Hilfe bei ADHS und Medikinet

Hallo unser Sohn ist 10 Jahre alt und bekommt seit einem Jahr Medikinet weil er an ADHS leidet. In der schule hilft es ihm ganz gut (Konzentration)aber zu Hause bekommt er trotz allem immer wieder Wut aus Brüche, wobei er etwas Kaputt macht oder schreiend durch die Straßen rennt er. Er sieht dann nicht die Gefahren in denen er sich durch aus begibt. Er bekommt zur Zeit Morgens 20 Mg da merke ich aber Mittags schon das keine Wirkung mehr da ist, für die Hausaufgaben bekommt er dann noch mal 5 Mg ,Der Arzt sagt das er nicht mehr bekommen darf da er nur 1Mg pro Körpergewicht nehmen darf.

Könnt ihr mir was dazu Sagen?

Vielen dank im Vorraus

Hi!

Geht man denn davon aus, dass man dieses „Problem“ ausschließlich mit Medikamenten beheben kann?

Wie sieht es denn mit therapeutischer Hilfe aus?
Und was ist mit Sport?

Interessiert mich halt…

Gruß

Hi nein Medikamente sind kein Wunder mittel, sie beheben nicht alle Probleme, habe aber die Hoffnung auf ein relativ normales Familienleben gehabt, wir können nicht mal gemeinsam Einkaufen oder spazieren gehen, wir gehen 2mal pro Quartal zum Therapeuten wo wir nette auch zum teil hilfreiche Tipps bekommen .Aber in der Theorie ist es einfacher wie in der Praxis da wir noch zwei weiter Kinder haben
Er geht regelmäßig zum Schwimmen 2-3 die Woche für etwas anderes können wir ihn nicht begeistern und ihn etwas aufzwingen wollen wir nicht .Es muss auch noch spaß machen

Hallo
Was willst du denn wissen?
Ob 1 mg /kg Körpergewicht als Berechnungsgrundlage gilt? Ja.
Unterdosierung ist i.d.R. von der Wirkung her nutzlos.
Überdosierung wirkt oft kontraproduktiv und kann sogar u.a. zu Verhaltensweisen wie du sie beschreibst führen.
Im Prinzip bewirkt Medikinet die Abfederung von Erregungsspitzen, leidet ein KInd unter andauernder Spannung ohne diese Spitzen wirkt es auch nicht wie gewollt.

Das Verhalten deines Kindes wird/kann viele verschiedene Ursachen haben: Manchmal drosselt ein Kind z.B. den ganzen Tag in der Schule seine Spannung und „explodiert“ dann später am Tag, wenn die schwierige Situation überstanden ist - weil es schlicht nicht mehr kann … und sich zuhause „sicher“ fühlt. (weil es deine Reaktionen abschätzen und/oder provozieren kann, klingt doof aber gibt ihm Sicherheit)

Wie ist denn die Diagnose? Sind z.B. auch Probleme wie oppositionelles Verhalten und/oder Störung des Sozialverhaltens diagnostiziert?

Hallo
Es hieß beim Arzt nur das er ADHs hat ,eine eher stärkere vorm aber halt nur diese Info.
Mit den " Nebenwirkungen von unkontrollierbaren Wutausbrüchen ,Konzentrationsschwäche ,etc."
Es ist halt so wenn ich mich mit Müttern Unterhalte deren Kinder auch an ADHS leiden , können sie die Probleme oft nicht richtig verstehen , da ihre Kinder mit Medikamente viel ruhiger und ausgeglichener sind, sie sagen zwar wenn ihre Kinder nichts bekommen kennen sie meine Probleme aber nicht wenn sie die Medikamente regelmäßig nehmen.
Ich bin jetzt am zweifeln ob es die richtige Entscheidung war mit Medikinet zu arbeiten, oder ob etwas anderes vielleicht besser währe
Oder ob halt die Dosis zu Gering oder zu Hoch ist.
Laut Aussage anderer Eltern bekommen die Kinder zum teil z.b. mehr wie ihr Körpergewicht erlaubt .Ein Mädchen das 40Kg wiegt bekommt über den ganzen Tag verteilt 70Mg

Hallo

Das kann viele Ursachen haben. Bis hin zu einer Fehldiagnose ADHS …

Hat der Arzt dir denn Alternativen genannt? Oder hast du eigene Ideen?

Das kann in beiden Fällen s.o. starke Auswirkungen haben. Wie wurde denn die Dosis eingestellt, Schritt für Schritt über einen längeren Zeitraum, bis die Therapie erfolgreich schien?

Das ist ungewöhnlich hoch. Solche Dosen sind hoffentlich absolute Ausnahmen, geschieht diese hohe Gabe wirklich unter ärztlicher Aufsicht, oder haben Eltern da eigenmächtig hochdosiert?

Habt ihr schon einmal daran gedacht euer Kind in einem SPZ vorzustellen? Das klingt zunächst „wild“ kann aber enorm hilfreich für alle Beteiligten sein. (Diagnostik, therapeutisches, Systemische Hilfen usw)

die hohe Dosierung lauft unter Ärztlicher Aufsicht.
Unsere Dosierung lief in 5Mg schritten, in der Schule klappt es ja auch, zumindest kann er sich besser Konzentrieren es ist nicht 100 % ,aber es ist besser wie vorher. Über ein SPZ haben wir bislang nicht nach gedacht, allerdings hat uns auch niemand darauf aufmerksam gemacht.
Der Arzt hat uns eine indirekte Verhaltenstherapie verordnet wo wir auch hin gehen da bekommt unser Sohn gute und nette Tipps wie er sich verhalten soll wenn er kurz vor einen „Wut Ausbruch“ steht aber leider ist er so schnell in Rasche das er das gar nicht umsetzten kann.
Habe jetzt zu hören bekommen das unsere Ansprüche evtl. auch zu hoch an ihm sind, aber ist es denn zu viel verlangt z.b. mit saubern Sachen aus dem Haus zu gehen wenn wir eingeladen sind.Es ist halt die Theorie die wir zu hören bekommen aber in der Praxis ist es viel schwieriger.
Weis echt nicht mehr weiter.

Ist er während der Wutausbrüche denn ansprechbar? Ich kenne Kinder die nehmen vorher ihre Brille ab = Indiz für steuerbarer Wutanfall, und Kinder die dann ihr Umfeld ausblenden und sich nicht unter Kontrolle halten können - sich während des „emotionalen Ausbruchs“ nicht mehr steuern können. Für letztere ist es noch viel schwerer Strategien umzusetzen sobald sie in der Situation stecken.

Da hast du sicherlich Recht. Hol dir Hilfe! Auf Dauer hält in so einer Belastung auch das gesündeste Familiensystem nicht Stand.

In den Momenten ist er über Haupt nicht mehr ansprechbar zumindest für diesen Moment.
selbst wenn er sich anscheinend beruhigt hat dürfen wir ihn nicht ansprechen erst eine ganze weile später ist er in der Lage mit uns normal zu sprechen.
Besteht bei diesen Kinder je die Chance auf ein normales Leben ?sprich Wutausbrüche steuern können?!!
Denke dabei ja auch an später Ausbildung etc…
Werde hier mal schauen wo es ein SPZ gibt.
Danke für deine Hilfe und Meinung