Hilfe für Senioren ohne Angehörige

In meiner Nachbarschaft wohnt eine alte Dame (95) ohne Angehörige. Seit einiger Zeit ist sie verwirrt und teilweise orientierunglos. Sie fühlt sich (besonders nachts) verfolgt und sieht nicht vorhandene Menschen. Hat aber auch erstaunlich klare Momente. Da sie sehr zurückgezogen lebt hat sie keinerlei soziale Kontakte.
Da sie meiner Meinung nach nicht mehr allein leben kann, würde ich ihr gern helfen weiss aber nicht an wen ich mich wenden kann.

Hallo,

ich halte es für schwierig als Außenstehende zu beurteilen, ob jemand dement ist. Wenn Du helfen willst, wäre m.E. die beste Möglichkeit, die Dame zu besuchen und sie fragen, ob Du ihr helfen kannst.

Auch ein alter Mensch möchte evtl. für sich entscheiden. Und letztlich bliebe nur die Übernahme einer Betreuung durch eine andere Person. Bis es dazu kommt, würde jedoch vom Betreuungsamt (meist dem Amtsgericht angegliedert) der Sachverhalt geprüft, evtl. auch ein psych. Gutachter hinzugezogen.

Natürlich wäre es in einem Notfall, bei dem die Gesundheit akut gefährdet wäre, wieder anders.

Gruss, hemba

Hallo Hemba, vielen Dank für die prompte Reaktion. Es geht mir keinesfalls darum gegen den Willen der alten Dame zu handeln. Ich habe schon seit einiger Kontakt zu ihr,sonst wüsste ich nicht wie es ihr geht. Meine Frage ist lediglich ob es eine zentrale Stelle gibt an die man(oder sie) sich wenden kann. Sie hat nicht einmal einen Hausarzt.

Danke nochmals
Vera

Hallo,

Wenn Du helfen willst, wäre m.E. die beste Möglichkeit, die Dame zu besuchen und sie fragen, ob Du ihr helfen kannst.

Sich um das Wohlergehen eines Menschen sorgen und bereit sein, Verpflichtungen für diesen zu übernehmen, sind in meinen Augen zwei sehr verschiedene Dinge. Natürlich mag ein Besuch - so er überhaupt erwünscht ist - ein wenig mehr Klarheit über den Zustand (auch der Wohnung) bringen. Sich dann als Helferlein anzubieten, muss aber nicht die notwendige Konsequenz sein.

Das Betreuungsamt oder das Sozialamt zu informieren, kann ein durchaus ausreichendes Engagement sein, um einen Menschen nicht sich selbst zu überlassen. Und das ganz ohne schlechtes Gewissen.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

aus Deinen Worten ging nicht hervor, dass Du bereits Kontakt zu der Dame hast. Da dies also der Fall ist und Du es demnach eher beurteilen kannst, wende Dich an das Betreuungsamt oder bei kleineren Amtsgerichtsbezirken, wo es kein eigenes Amt gibt, frage nach dem Rechtspfleger, der für Betreuungen zuständig ist.

Gruss, hemba

Hallo …,

ich habe mich in einem ähnlichen Fall schon einmal an eine so genannte Seniorenberatung gewandt. Die es z.T. bei den Kommunen bzw. bei den Kirchen gibt.
Wenn sich Menschen zurückziehen und eigentlich fast nur ihre eigenen vier Wände sehen kann das keinen guten Einfluss haben … .
Was sich entsprechend auswirken kann.
Dann könnte man halt einmal fragen - ich gehe gerade einkaufen kann ich ihnen etwas mitbringen! Natürlich wird sie nicht unbedingt sofort ja sagen und ich habe nur darauf gewartet.
Aber so könnte sich ein längerfristiger Kontakt anbahnen - auf dessen Ebene man manches besser klären kann.
Ja und dann kann man eher Hilfe leisten, die Ämter geben sich wahrscheinlich nicht ganz so viel Mühe … .
Sollte die Sache doch schwieriger sein - hier war von verwirrt die „Rede“ sollte man sich nicht überschätzen sondern dies dann schon auf denn hier genannten Wegen klären. (Seniorenberatung, VDK udgl…).

Siehe z.B. hier für Karlsruhe
http://www.vundm.com/ebook/76137k/index.html?pageNum
(Seitenvergrößerung > anklicken)

Gruss Joe

PS. da müsste man sich einmal fast bei Vera bedanken, es gibt nicht mehr so etrem viele Menschen die sich um den nächsten „Nachbarn“ kümmern.Man wundert sich nur danach wenn es zum letzten Gang geht und die Wohnung des Senioren aufgelöst wird… .

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Vielen Dank an alle die mir geantwortet haben. Leider ist die alte Dame inzwischen in der Psychatrie gelandet (dank der Nachbarn die die Polizei holten). Tut mir echt leid für sie, so sollte es wirklich nicht enden. Ich werde sie wenn es möglich ist besuchen.

Also Vielen Dank noch mal.

Gruß
Vera P.

Hallo !
Natürlich ist das erstmal für die alte Dame schlimm. Aber es besteht eine Chance, dass gerade die Psychiatrie ihr helfen kann. Wenn du nun etwas für sie tun willst, versuche zu schauen wo sie genau gelandet ist und dass sie in ein gutes GERONTOpsychiatrisches (!) Haus kommt, wo man sich mit den besonderen Bedürfnisssen und belangen alter menschen auskennt. Außerdem kann es hilfreich sein, ihr persönliche Dinge aus ihrem Zuhause zu bringen. Damit meine ich nicht nur Wäsche und Pflegemittel, sonern auch z.B. Fotos, Bilder, Lieblingskissen oder -Decke… solche Sachen. Dinge, die sie mit „Zuhause“ verbinden kann.

Viel Glück !

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