Ich bin Sozialbetreuerin einer Frau, die noch nicht sehr gut Deutsch spricht und ganz heftige Verspannungen im Rücken (besonders HWS) hat. Seit ihrem Eintritt in vom AMS verordnete Kurse (6 - 8 Stunden Unterricht am Tag, also sitzen, sitzen, sitzen…) sind diese noch deutlich schlimmer geworden. Lt. Hausarzt ist sie komplett durchuntersucht, er schickt sie zu diversen Physiotherapien, wo allerdings bisher keine Besserung erreicht werden konnte (Massagen und Bewegungsübungen) sowie Schmerztabletten und empfiehlt ihr einfach Bewegung. Aber die Schmerzen haben eher zu- als abgenommen. Sie sitzt und geht schon ganz schief.
Nun haben wir gemeinsam versucht, vorsichtig ihre Physio-Übungen zu Hause durchzuführen und m. E. ist ganz offensichtlich, dass sie „überperfekt“ sein will und alles maximalem Krafteinsatz und mit heftiger Anspannung durchführt.
Leider habe ich es bisher nicht geschafft, ihr klarzumachen, was ich mit „Entspannung“ meine. Habe versucht, mit ihr „progressive Muskelentspannung“ zu üben, aber außer dass sie abbricht, weil es zu sehr weh tut, hat es keinen Effekt. Erklärungen, dass das vermutlich mit Stress zu tun hat, stimmt sie zwar zu, aber ich habe echt den Eindruck, dass sie körperlich nicht spüren kann, was „Entspannung“ bedeutet. Den Kurs will sie keinesfalls aufgeben, sie hält ihn für existentiell wichtig und ihre AMS Betreuerin auch.