Hallo , ich habe ein altes Ölgemälde aus dem Nachlass meiner Oma erhalten. Das Bild ist mindestens 40-50 Jahre alt . Es ist unten signiert mit „ lilienthal „ … Ich finde leider nichts über dieses Bild oder den Maler …
Kann mir jemand helfen ?
such mal nach Franz Lilienthal
Servus,
dann würde es vollkommen anders aussehen.
In den 1960er Jahren war die Moderne auch in Bildchen zum Übers-Sofa-Hängen angekommen, und solche Blumenstücke wie das gezeigte landeten auf dem Dachboden.
Das Bild stammt aus der Zeit ca. 1890 - 1914, eher nach der Jahrhundertwende, die Ausführung ist typisch für akademische Malerei dieser Zeit, die zwar vom Jugendstil beeinflusst ist, aber kein Jugendstil sein „will“. Der Schriftzug der Signatur deutet auch auf diese Zeit.
Änlich wie bestimmte Elemente des Impressionismus in der Malerei zum Übers-Sofa-Hängen noch jahrzehntelang nachwirkten, kann es freilich auch noch nach dem ersten Weltkrieg entstanden sein, sicher aber vor der Zeit, als die im Dritten Reich propagierte Blut-und-Boden-Malerei der überaus produktiven Malerei ab ca. 1890 ein jähes Ende setzte.
Einen Maler Franz Lilienthal kenne weder ich noch Kindlers Malereilexikon, vielleicht mag @Irma noch was Näheres zu diesem sagen.
Schöne Grüße
MM
wenn Du Franz Lilienthal suchst dann findest Du auch den Maler
Ich danke schon mal für die Hilfe. Zumindest weiß ich jetzt schon mal wie alt das Bild sein muss. Leider finde ich überhaupt nichts über diesen Maler … wo kann ich mir Hilfe holen oder wo kann ich es schätzen lassen ? Ich hab so überhaupt keine Ahnung von solchen Dingen !
Aber ich finde keine Werke von ihm … nur eben das Porträt von ihm welches gemalt wurde .
Oder ist er nicht der Maler … ist die Signatur falsch … ich hab es schon so lang und leider weiß ich nichts darüber …
Nach meinem Verständnis geht es in dem Artikel ‚Porträt des Herrn Lilienthal‘ um dieses Porträt, das L. Corinth von seinem Jugendfreund Franz Lilienthal (von Corinth in einer autobiographischen Geschichte als „Blumenthal“ bezeichnet) gemalt hat.
Eine Verbindung zu dem mit „lilienthal“ signierten Blumenbild im UP kann ich in dem Text nicht finden.
Gruß
Kreszenz
und Lovis Corinth hat von Zeit zu Zeit mit „Lilienthal“ signiert? Das glaub ich nicht.
Schöne Grüße
MM
Servus,
in der vermutlichen Entstehungszeit des Bildes war die Malerei extrem produktiv, und es gibt sehr viele Maler aus dieser Zeit, die heute niemand oder fast niemand mehr kennt. Gibt es denn Hinweise auf die Region, aus der das Bild stammen könnte? Den Namen Martha Welsch wird man z.B. vielleicht in Stuttgart oder Vaihingen noch kennen, wenn man sich auf die erste Hälfte des 20. Jahrhundert spezialisiert hat, aber in Wismar bestimmt nicht mehr.
D.h. suche einen Kunsthändler mit Schwerpunkt auf der genannten Zeit in der Gegend, aus der das Bild stammen könnte, und lege es ihm vor.
Wie oben schon gesagt, ist das Angebot für solche Sachen sehr groß und die Nachfrage überschaubar, so dass auch solche zweifellost gut gearbeiteten Stücke mit Mühe dreistellig bewertet werden.
Schöne Grüße
MM
Schau Dir mal Lovis Corinths „Blumenvase auf einem Tisch“ von 1922 oder „Gelbe und Rote Astern“ von 1921 an und vergleiche die Bilder. Dann siehst Du leicht, von welchem Maler das oben gezeigte Stück garantiert nicht ist.
Schöne Grüße
MM
Ich weiß leider überhaupt nicht aus welcher Region das Bild kommt . Meine Oma kam von Ostpreußen . Leider gibt es niemand mehr der mir darüber Auskünfte geben könnte . Sie hat später im Ruhrgebiet gewohnt . Die Leinwand ist auf Holz gespannt und mit kl Nägeln befestigt und 2 kl Holzkeile zur Stabilität…
Ist das vielleicht auch ein Ansatz aus welcher Zeit es stammen könnte ? Mehr ist da nicht zu sehen … kein Stempel oder ähnliches…
Servus,
das ist kein weiterer Hinweis, es war lange Zeit Standard auch bei Künstlern der zweite oder dritten Riege. Die Verwendung von „Malplatten“, im schlimmsten Fall aus irgendwelchen Kunststoffen, „mit Leinwandstruktur“ fing erst viel später im zwanzigsten Jahrhundert an.
Es wäre sehr naheliegend, dass das Bild auch von dort stammt, obwohl man sich dann natürlich fragt, wie es beim „Exodus“ den Treck überstanden haben kann, auf dem bei knappsten Transportkapazitäten (sowas wie ein Hand-Leiterwagen für den Hausstand einer ganzen Familie) nur das Allernötigste mitgenommen werden konnte.
Es gibt aber auf dem Bild typische Rot- und Blaugrüntöne, die man viel häufiger bei Malerei aus dem Osten (und zwar unabhängig von der geografischen Breite, das geht von Estland bis Bulgarien, und unabhängig von der Konfession - ich hatte diese Farbtöne für „Erbstücke“ aus der Ikonenmalerei gehalten, aber man sieht sie nicht nur bei Malern mit orthodoxem Hintergrund) sieht als bei anderen.
Der Familienname Lilienthal würde auch zu Königsberg passen.
In diesem Fall müßte man biografische Einzelheiten zu dem Maler Lilienthal vermutlich verloren geben - als eines von sehr vielen Elementen ostpreußischer Kultur, die als Folge der Hab- und Raubgier des deutschen NS-Regimes und des von ihm entfesselten Weltkriegs auf Dauer verloren gegangen sind.
Schöne Grüße
MM
Nein - sondern Deine Überzeugung, alles, was irgendwann mal für irgendjemanden von Bedeutung war, sei irgendwo im Netz zu finden. Es gibt aber zahllose, teils durchaus bedeutende Maler, die nicht deswegen nicht existiert haben, weil Tante Gugel sie nicht kennt.
Von Martha Welsch, die ich Dir als ein Beispiel für eine Künstlerin genannt habe, die zu ihrer Zeit in ihrer Region durchaus Rang und Namen hatte und heute vergessen ist, findest Du im „Web“ einen einzigen, nicht sehr typischen Farbholzschnitt und ein Wasserfarbenbild (nein, das ist kein Aquarell) vom Genfer See, dessen Zuordnung meines Erachtens zweifelhaft ist.
Von Erich Müller, der wegen einer chronischen schweren Erkrankung im PLK Schussenried lebte und arbeitete, überhaupt nichts.
Nur mal zwei, die mir aus der hohlen Hand einfallen.
Schöne Grüße
MM
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