Hilfe meine tochter ist spätpubertär

Moin,

UND: Mit 20 Jahren ist es für Erziehung definitiv zu spät! Da
ist also überhaupt keine Pädagogik mehr angesagt!

was also sollen die Eltern tun?!
Du redest hier, daß man zu einer Beratungsstelle gehen müsse, sagst allen, die zu festen Regeln tendieren ‚Das geht nicht (mehr)‘
Selber kannst Du aber auch keine Möglichkeit aufzeigen.

Bequeme Argumentation für Dich.

Nun kenne ich etliche Kinder in meinem Freundes- und Bekanntenkreis, auch solche Kandidaten wie beschrieben.

Einige Eltern waren sogar bei Beratungsstellen, weil ihnen das Problem über den Kopf wuchs und eigentlich immer war der Rat ‚Feste Regeln‘ und ‚Gegenseitiges Geben und Nehmen‘ gegenseitiger Respekt
Das Kind musste also die Situation der ‚Made im Speck‘ zumindestens Teilweise aufgeben und nichts anderes haben viele der Antworter auch geschrieben.

Oder was hättest Du für Vorschläge, was die Eltern machen sollen?!

Gandalf

Hallo Gandalf,

Du redest hier, daß man zu einer Beratungsstelle gehen müsse,
sagst allen, die zu festen Regeln tendieren ‚Das geht nicht
(mehr)‘

erstmal: ich sage nicht, dass es schlecht ist feste Regeln aufzustellen. Doch in der beschriebenen Situation scheint mir ja das Problem zu sein, dass eben die Eltern dies nicht können.

Ich versuch es mal mit folgendem Bild: Wenn sich jemand nicht über Wasser halten kann, dann nützt einem der Tipp: „Fang doch einfach an zu schwimmen!“ gar nichts, weil dieses Nicht-Können eben das Problem ist. Man könnte dann noch anfangen zu beschreiben wie man die Arme und die Beine bewegen soll, doch glaube ich nicht, dass jemand durch bloße verbale Beschreibung so etwas lernen kann.

Selber kannst Du aber auch keine Möglichkeit aufzeigen.

Ein anderes Bild:
Wenn hier jemand schreiben würde: „Mein Auto fährt nicht!“, dann würde jeder, der etwas Ahnung von der Materie hat, sagen: „Geh doch in die Werkstatt!“

Wenn zu mir Famlien in die Beratung kommen, hatte ich noch vor Jahren auch immer so argumentiert: „Feste Regeln, klare Grenzen, …“ doch genutzt hat es in den seltesten Fällen. Denn die Theorie ist schön und gut.
Das Problem ist aber kein kognitives: also es entsteht nicht dadurch, dass man etwas nicht weiß (wie Regeln, Grenzen, …), sondern das Problem liegt in 99% der Fälle in der Gestaltung der Beziehung. Diese Verantwortung liegt bei den Eltern!
Und da setze ich in meiner Beratung an. Und da gibt es kein Patensrezept. Wenn ich das wüsste, würde ich es veröffentlichen und Millionen verdienen.
Das heißt: Um sich dem Problem zu nähern, muss man auf viele Facetten des Systems schauen, die Resourcen der Familien aufspüren und langsam versuchen die Beziehung aufzuarbeiten. Das geht nicht durch ein Forum.

Das heißt also: Die Antworten der anderen sind nicht falsch, sondern sie nutzen dieser Familie nichts.

Einige Eltern waren sogar bei Beratungsstellen, weil ihnen das
Problem über den Kopf wuchs und eigentlich immer war der Rat
‚Feste Regeln‘ und ‚Gegenseitiges Geben und Nehmen‘
gegenseitiger Respekt

Ja, klar, das isses. Aber das weiß ja eigentlich jeder. Und ich bin mir zu 100% sicher, dass die Arbeit einer guten Beratungsstelle nicht einfach nur darin besteht, dies verbal der Familie zu sagen. Sicherlich gibt es auch schlechte.

Das Kind musste also die Situation der ‚Made im Speck‘
zumindestens Teilweise aufgeben und nichts anderes haben viele
der Antworter auch geschrieben.

Klar, aber die Frage ist das wie.

Oder was hättest Du für Vorschläge, was die Eltern machen
sollen?!

Nicht die Antwort in einem Forum zu suchen, sondern persönlich (also face to face) bei jemandem der sich damit auskennt.

Liebe Grüße
Stefan

1 Like

Guten Tag,ich glaube wir als eltern ticken wohl richtig, auch haben wir von unseren eltern gelernt
verantwortung zu übernehmen!!

danke für ihre mitteilung

Hallo,

fühl dich nicht auf den Schlips getreten. Es geht nicht um richtiges und falsches ticken.

Doch gehe ich mal davon aus, dass die Mehrheit der weiblichen 20jähringen ihre Mütter nicht „Fotze“ oder „Schlampe“ nennen. Also meine ich, dass deine Familie in dieser Hinsicht anders tickt.

Mit ganz großer Sicherheit habt ihr nicht alles falsch gemacht! Aber darum geht es vermutlich auch gar nicht.
Ich denke, es geht dir darum, die Beziehung zu deiner erwachsenen Tochter irgendwie zu retten.

Und ich glaube nicht, dass dies mit irgendwelchen Ratschlägen aus einem Forum funktioniert.

Mehr nicht, aber auch nicht weniger!

LG
Stefan

3 Like

Ich sags mal anders. Vielleicht verständlicher.
Hallo,

wenn eine junge Frau sich so verhält wie beschrieben, dann hat sie meines Erachtens große Not.

Und ich wünsche es diesem Menschen, dass diese gesehen wird und nicht mit falsch verstandener Autorität in die Schranken gewiesen wird!

LG
Stefan

Liebe Fragestellerin,

Eure Tochter ist 20 Jare alt und demnach seit 2 Jahren volljährig.
Sie darf ALLES für sich allein entscheiden und leben, wie sie es für richtig hält.

Als Eltern dürft Ihr Eurer Tochter keine Vorschriften mehr machen, die sie zu befolgen hat. Sie ist ja erwachsen.
Natürlich dürft Ihr Wünsche äußern, wie sie sich verhalten soll, aber diese Wünsche - falls sie diese überhaupt zu ihr durchdringen - muss sie nicht erfüllen.

Für Euch - als Eltern - gibt es 2 Möglichkeiten:

  1. Ihr wollt keinen Stress. Eine unverschämte, unselbständige und schlampige junge Frau findet Ihr immer noch besser, als eine Tochter, die sauer auf Euch ist, aber nicht mehr zuhause lebt.

Wen betüddelt Ihr dann?

  1. Ihr wollt eine Tochter, die bald eine eigenständige und selbstverantwortliche junge Frau ist, die ihr eigenes Leben in den Griff bekommt.

Vielleicht gehört dazu, dass Eure Tochter aus Wolke 7 kracht und eine zeitlang tierisch sauer auf Euch ist, wenn Ihr ihr endlich klar macht, dass das so bei Euch definitiv nicht mehr weitergeht.

Die letzte Konsequenz wäre, dass Ihr sie zuhause rausschmeißt und ihr nur noch finanzielle Unterstützung gewährt .

Aufgrund von Deinen Ausführungen in Deiner Anfrage gehe ich davon aus, dass Du lieber Magengeschwüre hast, als Dich von Deiner Tochter zu trennen und sie auf ihren eigenen Weg ins Leben zu schicken.

Das ist ok so. Aber beklagen solltest Du Dich dann nicht über sie.

Beste Grüße
von Maralena
(Mein Pa hat immer gesagt: was wir als Eltern in den ersten 14 Jahren an Erziehung nicht hinbekommen haben, können wir in den nächsten 14 Jahren nicht nahholen. Irgendwie hatte er recht)

Hallo Rike!
Nun ist Dein Anliegen schon einige Wochen her… hast Du etwas von den Tipps für Euer Zusammenleben brauchen können?
Da war von „mehr Strenge“ bis „Abbruch der Beziehung“ und „Rauswurf“ alles dabei.
Wie ist denn die Situation im Moment?