Hilfe zum Auswendiglernen

Hallo!

Meine Tochter (4.Klasse) schreibt morgen in HSU eine Arbeit u.a. über Bundesländer und deren Hauptstädte.

Das Meisste an Übungsstoff ist schon gut „drin“, aber dieses Behalten der Hauptstädte zu den Bundesländern…klappt einfach nicht!

Also- bitte ich nun hier mal um Hilfe.

Zum einen- gibt es irgendwelche Reime- Sprüche zu den Ländern samt Städten, die es erleichtern das alles zu behalten? (Gedichte werden sehr schnell behalten)

Zum anderen- kann mir mal jemand sagen, wie man einem Kind Auswendiglernen beibringt?

Geht nicht nur meinem Kind so- andere Mütter befragt, haben da wohl- abgesehen von den Kindern, die nur zweimal lesen müssen um es zu behalten- viele keinen Plan, wie auswendig gelernt wird.

Ist nicht so, daß ich ihr meine Art nicht gezeigt hätte- erst ordentlich aufschreiben, dann lesen, dann abdecken und wiederholen…- aber das scheint als Methode überhaupt nicht anzukommen oder umgesetzt werden.

Bitte- helft mir mal…man steht da wirklich hilflos daneben…und ich weiss mir da auch keinen Rat mehr…

danke
kitty

Auswendiglernen ist zweifellos anstrengend. Jeder muss da seine eigene Methode finden, die ihm hilft. Hier einige Vorschläge:

  1. Beim Wiederholen bewegen. Das klingt erstmal unlogisch, funktioniert aber bei vielen: Während des Lesens und wiederholens im Zimmer auf- und ablaufen. Viele Schauspieler schwören darauf.
  2. Die Karteikarten-Methode: Auf je eine Karte vorn das Land und hinten die Hauptstadt aufschreiben. Sich so immer wieder selbst abfragen. Wenn’s sitzt, Karte beiseite legen und an den restlichen Karten weiterüben. Schließlich den Stapel von vorn beginnen…
  3. Eselsbrücken selber bauen: Bspw. Italien, da denke ich an RISTORANTE, das beginnt mit R wie ROM … oder ähnlich.

Viel Erfolg!

Hallo,

guck mal:
http://eltern.whg-gp.de/eltern/main_ie/geo6.htm

und

http://www.jolinchen.de/rd/516.php

Schöne Grüße,
Jule

Hallo Kitty,

Ich haette da so 'ne idee die helfen koennte. Wie ware es mit einem Memory Spiel :wink:

Du machst da so die paerchen (Bundesland = Haupstadt), aus dickem papier oder katon, wie du willst. Ihr spielt das spiel einfach ein paar mal durch und dann wird das bestimmt schon klappen. Du weisst ja die loesungen, also nach einigen mal spielen wird sich deine tochter das bestimmt schon einpraegen! Versuchs doch mal :wink:

Am besten waere es natuerlich wenn du dir die zeit dazu nehmen koenntes auch die kaertchen einzeln mit bunten hinterguenden drucken zu koennen (aber keine andeutungen zur zugehoerigkeit, wie zum beispiel flaggen, sonst muss sie sich ja nichts merken!).

Ist bestimmt ein versuch wert! :smile:

Viel spass beim auswendig lernen mit dem memory spiel :stuck_out_tongue:

Gruss aus Portugal,
Pedro.

Hallo Kitty,

ich hab zwar keinen Tipp fürs Auswendiglernen generell – aber bei Bundesländern und Hauptstädten hülfen mir Karteikarten überhaupt nichts. Ich kann mir Hauptstädte nur dann merken, wenn ich weiß, wo sie liegen. Also immer mit Atlas lernen, finde ich viel lebendiger.
Ich habe zuletzt in der 8. Klasse alle Hauptstädte unabhängiger Staaten gelernt, die meisten davon kann ich bis heute. Vergessen habe ich z.B. zahlreiche karibische Inselstaaten (so was wie St. Vincent und die Grenadinen), weil die auf dem Atlas alle ungefähr an derselben Stelle liegen.
Mir hülfe auch, die Städte mit Straßen oder Bahnstrecken in Verbindung zu bringen, also nicht nur zu sehen, wo eigentlich Hessens Hauptstadt Wiesbaden ist, sondern auch zu sehen, wie Du da (von zu Hause aus) hinkommst.
Mit Internet ist es ja nicht einmal ein Problem, sich ein paar Sehenswürdigkeiten anzusehen. Dann ist man in der Stadt so gut wie schon mal gewesen, und alles wird weitaus lebendiger.
Und je lebendiger, desto besser.

Liebe Grüße
Immo

hallo, mein Sohn hat z.B. Vokabeln schon gerapt. Unsinnige/ witzige Gedichte verfassen hilft auch.
Nominativ,Genetiv,Dativ, Akkusativ = Nur Gustaf Darf Abka…
Auch wenn die Verse nicht ganz anständig sind- man kann sie sich merken.

Hallo,

dazu fällt mir das Spiel „Deutschlandreise“ ein. Ist begrenzt spannend, aber schon hilfreich.

Mein Sohn hatte damals in der Schule ein Deutschland-Puzzle selbst gemacht. Bundesländer in unterschiedlichen Farben als Teile mit jeweiliger Hauptstadt drauf.
Er kann´s heute noch.

LG
Chrissie

Mnemotechniken
Servus Kitty !

Im aktuellen Fall komme ich wohl zu spät, aber für die Zukunft ein allgemeiner und ein spezieller Rat.

  1. Allgemein: Google mal nach „Mnemotechniken“ (Ja, es schreibt sich wirklich Mne…).
  2. Spezieller: An der Uni hatten wir einen Prof. in Pädagogischer Psychologie, der eine Theorie namens cm-vis entwickelt hat bzw. verfolgte. Cm-Vis steht für creative memory & visualization, zu Deutsch: Kreatives merken (vernetzen) und visualisieren (sichtbar machen, Bilder entwerfen). Charles Bukowski hat das mal ganz anschaulich im Roman „Der Mann mit der Ledertasche“ beschrieben, wo er als Postbote sich unbedingt merken muss, wo welche Person wohnt. Bukowski-mäßig gehts da natürlich auch heftig um „Schweinkram“ (der machts mit dem, die machts alleine, der hat was mit der Blonden aus dem Hinterhaus, der ist … etc.) aber so kann er sichs merken.
    Im Beispiel Bundesländer / Hauptstädte ist das pure Auswendiglernen natürlich öde und man hat keinen Bezug zum Gelernten.
    Wenn der / die Lernende nun z.B. Fußballfan ist, fängt man eine Fan-Reise an und besucht die Hauptstadt-Klubs. Auf der Deutschlandkarte unten rechts gehts natürlich zunächst zu „Bayern“ - „München“. Die hatten den berühmten Torwart Oliver Kahn. Der wurde bei der WM 2006 in der Nationalmannschaft verdrängt durch Jens Lehmann, der jetzt in „Baden Württemberg“ beim VfB „Stuttgart“ spielt usw.

Grüße aus Wien
Helmut

Hallo,

aus „morgen“ ist inzwischen „heute“ in der spezifischen Version „zu spät“ geworden, aber da du auch grundsätzlich fragst, möchte ich doch noch antworten.

Die bisherigen Antworten haben Dir alle möglichen Varianten angeboten, wie man etwas auswendig lernen kann. Mir ist in deinem Artikel folgendes aufgefallen:

Ist nicht so, daß ich ihr meine Art nicht gezeigt hätte- erst ordentlich aufschreiben, dann lesen, dann abdecken und wiederholen…- aber das scheint als Methode überhaupt nicht anzukommen oder umgesetzt werden.

Auch die Methode selbst mus serst einmal erlernt werden. Das heißt in dem Fall, das Du als Mutti eben daneben sitzt und darauf achtest, dass deine Tochter die Methode auch anwendet.
Im Gegensatz zu dir weiß sie nämlich nicht, dass sie funktioniert. Sie hat nur den Eindruck, dass die anderen dass ja scheinbar einfach so auswendig können, aber das Verständnis für den Weg dahin fehlt ihr (noch). Und den Weg dahin musst Du ihr beibringen: Entweder Deine Methode (bietet sich an, da du sie beherrschst) oder eine der vorgeschlagenen, das ist relativ egal. Oder auch mehrere, je nach Veranlagung (Mnemoreisen sind recht umständlich zu erlernen. Nicht alles Auswendiglernen kann man anhand einer imaginären Reise durch ein Land leisten: eine gute Technik besteht im Erlernen einer festgelegten Reiseweg, zB durch ihr Zimmer, auf dem sie dann an bestimmten Punkten die auswendigzulernenden Dinge „ablegt“ - aber da muss man natürlich vorher die Route auswendig lernen).

die Franzi

Hallo!

Ist nicht so, daß ich ihr meine Art nicht gezeigt hätte- erst
ordentlich aufschreiben, dann lesen, dann abdecken und
wiederholen…- aber das scheint als Methode überhaupt nicht
anzukommen oder umgesetzt werden.

Ich lerne gerade fuer eine Psychologiepruefung und bin gestern erst ueber ein aehnliches Problem in meinem Psychobuch gestolpert. Kinder in der Grundschule (also bis zu 10 Jahren) ueberschaetzen ihr Gedaechtnis masslos. Sie glauben, alles behalten zu koennen, was sie einmal lesen. In einer Studie ist herausgekommen, dass Kinder zwar Lerntechniken erfolgreich anwenden koennen, aber nur, wenn man sie direkt darauf hinweist, also „Ich habe dir doch gestern erklaert, wie ich das selbst immer mache. Willst du es nicht noch mal so versuchen?“
In Bezug auf Mnemotechniken: ganz gut soll auch die Kontextmethode funktionieren. Dabei erfindet man fuer jedes Wort einen Satz (je lustiger/sinnloser desto besser) und den merkt man sich dann. Wenn man zwei Woerter vernetzen will, muss man eben einen Satz mit beiden Woertern darin erfinden.
Die Fussballidee, die schon genannt wurde, find ich uebrigens auch gut.

LG, Sarah

Hallo,
bei uns ist es schon eine Weile her. Ich habe oft ein großes Blatt gemacht und die Dinge zum Lernen drauf geschrieben am Esstisch oder Schreibtisch aufgehängt, so wurde das immer wieder gelesen und die Kinder haben es so „nebenher“ gelernt.Natürlich haben wir vorher geübt, aber einfach zum Vertiefen der Sachen war das Blatt nicht schlecht.
Die anderen haben dann auch gleich mitgeübt :wink:.
Grüßle Marion

dazu fällt mir das Spiel „Deutschlandreise“ ein. Ist begrenzt
spannend

Ooh, ich hab Deutschlandreise immer sehr gern gespielt, und die Nachbarskinder auch. Am tollsten fand ich, dass es eine Verbindung gab, auf der man von Berlin nach Hamburg mit nur einem Zug kam.

Aber zum Hauptstädte-Lernen find ich es nicht so toll, weil die Bundesländer nicht eingezeichnet sind (wenn ich mich recht erinnere). Ich wusste z.B. bis eben nicht, dass Mannheim in B-W liegt (gut, das hab ich mir gedacht), Ludwigshafen jedoch in R-Pf (das hätt ich im Leben nicht vermutet).

Aber Friedrichshafen an der Nordseeküste oder Rheine am Rhein zu suchen, das kann einem nach diesem Spiel nie wieder passieren.

In eine ähnliche Richtung geht übrigens „Finden Sie Minden?“.

Liebe Grüße
Immo

Hallo kitty,

Du hast ja schon ne Masse von Vorschlägen gekriegt - aber vielleicht kann ich ja noch ein bisserl was ergänzen. Und zwar scheinen Lerntechniken von Mensch zu Mensch höchst unterschiedlich zu sein.

Es gibt ungefähr ne Million von Ansätzen, und letzten Endes muss Deine Tochter rausfinden, welcher ihr am besten passt. Ich erinnere mich an meine Grundschulzeit, wo mein Papa gemeint hat, wenn ich ein auswendig zu lernendes Gedicht nur oft genug lauthals aufsage, kann ich’s automatisch. Ging aber nicht, ich war heiser aber das Gedicht nicht in meinem Kopf.

Dann meinte er, dass das mit Abschreiben bestimmt ginge. Also hab ich abgeschrieben, bis der Block leer war und die Tintenpatrone ebenfalls. Aber das Gedicht konnte ich nicht.

Okay, was aber so ein richtiger Petzi-Papa ist, der gibt nicht so leicht auf: also wurde ich angeheissen, das Gedicht (es war ein eher trauriges, irgendwie religiöse) doch zu tanzen. Am Ende hatte ich Muskelkater aber noch kein Gedicht im Kopf.

Als nächstes haben wir kunstvolle Lernkärtchen gebastelt. Schukartonweise stehen da noch Latein-Vokabeln rum, in meinem Kopf waren nie allzu viele davon (und jetzt höchstens noch einzelne, die ich zu löschen vergessen hab).

Dann hat der Petzi-Papa aufgegeben und die Petzi-Mama hat übernommen. Und dabei haben wir dann rausgefunden, dass mir zwei Sachen helfen:

  1. das Teil sauber und kontrastreich ausgedruckt „abfotographieren“ - notfalls bunt anmalen.
  2. bescheuerte Eselsbrücken basteln (ich erinnere nur an die berühmten Orthodrome - Gross kreise: Klar, der Herr Orth den gibt’s wirklich, hallo Herr Orth, das hätten Sie auch nicht gedacht, dass Sie mal dem Esel ein Berücke sein werden, was? ist ein ziemliches Gross maul.

Will sagen: das ist allerfeinste Geschmackssache :wink: Was dem einen zu 100% hilft ist beim anderen vergebens. Und da das offensichtlich die Leute auch heutzutage in der Schule nicht lernen müsst Ihr das halt ausprobieren, was für Deine Tochter am besten funktioniert…

*wink*

Petzi

Habe mal mit Schülern, die sich mit Auswendiglernen schwer taten, folgendes gemacht: Text an die Tafel, 1 X lesen, dann jedes dritte Wort auswischen, wieder lesen, mit den nicht mehr vorhandenen Wörtern, dann wieder wegwischen usw.
Hat prima geklappt. Am Ende „lasen“ die von einer leeren Tafel den Text ab. Kann man auch mit Bleistift und Radierer machen.
Viel Erfolg
Sandra

mein Sohn hat das gleiche Problem, auswendiglernen ist eine Katastrophe, als er in der 4ten Klasse den Ribbek von Ribbek lernen mußte haben wir den auf CD aufgespielt und die CD kurz vor dem Einschlafen eingeschaltet und auf repaid gestellt. Eigendlich sollte er nur die erste Strophe lernen, aber das hat so gut geklappt das er (ohne weiteres Üben) nach ein paar Tagen den kompletten Text drauf hatte

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