Hallo Ce,
Anton Kuh, ein Journalist und Literat aus Österreich, prägte den Aphorismus
Warum denn sachlich wenn’s auch persönlich geht?
Natürlich ist das ironisch gemeint, aber die Frage enthält auch ein Quentchen Wahrheit.
Bei Diskussionen auf der sachlichen Ebene findet man/frau nicht heraus, was jemand wirklich denkt. Das ist zum Beispiel bei der Fragebogenentwicklung in der empirischen Sozialforschung wichtig.
Den Probanden die Frage zu stellen „Haben Sie Vorurteile gegenüber Schwarzen?“ ist absolut sinnlos. Dagegen sind die Antworten auf die Frage „Ihre Tochter will einen Schwarzen heiraten. Wie reagieren sie darauf?“ wesentlich aufschlußreicher. Hier findet die persönliche Erlebniswelt der Befragten Eingang in die Antwort.
Persönliches macht eine Diskussion zudem lebendiger und lesenswerter. In der wirklichen Welt wollen wir uns Immer ein Bild von unserem Gegenüber machen. Und wir tun dies, bevor noch der erste verbale Austausch stallgefunden hat. Das entspricht unserer Natur.
Meine persönliche Meinung: Ironie und Sarkasmus müssen erlaubt sein. Grobe Beleidigungen gehen garnicht. Wer in einer lebhaften Diskussion mit dem Florett der Eloquenz ficht, der sollte nicht von hinten mit einer MIstforke erschlagen werden.
Gruß, Hans-Jürgen Schneider