Hallo,
kann mir jemand erklären was Begriff „Aufmerksamkeitsökonomie“ bedeutet.
Ich freue mich an die antworten. L
Hallo,
kann mir jemand erklären was Begriff „Aufmerksamkeitsökonomie“ bedeutet.
Ich freue mich an die antworten. L
Guten Tag,
der Post ist zwar schon etwas älter, aber „das Netz“ vergisst ja nichts so schnell. Damit wären wir auch schon fast beim Thema Aufmerksamkeitsökonomie, Ökonomie der Aufmerksamkeit (so der Titel von Georg Franck) oder Attention Economy (im angelsächsischen Raum z.B. Davenport/Beck).
Wie so oft in der Wissenschaft beschreiben die oben genannten Begriffe kein einheitliches Theoriegebiet, da jeder Autor respektive Wissenschaftler seine eigenen Ideen beisteuert, hervorhebt oder die Ideen anderer vernachlässigt.
Mein bescheidener Versuch der Zusammenfassung wie folgt:
Aufmerksamkeitsökonomie meint, die Verwendung von Aufmerksamkeit als ökonomische Problemstellung zu betrachten.
Aufmerksamkeit als entscheidender Begriff wird definiert als psycholsoziale oder mentale Ressource, die selektiv, gerichtet und unter schwindender Kraft eingesetzt werden kann. Daraus resultiert die konstantierte Knappheit von Aufmerksamkeit als allgemeiner Ausgangspunkt ökonomischer Problemstellungen.
So weit ich das sehe, handelt es sich bei den mir bekannten theoretischen Modellierungen insgesamt um eine stark subjektbezogene (im Gegensatz zu stark objektivierenden) Theorie bzw. solche Theorieansätze. Deswegen spricht G. Franck in „Mentaler Kapitalismus“ auch von ökonomischer Theorie der Präsenz anstatt Ökonomie der Aufmerksamkeit.
Letztendlich ist der Begriff - gerade in seiner feuilletonistischen Verwendung - oft auch eine gegenwartsbezogene Gesellschaftsbeschreibung. Phänomene wie „Blogschreiben“ oder „Deutschland sucht den Superstar“ lassen sich relativ simpel aufmerksamkeitsökonomisch interpretieren. Zur Veranschaulichung: es gibt mittlerweile medizinische Untersuchungen, die nachweisen, dass die Klickraten bei Blogeinträgen mit psychologischen Gemütszuständen wie Selbstwertgefühl etc. in Verbindung gebracht werden können. Das lässt sich aufmerksamkeitsökonomisch relativ leicht erklären, da theoretisch davon ausgegangen wird, dass die anonyme Aufmerksamkeit anderer die eigene Selbstwertschätzung beeinflusst.
Besten Gruß
Guten Tag,
der Post ist zwar schon etwas älter, aber „das Netz“ vergisst ja nichts so schnell. Damit wären wir auch schon fast beim Thema Aufmerksamkeitsökonomie, Ökonomie der Aufmerksamkeit (so der Titel von Georg Franck) oder Attention Economy (im angelsächsischen Raum z.B. Davenport/Beck).
Wie so oft in der Wissenschaft beschreiben die oben genannten Begriffe kein einheitliches Theoriegebiet, da jeder Autor respektive Wissenschaftler seine eigenen Ideen beisteuert, hervorhebt oder die Ideen anderer vernachlässigt.
Mein bescheidener Versuch der Zusammenfassung wie folgt:
Aufmerksamkeitsökonomie meint die Verwendung von Aufmerksamkeit als ökonomische Problemstellung zu betrachten.
Aufmerksamkeit als entscheidender Begriff wird definiert als psycholsoziale oder mentale Ressource, die selektiv, gerichtet und unter schwindender Kraft eingesetzt werden kann. Daraus resultiert die konstantierte Knappheit von Aufmerksamkeit als allgemeiner Ausgangspunkt ökonomischer Problemstellungen.
So weit ich das sehe, handelt es sich bei den mir bekannten theoretischen Modellierungen insgesamt um eine stark subjektbezogene (im Gegensatz zu stark objektivierenden) Theorie bzw. solche Theorieansätze. Deswegen spricht G. Franck in „Mentaler Kapitalismus“ auch von ökonomischer Theorie der Präsenz anstatt Ökonomie der Aufmerksamkeit.
Letztendlich ist der Begriff - gerade in seiner feuilletonistischen Verwendung - oft auch eine gegenwartsbezogene Gesellschaftsbeschreibung. Phänomene wie „Blogschreiben“ oder „Deutschland sucht den Superstar“ lassen sich relativ simpel aufmerksamkeitsökonomisch interpretieren. Zur Veranschaulichung: es gibt mittlerweile medizinische Untersuchungen, die nachweisen, dass die Klickraten bei Blogeinträgen mit psychologischen Gemütszuständen wie Selbstwertgefühl etc. in Verbindung gebracht werden können. Das lässt sich aufmerksamkeitsökonomisch relativ leicht erklären, da theoretisch davon ausgegangen wird, dass die anonyme Aufmerksamkeit anderer die eigene Selbstwertschätzung beeinflusst.
Besten Gruß