Hilfe für Start ins Leben

Hallo zusammen,

in einer Familie gibt es ein „Problemkind“. 22 Jahre jung, Schwerbehindert zu 50GdB (Nierentransplantation), Arbeitslos, Schlechter Qualifizierter Hauptschulabschluss (2,6 ; Mathematik ungenügend).

Die Behinderung sowie die Schwäche der Mathematik machen es ihm unmöglich einen technischen oder Körperlich anstrengenden Beruf auszuüben.

Der Junge Mann hat nur Computerspiele und Partys (Rauchen, trinken) als Interessen.

Alle Hilfen zur Ausbildungsplatzsuche werden provokativ abgelehnt.

Eltern sind getrennt lebend, dadurch flieht er immer aus unangenehmen Situationen.

Die Bundesagentur für Arbeit versuchte vergebens zu helfen, diese hat die Hilfe eingestellt.

Gibt es Möglichkeiten/Coaches/Streetworker, drastische Maßnahmen, um ihm die Augen zu öffnen? Was kann hier getan werden? Er ist eine große Belastung für die Familie.

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Hallo Olli1003,

weisst du wie „intelligent“ das Problemkind ist? Hiermit ist auch die praktische und soziale Intelligenz gemeint.

Und ist es arg schlimm verwöhnt worden, gerade wegen seiner Behinderungen? Vielleicht leidet es unter „Verwöhnung Entzugs-Ercheinungen“. Und rebelliert nun weil es sein früherer Status Quo des Verwöhnt und Umsorgtsein wieder will.

Ich habe so eine Schwester (leichterer Fall) die ist jetzt 40 und versucht immer noch die erste Geige bei den Eltern und in ihre eigene Familie zu spielen. Kriegt sie nicht genügend Umsorgung und Aufmersamkeit, terorrisiert sie Verwandte und ihre eigene Familie mit Krankheiten, Operationen, Unfälle, unzählige Besuche bei verschiedene Spezialisten etc.

Gruss: Gerrit

Hallo Olli1003,

weisst du wie „intelligent“ das Problemkind ist? Hiermit ist
auch die praktische und soziale Intelligenz gemeint.

Soziale Intelligenz übersteigt wohl die praktische um weites.

Und ist es arg schlimm verwöhnt worden, gerade wegen seiner
Behinderungen? Vielleicht leidet es unter „Verwöhnung
Entzugs-Ercheinungen“. Und rebelliert nun weil es sein
früherer Status Quo des Verwöhnt und Umsorgtsein wieder will.

schlimm ist dies nicht, nur ist dies doch schon gute 4-6 Jahre lang so. In dieser Zeit hat er sich nur auf die Behinderung berufen und wollte die „Krankenhaus-freie Zeit“ genießen. Doch sollten das nach 4-6 Jahren bereits erledigt sein.

Ich respektiere absolut seine Behinderung, doch ist er psychisch doch fit und sollte wissen, dass es bald Zeit wird. Man sieht im TV oft so Sachen wie „Schluss mit Hotel Mama“. Gibt es dies auch außerhalb der Medienwelt?

Nach weiteren Gesprächen ist er nicht Bereit sein Leben zu ändern, da es ja dann lt. seiner Aussage, kostbare FreiZeit in Anspruch nimmt, seinen täglichen Pflichten nachzugehen.

Ultimatum setzen und raus mit ihm
Hallo,

der Junge Mann hat einen Hauptschulabschluss, ist also nicht geistig behindert - also raus ins Leben mit ihm.
„Hotel Mama“ sollte ihm ein Ultimatum setzen: In drei Monaten zieht er aus.

Zuhause bleiben geht nur, wenn er in einer Aus- oder Weiterbildung ist. Finanzielle Unterstützung auch NUR dann. Taschengeld ist ab sofort gestrichen, seine Wäsche und sein Zimmer besorgt er selber.

Selbst wenn er dann in drei Monaten keine Wohnung hat und erst mal bei Freunden unterkriecht: Raus mit ihm. Der Mann ist erwachsen und muss Verantwortung für sein Leben übernehmen.

Das wird sicher Zoff geben, vielleicht wird er zunächst abstürzen, aber nur so kann er seinen Weg finden.

Viel Glück wünscht Bixie

Hallo,

der Junge Mann hat einen Hauptschulabschluss, ist also nicht
geistig behindert - also raus ins Leben mit ihm.
„Hotel Mama“ sollte ihm ein Ultimatum setzen: In drei Monaten
zieht er aus.

Hallo Bixie,
vorab danke für deine Antwort :smile:

Dies habe ich oft in Erwägung gezogen, allerdings ist dies für die Mutter kein leichtes, vorallem, wenn er Lebenswichtige Medikamente einnehmen muss, was er vernachlässigen würde.
Er selbst würde zu Freunden gehen (Freundeskreis tolleriert seine Einstellung)

Zuhause bleiben geht nur, wenn er in einer Aus- oder
Weiterbildung ist. Finanzielle Unterstützung auch NUR dann.
Taschengeld ist ab sofort gestrichen, seine Wäsche und sein
Zimmer besorgt er selber.

Selbst wenn er dann in drei Monaten keine Wohnung hat und erst
mal bei Freunden unterkriecht: Raus mit ihm. Der Mann ist
erwachsen und muss Verantwortung für sein Leben übernehmen.

Gibt es dazu Coach’s, welche ihn bei seinen „ersten Schritten“ begleiten?

Das wird sicher Zoff geben, vielleicht wird er zunächst
abstürzen, aber nur so kann er seinen Weg finden.

sehe ich genauso

Tja, lieber „ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“. Wir haben in der Nachbarschaft einen ähnlichen „Fall“, der inzwischen 38 ist und sein Leben auf Kosten seiner (hilflosen) Eltern genießt. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Er muss halt selbständig werden. Ob er will, oder nicht!

Die Verantwortung für sein Leben kann er wohl durchaus tragen.

Doch die scheint ihm (von wem auch immer?, Mama, Papa, Familie, …) abgenommen worden zu sein.

Da hilft nur eins: Ihm diese wieder zurückzugeben.

Wie? Da hilft vielleicht eine Beratungsstelle in der Nähe.

Denn: Einfach nur rausschmeißen klingt zwar auf den ersten Blick logisch, ist aber nicht so einfach.

Wenn du nie gelernt hast Auto zu fahren und du wurdest immer nur rumgefahren, ist es wenig hilfreich, wenn plötzlich jemand sagt: „Bitte steig sofort aus dem Auto aus, du bist schließlich selbst alt genug um zu fahren.“

Vermutlich hat der junge Mann nie den „Führerschein“ gemacht.

Grüße
ddwds

Hallo,

Gibt es dazu Coach’s, welche ihn bei seinen „ersten Schritten“
begleiten?

Gegenfrage: Wenn da „Irgendwer“ kommt und sagt, er sei der Coach, würde der junge Mann diese Person akzeptieren?

Gruß
Jörg Zabel

Hallo,

Ich freue mich auf Eure Antworten.

Na schaun wir mal…

In einer gut funktionierenden Partnerschaft, muss man für eine Kritik, 5x ein Lob gegen setzten.
Ich weiß jetzt nicht, wie Du dies wieder gleichstellen willst?

Du hast mindestens 9 x Kritik geübt, in nur einem Beitrag.
Also müsstest Du jetzt mind. 45 gute Eigenschaften an ihm finden und ihn dafür loben.

Also, los gehts:
1.
2.
3.


45.

VG

Da Stimme ich zu … wie nennt sich eine solche Beratungsstelle?

wie nennt sich eine solche Beratungsstelle?

Ziele!

VG

Gib mal in die gute Google folgendes ein:

„deine Stadt“ und „psychosoziale Lebensberatung“ oder dazu alternativ: Lebensberatung, Caritas, Diakonie, Erziehungsberatungsstelle (ja, auch die kann man aufsuchen), Ehe-, Familien-, Jugendberatungsstellen, …

lg
ddwds

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Vergessen Sie’s! Es gibt zwar jede Menge Anlaufstationen für solche Fälle, aber wenn derjenige, dem gehofen werden soll, nicht mitmacht, ist alles umsonst.
Mein Sohn, inzwischen 30, leidet seit 15 Jahren an Depressionen. Er geht nicht mehr raus, sitzt die ganz Zeit, die er wach ist, an seinem Schreibtisch bei verdunkeltem Fenster und leidet. Inzwischen hat er einen Betreuer, der einmal im Monat kurz bei ihm reinschaut und das wars. Psychotherapeuten, Psychiatern vertraut er nicht mehr nach einigen kurzen Therapieversuchen in Krankenhäuswern. Zu Ärzten geht er nicht mehr, weil allein die Fahrt dahin ihn so beängstigt, dass er es lieber läßt. Der Betreuer ist so sinnlos wie nichts anderes. Der macht seinen Job wie ein Beamter auf Lebenszeit, dem alles egal ist, hauptsache es ist nicht anstrengend. Das Problem dieser ganzen Institutionen ist, dass sie alle Eigeninitiative erwarten.

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Hilfe für die Eltern
Hallo,

ich denke, die Hilfe müsste bei den Eltern ansetzen. Diese scheinen sich nach wie vor sehr stark in der Verantwortung zu fühlen, nicht zuletzt wegen der Medikamente, die der junge Mann nehmen muss. Hier wäre eine Beratungsstelle - eventuell auch bei einer Einrichtung der Lebenshilfe - sicher eine gute Idee.

Ich glaube, dass Eltern die Entscheidung nicht treffen können, ihren Sohn sich selbst zu überlassen, wenn sie damit rechnen müssen, dass er stirbt, weil er seine Medikation vernachlässigt. Da redet man von außen leicht, dass es eben in der Verantwortung des Sohnes selbst liege. Mit den potentiellen Folgen müssen die Eltern ja zurechtkommen.

Hier wäre also zu klären, inwieweit der junge Mann tatsächlich in der Lage ist, ein eigenständiges Leben zu führen. Möglicherweise „vergisst“ er die Medikamente ja auch aus Berechnung - was von außen sicher nicht zu beurteilen ist. Wenn die Fähigkeiten des jungen Mannes so weit eingeschränkt sein sollten, dass er die Verantwortung für sein Leben nicht in vollem Umfang allein übernehmen kann, wäre eine Einrichtung des betreuten Wohnens eine Option.

Dort wäre die medikamentöse Versorgung sichergestellt, allerdings gäbe es natürlich auch Spielregeln, an die er sich halten müsste. Dauerparty feiern dürfte dazu nicht gehören.

Stellt sich heraus, dass man dem Sohn ein eigenverantwortliches Leben zutrauen kann, führt der Weg über eine zügige Abnabelung.

Letzten Endes müssen die Eltern entscheiden, mit welcher Lösung es ihnen wirklich am besten geht. Es könnte durchaus sein, dass ihnen der völlige Verlust der Kontrolle über das Leben ihres Sohnes inklusive der potentiellen Folgen viel schwerer fiele, als den derzeitigen Zustand beizubehalten.

Ein Versuch könnte vielleicht sein, den Komfortbetrieb einzustellen: Kein Waschen der Kleider mehr, kein Erinnern an Medikamente. Das Ganze mit der Ankündigung, dass für den Fall, dass er nicht selbstständig an seine Medikamente denkt, ein Umzug in eine betreute Einrichtung die Konsequenz wäre.

Wie bereit und fähig die Eltern sind, das in Angriff zu nehmen, muss man abwarten.

Nach meiner Erfahrung ist die Sorge um das „Kind“ meist größer, als das Leid, das durch die damit verbundenen Einschränkungen einhergeht.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

der Junge Mann hat einen Hauptschulabschluss, ist also nicht
geistig behindert - also raus ins Leben mit ihm.
„Hotel Mama“ sollte ihm ein Ultimatum setzen: In drei Monaten
zieht er aus.

Selbst wenn er dann in drei Monaten keine Wohnung hat und erst
mal bei Freunden unterkriecht: Raus mit ihm. Der Mann ist
erwachsen und muss Verantwortung für sein Leben übernehmen.

Gibt es dazu Coach’s, welche ihn bei seinen „ersten Schritten“
begleiten?

Hallo Olli,

ein Coach ist wiederum Jemand der ihn die Verantwortung abnimmt.
Du schreibst, dass er „lebenswichtige“ Medikamente einnehmen muss. Heisst das, dass er sterben wird wenn er die Medikamente nicht nimmt? Ist er sich bewusst wie wichtig die Medikamente für ihn sind? Wie wichtig ist ihn sein Leben? Hat er Lebensfreude?

Das wird sicher Zoff geben, vielleicht wird er zunächst
abstürzen, aber nur so kann er seinen Weg finden.

sehe ich genauso

glaubst du, Olli, du kannst diesen „Zoff“ aushalten???

Gruss: Gerrit

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Bisken wenich Empathie
Servus

Die Behinderung sowie die Schwäche der Mathematik machen es
ihm unmöglich einen technischen oder Körperlich anstrengenden
Beruf auszuüben.

Ich habe auch ohne Behinderung eine Schwäche in Mathematik und bin völlig ungeeignet für einen technischen oder körperlich anstrengenden Beruf. Aber Arzt konnte ich ja trotzdem werden.

Der Junge Mann hat nur Computerspiele und Partys (Rauchen,
trinken) als Interessen.

So ist halt die heutige Generation. Jede Generation hat ihre Süchte und Vorlieben. Da muss man halt durch.

Alle Hilfen zur Ausbildungsplatzsuche werden provokativ
abgelehnt.

Naja, vermutlich gefallen ihm die angebotenen Ausbildungsplätze nicht.

Eltern sind getrennt lebend, dadurch flieht er immer aus
unangenehmen Situationen.

Der Zusammenhang erschließt sich mir nur mühsam.

Die Bundesagentur für Arbeit versuchte vergebens zu helfen,
diese hat die Hilfe eingestellt.

Die Bundesanstalt für Arbeit - vulgo Job-Center - hat sich in den letzten Jahren noch nie ein Bein ausgerissen für Einzelne, die ein bisschen aus dem mainstream-Raster fielen.

Gibt es Möglichkeiten/Coaches/Streetworker, drastische
Maßnahmen, um ihm die Augen zu öffnen?

Was für „drastische Maßnahmen“ stellt du dir denn so vor?
Gruß, weihnachtlichen,
Branden

Vielen Dank für deine Nachricht. Es scheint als hängt es an mehreren Ecken. Wir werden uns mal an eine Einrichtung wie die diakonie wenden und weitere Wege in Betracht ziehen.

Frohe weihnachten und Viele Grüße

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Hallo …
Ist es sicher lebensgefährlich für ihn, sobald er die einnahme abbricht, da die Niere vom Körper abgestoßen wird …für mich selbst ist es sehr schwer, da ich von meiner Familie 400km weit weg wohne. Ich kann lediglich bei Besuch das Problem aufgreifen …

Fröhliche Weihnachten und Viele Grüße :smile: