HILFE - wie macht man ein ordentliches Schnitzel?

Bei uns gibt es seit langer Zeit eine sehr ordentliche Küche, die z. B. sehr gute Rumpsteaks, Filetsteaks etc. hervorbringt.
Nur bei Schweineschnitzeln - leider Fehlanzeige. Das hat einfach noch nie richtig geklappt, dass ein Schnitzel (natürlich unpaniert) saftig-frisch-zart = lecker geworden wäre. Putenschnitzel gehen einigermaßen.
Also Frage und Bitte an Schnitzel-Spezialisten: wie bereitet man ein perfektes unpaniertes Schweineschnitzel zu?? Welche Pfanne, welches Fett, welche Temperatur, nach dem Braten noch ruhen lassen usw., usw. -

Für Hinweise, Tipps, Geheimrezepte wäre ich sehr dankbar.
Im Voraus vielen Dank für Eure Hilfe.

Gruß Walter VB

Hallo,

umgekehrt wird ein Schuh draus: Warum bekommt man eigentlich nur panierte Schnitzel angeboten? Eben weil man genau so verhindert, dass ein ordentlich dünnes Schnitzel missrät. Denn aufgrund der geringen Dicke ist die Zeitspanne in der der Garprozess das gewünschte Ergebnis zeigt extrem kurz. Je dicker das Fleisch wird (ein ordentliches Steak ist locker drei Mal so dick wie ein ordentliches Schnitzel), um so länger wird die Phase, in der man es als vom Garpunkt her OK betrachten kann.

Was Du mal bei vorhandener Ausstattung ausprobieren solltest, ist die Zubereitung in der Grillpfanne. Da musst Du aber dann richtig flink sein. Rein, umdrehen, fertig kann da je nach Leistung der Platte in einer knappen Minute passieren.

Gruß vom Wiz

Hallo,

absolute Voraussetzung für ein gutes, saftiges Schweineschnitzel ist ein gutes Stück Fleisch (vorzugsweise Bio). Supermarkt- oder Discounterware ist von vornherein zum Scheitern verurteilt.

Grüße,
Tinchen

Mahlzeit,

Nur bei Schweineschnitzeln - leider Fehlanzeige. Das hat
einfach noch nie richtig geklappt, dass ein Schnitzel
(natürlich unpaniert) saftig-frisch-zart = lecker geworden
wäre.

Neben den Einlassungen von Wiz (denen ich zustimme); war das Fleisch zu mager?
So wie ich es beobachte, verkaufen viele Meztzger für Schnitzel m.E. zu mageres Fleisch.

Unser Dorfmetzger ist da glücklicherweise eine rühmliche Ausnahme, es sei denn, Du willst ausdrücklich mageres Fleisch, das kriegst Du dann, aber meist mit einer Rückfrage, ob es wirklich dieses (zu) magere Fleisch sein soll.

Gandalf

Hallo!

wie bereitet
man ein perfektes unpaniertes Schweineschnitzel zu??

Eine gute Frage, und auch hierzulande kennen die Fleisch(fach?-)verkäuferinnen (und Köche?) die Antwort nicht. Wenn man ihnen sagt, dass sie nicht einfach Fleisch dünn schneiden sollen, sondern quer zur Faser, dann wird man angeschaut, dass man vermutet, die hätten das Verkaufen im Schuhgeschäft gelernt.
Eigenartigerweise hat man dieses Problem beim Einkaufen/Essen in Österreich nicht.

Schönen Gruß!
H.

Hallo Walter,
wie Wiz schon schrieb, ist das Mittel der Wahl, um zähe und/oder trockene Schnitzel zu verhindern, das Panieren. Aber okay - nicht jeder mag panierte Schnitzel.

Grundsätzlich ist - wie immer - der wichtigste Faktor das Lebensmittel selbst, nicht die Zubereitung. Ich schreibe mal jetzt nur über Schweinefleisch. Du hast das zwar nicht direkt nachgefragt, aber ein unpaniertes Kalbsschnitzel wäre nun wirklich daneben …

Wichtig zunächst, dass das Fleisch nicht aus einer Turboschweinezucht stammt. Diese Schnitzel sind zwar scheinbar billiger, aber wenn das Teil dann in der Pfanne zusammenschnurrt und in einer Suppe herumschwimmt, merkst Du, dass Du einen guten Teil von Deinem Geld für Wasser ausgegeben hast. Und das eingelagerte Wasser verhindert nicht, dass das Schnitzel trocken und zäh wird - im Gegenteil, die minderwertige Qualität ist der Hauptgrund dafür.

Optimal für Schnitzel (jedenfalls panierte) ist mE das fettarme Fleisch aus der Oberschale. Es gibt Leute, die schwören auf Nuss - das ist noch magerer. Für unpanierte Schnitzel sollte es jedoch eher etwas fetter sein - also vielleicht von der Hüfte. Bei Kamm kann zwar nichts schiefgehen - aber das gibt auch kein Schnitzel; das ist etwas für den Gartengrill. Das Fleisch muss auf jeden Fall quer zur Faser geschnitten sein.

Als Bratfett empfiehlt sich Butterschmalz, und zwar reichlich. Eine schwere Pfanne benutzen, nicht so ein Teflon-Alublech. Pfanne und Bratfett ordentlich vorheizen; das Fleisch sollte Zimmertemperatur haben und nicht direkt aus dem Kühlschrank kommen. Und selbstverständlich nicht vor dem Braten gesalzen werden. Braten bei mittlerer Temperatur. Dann kann eigentlich nichts schiefgehen - „Geheimnisse“ gibt’s da keine.

Um doch noch einmal auf die Sache mit dem Panieren zurückzukommen - wenn schon unpaniert, warum dann kein Kotelett? Ist unproblematischer, preiswerter sowieso - und mE schmackhafter, vorausgesetzt der Knochen bleibt beim Braten dran.

Freundliche Grüße,
Ralf

aber ein unpaniertes Kalbsschnitzel wäre nun
wirklich daneben …

Ein Kalbsschnitzel in Marsala, in Zitronensauce oder mit Salbei, findest du daneben?

Um doch noch einmal auf die Sache mit dem Panieren
zurückzukommen - wenn schon unpaniert, warum dann kein
Kotelett? Ist unproblematischer, preiswerter sowieso - und mE
schmackhafter, vorausgesetzt der Knochen bleibt beim Braten
dran.

Da haste Recht. Und mit allem anderen auch.

Gruß

Jo

Ein Kalbsschnitzel in Marsala, in Zitronensauce oder mit
Salbei, findest du daneben?

Asche auf mein Haupt … Irgendwie sind Kalbsschnitzel und Wiener Schnitzel für mich zu Synonymen geworden - das darf man natürlich auch anders sehen.

Gruß,
Ralf

P.S.: Was ich noch vergessen hatte - Schnitzel vorm Einlegen in die Pfanne mit Küchenpapier trockentupfen …

ot
Hi,

Ein Kalbsschnitzel in Marsala, in Zitronensauce oder mit
Salbei,

genau, oder „Saltimbocca“! Beides sooo lecker…

Gruß

Hallo WalterVB

Grundsätzlich bin ich mit den bisherigen Antworten einverstanden. Ich möchte Dir aber noch ein, zwei zusätzliche Tipps geben:

Achte beim Einkauf auf die Oberfläche des Fleisches. Wenn es weisslich ist und wie aus feinen Sägespänen modelliert, dann war es gefroren. Meide solche Ware.

Nimm Deine Schnitzel mindestens eine halbe, besser noch eine ganze Stunde vor Verbrauch aus dem Kühlschrank. Mit Küchenpapier Trockentupfen wurde schon erwähnt.

Nimm nicht zuviel Fett. Lasse es richtig heiss werden (bis es wellt), stelle die Hitze aber vor dem Einlegen der Schnitzel auf Mitte zurück.

Auf dass es Dir gelingen möge!

Maggie

Hallo Walter,

das ist relativ einfach. Das Schweinefleisch sollte von der Schale sein und muss vor der Zubereitung geklopft werden.

Das geht auch einfach. Die Fleischscheibe auf ein Brett legen, mit Klarsichtfolie abdecken und mit dem Fleischhammer (falls du so ein edles Stück nicht hast, kannst du auch eine leere Bierflasche verwenden) gleichmäßig geklopft (auf etwa 5 mm Dicke). Dann rundherum kleine Einschnitte machen, damit sich das gute Stück beim braten nicht aufstellt. Etwas salzen und auf beiden Seiten in einem Teller mit Mehl drücken. Dann in eine Pfanne mit Öl legen, mittlere Hitze (also das Öl soll nicht durch die ganze Küche spritzen und auf beiden Seiten etwa 5 Minuten braten. (das ist ein Naturschnitzel).

Ein Pariser Schnitzel (ebenfalls sehr gut) geht genau wie das Naturschnitzel nur ziehst du das gemehlte (geklopfte, eingeschnittene und gesalzene) Schnitzel vor dem Einlegen in das heiße Öl noch durch versprudelte Eier. Ebenfalls 5 Minuten auf beiden Seiten.

Und das Wiener Schnitzel (paniertes Schnitzel) magst du ja nicht, daher lassen wir das aus.

GD Jaromir

Und das Wiener Schnitzel (paniertes Schnitzel) magst du ja
nicht, daher lassen wir das aus.

„Wienerschnitzel vom Schwein“ gibt´s ohnehin nicht, bestenfalls „paniertes Schnitzel vom Schwein“…:smile:

Servus, Jaromir,

deine Tips klingen super. Vielleicht werd ich mir jetzt auch mal ein Schnitzel machen (obwohl ich nicht sooo der Fleisch(fr)esser bin).

Aber 2 mal 5 Minuten, bist du dir da sicher? Solange habe ich nämlich normalerweise nicht mal Koteletts in der Pfanne, obwohl die nicht so schnell trocken werden.

Fragende Grüße

Manu

Laut Leitsatz 2.508.1 des Deutschen Lebensmittelbuches ist die Bezeichnung „Wiener Schnitzel“ für panierte Kalbsschnitzel reserviert. Für entsprechend zubereitete Schweineschnitzel hat sich stattdessen die Bezeichnung „Schnitzel Wiener Art“ eingebürgert.

Gruß,
Ralf

Hallo,
als Vorgiff:

Aber 2 mal 5 Minuten, bist du dir da sicher?

Gemeint war sicher insgesamt 5 Minuten. Wobei mir das bei einer Dicke von einem halben Zentimeter immer noch deutlich zu viel zu sein scheint.

Das Mehlieren ist sicher ein guter Tip.

Gruß,
Ralf

Richtig Manu907

5 Minuten (also ca. 5 Minuten) insgesamt - sorry für die mißverständliche Ausdrucksweise.

GD Jaromir

Also wenn ich ich Wien zu einem Kellner sagte: „Guter Mann, bringen Sie mir ein paniertes Schnitzel vom Schwein.“

Dann riskiere ich je nach Temperament des Kellners, dass er entweder an einem Lachkrampf stirbt, oder einen cholerischen Tobsuchtsanfall bekommt und das Lokal räumt, oder falls der Brave eher lethargisch ist in die Küche, beim vorbeischlurfen, ruft: „Ein Wiener für den Herrn auf vier (Tisch No. 4)“

Was ich damit sagen will ist, dass sich in der Wiener Gastronomie, von der Sie ja angeblich so viel verstehen, eine Art „Beweislastumkehr“ durchgesetzt hat und man ausdrücklich das Wiener vom Kalb verlangen muss, ansonsten bekommt man ein ebenso saftiges und geschmackiges „Schweinswiener“ nur eben wohlfeiler.

And by the way

>>> Und das Wiener Schnitzel (paniertes Schnitzel) magst du ja
nicht, daher lassen wir das aus.

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Schweinswiener und so…
Wenn dero Hochwohlgeboren „in Wean“ einen Kellner mit „Guter Mann“ anzureden belieben, sollten dero Hochwohlgeboren sich nicht verwundern, wenn die von dero Hochwohlgeboren apostrophierten Reaktionen bereits auftreten, ehe dero Hochwohlgeboren ihren Satz zu beenden imstande ist (zumindest ist solches glaublich von „echten“ Wiener (Ober-)Kellnern - eben solchen, die man mit einem Vornamen, allerdings nicht ohne vor diesen die „ehrfürchtige“ Anrede „Herr“ gesetzt zu haben, anspricht, sofern man zum Kreise der „Stammgäste“ sich zählen zu dürfen von besagtem „Herrn Ober“ für würdig befunden wurde.).
Im Zweifelsfall empfiehlt sich die allgemein gehaltene Anrede „Herr Ober“…

habedeehre, und g´schamster Diener
nicolai

1 Like

Also ich mache unsere Schnitzel immer so, dass ich es plattklopfe, in Mehl wälze, anschließend in Ei und dann in Paniermehl. Hierbei gibt es natürlich viele Variationen, die man ausprobieren kann. Ich mag es, wenn die Panade ein gutes Pfeffer Aroma hat. Also mische ich meistens Mehl, Ei und Paniermehl zusätzlich mit Pfeffer und Salz. So ist es dann schön würzig. Natürlich kannst du auch Oregano, Thymian oder auch etwas Majoran hinzugeben. Die panierten Schnitzel scharf von beiden Seiten anbraten. Zwei Minuten müsstn reichen, damit die Schnitzel gut durch sind. Guten Appetit.