Hallo,
Komisch nur, daß meine beiden Vorbeantworter nichts
beantworten.
Warum sie das nicht tun, hat dir Gandalf erklärt
Es ist viel einfacher:
Ist es das??
Dem abgebrannten VATERland stellt Rose A. die immernoch
intakte MUTTERsprache entgegen, in die sie flüchtet.
Warum ist das Vaterland „abgebrannt“?
Welches Vaterland?
Wer sind „Sie“, die es begraben haben?
Wieso assoziiert man mit dem Neologismus „Mutterland“ auch Muttersprache?
In welcher Sprache schrieb die Autorin zwischen 1946 und 1956 (!!)?
Wie oft verliert sie ihre Staatsbürgerschaft und damit auch ihre „Sprache“?
Welche Bedeutung hat das Wort „Mutter“ in all den Gedichten des ganzen Gedicht-Zyklus’ „Mutterland“?
Alles Interpretationsfragen, die nichts mit der Biographie zu tun haben?
Und das ist nur ein Bruchteil der Fragen, die man stellen müsste.
(Übrigens: Ein Gedicht, das man nur versteht, wenn man
die Biographie des Autors des Gedichtes kennt, ist kein
Gedicht, sondern ein Poesiealbumeintrag!)
Wo hast du denn den Spruch her?
Verwechselst du da eventuell intuitives Begreifen/Erfühlen mit (wissenschaftlicher) Interpretation?
Kein Gedicht lässt sich ohne die individuelle Biographie des Dichters interpretieren, ganz besonders nicht die Gedichte von Dichtern, die in und aus dem Exil schreiben mussten.
Das ist leicht zu überprüfen von Ovid über Dante Alighieri bis zu Heine, Börne, Büchner, Tolstoi, Gorki und schließlich zu den „verbrannten Dichtern“ Europas.
Und auch jenseits von Exil und Verfolgung: Glaubst du wirklich, Gedichte von Lenau, Trakl, Rilke ließen sich ohne ihre individuellen Lebensgeschichten, Krankheiten, Obsessionen wirklich interpretieren?
Ganz abgesehen davon, dass zu einer ordentlichen (Schul-) Gedichtinterpretation in den ersten Abschnitt zur Entstehung selbstverständlich auch die Biographie des Dichters/Autors gehört.
Gruß, Maresa