Hilfe :-o Hund ist aggressiv an der Leine, und hat jetzt gebissen

Meine Freundin hat vor zwei Monaten eine 2 Jährige französische Bulldogge über das Internet von einem jungen Mädchen übernommen, ohne den Werdegang des Hundes zu kennen.

Der Hund hat ANGST vor seinem Geschirr, und läuft sofort weg, wenn man es ihm anziehen will. Beim Spazieren gehen, macht er ein riesen Theater sobald er einen anderen Hund, Katze, Pferd, Radfahrer Jogger etc sieht, er zieht an der Leine, steigert sich total in die Situation rein, ist wie durchgedreht, und hört kein Wort mehr. Wenn der Hund, Jogger etc. außer Sichtweite ist, springt er immer an seinem Herrchen hoch. Zuletzt hat er es geschafft, aus seinem Geschirr zu kommen, ist in so einer Blackout Situation in der er sich dann befindet, auf einen anderen Hund zu, der ohne Leine lief, und nix gemacht hat, er hat diesen sofort ohne Vorwarnung gebissen, und als das andere Herrchen den Hund hoch gehoben hat, hat er der Frau tief in die Hand gebissen, so das es genäht werden musst.

Hätte die Frau den Hund nicht hoch genommen, hätte er ihn wahrscheinlich tot gebissen.

Er ist im normalen Leben weder aggressiv noch böse, und wir wissen leider nicht, ob und was man in der Situation nun machen kann.

Er bekommt nun einen Maulkorb, aber das kann ja auch nicht das wirkliche Problem lösen, oder? Vielen Dank für Ihre Antwort

Nö, aber der Korb kann das Schlimmste verhindern.
Hundeschule, was sonst. Hund und Halterin müssen lernen wie man mit solchen Situationen umgeht.

MfG
duck313

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Vor allem müssen sie lernen, dass es dazu erst garnicht mehr kommt! ramses90

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Vielen Dank für die Antwort :-), meine FRAGE war ja ob jemand weiß wie man mit der Situation umgeht.

Hallo,

ähh doch. Der Gang in der freien Natur mit anderen Menschen und Tieren ist auch das normale Leben.

Solche Situationen sind im Voraus zu vermeiden.

Wie schon mehrfach geschrieben: das Tier muss lernen zu gehorchen. Es muss lernen, sich dem Menschen und seinen Anweisungen unterzuordnen. Und es muss lernen, dass andere Menschen und Tiere keine Gefahr bedeuten und nicht angegriffen werden dürfen.

Der ideale Ansprechpartner dafür ist tatsächlich eine Hundeschule. Wobei das Vorhaben wohl nicht vergebens sein dürfte. Französische Bulldoggen gelten als gut erziehbar.

Bis dahin, solange man wegen Corona eingeschränkt ist, sind der Maulkorb und ein passendes(!) Geschirr in der Öffentlichkeit wohl unvermeidbar.

Grüße
Pierre

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Hallo,

wie Dir bereits geantwortet wurde:

Dort kann der Hund Impulskontrolle üben und das Frauchen den Umgang mit einem solchen komplizierten Tier. Auch sowas muß man lernen - zB wie der Hund die menschliche Körpersprache interpretiert.
Hunde halten und insbesondere erziehen lernt man nicht so nebenbei durch I-net-Ratgeber, schlaue Fernsehfilme. Man/Frau lernt aber vielleicht auch, daß Hundekauf per Internet so ziemlich das Dümmste und Verantwortungsloseste ist, was man einem Tier antun kann - vor allem, wenn es sich um eine derart überzüchtete und degenerierte Rasse wie die französische Bulldogge handelt.

Und wenn Frauchen der Aufwand zu viel ist, sollte sie von Hundehaltung absehen und versuchen, den Hund an Menschen weiterzugeben, die Ahnung und Erfahrung haben.

Alberca

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Dankeschön für deine Antwort. Nach der Corona Zeit wird sie auf jeden Fall eine Hundeschule aufsuchen. Er ist ja noch nicht lange bei Ihr, ist aber schon stark auf sie fixiert, er hört unter „normalen“ Umständen gut auf die Grund Kommandos, und ist nie ohne Leine. Er reagiert nur sehr sehr extrem auch alles was sich bewegt beim spazieren gehen :frowning:

Der Hund ist wahrscheinlich schon im Welpenalter in den falschen Händen gewesen, weil die ANGST vor seinem Geschirr, und das krasse Verhalten müssen ja irgendwo her kommen :roll_eyes:
jetzt ist er bei Ihr,(geb dir Recht, das es nicht sehr clever war die Übernahme des Hundes) und sie möchte natürlich bevor sie in WIEDER zu anderen Leuten gibt erstmal selbst versuchen , das Problem zu lösen…Er ist erst zwei, und dauernd neue Besitzer , ist ja auch Stress für den Hund.

Hallo @dammy1,

die Coronakrise dauert sicher noch einige Monate an. Das heißt Du wirst keine Hundeschule finden.

Was kannst Du JETZT tun.
Gehe ab jetzt nur noch in reizarmen Umgebungen und vermeide, dass Dein Hund diese Stresssituationen erfährt. Das macht es im Moment nur schlimmer.

Der Hund assoziiert Schlechtes mit dem bisherigen Geschirr? Dann besorge Dir ein neues. Am besten greifst du zu einem Sicherheitsgeschirr - das ist genau für Angsthunde gemacht und hat zwei Bauchgurte. Dadurch kann sich der Hund nicht rauswinden.
Mit einem neuen Geschirr ist es aber nicht getan. Ihr braucht einen Leinenführigkeitskurs. Solche Angebote gibt es auch online bei mydog 365.

Achtung - dieser MUSS unter professioneller Anleitung trainiert werden. Es bringt nichts, dem Hund einen Maulkorb auf die Schnauze zu knallen. Das wird sein Verhalten verstärken.

Bis ihr in einer Hundeschule unter kommt, finde alles über die Vergangenheit des Hundes raus, was Du kannst. Das hilft dem Trainer.

Viel Erfolg und Durchhaltevermögen - da liegt ein langer Weg vor Euch!

Schönen Abend,
Die Schlauchbootsafari

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Hallo,

ja. Nur braucht der Hund jetzt einen Maulkorb, und jetzt ist Hundeschule nicht möglich.

Ich würde denken, dass es sich für die Übergangszeit bis zur Hundeschule lohnt, sich ins Clickertraining einzulesen. Darüber lassen sich auch Maulkorb und neues Geschirr als etwas Positives verknüpfen.

Eventuell auch eine/n Hundetrainer/in kontaktieren, ob er/sie vorerst telefonische Beratungsstunden macht. Das Hundeverhalten ließe sich filmen, um einen Eindruck zu vermitteln. Das ersetzt natürlich kein richtiges Training, sondern kann nur eine erste Sofortmaßnahme sein, solange es nicht anders geht.

Viele Grüße,

Jule

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Absolut - da bin ich voll bei Dir!

Ja, für Leute die sich mit Hundetraining auskennen macht das Sinn. Hier habe ich aber den Eindruck, dass es der erste Hund ist und man bei Null startet. Deshalb rate ich dringend vom Klicker ab. Der muss auch erst konditioniert werden und ein Normalo kann da eine Menge falsch machen.

Cheerio,
die Schlauchbootsafari

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Ja, stimmt, es ist ihr erster Hund, und sie versucht es halt mit viel „lieben und guten Worten“, und ihn ständig zu beruhigen wenn er so „AUSRASTET“ …es gibt sicherlich noch viel zu tun, und ich bin mir gerade nicht sicher, ob das überhaupt von einem LAIEN zu händeln ist… :thinking: solange keine Hundetrainer/Schule verfügbar ist?

Ich nochmal. Mir ist gerade was eingefallen, was ich mal zur Diskussion stelle, weil ich mir nicht sicher bin, ob es richtig ist. Mir liegt aber im Sinn, dass man diesen Tipp meinen Eltern vor 30 Jahren gab, als deren Hund auch Leine und Maulkorb verweigerte.

Die haben dem Hund beides in der Wohnung angelegt. Und dann haben sie sich normal auf die Couch gesetzt. Die Zeiten des Angeleintseins wurden jeweils immer ein Stück länger. Beim Abschnallen bekam er jeweils ein Leckerli. Somit wurde das Anleinen etwas normales und verlor seinen Schrecken.

Und dabei gab es jedes mal aber Anweisungen im Befehlston und Lob. Solche Sätze im Jammertonfall wie „ach kleiner, das ist doch nicht schlimm, sei doch lieb!“ klingen im Ohr eines Hundes als wäre seine Angst gerechtfertigt und der Mensch hätte auch Angst.

Grüße
Pierre

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Kurze Antwort. Nein, ist es nicht. Man kann durch Zufall Dinge schon richtig machen. Man kann aber eben auch extrem viel flasch machen. Nicht umsonst gibt es Profis.
Wenn Dein Haus brennt, greifst Du auch zum Telefon.

Wie @Pierre richitg gesagt hat: Legt dem Hund das NEUE, gut sitzende Sicherheitsgeschirr unmittelbar vor dem Fressen an. Geht nicht gleich raus. Nach dem Gassigehen behält er es an - den ganzen Tag tragen. Abends wird es abgelegt.
Dadruch wird es normal für ihn.

Weder eine Piepsstimme noch ein Befehlston sind angebracht. Wir kennen den Grund der Aggression nicht. Daher tretet neutral aber bestimmt auf. Der Hund muss lernen, dass ihr einen Plan habt.

Viele Grüße,
die Schlauchbootsafari

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