Hilfe Interpretation ANOVA mit Messwiederholung!

Wissenschaft Sozialwissenschaften
#1

Liebe Experten,

ich habe für meine Diplomarbeit eine Varianzanalyse mit Messwiederholung zu drei Zeitpunkten berechnet. Daraus soll ich nun den Gruppeneffekt (hier:Geschlecht), Zeiteffekt und Interaktion der beiden beurteilen und auf Signifikanz prüfen.

Ich habe den SPSS-Ausdruck einmal hier (http://www.file-upload.net/download-4177218/varianz_…) hochgeladen.

Soweit ich das sehe ist der Zeiteffekt signifikant, eine Interaktion zwischen der Zeit (Faktor 1) und dem Geschlecht gibt es aber nicht!?

Nur wo schaue ich für den Gruppeneffekt nach und was sagt der mir?

Danke an alle im voraus!
Nina

#2

Hallo Nina,

ich habe für meine Diplomarbeit eine Varianzanalyse mit
Messwiederholung zu drei Zeitpunkten berechnet. Daraus soll
ich nun den Gruppeneffekt (hier:Geschlecht), Zeiteffekt und
Interaktion der beiden beurteilen und auf Signifikanz prüfen.

Ich habe den SPSS-Ausdruck einmal hier
(http://www.file-upload.net/download-4177218/varianz_…)
hochgeladen.

Gute Idee!

Soweit ich das sehe ist der Zeiteffekt signifikant, eine
Interaktion zwischen der Zeit (Faktor 1) und dem Geschlecht
gibt es aber nicht!?

Ja, so sehe ich das auch. Entscheidend sind übrigens die Greenhouse-Geyser korriegierten Werte (da der Test auf Sphärizität ja signifikant ausfällt).

Nur wo schaue ich für den Gruppeneffekt nach und was sagt der
mir?

In der Tabelle „Tests der Zwischensubjekteffekte“ erkennst Du einen signifikanten Einfluss des Geschlechts.

Danke an alle im voraus!
Nina

Noch ein paar Anmerkungen, die mit beim betrachten Deiner Daten durch den Kopf gegangen sind:

  • Mir fehlen Angaben zur Effektstärke. Wenn Du die entsprechende Optionen der GLM-Routine aktivierst, produziert sie Dir Angaben zur erklärten Varianz des Gesamtmodells und zur relativen Bedeutung der beiden unabhängigen Variablen.
  • Du solltest unbedingt noch die einzelnen Stufen der Innersubjektvariablen Zeit miteinander vergleichen. Am besten verwendest Du dafür geplante Vergleiche (im SPSS-Jargon „Kontraste“).

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen.

Viele Grüße,
Kutya

#3

Hallo Kutya,

erstmal Danke für deine schnelle Antwort. Das waren schon mal viele Infos, die mich weitergebracht haben und auch klasse erklärt!

Da ich jetzt weiß, dass es einen signifikanten Zeiteffekt gibt und auch einen Einfluss des Geschlechts aber keine Interaktion der beiden, müsste ich ja nochmal prüfen ob der Einfluss bei beiden Geschlechtern gleich ist und zu welchem Zeitpunkten speziell ein signifikanter Unterschied vorhanden ist. Bei den paarweisen Vergleichen steht ja nur die einzelne Aufstellung zwischen den Zeitpunkten.

Frage 1:
Meinst du das sollte ich machen, in dem ich über den Befehl „Datei aufteilen“ gehe? Dann kann ich ja die Ergebnisse der Anova für die Geschlechtern aufteilen und hätte eigentlich was ich brauche?

Frage 2:
Mir hat heute jemand gesagt, dass bei den paarweisen Vergleichen nach Bonferroni die Signifikanz oder das Alpha angepasst werden müsste. Da es drei Zeitpunkte sind, muss ich dann auch 0,05 durch drei teilen. Dann würde eine neue Signifikanzgrenze von 0,016 gelten. Was meint ihr dazu?

Nochmals vielen Dank
Nina

#4

Hallo Nina,

Da ich jetzt weiß, dass es einen signifikanten Zeiteffekt gibt
und auch einen Einfluss des Geschlechts aber keine Interaktion
der beiden, müsste ich ja nochmal prüfen ob der Einfluss bei
beiden Geschlechtern gleich ist

Nee, das ist nicht mehr nötig. Es gibt einen Unterschied zwischen den Geschlechtern, aber eben keine Interaktion. Das bedeutet, dass bei beiden Geschlechtern eine vergleichbare Veränderung über die Zeit hinweg auftritt, nur eben bei dem einen Geschlecht auf einem höheren Niveau als bei dem anderen.

und zu welchem Zeitpunkten
speziell ein signifikanter Unterschied vorhanden ist.

Ja, darauf zielt die zweite Anmerkung in meiner letzten Mail ab („Du solltest unbedingt noch die einzelnen Stufen der Innersubjektvariablen Zeit miteinander vergleichen“). Wie gesagt, empfehle ich Dir hierfür den Weg über geplante Vergleiche („Kontraste“). Dann ist auch eine Bonferroni-Anpassung überflüssig.

Frage 1:
Meinst du das sollte ich machen, in dem ich über den Befehl
„Datei aufteilen“ gehe? Dann kann ich ja die Ergebnisse der
Anova für die Geschlechtern aufteilen und hätte eigentlich was
ich brauche?

Da keine Interaktion Geschlecht x Zeit auftritt, halte ich dies für überflüssig.

Frage 2:
Mir hat heute jemand gesagt, dass bei den paarweisen
Vergleichen nach Bonferroni die Signifikanz oder das :Alpha
angepasst werden müsste. Da es drei Zeitpunkte sind, :muss ich
dann auch 0,05 durch drei teilen. Dann würde eine neue
Signifikanzgrenze von 0,016 gelten.

Ja, an so etwas kann ich mich noch vage erinnern. Ich meine allerdings, dass Du zusätzlich auch beachten musst, dass bei paarweisen Vergleichen ungerichtetet getestest wird - was bedeutet dass Du von einer Signifikanzschwelle von p=0,025 auf jeder Seite ausgehen musst.

Das genaue Vorgehen weiß ich aber nicht mehr - mit paarweisen Vergleichen habe ich das letzte Mal Mitte der 90er gearbeitet. Das genaue Vorgehen einer Bonferroni-Anpassung solltest Du aber in jedem Lehrbuch für quantitative Forschungsmthoden nachlesen können. Wie gesagt, empfehle ich statt dessen die Verwendung von Kontrasten…

Nochmals vielen Dank
Nina

Viel Erfolg wünscht
Kutya

#5

Hallo Kutya,

Ich hadere noch gerade damit die Interkation im Vergleich zu dem Gruppeneffekt zu interpretieren.

Wie oben schon beschrieben gibt es keinen Einfluss des Geschlechts auf die veränderten Werte zu den Messzeitpunkten richtig?

Aber was sagt dann der signifikante Wert bei den Zwischensubjektfaktoren aus?Wie formuliert man das?

Heißt der signifkante Gruppeneffekt, dass sich beide Geschlechter gleich entwicklen, oder dass es einen Unterschied zwischen den Geschlechtern gibt?