Hallo Vlora,
einen schönen Beitrag dazu (kein historischer Abriss, aber als Schilderung der übertriebenen Situation sicherlich sehr anschaulich) konnte man 1995 in der „Hörzu“ lesen:
Kein Land der Welt, wo’s das nicht gibt: Anmache am Arbeitsplatz. Ein ernstes Thema - nichts für Spötter. Aber was sich zur Zeit in den Büros jenseits des Atlantiks zwischen den Geschlechtern abspielt, grenzt ans Absurde. Der Gründer der größten Männerbewegung der USA, der New Yorker Anwalt Sidney Siller, hat unter dem Titel „Überleben am Arbeitsplatz“ Büroregeln für den amerikanischen Mann aufgestellt. Nur bei strikter Einhaltung folgender Gebote, so argumentiert er, entginge man dem Vorwurf sexueller Belästigung:
- Schließe nie die Tür, wenn eine Kollegin zu dir ins Büro kommt. Bitte deine Sekretärin, bei dem Gespräch anwesend zu sein.
- Versuche nie, dich mit einer Kollegin zu verabreden. Halte dich strikt an eine Trennung von Privat- und Geschäftsleben.
- Fahre sie nie nach Hause oder nimm sie mit dem Auto mit, wenn du allein bist.
- Wenn eine Kollegin Interesse an dir zeigt, laß sie abblitzen.
- Iss nie mit einer Kollegin zu Mittag oder Abend. Nimm auch keinen Drink mit ihr.
- Sage ihr nie, daß sie gut aussieht. Mach keine Komplimente.
- Vermeide Themen wie Emanzipation, Sex, Abtreibung oder erotische Kunst.
- Benutze in ihrer Gegenwart nur anständige Ausdrücke.
- Stell ihr keine Fragen über ihr Privatleben. Kurz: Interessiere dich nicht für sie.
Merke: Selbst der ungerechtfertigte Vorwurf sexueller Belästigung kann dein Leben ruinieren!
Kaum zu glauben, aber leitende Angestellte in Manhattan leben tatsächlich nach diesen Regeln. Aus Angst um die Karriere. Und im Interesse der Arbeitgeber, denn die haften für das Verhalten ihrer Angestellten. Belästigung gilt als Diskriminierung und kann Klagen in Millionenhöhe zur Folge haben. Es reicht schon, wenn eine Frau im Büro zufällig ein Männergespräch mithört, in dem „Schlüpfrigkeiten“ geäußert werden. Der Austausch privater Informationen unter Verwendung frauenfeindlicher Ausdrücke kann mit Geldstrafen oder einer öffentlichen Entschuldigung bei der gesamten weiblichen Belegschaft geahndet werden. Findet ein Mann das Kostüm seiner Kollegin geschmackvoll, muß er sich einen Kommentar verkneifen. Allenfalls ein unverfängliches „Was für ein schönes Blau“ ist noch im Rahmen. Fragen nach dem Befinden des Ehemannes sind ebenfalls tabu. Und: sollte ein Mann gerade telefonieren, wenn eine Frau sein Büro betritt, darf er zur Begrüßung zwar mit dem Kopf nicken - das gilt als geschlechtsneutral. Zwinkern hingegen ist verboten…
Quelle: http://www.manndat.de/index.php?id=45
Gruß
Stinkfisch