Hier: Geschäftsidee verbessern helfen

Hallo,

ich habe eine Geschäftsidee und bräuchte ein bisschen Hilfe, das ganze zu verfeinern:

Die Idee basiert auf zwei Problemen, die ineinandergeschoben vermindert werden können. Es geht zum einen um die schwächer werdenden (nie stark gewesenen)schulischen Leistungen von Kindern aus der Unterschicht und Immigrantenfamilien (#1) und um den zunehmenden Fachkräfte- und Nachwuchsmangel wegen der demografischen Entwickung (#1).

Problem #1 kann man Herr werden mit einem Trick, der sehr erfolgreich in den USA von einer Stiftung praktiziert wird: Man gibt den Schülern Geld für gute Noten und ebenfalls Geld fürs Bücher lesen. Beides funktioniert hervorragend. In einem Beispiel wird gezeigt, dass sich die Durchfallquote in einer Matheprüfung von ~50% auf 4% verringert hat und im Fall des Bücherlesens profitieren die (insb. Latino-)Kinder von sehr stark verbesserten Sprachfähigkeiten, sowie der Steigerung des Allgemeinbildungsgrades.

Da das aber viel Geld kostet und es nicht auf Bäumen wächst nutzt die Geschäftsidee…

Problem #2 und die Tatsache, dass es Unternehmen viel (und zunehmend) mehr Geld wert sein wird, junge Angestellte zu bekommen. Da der Nachfrageüberhang auch trotz Masseneinwanderung qualifizierter Arbeitskräfte dauerhaft sein wird ist damit zu rechnen, dass sehr bald dicke Prämien auf gute Schulabsolventen warten werden. Das kann genutzt werden.

Die Kernidee:

Das zu gründende Unternehmen (oder Stiftung o.ä.) schliesst mit Schülern einen Vertrag ab, nach dem die Schüler für Bücherlesen (abgeprüft) Geld bekommen, des weiteren für gute Klassenarbeiten und drittens für das Zeugnis, je nach Leistung. Als vierte Auszahlung bietet es sich an der Schule des Vertragsschülers eine Prämie zu zahlen, um deren Mehrarbeit durch das Auszahlen und Abprüfen zu entgelden und um einen Anreiz zu schaffen, dass sie das Programm nicht nur akzeptieren, sondern unterstützen und selbst weiterverbreiten.

Als Gegenleistung sichern die Schüler zu, bei einem ebenfalls mit dem Unternehmen unter Vertrag stehenden Unternehmen ihre Erstausbildung oder ein berufsbegleitendes Studium zu absolvieren.

Die Zahlungen:

Als maximalen Gesamtbetrag für die Leistungsprämien halte ich 2.000 Euro pro Jahr für angemessen. Dies soll auch dem Betrag, den ein Unternehmen für sein Ausbildungsrecht zahlen muss.

Die Verteilung der Prämien ist nur eine Idee und soll zur Orientierung dienen, kann sich also noch ändern falls ein anderer Schlüssel vorteilhaft ist:

(1)
1/4 entfällt auf die Klassenarbeiten. Je nach Klassenstärke bekommen die Schüler den 2-5 besten Noten 40 Euro, die nachvolgenden 4-6 Schüler erhalten 15 Euro und wer eine 4 oder besser hat (=bestanden) bekommt 3 Euro.

Bei ~50 Klassenarbeiten pro Jahr kommt man bei entsprechender Zahlungsgestaltung in etwa auf 500 Euro pro Kopf und Klasse. Die besten Schüler (=alles 1er) können dabei extrem absahnen, aber auch wer im Mittelfeld liegt wird sich ein neues Iphone/Snowboard/Playstation kaufen können.

Wichtig ist dabei die Selektion nach relativen Leistungen und nicht nach absoluten, sonst könnten die Lehrer auf die Idee kommen nur noch 1en zu verteilen;p Ausserdem hilft das Konkurrenzdenken der Leistungssteigerung.

(2)
Ein weiteres Viertel gibts für Bücherlesen und - als kleine Erweiterung - das Auswendiglernen von Gedichten, Liedtexten und interessanten Fakten (zu Kunst, Technik, Politik, …). Für die Prüfungen eignen sich kurze Multiple Choice Tests und je nach Schwierigkeitsgrad liegt der Preis für eine bestandene Leistung zwischen 2 und 20 Euro und der Preis kann sinken bei hoher Nachfrage und steigt wieder wenn weniger das entsprechende abgeprüft haben wollen (falls etwas falsch eingeschätzt wurde).

Das Mitmachen ist dabei freiwillig, es wird aber

  • nur einmal in der Woche abgeprüft
  • in den Ferien gibts keine Prüfung
  • die maximale Summe zum absahnen beträgt 40 Euro pro Monat (480 Euro pa)

(3)
Das dritte und letzte Viertel für die Schüler gibts für das Zeugnis. Unterscheiden möchte ich hier zwischen Gymnasium, Realschule=Gesamtschule und Hauptschule. Ziel ist es, dass ein schlechter Schüler einer höheren Schule nicht mehr bekommt als ein guter Schüler einer niedrigeren Schulform. Die Zahlungen könnten in etwa so aussehen:

Geld pro Note
Gymnasium: 1 -> 80 Euro, 2 -> 40 Euro, 3 -> 20 Euro, 4 -> -20 Euro, -> 5 -40 Euro, 6 -> -80 Euro
Real/Gesamt: 1 -> 60 Euro, 2 -> 30 Euro, 3 -> 15 Euro, 4 -> -15 Euro, -> 5 -30 Euro, 6 -> -60 Euro
Hauptschule: 1 -> 40 Euro, 2 -> 20 Euro, 3 -> 10 Euro, 4 -> -10 Euro, -> 5 -20 Euro, 6 -> -40 Euro

Falls es Mitarbeit&Behnehmen noch gibt wird bei der Note…

1 die Summe um 25% aufgestockt
2 nichts geändert
3 die Summe um 25% gekürzt
4 die Summe um 50% gekürzt

Die engültigen Summen sind für gute Gymnasiasten einen Urlaub wert (oder ein Roller o.ä.), aber auch Hauptschüler können sich mit 10x Note 2 gut etwas kaufen.

(4)
Das letzte Viertel geht (s.o.) an die Schule. 40 Euro pro Monat = 480 Euro halte ich für sehr angemessen. Eine Schule mit 500 Vertragsschülern hätte damit 240.000 Euro mehr pro Jahr im Budget. Das ist verdammt viel! Insgesamt würde die Zahlung die Gesamtausgaben pro Schüler um ~10% anheben.

Hier noch ein paar weitere Kriterien, die passen würden, aber auch nur ungefähre Überlegungen sind:

  • Sofort ausbezahlt werden den Schülern alle Beträge bis 3 Euro. Bei allem darüber hinaus werden nur 50% sofort ausbezahlt, wobei die Hälfte davon Ende des Monats als Tranche aufs Konto kommt, ein Viertel wird zurückgehalten und erst ausbezahlt, wenn der Arbeitsvertrag mit einem verbundenen Unternehmen unterschrieben ist.

  • Wird ein Schüler straffällig, dann bekommt er ein Jahr lang 25% weniger Geld, wird er ein zweites Mal straffällig, dann werden 50% abgezogen und er verliert das zurückbehaltene Geld, beim dritten Mal fliegt er aus dem Programm und verliert ebenfalls das Geld.

  • Unternehmen, die mitmachen wollen müssen das erste Mal das 3fache zahlen (6000 Euro), was die Vermittlung eines Vertragspartners kosten würde, 4000 davon als Kaution zur Reserve.

Der Teil mit dem Geld verdienen:

Das Geld verdient das Unternehmen mit der Differenz zwischen den 500 Euro Teilbeträgen und was tatsächlich bezahlt wird. Ich schätze, in etwa 80-120 Euro würden hängen bleiben um die Kosten für Büchertests, Schülerbetreuung Beziehungsaufbau Schüler->Firma und die Verwaltung zu decken. Denke das genügt, evtl müsste man den Differenzbetrag etwas vergrössern.

… und jetzt die Problemstellen:

#1: Der Teil mit dem Verteilen der Schüler auf die Unternehmen. Wie soll man das am besten machen? Wie verteilt man Unernehmen auf die Schulen/Schüler? Welche Reihenfolge beim Aussuchen ist die beste? Wie sieht der generelle Modus aus? Wie verhindert man, dass zu wenig Treffer dabei sind, bei denen beide Seiten zufrieden sind? …

Ich tendiere zu einer Art Drafting System in Stufen, stehe aber irgendwie auf dem Schlauch, wie das gut gelöst werden kann, damit am Ende alle glücklich sind…

#2: Wie fängt man sowas an? Wie bekommt man Unternehmen dazu da mitzumachen, wie Schüler und wie sorgt man dafür, dass die Stellen den Schülern entspricht? Was, wenn ein Ungleichgewicht herrscht, welches der Unternehmen fliegt raus und falls es umgekehrt ist, wie finanziert man die überschüssig bezahlten Schüler? Wie könnte man sowas verhindern?

Danke schonmal fürs (viele) lesen. Freue mich auf Kommentare und Tipps! Ach ja: Das hier ist die ausführlichste Formulierung der Idee bislang - ist also noch weit mehr Idee als Geschäft;p

Grüsse!

PS: Asyl für Snowden!!! https://epetitionen.bundestag.de/petitionen/_2013/_0…

Guten Abend!

Das beabsichtigte unmittelbare Einwirken von Wirtschaftsinteressen auf staatliche allgemeinbildende Schulen ist weder politisch durchsetzbar noch akzeptabel. Zwar sehe ich beträchtlichen Veränderungsbedarf im Bildungswesen, aber nichts davon läßt sich mit Zahlungen an Schüler erkaufen.

Als Gegenleistung sichern die Schüler zu, bei einem ebenfalls
mit dem Unternehmen unter Vertrag stehenden Unternehmen ihre
Erstausbildung oder ein berufsbegleitendes Studium zu
absolvieren.

Solche Vereinbarung mit Kindern (!) funktioniert nicht, hätte vor keinem Gericht Bestand.

… den ein Unternehmen für sein Ausbildungsrecht zahlen muss.

Ein abstruses Vorhaben, vermutlich sittenwidrig oder weniger freundlich formuliert eine Form von Sklavenkauf.

Von all dem abgesehen muß man bei einem Geschäftskonzept die Frage nach dem Kundennutzen stellen. Kunden wären hier die zahlenden Unternehmen. Wenn die Luft dünner wird, man nicht mehr unter vielen Bewerbern mit guten Schulnoten aussuchen kann, schließt man nicht Jahre vorher dubiose Verträge, sondern geht nach bewährtem Muster wie folgt vor:

Man schert sich nicht um Schulnoten. Soziale Kompetenz, Auffassungsgabe, Feinmotorik, die Fähigkeit, Gelerntes anzuwenden und zu vernetzen, spiegeln sich ohnehin kaum in Schulnoten und bestimmten Schulabschlüssen wider. Statt also nach Schulnoten zu entscheiden, guckt man nach bestimmten Eigenschaften eines Menschen. Mit Erfahrung und der geeigneten Methodik erhält man belastbare Ergebnisse zu den für die Ausbildungseignung entscheidenden Eigenschaften binnen weniger Tage. Bei den als geeignet erkannten Kandidaten werden Kenntnisdefizite binnen überschaubarer Zeit aufgearbeitet. All das leistet das ausbildende Unternehmen entweder selbst oder delegiert Teile der Aufgabe an einen an kurzer Leine geführten Dienstleister.

Derartige Assessmentcentermethoden sind in etlichen Unternehmen längst üblich, bisher vorzugsweise (aber nicht nur) zur Auswahl zukünftigen Führungspersonals. Das Militär bedient sich ähnlicher Methoden.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

>> Das beabsichtigte unmittelbare Einwirken von Wirtschaftsinteressen auf staatliche allgemeinbildende Schulen ist weder politisch durchsetzbar noch akzeptabel.

Es ist klar, dass so etwas politisch nicht durchsetzbar ist, daher ist es auch kein Ziel. Das ganze findet neben der Schule statt, es werden lediglich einige Ressourcen der Schule (gegen Bezahlung) genutzt, es geht prinzipiell aber auch ohne. Die Verträge würden nur mit Schülern und Unternehmen geschlossen, nicht zwingend aber mit der Schule. Wenn diese nicht wollen, dann bekommen sie nichts.

>> Zwar sehe ich beträchtlichen Veränderungsbedarf im Bildungswesen, aber nichts davon läßt sich mit Zahlungen an Schüler erkaufen.

Doch, eben das funktioniert und zwar sehr gut: http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,197… Nicht zuletzt bekommen die Kinder ein Gefühl für Leistung und Entlohnung, das kommt mE etwas zu kurz, kann aber ungemein motivieren.

>> Solche Vereinbarung mit Kindern (!) funktioniert nicht, hätte vor keinem Gericht Bestand.

Doch, Kinder ab 7 Jahren sind eingeschränkt geschäftsfähig und dürfen mit Zustimmung der Eltern solche Verträge eingehen. (wiki-> http://de.wikipedia.org/wiki/Gesch%C3%A4ftsf%C3%A4hi…). Insbesondere in Familien mit geringem Budget sollte die Aussicht auf ein gutes Zusatzeinkommen durch die Kinder eine positive Reaktion hervorrufen. Den Rest erledigt der Druck durch Kinder auf ihre Eltern, wenn die anderen einen Haufen Geld für ihre Noten bekommen. Fies, aber sollte funktionieren.

>> Ein abstruses Vorhaben, vermutlich sittenwidrig oder weniger freundlich formuliert eine Form von Sklavenkauf.

Naja, Schule habe ich auch als Kindersklavenarbeit empfunden: Man MUSS zu einer bestimmten Uhrzeit an einem bestimmten Ort sein und eine unbequeme Haltung annehmen und man MUSS etwas machen, auf das man gerade keine Lust hat, wird schikaniert, wenn ma nes nicht tut und dann wird es einem noch nicht einmal entlohnt, wenn man gute Arbeit leistet. Das ist die Definition von Sklaverei!
Die Vertäge mit den Schülern sind dagegen keine Sklaverei, da sie 1. freiwillig sind und 2. eine signifikante Entgeldung stattfindet.

>> Von all dem abgesehen muß man bei einem Geschäftskonzept die Frage nach dem Kundennutzen stellen. Kunden wären hier die zahlenden Unternehmen. Wenn die Luft dünner wird … man schert sich nicht um Schulnoten… Statt also nach Schulnoten zu entscheiden, guckt man nach bestimmten Eigenschaften eines Menschen.

Die Frage ist eben ob die Luft dünner wird, weil weniger junge Leute nachkommen, oder aber zu dünn, weil ein zu grosser Teil der Nachkommenden keinerlei Fähigkeiten mitbringt, so dass die Defizitaufarbeitung teurer ist und länger dauert, als es kostet, das ganze präventiv bereits zu Schulzeiten zu erledigen. Hinzu kommt die frühzeitige Planungssicherheit, eine Stelle neu besetzen zu können.

>> Mit Erfahrung und der geeigneten Methodik … werden Kenntnisdefizite binnen überschaubarer Zeit aufgearbeitet. All das leistet das ausbildende Unternehmen entweder selbst oder delegiert Teile der Aufgabe an einen an kurzer Leine geführten Dienstleister.

Der Einwand ist oke, aber warum nicht ein Zusatzinstrument, das Kosten und Zeitaufwand verringert?

Also ich bleibe dabei: Die Idee ist gut, braucht aber noch Schliff…

Hoi,

Das ganze findet neben der Schule
statt, es werden lediglich einige Ressourcen der Schule (gegen
Bezahlung) genutzt, es geht prinzipiell aber auch ohne.

Also sollen die Kinder erst zur normalen Schule gehen und am Nachmittag dann irgendwelche Prüfungen bei einem Unernehmen/Einrichtung etc. schreiben um dafür Geld zu bekommen? Sind die Test denen der Schule angepasst oder müssen sie was ganz anderes lernen? Wann haben die Kinder Zeit mal Kind zu sein?

Insbesondere in Familien mit geringem Budget sollte die
Aussicht auf ein gutes Zusatzeinkommen durch die Kinder eine
positive Reaktion hervorrufen. Den Rest erledigt der Druck
durch Kinder auf ihre Eltern, wenn die anderen einen Haufen
Geld für ihre Noten bekommen.

Halte ich mal für ganz gefährlich!
Das hört sich ja schon mal definitiv nach Kinderarbeit an!
Und gerade in einkommensschwachen Familien glaube ich kaum, dass das Geld dann beim Kind bleibt oder für deren Luxusspielzeug verwendet wird.
Positive Reaktion? Wahrscheinlich eher Anschiss weils nur ne 2 geworden ist und keine 1 und somit 10 Euro in der Haushaltkasse fehlen…
Da brauch man sich dann auch nicht mehr über Kinderarbeit in Indien aufregen…

dann wird es einem noch nicht einmal
entlohnt, wenn man gute Arbeit leistet.

Sollte eigentlich mit einer guten Benotung stattfinden.

Meine Meinung:
Von dieser Idee halte ich garnichts.
Dadurch wird nur der Neid zwischen Kindern verstärkt (es können nicht alle Kinder nur einsen schreiben, selbst mit der besten Nachhilfe und Ehrgeiz), materielle Sachen werden in den Vordergrund gestellt.
Zudem finde ich, sollten Kinder noch nicht mit Geld motiviert werden. Selbst in der Erwachsenenwelt ist eine Gehaltserhöhung nur ein kurzfristiger Motivator.
Die Kindheit ist dazu da, um herauszufinden worin man gut ist, was einem Spass macht, kreativ zu sein, seine Vorstellungskraft zu benutzen…und nicht um nach der Schule noch zu pauken und Geld zu verdienen…der Schuldruck ist eh schon groß genug, irgendwelche Test nach der Schule wird das kaum verbessern…

Aber vielleicht bin ich ja der einzige der das so sieht und in 10 Jahren ist diese Idee Standard.

Viel Erfolg!

MfG

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>> Also sollen die Kinder erst zur normalen Schule gehen und am Nachmittag dann irgendwelche Prüfungen bei einem Unernehmen/Einrichtung etc. schreiben um dafür Geld zu bekommen? Sind die Test denen der Schule angepasst oder müssen sie was ganz anderes lernen? Wann haben die Kinder Zeit mal Kind zu sein?

Das bezieht sich auf das Abprüfen von gelesenen Büchern per Multiple-Choice Fragebogen und dauert maximal 15 Minuten. Das Lesen von Harry Potter oder TKKG als Arbeit oder Nebenschule zu bezeichnen halte ich für leicht übertrieben.

Mehr ist nicht. Der Rest bezieht sich aufs Zeugnis und die normalen Klassenarbeiten.

>> Halte ich mal für ganz gefährlich! Das hört sich ja schon mal definitiv nach Kinderarbeit an!

  1. Kinderarbeit ist in engen Grenzen erlaubt und 2. es ist keine Kinderarbeit, da keine Produktivtätigkeit ausgeübt wird, sondern lediglich eine Belohnung ausgelobt wird auf Basis einer weitergehenden Vereinbarung.

>> Und gerade in einkommensschwachen Familien glaube ich kaum, dass das Geld dann beim Kind bleibt oder für deren Luxusspielzeug verwendet wird. Positive Reaktion? Wahrscheinlich eher Anschiss weils nur ne 2 geworden ist und keine 1 und somit 10 Euro in der Haushaltkasse fehlen…

Mag sein, aber was ist besser: Gestresstes Tigermom Kind mit Hang zum Burn-out, oder zugedröhnte Prekariatsgöre mit Hartz-4 Berufspotential?

>> Sollte eigentlich mit einer guten Benotung stattfinden.

Hättesolltemüsste;p Klappt mE aber nur bei ca 1/3 der Schüler, der Rest denkt sich was soll die Verarsche?!

>> Dadurch wird nur der Neid zwischen Kindern verstärkt (es können nicht alle Kinder nur einsen schreiben, selbst mit der besten Nachhilfe und Ehrgeiz), materielle Sachen werden in den Vordergrund gestellt.

Was war zuerst da: Huhn oder Ei? Ich halte Egoismus (als Teil von Neid) für sehr normal und Kinder sind exakt gleich opportunistisch wie Erwachsene. Kaputt machen kann man da nichts, es ist alles bereits da. Einfach mal an die eigene Kindheit zurückdenken und überlegen, mit welchem Einsatz/Manipulationen man sich vor Zimmer aufräumen, Hausaufgaben, Schule und sonstigem gedrückt hat.

Ähnliches gilt für Materielles. Ob mans will oder nicht, das ist da und wird von den Eltern gelernt, auch wenn die es evtl gar nicht wollen. Der Mensch ist nunmal so und er muss ein Egomensch sein. Ich halte es vielmehr für gefährlich, wenn man den Trieb zum Ego ignoriert, verschleiert oder gar versucht ihn zu unterdrücken. Das macht niemanden glücklich und letztlich steigt das Risiko des Scheiterns im Leben.

>> Zudem finde ich, sollten Kinder noch nicht mit Geld motiviert werden. Selbst in der Erwachsenenwelt ist eine Gehaltserhöhung nur ein kurzfristiger Motivator.

Exakt darum geht es: Kurzfristige Motivation, die die Präferenz der Schüler für Faulheit und Desinteresse für kurze Zeit überbrückt. Dem spricht übrigens das Belohnen des Zeugnisses entgegen. Das wäre übrigens ein Beispiel inhaltlich guter Kritik an der Idee.

>> Die Kindheit ist dazu da, um herauszufinden worin man gut ist, was einem Spass macht, kreativ zu sein, seine Vorstellungskraft zu benutzen…und nicht um nach der Schule noch zu pauken und Geld zu verdienen…der Schuldruck ist eh schon groß genug, irgendwelche Test nach der Schule wird das kaum verbessern…

Und in wiefern sollte das Lesen von Büchern gegen ein Taschengeld daran etwas ändern? In wiefern sollte der Schuldruck sich verändern, wenn man eine Belohnung für eine gute Note bekommt? Das Geld ist doch einfach nur eine Sichtbarmachung ohnehin vorhandener Strukturen. Sie ändern nichts an der Struktur selbst, nur eben an der Perspektive der Kinder darauf (und ggf. die ihrer Eltern).

Abschliessend nochmal meine Ausgangsfrage: Wie könnte man einen angemessenen Verteilungsschlüssel finden, der Unternehmen und Schülern gerecht wird?

Hallo!

Zwar sehe ich beträchtlichen Veränderungsbedarf im Bildungswesen, aber nichts davon ::läßt sich mit Zahlungen an Schüler erkaufen.

Doch, eben das funktioniert und zwar sehr gut:
http://www.time.com/time/magazine/article/0,9171,197…

50 Pfennig für 'ne 2 und eine Mark für 'ne 1 ist doch ein uralter Hut. Eine nachhaltige Beeinflussung schulischer Ergebnisse ist damit nicht zu erzielen. Das Problem mangelhafter schulischer Mitarbeit und mäßiger Ergebnisse ist deutlich komplexer. Von durch Kleidung, Turnschuh-Marke und Handy zur Schau getragenem Status, über Beruf und gesellschaftliche Stellung der Eltern, Leistungen im Sport, außerschulische Gruppenbildungen, Auftreten der Lehrkräfte, Gestaltung des Unterrichts, bis zu von der Pubertät geprägtem Verhalten, hat man es mit einer vielschichtigen Gemengelage zu tun. Von verschiedenen Ethnien, bildungsfernen und entsprechend prägenden Elternhäusern ganz zu schweigen.

Nicht zuletzt bekommen die Kinder ein Gefühl für Leistung und
Entlohnung, das kommt mE etwas zu kurz, kann aber ungemein
motivieren.

In soziale Kompetenzen eingebettete Bildung ist ein Wert an sich. Dieses Bewußtsein erzielt man ausgerechnet mit Geld nicht. .

Solche Vereinbarung mit Kindern (!) funktioniert nicht, hätte vor keinem Gericht ::Bestand.

Doch, Kinder ab 7 Jahren sind eingeschränkt geschäftsfähig und
dürfen mit Zustimmung der Eltern solche Verträge eingehen.
(wiki->
http://de.wikipedia.org/wiki/Gesch%C3%A4ftsf%C3%A4hi…).

Kernpunkt der Geschäftsidee ist doch, daß das Kind später im zahlenden Unternehmen arbeiten muß. Solchen Vertrag kann man rechtswirksam weder mit dem minderjährigen Stepke, noch mit seinen Eltern schließen.

Insbesondere in Familien mit geringem Budget sollte die
Aussicht auf ein gutes Zusatzeinkommen durch die Kinder eine
positive Reaktion hervorrufen.

Die Intention ist irgendwo zwischen naiv und eklig anzusiedeln. Ich fürchte aber, das merkst du gar nicht.

Den Rest erledigt der Druck
durch Kinder auf ihre Eltern, wenn die anderen einen Haufen
Geld für ihre Noten bekommen. Fies, aber sollte funktionieren.

Ein abstruses Vorhaben, vermutlich sittenwidrig oder weniger freundlich formuliert eine ::Form von Sklavenkauf.

Naja, Schule habe ich auch als Kindersklavenarbeit empfunden:

Dieses Empfinden und das Reduzieren von Bildung auf geldwerten Vorteil führt dann zu solcher abwegigen Geschäftsidee.

Hinzu kommt die frühzeitige Planungssicherheit, eine Stelle neu besetzen zu können.

Genau das ist nicht Auftrag allgemeinbildender Schulen.

aber warum nicht ein Zusatzinstrument, das Kosten und Zeitaufwand verringert?

Weil auch das nicht Auftrag allgemeinbildender Schulen sein kann. Überhaupt ist es nicht Aufgabe von Erziehung, kostenoptimiert Nachwuchs für die Wirtschaft bereit zu stellen und womöglich diesen Weg im Kindesalter festzulegen. In Ländern der EU zum Glück nicht machbar.

Gruß
Wolfgang

Hi, ich finde die Idee klasse, allerdings klafft dann die Lüccke zwischen klug = fleißig und dumm = faul irgendwann so groß, dass es bald nur noch die Zweiklassen-Gesellschaft gibt. Siehe USA
Für viel sinnvoller halte ich es den Kindern begreiflich zu machen wie wichtig es ist die Zukunft schon heute in die Hand zu nehmen. Die sollte allerdings bereits im Elternhaus statt finden. Somit würde ich vorschlagen, dass Sachzuwendungen für gute Leistungen von Eltern mitfinanziert werden und das Ganze wie ein Wettbewerb aufgebaut wird. Geld wird wohmöglich für Dinge ausgegeben die nicht unbedingt kindgerecht sind, man denke nur mal an Alkohol, Zigaretten und Drogen (auch intelligente Kinder konsumieren dies und die Dealer haben schnell raus wo die Kohle locker sitzt). Ferner ist das „kindliche Hirn“ ehr an optischen Reizen orientiert und wenn da in der Wettbewerbs-Vitrine eine Play Station oder ein Handy liegt, reizt dies den Ehrgeiz mehr als 200€ in Scheinen.
Sicher ist dann wohl Betrieben die ausbilden möchten momentan nicht gedient, aber mit an Schulen angebotenen bezahlten Praktikumsstellen und Ferienarbeit kann man auch den Einen oder Anderen Schüler für die Firma gewinnen ohne sich in Vertrags-Kosten zu stürzen die womöglich nicht erfüllt werden. Viel Stoff zum diskutieren. Ich würde mich freuen mehr über die Idee zu lesen. LG

Mir ist nicht ganz klar, warum das eine Geschäftsidee ist. Eine Stiftung braucht Geld und in diesem Fall grosse Summen, wenn es flächendeckend betrieben werden soll und ein Unternehmen sollte denn mal Gewinne generieren. Woher soll das Geld kommen?

Unabhängig meiner Fragen hinsichtlich Business Plan etc - ich halte es für den gänzlich falschen Ansatz, Kinder zu belohnen, wenn sie Leistungen erbringen. Das verinnerlichen sie dann genau SO: sie kriegen Geld oder etwas anderes für alles, was sie machen.

Ich halte es für eher geraten, einen Weg zu finden, ihnen den Spaß am Lernen, auch trotz Schule womöglich, beizubringen und zu erhalten. Den Spaß daran, was es bringt, etwas selber hinzukriegen, weil man WEISS, wie es geht.

Hast du potentielle Geldgeber schon mal befragt, wie sie dazu stehen? Da du es als Geschäftsidee (als Kopie aus den USA) definierst, nehme ich an, du willst davon auch irgendwie leben können. Andere Kosten dazugenommen und den eigentlichen Zweck - da braucht es aber viel Geld.

Guten Tag,

>> Mir ist nicht ganz klar, warum das eine Geschäftsidee ist. Eine Stiftung braucht Geld und in diesem Fall grosse Summen, wenn es flächendeckend betrieben werden soll und ein Unternehmen sollte denn mal Gewinne generieren. Woher soll das Geld kommen?

Flächendeckend wäre natürlich interessant, aber muss nicht sein. Das Geld kommt von Unternehmen, die auf der Suche nach jungen Arbeitskräften sind. Ihre Interessen mitzumachen sind:

  1. die Sicherheit, auch Nachwuchs zu bekommen, wenn sie welchen brauchen - die Demografie wird das Arbeitskräfteangebot irrsinnig zusammenschmelzen lassen und bei u30 jährigen einen ~30% Nachfrageüberhang verursachen
  2. die Ersparnis, wenn es günstiger ist langfristig vorher in Schüler zu investieren, als einen neuen Mitarbeiter erst im Job auf das notwendige Niveau hochzuschulen
  3. der Vorteil, dass generell ein höheres Leistungs/Produktivitätsniveau erzielbar ist, wenn der junge Mitarbeiter bereits früh gelernt hat sich zielstrebig und strukturiert zu verhalten; wer das erst im Beruf lernen muss hinkt immer hinterher

Das hab ich im Ausgangstext Problem #2 getauft…

>> Unabhängig meiner Fragen hinsichtlich Business Plan etc - ich halte es für den gänzlich falschen Ansatz, Kinder zu belohnen, wenn sie Leistungen erbringen. Das verinnerlichen sie dann genau SO: sie kriegen Geld oder etwas anderes für alles, was sie machen.

Ob es richtig oder falsch spielt keine Rolle: Es funktioniert nicht. Die Ausschussquote an Schulen liegt bei grob 15%, Tendenz steigend bei sinkendem Andorderungsniveau. Das sozioemotionale Umfeld zum Erlernen und Fördern von intrinsischer Motivation ist eben nicht für alle da.

>> Ich halte es für eher geraten, einen Weg zu finden, ihnen den Spaß am Lernen, auch trotz Schule womöglich, beizubringen und zu erhalten. Den Spaß daran, was es bringt, etwas selber hinzukriegen, weil man WEISS, wie es geht.

Das widerspricht sich nicht mit dem Grundgedanken der Idee.

>> Hast du potentielle Geldgeber schon mal befragt, wie sie dazu stehen? Da du es als Geschäftsidee (als Kopie aus den USA) definierst, nehme ich an, du willst davon auch irgendwie leben können. Andere Kosten dazugenommen und den eigentlichen Zweck - da braucht es aber viel Geld.

Nope, das mache ich nicht so lange ich mir nicht sicher bin über die genaue Struktur. Übernommen von den Amis ist nur der Teil mit dem Geld für gute Noten, weil sie empirisch nachgewiesen haben, dass es positive Folgen hat. Geld gemacht haben sie mW keins.
Eine lohnende Geschäftsidee kann auch sein, wenn sie kostendeckend angelegt ist und der Profit über soziale Ziele definiert ist. Ausserdem, man muss mit der Idee (abzgl. der Kosten) kein Geld verdienen, da es sich um keine F&E haltige Angelegenheit handelt.

>> Hast du potentielle Geldgeber schon mal befragt, wie sie dazu stehen? Da du es als Geschäftsidee (als Kopie aus den USA) definierst, nehme ich an, du willst davon auch irgendwie leben können. Andere Kosten dazugenommen und den eigentlichen Zweck - da braucht es aber viel Geld.

Viel Geld braucht es schon, wenn es aber im Verhältnis zur Leistungsfähigkeit des Programms steht, dann wird das Geld (der Kundschaft) kein Problem sein.

Ich denke, man kann die Bedingungen so austarieren, dass der Auszahlungsschnitt für die Schüler pa. etwa bei 1.500-2.000 Euro liegt. Bei einem Realschüler mit 6 Jahren auf der Schule kommen dann 9.000-12.000 Euro raus. Das ist sehr viel, eine 500-Mann Schule hätte damit einen mittleren Ausbildungsmarktwert von ~5 Mio Euro und das Jahresbudget läge in etwa bei ~1 Mio Euro.

Ob sich das rechnet muss man sehen. Ich denke aber, die 10.000 Euro Bildungsinvestition relativieren sich sehr schnell, wenn man die oben beschriebenen Opportunitäten gegeneinander aufrechnet.