etwas kommt aktuell leider immer wieder vor. Damit Sie individuell prüfen lassen können, ob Sie ggf. früher falsch beraten wurden, würde ich einen Fachanwalt für Kapitalanlagerecht hinzuziehen. Gruß Oliver